Erfahrungen Saitensatz für Tremolo

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Hallo Community,

ich baue demnächst eine Gitarre mit Tremolo, und da kam mir die Frage ob sich hierfür ein spezieller Saitensatz empfiehlt.

Konkret:
Welche Erfahrungen habt ihr
- bei welcher Mensur
- mit welchen Saitensätzen (8er, 9er, 10er, 11er, sonstige)
beim Spiel mit dem Tremolo gemacht?

Danke im Voraus, und Grüße,
Daniel
 
Welches Tremolo Sytem soll es denn werden?
 
Hi Daniel

ui, eine Kolibri mit Tremolo, da bin ich ja schonmal gespannt :)

Also, wegen Saitensatz und Tremolo mache ich mir persönlich keine Gedanken, das passt immer, ich schau halt immer auf Mensur <-> Stimmung bei der Wahl des für mich passenden Saitensatzes
wenn es die Fendertypische 25.5" Mensur ist, spiele ich zb gerne die 009-046 bei E-Standard.

Soll das Tremolo aufliegend oder freischwebend eingestellt sein, bzw ist es unterfräst?

was es meiner Meinung nach bei Tremolosysteme immer zu beachten gilt: die Federn
nimmt man 2 Federn, 3 Federn, oder zb 4 Federn.
wie stark spannt man die Federn, nimmt man eher Weiche Federn oder Harte Federn
Denn Federn sind nicht gleich Federn, ich hab schon gemerkt bei manchen Tremolos wo die Gitarre einfach nicht stimmstabil war. es lag an den Federn weil die irgendwie nicht immer konsistent und schnell auf den Ausgangspunkt zurückgekehrt sind, sondern etwas träge waren, und das Resultat war dann das die Gitarre sofort aus der Stimmung war. mit neuen Federn war das Instrument dann plötzlich stimmstabil

das macht meiner Meinung auch sehr viel aus wie man das hier kombiniert

was ich bei Tremolosystemen auch sehr gerne mag, die Schaller SureClaw

lg
Chris
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort Chris / @exoslime .

Ich habe verstanden dass du keine Vorliebe für den Saitensatz aufgrund der speziellen Nutzung / Spielweise mit Tremolo hast, sondern dich nach deiner Vorliebe passend zur Mensur richtest.
Das versuche ich nämlich herauszufinden, ob bei dieser Anwendung tendenziell z.B. eher dünnere oder eher dickere Saiten genutzt werden, oder eben nicht.

Danke auch für deine praktischen Erfahrungen mit den Federn. Das entspricht ja der bei z.B. einem Auto, wenn auch erst nach vielen Arbeitsstunden. Naja, vielleicht je nach Qualität der Federn früher oder später.

Und ja, es gibt eine Kolibri Custom mit Hipshot Headless Tremolo, frei schwebend, 3 Federn. Komplett aus Ahorn, Humbucker, Edelstahlbünde.

Grüße, Daniel

ps: Danke für den Hinweis mit der Sure Claw. Kommt rein.
 
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Die genutzte Saitenstärke ist doch sehr individuell und hat m.M.n. erst mal wenig mit dem Tremolo zu tun.
Ich passe die Saitenstärke meiner Spielweise an und das ist unabhängig davon, ob die Gitarre ein Tremolo hat oder nicht.
BDX.
 
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25.5" Mensur ist, spiele ich zb gerne die 009-046 bei E-Standard.
ist auch meine Wahl, aber auch auf 24.75" Mensur
009er sind gut beim Benden und die 46 liefern etwas mehr Bass.
In Bezug auf Tremolo funktionieren die sowohl bei Fender-Style als auch bei Bigsby
 
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+1 für den .009-.046-Saitensatz, jedenfalls bei Fender-Mensur. Weil ich insgesamt die Spannung nicht zu sehr unterschiedlich mag, kommen bei mir auf Gibson & Co. normale 10er-Sätze, und bei PRS mit der typischen Zwischenmensur von 25" am liebsten .0095-.046 (Ernie Ball Turbo Slinky, leider macht sowas so gut wie niemand sonst) oder auch mal .0095-.044.

