Projekt - Everybody Backstreet Boys

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dostl_ba
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Hi,

nachdem ich etwas mit Gig-Performer und VSTs herum experimentiert habe und dann doch noch akzeptablere nachladbare Sounds für mein Numa-X gefunden habe, gehe ich jetzt doch erstmal den manuellen Weg - sonst wird es mir (und meiner Liebsten ...) zu teuer.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass man seine Ohren und Erfahrung viel trainieren muss - also dann mal los.

Erstes Projekt: "Everybody" (Backstreet Boys)

Herausforderungen:
  1. Streicher-Sound und Glöckchen v.a. im Intro [gelöst warme Streicher + Hammond C3], Glöckchen unklar (oder sind das nur Chimes?)
  2. Bassunterstützung im Hauptgroove (Irgendein "schwerer" Sägezahn-Sound, auf dem Numa habe ich ein "Pulse25-Octave") das geht aber bestimmt besser
  3. Effekt gleich am Anfang (0:14-18): das klingt als ob da am Synth Parameter (CutOff?) verstellt werden. Aber welcher Sound, welche Parameter?
  4. Lange Glissandi
    1. Slide down (2:30)
    2. Slide Up (2:53)
Bei den Glissandi steh ich total auf dem Schlauch: Ist das ein Effekt, oder eine "verschmierte Chromatik"? Welcher Sound? Wie geht das?

Danke für jegliche Tipps und Erfahrungswerte :)

- Dostl_ba ...
 
So wurde es mit dem Kronos gelöst:

View: https://youtu.be/eQy1pvXakug?si=3Cctcn5viqMZWWtf

1. und 2. scheinst du ja für dich gelöst zu haben

3. und 4.

Hier werden Hüllkurven benötigt

Bei 3. moduliert eine Hüllkurve das Filter. Das Filter ist ein Tiefpass und eher geschlossen bis leicht geöffnet. Die Hüllkurve: Langer Attack kein Decay Sustain voll offen kein oder sehr wenig Release. Klingt wie ein klassicher Moog-Sound für mich.

4. Dort wirkt die Hüllkurve auf die Tonhöhe und moduliert sie. Einmal negativ, so dass die Tonhöhe stufenlos nach unten gleitet. Einmal positiv, für die Fahrt nach oben.
 
Hier werden Hüllkurven benötigt

Bei 3. moduliert eine Hüllkurve das Filter. Das Filter ist ein Tiefpass und eher geschlossen bis leicht geöffnet. Die Hüllkurve: Langer Attack kein Decay Sustain voll offen kein oder sehr wenig Release. Klingt wie ein klassicher Moog-Sound für mich.

4. Dort wirkt die Hüllkurve auf die Tonhöhe und moduliert sie. Einmal negativ, so dass die Tonhöhe stufenlos nach unten gleitet. Einmal positiv, für die Fahrt nach oben.

Puh, das überfordert mich jetzt aber massiv. Hab ja aktuell nicht mal nen richtigen Synthesizer bzw. jemals einen länger als 5 Minuten programmiert.
Da bräuchte ich wohl erstmal ein passendes (freies) VST-Instrument ... Diese Seite sieht OK aus, oder? https://www.productionmusiclive.com/blogs/news/top-10-free-vintage-synth-emulations-for-mac-pc
Hab den OB-Xd und den Moog Concertmate MG-1 probiert die Gute Nachricht: sie funktionieren, es kommen Töne- die schlechte: die haben echt viele Knöpfe ;-)

Ich bräuchte also sowas wie ein Getting Started Blog-Artikel / YouTube.
Ich habe zwar vor (erschreckenden) 25 Jahren mal an der Uni "Tonstudio-Arbeit" gehabt (Musik als NF) da haben wir sowas gelernt - aber ich hab alles vergessen. Jetzt aus dem Stand einen Sound zu designen ist way-off für mich ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, das überfordert mich jetzt aber massiv. Hab ja aktuell nicht mal nen richtigen Synthesizer bzw. jemals einen länger als 5 Minuten programmiert.
Es war nicht ganz ersichtlich, welche Vorkenntnisse du hast. Deswegen ist der Vorschlag von Jens ein guter, sich mit den Grundlagen zu beschäftigen.

Da bräuchte ich wohl erstmal ein passendes (freies) VST-Instrument ... Diese Seite sieht OK aus, oder? https://www.productionmusiclive.com/blogs/news/top-10-free-vintage-synth-emulations-for-mac-pc
Das sind einige dabei, die ich auch gerne selbst einsetze:
- OB-Xd
- Tyrell
- TAL NoiseMaker
- Dexed -> Yamaha DX7
- PG-8x (gibst leider leider nicht für MAC)

Weitere Empfehlung von mir:
Geht in die Richtung von Pigments und Serum 2 aber komplett kostenlos.

