Aufnahmestudio -> Was ist euch wichtig

[Akustik-Behandlung eines Raumes]
Ich bin keine Fachkraft und kann dennoch mit Messung und Fachbuch in einem Raum, den ich eben so mieten muss, wie er gebaut ist eine gute Raumakustik erzielen. Mann kann mit etwas Mühe auch selber was bauen, was den Raum deutlich verbessert.
Siehst du.
Und genauso ist es mit Musik-Aufnahmen im Proberaum, oder?
Die Band (bzw. derjenige aus der Band, wer sich mit der Aufnahme-Technik beschäftigt), ist zwar kein studierter Tonmeister, kann aber dennoch mit Messung, Ohren und Fachbuch in einem Raum, der so gebaut ist wie er ist, eine gute brauchbare Aufnahme erzielen.
Warum sprichst du den Bands diese Fähigkeiten ab, traust dir selber aber als Nicht-Fachkraft zu, eine gute Raumakustik erzielen zu können? Messung und Fachbuch allein machen ja wohl noch keinen richtigen Akustiker aus, oder doch? Aber du traust dir zu, mit einem Akustiker gleich zu ziehen?

Ich hab wiederholt Bands im Studio, die ein Jahr oder länger selber versucht haben das alles zu machen, aufgegeben haben .. und zu mir kamen, wo sie für weniger Geld als sie für Recording Hardware ausgegeben hatten, ein ordentlich klingendes Album einspielten, weil die Band ihren Teil der Arbeit gut gemacht hat.
Negativ-Beispiele für miesen Sound aus Mietstudios (und nein, da lag es nicht an den Musikern) lassen sich auch alle Nas' lang finden...

Ich sag's mal so....

Wenn du als Band mit der Studiosituation nicht vertraut bist, und sei es nur, weil du Lampenfieber bekommst, wenn es heißt, "Aufnahme läuft" und die Studiouhr tickt, bist du vermutlich günstiger dabei, wenn du es selber im Proberaum mit Homerecording-Equipment aufnimmst.
Da kannst du nämlich ganze Nachmittage dafür verwenden, viele Takes nur für die Drums zu machen. Ohne, dass die Studio-Uhr tickt und Geld kostet.... Und deine Bandkollegen schon nervös mit den Füßen scharren und dich noch nervöser machst als du ohnehin schon bist...

Dafür braucht es natürlich (oh Wunder!) jemanden in der Band, der sich gerne mit Tontechnik beschäftigt, ein Händchen dafür hat und sich "notfalls auch" mit Fachbüchern fortbildet.

Dabei lernt auch die Band etwas über ihre Arrangements, wenn sie sie mal brauchbar gut mehrspurig aufgenommen hört - wo stehen sich die Instrumente im Weg, wo treten sie sich gegenseitig auf die Füße, wo fuhrwerkt der Bass dem Schlagzeug oder der Gitarre in die Quere, ..., etc...

Das ist dann nämlich schon ein deutlich anderer Sound und Klarheit, als etwa nur mit dem Handy im Proberaum zur Kontrolle aufzunehmen - da hört man schon eher Dinge, die mit ner Handyaufnahme einfach untergehen...

Die Ursprungsfrage war, was mir bei einem Tonstudio wichtig wäre.
Auch im Sinne von "vor dem Mikrofon muss das Signal schon mal gut klingen", ist mir eine sehr gute Akustik im Aufnahmeraum sehr wichtig.
Tontechnik habe ich selber schon, und schlechte (oder "zufällige" irgendwie larifari) Akustik bekomme ich ja überall umsonst.
Dafür brauche ich kein Geld im Mietstudio ausgeben.
Beengte Platzverhältnisse habe ich im Proberaum auch umsonst schon. Das brauche ich mir nicht für Geld im Mietstudio erst noch einmieten, nur um dann noch den Transport obendrein zu haben...

Natürlich, wenn keiner in der Band wirklich Lust hat, sich mit Tontechnik intensiv zu beschäftigen, sind sie vermutlich im Mietstudio (oder mit einem befreundeten Tontechniker im Proberaum) deutlich besser aufgehoben. Aber das ist eben nicht meine Situation.

Grüße
 
@Burkie
na dann hau mal ein Beispiel deiner Aufnahmen raus, damit wir das mal mit Professionellen, bzw. Semipro Aufnahmen vergleichen können.

ich geb dir zwar Recht, wenn man wirklich an der ganzen Materie interessiert ist, gutes Verständnis und ordentlich Zeit mitbringt, dann kann man sicherlich auch gute Aufnahmen machen, ich habe wie gesagt im Dunstkreis auch leute die ihre Band selber aufnehmen und ordentliche Ergebnisse erzielen, das ist aber eher die Ausnahme.

mittels Kemper, AxeFX, Quad Cortex, oder Plugins wie Tonex, NAM und sonstwas kann man auch ohne Raum gute ergebnisse bekommen soweit klar, ebenso sind E-Drums heutzutage auch echt brauchbar, bzw. kann man da auch MIDI gleich mitaufnehmen und alles mit SSD oder EZ Drummer machen, aber normalerweise ist Recording/Mixing/Mastering dann neben Musikmachen schon mehr ein zweites intensives hobby, zumindest wenns am ende gut Klingen soll.



