
Wil_Riker
Helpful & Friendly Akkordeon-Moderator
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Einleitung
Rupert Neve war eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten in der Audiotechnik und hat mit seinen Entwicklungen unter verschiedenen Markennamen (u. a. Focusrite) unzählige Studioausstattungen seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt. Sein Erbe wird mit der Marke Rupert Neve Designs weitergeführt, die in Deutschland von Mega Audio vertrieben wird. Mein Schwerpunkt liegt bekannterweise eher im Live- als im Studiobereich, so dass als interessantes Testobjekt eine der angebotenen DI-Boxen in Frage kam. Die aktive DI-Box RNDI-M durfte ich für einige Wochen fürs Musiker-Board ausprobieren - sie ist aktuell (Juni 2025) zu einem Straßenpreis von 229 € erhältlich und wird von Mega Audio vertrieben.Rupert Neve Designs RNDI-M

Anm.: Die als Thumbnails eingebundenen Fotos lassen sich anklicken und öffnen sich dann in Vollansicht.
Lieferumfang, Ausstattung, technische Daten
Im einfachen schwarzweiß bedruckten Verkaufkarton befindet sich außer der RNDI-M lediglich noch ein kleiner Beipackzettel mit Garantiebestimmungen und einem QR-Code, der zur Supportseite des Herstellers führt, wo man sich das entsprechende Dokument herunterladen kann:

Die DI-Box misst 83 x 121 x 45 mm (B x T x H) und wiegt 480 g. Das Stahlblechgehäuse ist tadellos verarbeitet und verzichtet auf optischen Schnickschnack.
Die Oberseite ziert das Signet des Firmengründers, auf der Unterseite ist ein Etikett mit Produktbezeichnung und Seriennummer (hier verpixelt



Auch bei den Anschlüssen und Bedienelementen beschränkt sich die RNDI-M aufs wesentliche: Vorne die beiden Eingangsbuchsen In und Thru (6,35 mm Klinke) samt gelber LED zur SIgnalisierung von Betriebsbereitschaft (d. h. anliegender Phantomspeisung von 48 Volt), hinten der XLR-Ausgang und ein Tastschalter für Gnd Lift, also der Möglichkeit, XLR Pin 1 und die Masse der Schaltung voneinander zu trennen.


Schauen wir uns noch das Innenleben an:

Durch den Einsatz hochwertiger Bauteile ergeben sich beeindruckende technische Daten: Die RNDI-M überträgt das Eingangssignal von maximal +20.5 dBu im Bereich von 28 Hz bis 60 kHz bei einer S/N Ratio von 110 dBV. Die Eingangsimpedanz beträgt beachtliche 2,2 Megaohm bei einer Ausgangsimpedanz von maximal 40 Ohm. Mal sehen, wie sich diese Werte in der Praxis auswirken...
Praxistest, Fazit
Nimmt man die RNDI-M zum ersten Mal in die Hand, fallen zunächst die schlanke Bauform und das schnörkellose Design auf. Bei DI-Boxen, die primär für den PA-Einsatz gedacht sind, schützen überstehende Gehäusekragen i. d. R. die Anschlussbuchsen, damit diese nicht herausragen. Dies ist hier nicht der Fall, was aber auch aufgrund der Ausrichtung von Rupert Neve Designs auf Studioequipment nicht weiter verwundert. Auch fehlt die Möglichkeit der Speisung per 9-Volt-Block und ein PAD-Schalter zur Abschwächung des Ausgangssignals - beides für manche Live-Situation hilfreich...Generell soll eine DI-Box nicht "klingen", sondern nur die Impedanz wandeln, zumindest theoretisch
- 1. Überraschung:
Die RNDI-M liefert bei identischem Signal hörbar mehr Ausgangspegel als die LDI 02. - 2. Überraschung:
Während die LDI 02 einigermaßen linear klingt und tatsächlich nur als Impedanzwandler fungiert, fügt die RNDI-M dem Signal Wärme und Glanz hinzu - fast wie eine Art "Exciter Light". Daran könnte man sich gewöhnen!
Rupert Neve Designs wirbt im Sinne des Unternehmensgründers mit dem Slogan "The most trusted name in sound.". Die RNDI-M wird diesem Anspruch gerecht. Wie bereits angedeutet, sehe ich sie aber eher im Tonstudio als auf der Bühne. Der Kaufpreis ist aufgrund von Klangeigenschaften und Robustheit als preiswert zu bezeichnen - eine Anschaffung fürs Leben...
Grund: Tippfehler korrigiert
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