Was mir generell aufgefallen ist: Schwebende Tremolos haben zur Folge, dass sich das Greifen weicher anfühlt als bei Hardtails oder aufliegendem Trem (irgendwo logisch, weil die Fendern nachgibt), das Benden aber wiederum eher etwas mühsamer wird (weil man da aus dem gleichen Grund weiter gezogen werden muss, um letztlich die gleiche Tonhöhe zu erreichen). Die Spannung und damit die aufzuwendende Kraft wird durch das Nachgeben zwar nicht höher, aber der Weg wird dafür etwas länger. Von daher liegen die hohen Saiten bei tiefer Saitenlage übrigens auch etwas früher auf, wenn das Griffbrett einen etwas engeren Radius hat, also 9,5" oder gar 7,25". Umgekehrt kann ich Strat-Besitzern bei solchen Problemen raten, das Tremolo lieber aufliegend einzustellen oder mit einem Anschlag zu versehen - das Schnarren setzt etwas später ein und man muss die Saitenlage nicht zu sehr erhöhen, um die Geometrie zu verbessern.

Ebenfalls ein Faktor kann ein gewisses "Wegtauchen" bei hartem Anschlag sein, also eine anfängliche Veränderung der Tonhöhe, oder sogar ein Nachschwirren bei sehr leichtgängigem Trem. Wenn einem das unangenehm auffällt und man seine Technik nicht anpassen will, sind speziell bei den umwickelten etwas höhere Saitenstärken von Vorteil, und/oder mehr Federn. Letzteres finde ich auch soundmäßig von Vorteil, und weil ich nicht unbedingt das Vai-Schwirren brauche, habe inzwischen in allen Gitarren so viele Federn wie möglich - bei meinen relativ dünnen Saiten verwende ich deshalb weichere Federn, damit ich bei der Strat alle 5 reinhängen kann. Klingt mMn fetter und sustainreicher und ist angenehmer zu bespielen als nur 2 harte oder 3 Standardfedern.

Gruß, bagotrix
 
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Vielen Dank für die ausführliche Info @bagotrix !
 
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ob sich hierfür ein spezieller Saitensatz empfiehlt.
Zumindest aus meiner eigenen Erfahrung kann ich die Frage mit Nein beantworten. Ich habe viele Jahre 10/46 gespielt, dann viele Jahre 9/42 und jetzt wieder knappe 15 Jahre 10/46. Wenn man das Instrument korrekt einstellt - unabhängig ob Vintage 6 Screw, 2 Screw oder OFR (mein Favorit) - ist das lediglich eine Komfortfrage für den Spielenden. Ich hatte/habe meine Floyd-Gitarren mit den leichteren, wie auch den schwereren Sätzen gleichermaßen gern.

Aber ich bin auch festes Mitglied der „don‘t overthink, Play!“-Fraktion.
 
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Merci @KickstartMyHeart !
 
@bagotrix danke für deine Ausführungen.
Ich kann das 1:1 bestätigen, gerade was das Benden bei Stratstyle Gitarren betrifft.
Ich hoffe das geht jetzt nicht zu sehr OT, aber ich habe mir in eine Strat deshalb versuchsweise einen Tremolo-Stabi eingebaut.
Der Funktioniert im Prinzip wie eine Feder, die in die gleiche Richtung zieht wie die Saiten. Folglich kann man dann alle 5 Federn montieren und auch die Spannung noch etwas erhöhen.
Jetzt könnte man denken, dass sich die zusätzlichen Federkräfte gegenseitig aufheben, aber das stimmt nicht.
Die Handkräfte zum Tremolieren sind etwas größer, aber die Stimmstabilität steigt und beim Benden verringern sich die Wege weil das Trem nicht so viel nachgibt.
Ich werde wohl auch meine andere Strat noch damit ausrüsten.
s-l500.jpg
 