Hab den OB-Xd und den Moog Concertmate MG-1 probiert die Gute Nachricht: sie funktionieren, es kommen Töne- die schlechte: die haben echt viele Knöpfe ;-)

Das bringen Synthesizer nun mal mit sich. Aber gerade OB-Xd oder auch der NoiseMaker sind einfache Instrumente zum lernen. :)

Ich bräuchte also sowas wie ein Getting Started Blog-Artikel / YouTube.
Ich habe zwar vor (erschreckenden) 25 Jahren mal an der Uni "Tonstudio-Arbeit" gehabt (Musik als NF) da haben wir sowas gelernt - aber ich hab alles vergessen. Jetzt aus dem Stand einen Sound zu designen ist way-off für mich ...
Das ganze geht weniger in Richtung Tonstudio-Arbeit, sondern mehr in Richtung Sound-Design. Natürlich gibt es Zusammenhänge und fließende Übergänge aber die Grundfrage ist, wie werden diese Töne/Klänge/Schallereignisse erzeugt, und wie wirken sie im Kontext des Songs. Für mich sind aber bei dem Song diese Effekt-Sounds, wie der Filter-Sweep (Beispiel 3) oder Raiser-Sound (Beispiel 4) Beiwerk und würden mich nicht davon abhalten, den Song zu covern.

Je näher man an das Original kommen möchte, um so mehr musst du dich mit den Produktionstechniken auseinandersetzen und diese verstehen und für dich nutzen. Auch wie sie im Bandkontext umgesetzt werden und wirken.

Beide Beispiele sind ja durchaus tempoabhängig, wenn man sie automatisiert programmieren möchte, müssen Sie im richtigen Tempo zu richtigen Zeit ausgelöst werden, damit sie zeitlich perfekt passen.
Dies würde aber für die Band bedeuten, ihr müsst mit Klick (Metronom) spielen.
Man kann das als Keyboarder auch händisch steuern, würde aber für dich bedeuten, dass du dies entsprechend programmieren und umsetzen / üben musst.

Ob sich der Aufwand für diese beiden Sounds dann wirklich lohnt, steht wieder auf einem anderen Blatt. Von der Profi Coverband, die jedes Wochenende unterwegs ist und den Anspruch hat, sehr dich am Original zu sein, würde ich dieses durchaus erwarten, von der Hobbycoverband mit zwei Gigs im Jahr eher nicht. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht pauschalisieren, sondern nur meine Erwartungshaltung beschreiben. Bei einer Profiband wäre ich enttäuscht, wenn diese Elemente nicht vorhanden sind, bei einer Hobbyband überrascht, wenn sie vorhanden sind.

Grüße
Dennis
 
Zuletzt bearbeitet:
@BinaryFinary Danke für die Tipps.

Bin jetzt weiter "am experimentieren"...

Ich sehe mich immer als "ambitionierten Laien" - ich habe Spaß daran mich an sowas abzuarbeiten und dazuzulernen. Profi und Laie ist ja nicht schwarz-weiß. Ich versuche hier also klanglich soweit zu kommen, wie es für Hobbyisten möglich ist. Wenn ich 90% der Sounds mit den "eingebauten" Sounds und Parametern meines einfachen Stagepianos bin ich schon happy. Siehe das beispiel mit den warmen Streichern und der Hammond - das reicht für uns.

Die "Key-Effekte" bei solchen modernen Pop-Nummern sind aber heutzutage oft das charakteristische: Das sind ja immer die gleichen 2-3 Akkorde und auch die Melodien sind auch immer super einfach - das wird alles nur interessant durch die Effekte und tw. durch die Rhythmik. Also ohne diese Filter- und Raiser Effekte fänd ich die Nummer langweilig... (Ähnlich übrigens die Gitarren-Effekte bei Rebel-Yell)

Bgzl Tempoabhängig: Click kommt für usere Band nicht in Frage - das würde zuviel technischen Aufwand und Engagement für mich und die anderen bedeuteten. Also würde ich die Effekte manuell steuern - und vor Üben habe ich keine Angst.

Eine Frage wäre wie man (manuell) den /die beiden langen Raise (4 Takte) steuert: Das wird rein von der Handhabung mit einem kleinen Drehknopf oder einem Pedal schwierig, denke ich. Gibt es da passende Midi-Controller?

