5-String Banjo: Frage zu Kerben im Steg

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Hallo zusammen,

ich spiele ein 5-String Banjo und habe den Saitenwechsel zum Anlass genommen den Steg mal etwas genauer zu untersuchen.
Er sieht so aus:

Banjosteg.jpg

Dabei fällt auf, dass die Kerben von rechts nach links immer tiefer und größer werden.
Beim 5-String sind ja die verkürzte 5th-String und die normal lange D-String (1st-String) gleich dick (bei meinem Satz sind es 010er). Warum ist dann die Kerbe links so viel tiefer und größer wie die Kerbe ganz rechts?
Eigentlich müssten aufgrund der identischen Saitendicke doch auch die Kerben identisch sein?

Was meint ihr?

Gruß
-banjogit-
 
Ich rufe mal unseren Fachmann hinzu @Banjo
 
Das sehe ich aus den erwähnten Gründen als einen Fehler an, eventuell hatte der Täter nicht viel Ahnung von 5-String Banjos.

Banjo
 
Neue Bridge holen und individuell deiner Saitenstärke einkerben17517983380921210547546047559669.jpg
 
In der Regel passen gekaufte 5-String-Brücken schon, solange man nicht völlig unübliche Saitenstärken spielt. Die Brücke von banjogit ist ein Ausreißer.

Beim Anblick der Säge über dem Banjo wird mir ganz schummerig:)

Banjo
 
Für jeden Job das passende Werkzeug :)
IMG_4571.png
 
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Danke für Eure Einschätzungen.
Bei dem abfotografierten handelt es sich in der Tat um einen günstigen, aber neuen, originalverpackten GEWA-Steg, der schon etwas längere Zeit in meinem Koffer rumlag. Im Zuge des Saitenwechsels wollte ich eben auch den Steg tauschen. Der alte Steg sieht auf die Kerben bezogen tatsächlich logischer aus.

Ich werde jetzt doch mal etwas mehr Geld in die Hand nehmen und vielleicht diesen hier mal ausprobieren:
 
Die Grover Stege sind “Made in Germany.” Ich habe vor nicht allzu lang ausgefunden welche Deutsche Hersteller höchstwahrscheinlich die ganze Stege herstellt - Josef Teller in Bubenreuth. Sie haben kein direkt Vertrieb. Ich nehm an -mehr als ein Annahme ist es nicht - das die Grover, Gewa, Hense und was weiß ich alle wahrscheinlich von dieser Hersteller sind. Ich habe Stege gesucht und habe einfach Hense bestellt.

Die Grover Acousticraft ist Teller nr. 11.


Ich habe ein psychologische Problem, ein Steg zu kaufen, das in DE produziert ist, nach USA geschickt wird, und dann wieder nach DE.

Kleine Nebenbemerkung: ein Banjosteg sollte leicht Richtung Sattel neigen.
 
Kleine Nebenbemerkung: ein Banjosteg sollte leicht Richtung Sattel neigen.
Hmmm, da bin ich anderer Meinung: die Unterseite des Stegs sollte meiner Meinung nach flach und ohne Verkantung auf dem Fell sitzen. Wenn der Steg vorne und hinten mit dem gleichen Neigungswinkel geschnitten ist, sollte der Steg auch nicht geneigt sein.

Es gibt Stege und solche hatte ich auch ab Werk auf Recording King-Banjos gesehen, bei denen eine Seite (zum Saitenhalter hin) im 90-Grad-Winkel zum Fell geschnitten ist, während die Vorderseite eine leichte Neigung hat. Der steht dann natürlich unsymmetrisch, wenn die Unterseite satt und flach auf dem Fell aufsitzt.

Banjo
 
Ich habe es sowieso umgekehrt erinnert, und zieh meine Aussage zurück
 
Ich habe mittlerweile den von mir oben erwähnten Grover Acousticraft B96 bestellt und bereits ausprobiert.
Ich habe den Steg auf meinem Banjo montiert, und zwar so dass das Grover-Logo in Richtung Headstock zeigt. Ich hoffe das ist korrekt?
Erster Eindruck im Sound: sehr obertonreich, mein Banjo klingt viel heller. Finde ich erst mal nicht schlecht.