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Das gibt dann quasi das Sportwagen-Setup :)
 
Noch ein Nachtrag zum Benden:

Beim Benden wird ja der Ton erhöht, indem man die Saitenspannung erhöht, und zwar auf ihrer gesamten gespannten Länge, nicht nur zwischen Sattel (außer bei Klemmsattel) und Saitenhalter an der Bridge.
Bei einer Strat ohne Klemmsattel sind das an der E-1st ca. 840mm bei 648mm Mensur.
Bei einer Paula mit ToM Bridge und Stop-Tailpiece sind es nur 720mm bei 628mm Mensur.
Daraus folgt: Bei einer Paula muss ich deutlich weniger ziehen als bei einer Strat um auf der E-1st den gleichen Effekt zu erzielen.
Konstruktionsbedingt ändern sich die Verhältnisse etwas bei den anderen Saiten.
Am besten kommen da die Headless- und Klemmsattelgitarren weg.
 
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Sorry für das O.T. Was man so auf Bildern sehen kann, sind die Kolibrigitarren vom Material und Verarbeitung allererste Sahne (Hochachtung) Selbst an die Form könnte ich mich als Rockdino noch gewöhnen,. aber Gitarren ohne Kopf? Für MICH undenkbar. Hatte in 28 Jahren dafür mehrere Anfragen die sich auch finanziell gelohnt hätten... Aber ich habe 10 Jahre gebraucht um meine "Abneigung" gegenüber LP Modellen zu überwinden... Kann sein, dass ich in 10 Jahren auch Headlessgitarren baue? :mad:
 
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Allerbesten Dank für das dicke Lob von dir @murle1 , das bedeutet mir viel 🙏

Mit der Headless E-Gitarre ist es wie mit vielen anderen Instrumenten-Varianten, denk mal an ein E-Cello ganz ohne Body, oder elektronisches Schlagzeug, oder eine elektronische Orgel mit Fußpedalen und Sorroundlaustprechern anstatt Pfeifen: Dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Der eine findet es geil sowas zu bauen, dem anderen widerstrebt es.

Ich meine man sollte kein Instrument bauen hinter dem man nicht steht. Mir ging es schon wie dir, nur andersherum, ich wurde nach klassischen Formen gefragt und habe es nicht gemacht. Eine Designstudie mit etwas klassischerer Bodyform habe ich vorerst wieder verworfen. Dennoch halt ich es lieber mal mit Sean Connery, sag niemals nie.

Mein Tipp ist, dass Headless für die heutige Jugend 'gesellschaftsfähig' / normal ist, und sich in 20-30 Jahren der Anteil neu verkaufter Headless mit der Anzahl klassicher Bauformen deckt.

... Kann sein, dass ich in 10 Jahren auch Headlessgitarren baue?
Du denkst ja schon darüber nach, warum 10 Jahre warten, probier doch mal einen Bau, vielleicht macht es dir ja doch Spaß, eine Wollte-eigentlich-nicht-aber-hier-ist-sie-die RBC-"H-Caster" :)

Grüße, Daniel
 
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Hallo Barncaster 124: Das war nicht ernst gemeint... Erst einmal habe ich noch viele Rückstände aufzuarbeiten, und mit 78 Lenzen bleibt mir nicht mehr viel Zeit um meine Meinung zu ändern... Und warum sollte ich das machen, Du baust doch feine Teile? Die Weigerung Paulas zu bauen war: Zu schwer, Humbuckerbestückumg... Ich hatte vor nie eine Paula zu bauen, nie schwarze Gitarren und Bigsby Trems zu verwenden... Dann kam der Wunsch von einem guten Kunden (Freund) der 7 Gitarren von mir hat: Bitte bau mir doch eine LP in Schwarz, mit Bigsby....Dazu noch mit Duncan PU's, welche nicht zu meinen Lieblings Pu's gehören. Diese Wunschhäufung hat mich dann gezwungen so etwas zu bauen. Und noch schlimmer: Sie klang Saugut - habe ich mich geärgert...
 
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