Für den Raise habe ich auch mit dem "Surrealistic MG-1 Plus" (moog concertmate) experimentiert. Da gibt es unter Modulation einen Regler "Keyboard Glide" (vgl. Sound "Voice"). den habe ich ungefähr eingestellt und dann über 4 Oktaven immer halbtaktig Grundton - Quinte. Könnte das eine Alternative/Workaround sein?

Grüße!
 
Die "Key-Effekte" bei solchen modernen Pop-Nummern sind aber heutzutage oft das charakteristische: Das sind ja immer die gleichen 2-3 Akkorde und auch die Melodien sind auch immer super einfach - das wird alles nur interessant durch die Effekte und tw. durch die Rhythmik. Also ohne diese Filter- und Raiser Effekte fänd ich die Nummer langweilig... (Ähnlich übrigens die Gitarren-Effekte bei Rebel-Yell)
Bgzl Tempoabhängig: Click kommt für usere Band nicht in Frage - das würde zuviel technischen Aufwand und Engagement für mich und die anderen bedeuteten. Also würde ich die Effekte manuell steuern - und vor Üben habe ich keine Angst.
Ich bin ehrlich, ich habe in mehreren Coverbands gespielt, mit unterschiedlichen Ansprüchen und Ausrichtungen, von Hobby bis Semiprofessionell und produziere schon eine Weile Musik im elektronischen Genre, meine Erfahrung ist: Beides schließt sich aus.

Du wirst ohne Klick so gut wie nie tempoabhängige Effekte oder ähnliches "Live" hingekommen. Viele Songs ab den 80er leben von programmierten Sequenzen, die Live fast nur mit Klick, Samples und in einigen Fällen sogar mit Backingtracks reproduziert werden können. Je nach dem wie nah man an das Original kommen möchte und ich rede hierbei noch nicht mal von den Raisern wie in diesem Fall.

Eine Frage wäre wie man (manuell) den /die beiden langen Raise (4 Takte) steuert: Das wird rein von der Handhabung mit einem kleinen Drehknopf oder einem Pedal schwierig, denke ich. Gibt es da passende Midi-Controller?

Für den Raise habe ich auch mit dem "Surrealistic MG-1 Plus" (moog concertmate) experimentiert. Da gibt es unter Modulation einen Regler "Keyboard Glide" (vgl. Sound "Voice"). den habe ich ungefähr eingestellt und dann über 4 Oktaven immer halbtaktig Grundton - Quinte. Könnte das eine Alternative/Workaround sein?
Ich kann das mal anhand von Beispielen zeigen:

Ich habe den Raiser mit zwei Möglichenkeiten im TAL NoiseMaker programmiert:

1) mit Pitch-Envelope:
Vorteil: du musst nur EINE Note halten
Nachteil: der Zeitpunkt muss gut passen, starke Temposchwankungen der Band können zu Problemen führen

1762090589700.png


1762090634923.png


Klingt im Ergebnis so:


2) Mit Glide oder Portamento-Funktion:
Vorteil: Man könnte die Zieltonhöhe des Glides bzw. Portamentos freier bestimmen, durch die zweite angeschlagene Note
Nachteil: ABER dies bedeutet, du musst zwei Noten über einen großen Tastaturbereich halten und die Zielnote muss als zweites angeschlagen werden, damit der Glide dorthin erfolgen kann.
Auch hier ist der Raise durch die Glide/Portamento-Geschwindigkeit relativ festelegt.
1762091310509.png

1762091371855.png


Klingt im Ergebnis so:


Alternativ kann man die Kontrolle der Tonhöhe (Pitch) auch auf Controller (Regler, Fusschweller, etc.) legen und die Tonhöhe von diesem Controller direkt beeinflussen lassen.
Dies kann aber, abhängig vom Synthesizer, schwierig werden, da man dafür durchaus eine Controller-Matrix braucht (ein Regler zeigt auf mehrere Controllziele) und es kann durchaus sein, dass dies sehr stufig klingt, da einige Synthesizer/Plugins, hier nicht so gut auflösen (TAL z.B. macht das).

Der Pitchbender kann auch schwierig sein, da hier einige Modelle nur 12 bis maximal 24 Halbtonschritte möglich machen.
Und natürlich brauchst du bei all diesen Beispielen eine zweite Hand/Finger oder Fuss.

Am einfachsten ist die Lösung mit der Pitch-Envelope oder man baut sich ein Audiofile mit Raise und feuert das Sample an der richtigen Stelle ab. Aber all das erfordert gutes und stabiles Timing -> Klick ;)
 
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