ALLERDINGS:
Die Verarbeitung passt überhaupt nicht.
Der Schlitz für die hohe D-Saite ist kaum vorhanden, so dass die Saite bei minimal stärkerem Anzupfen aus der Führung springt (siehe Video und grüne Markierung im Foto). Außerdem scheint an einer Stelle das Holz etwas ausgerissen zu sein (rote Markierung im Bildanhang).
Reklamation / Anfrage an den Händler ging bereits raus. Möchte klären ob ich ein Montags-Exemplar erwischt habe, oder ob das bei allen Grover Stegen so zu erwarten ist.



Grover Acoustikraft Banjo B96.jpg
 
und zwar so dass das Grover-Logo in Richtung Headstock zeigt.
Normalerweise sollten die Schlitze für die Saiten auf einer Saite (zum Saitenhalter hin) tiefer sein als auf der Seite, wo sie Richtung Headstock abgehen, einfach da die Saiten ja zum Saitenhalter hin etwas nach unten laufen und auf der anderen Seite mehr oder weniger parallel zum Fell. Wenn es falsch herum wäre, könnte es auch erklären, warum die Saiten so leicht herausspringen.
mein Banjo klingt viel heller

Banjos mit diesen kleinen weißen Einlagen (Knochen oder Plastik) im Steg klingen in der Regel heller als solche, wo die Saitenschlitze direkt im Holz sind.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
...Wenn es falsch herum wäre, könnte es auch erklären, warum die Saiten so leicht herausspringen....

Es springt doch nur die eine D-Saite heraus. Die anderen sitzen stabil. Deshalb ist das m.E. ein Fertigungsfehler.

Der hier erklärt das alles ganz gut, und auch bei ihm zeigt das Hersteller-Logo in Richtung Hals, wie er bei 1:49 erklärt. Deshalb vermute ich, dass das Logo nicht nur der Zierde dient, sondern auch dabei helfen soll den Steg nicht falsch rum aufzustellen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=8ewCSLxUvCQ
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb ist das m.E. ein Fertigungsfehler.

Meines Erachtens nach sind Stege immer nur vorgekerbte Rohlinge, die an das individuelle Instrument mit geeigneten Feilen anzupassen sind.

Also nicht mit der oben abgebildeten PUK-Säge.

*
 
Ich spiele jetzt seit Jahrzehnten Banjo, hab schon viele Stege gekauft und noch keinen einzigen Saitenschlitz gefeilt, gesägt oder sonstwie bearbeitet.

Banjo
 
Also, der Händler hat inzwischen einen neuen Grover B 96 geschickt, nur leider ist der auch nicht viel besser.
Diesmal gibt es folgenden Mangel:

Grover B96 Ersatz front.jpg Grover B96 Ersatz rear.jpg

Die Bilder sprechen für sich. Durch den Spalt kann man durchsehen!
Ich habe ihn trotzdem ausprobiert. Den Kunststoff hat es dabei natürlich etwas nach unten gedrückt, so dass der Spalt etwas kleiner wurde. Der Steg bildet jetzt oben keine gerade Linie mehr und die Saite sitzt nun etwas tiefer.

Weiteres Problem:
Die Kerbung für die hohe D-Saite scheint diesmal zwar in Ordnung (die Saite springt nicht mehr heraus), allerdings ist im Klang ein Surren zu Hören wie auf einer Sitar.
Die H- und die G-Saite hingegen klingen mit diesem Steg etwas matt und dumpf.

Kurzum: das Ding ist Schrott und keinen Cent wert. Eine ähnliche (fremdsprachige) Rezension dazu gibt es ja bereits. Ich denke meine wird bald folgen....
 
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Kurzum: das Ding ist Schrott und keinen Cent wert.
Hmm! Sieht wirklich so aus ... :(
Die Meinungen darüber, was einen guten Steg ausmacht, sind verschieden - aber ein Luftspalt zwischen Unterbau und Auflage gehört definitiv nicht dazu!

Manche meinen, ein neuer Steg dürfte gar keine Kerben haben! Griffbretter unterscheiden sich geringfügig in der Breite, und Finger sind dicker oder dünner, also sollte jeder Banjoist selber die Kerben schneiden, und zwar im für ihn und sein Banjo optimalen Abstand. Wie gesagt, nur eine Meinung - kein Gesetz!

Ob nun mitgekauft oder selbstgeschnitten, gibt es im Wesentlichen 3 möglice Kerbenformen:
- halbrund (z.B. mit einer runden Feile)
- V-förmig (wie beim Beispiel von @banjogit , z.B. mit 2 Messerschnitte oder einer Dreiecksfeile)
- rechteckig (z.B. mit einer entsprechend feinen Säge).

Zu bedenken ist dabei, dass lediglich die 3. Saite gerade über den Steg verläuft; vor allem die 1. und 5. Saite müssen seitlich stabilisiert werden, um nicht Richtung Stegmitte abzurutschen. Also muss die Kerbe Widerstand gegen seitliches Verrutschen gewährleisten.
Hier ist die halbrunde Form m.E. die ungünstigste. Aus der flachen Mulde kann die Saite eher herausrutschen.

In einer V-förmigen Kerbe sitzen 1. und 5. Saite seitlich etwas fester. Allerdings verkeilen sich die Saiten unten im V, was bedeutet, dass die Saite beim Stimmen nicht so leicht über den Steg läuft - was dazu führen kann, dass der Steg irgendwann schief werden, ja sogar umfallen kann (wenn man ihn nicht ständig kontrolliert).

Für mich ist daher die "rechteckige" Kerbe die beste. Die Stege von Clifford Essex, die ich für meine Zither-Banjos verwende, haben solche kerben. Der selbstgebaute Steg meines Alltags-Banjo (Eichenholz mit Knochenauflage, 2-beinig) auch. Die Kerben macht man mit einem Sägeblatt, dass einen Tick breiter ist, als der Durchmesser der jeweiligen Saite. Für Laubsägearbeiten gibt's verschieden feine, passende Blätter, und für eine dicke, umsponnene 4. Saite kann man ein feines Metallsägeblatt nehmen. Ich mache die Sägeschnitte etwa so tief, wie der Saitendurchmesser (aber auf jeden Fall tiefer, als der halbe Saitendurchmesser). So können seitwärts wirkende Kräfte - und seien sie noch so stark - die Saite nicht aus der Kerbe heben. Auch dann nicht, wenn man mal ungewöhnlich fest zupft!

FWIW; das sind meine Erfahrungen!

Cheers,
Jed
 
Inzwischen hab ich vom Händler die dritte Lieferung des Grover Acousticraft Stegs erhalten, und die passt nun einigermaßen. Ist zwar nicht 100%-ig einwandfrei verarbeitet, aber soundmäßig in Ordnung. Eine ihm gebührende Bewertung habe ich hinterlassen.

Mein letztendlicher Tipp: spart Euch das Geld und greift zum günstigeren Gewa-Steg:
Der tut's genauso und ihr habt weniger Ärger ;-)
 
Mein letztendlicher Tipp: spart Euch das Geld und greift zum günstigeren Gewa-Steg:
Gewa Bridge 5-String Banjo
Ich denk', ich sehe nicht recht! Schau mal die Kerben an! Die breiteste Kerbe - wohl die, die die dickste Saite führen soll - ist am äußersten Ende des Stegs. Dabei befndet sich die dickste Saite eines 5-string-Bano nicht außen, sondern in der vorletzten Position!
Und außerdem sind die Kerben V-förmig, was nicht optimal ist (siehe oben!)
Nee, ehe ich für sowas Geld ausgäbe, organisiere ich mir ein Abfallstück von einem festen Holz (wie Ahorn, Eiche ...), hole meine Laubsäge und meinen Schleifpapierklotz und mache es selber.
Cheers,
Jed
 
Ob Gewa für 4,50 oder Harley Benton für 2,90 - da würde ich nur bei besonderen Ansprüchen aus Rohmaterial anfertigen, obwohl mir dafür Maschinen zur Verfügung stehen.
 

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