und wie @Frans13 schon schreibt haben die in der Regel dann auch sau viel Zeit und Geld Investiert... selbst wenn man günstig fährt.

z.B. Drums:
Mikros für 4 Toms z.B. SM57 = 400€
Mikro für Kick z.B. Audix D6 = 190€
2 Overheads, z.B. LineAudio CM4 = 300€
Snare Top z.B. SM57 = 100€
Snare Bottom z.B. SM57 = 100€
Raummikrofon z.B. Nt2A = 350€
Mikro für Hihat = 100€
Mikro Ride = 100€

Ausreichend XLR Kabel ( = 12 oder mehr) = 200€
Interface mit genügend Inputs, meinetwegen XR18 Pult = 370€

2 Mikrostative Overheads, z.B. Superlux 140€
rimklemmen und weitere Stative ... sagen wir mal 100€ wenn man billig fährt und sich mit Murks ärgern will

macht bis hierhin schon 2350€ und da hat man eigentlich nur Standardkrams. wenn man jetzt einen Teil der SM57 durch MD421 ersetzt oder zwei Raummikros aufstellen will, oder ein Ordentliches Interface/Pult mit Ordentlichen Preamps nimmt gehts preistechnisch ganz steil nach Oben.

und was da noch gar nicht inbegriffen ist:
- Akustische Behandlung des Raums
- Überhaupt ein Raum mit Ordentlicher Deckenhöhe und Grundriss, wir haben z.B. irgendwas um die 3,5Meter Deckenhöhe, da ginge eine Aufnahme recht gut, ich hab aber auch schon einen fast quadratischen Raum mit nur knapp über 2 Metern Deckenhöhe als Proberaum gehabt, da war dann über und neben den Drums unendlich viel und sehr teurer Teurer Basotect um das irgendwie in den Griff zu bekommen.
 
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Wenn du als Band mit der Studiosituation nicht vertraut bist, und sei es nur, weil du Lampenfieber bekommst, wenn es heißt, "Aufnahme läuft" und die Studiouhr tickt, bist du vermutlich günstiger dabei, wenn du es selber im Proberaum mit Homerecording-Equipment aufnimmst.
Ein gutes Studio sorgt dafür, daß sich die Musiker entspannen und eventuelles Lampenfieber wegschmilzt, das gehört zum Job dieser Kreatur hinterm Mischpult, auch live. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie es sich anfühlt wenn die anderem hinter dem Glas lachen ("lachen die über mich?") und das ist der Tod jeder vernünftigen Aufnahme, deren Ziel ja ist, daß zum Schluß alle glücklich sind, egal ob großes Budget oder kleines. Eine Studiosession hat Spaß und effektiv zu sein, sonst hab ich meinen Job nicht gemacht. Wie das geht erklärt halt kein Youtube-5-Minüter. Manchmal höre ich Horrorstories wie es jemand woanders ging, aber ich wüßte auch hier im weiteren Umkreis kein Studio, das keinen ordentlichen Job macht. Bis auf dieses eine in München, das... aber das ist ne andere Geschichte ;-)
 
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@Burkie
na dann hau mal ein Beispiel deiner Aufnahmen raus, damit wir das mal mit Professionellen, bzw. Semipro Aufnahmen vergleichen können.
Im Sinne der Fragestellung des Threads, muss ich gar nichts beweisen.

Vielmehr müsste ein Studio, welches günstige Tarife für die laut Fragestellung nicht superreiche Band anbietet, beweisen, dass besagtes Studio für mich oder meine Band einen Mehrwert hätte.

Denn das besagte Studio will mein Geld.
Als nicht superreiche Band habe ich laut Voraussetzung nicht viel davon, und noch weniger davon übrig für Studiosessions im Mietstudio. (Proberaum-Miete kostet ja auch Geld ...)
Kann so ein "Billigstudio" mir einen echten Mehrwert bieten?

Wenn ja, dann buche ich es.

Wenn nicht, sollte ich als nicht superreiche Band entweder meine Aufnahmen lieber selber machen.
Oder eine Geldquelle (Gigs mit guter Gage, ...?) finden, um mir ein etwas teureres besseres Studio leisten zu können, das meine Aufnahmen echt nach vorne bringt. Damit ich mit besseren Aufnahmen etwa mehr gut bezahlte Gigs bekomme, mehr Fans bekomme.

Es ist vollkommen klar, Leute, die mit ihrem Mietstudio ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, müssen eben so-und-soviel Geld für eine Studiostunde berechnen.

Ist eben nur fraglich, ob es für eine nicht superreiche Band angebracht sei, zu versuchen, in so einem Studio aufzunehmen.
Oder ob nicht einfach diese Paarung - Mietstudio, welches den Lebensunterhalt des Studiobesitzers bezahlt; und "arme Band" (nicht superreiche Band) einfach nicht passen...?

Grüße
 
Irgendwie ist das alles für jeden ein Entwicklungsprozess. die "nicht so superreiche Band" hat wohl keine bis wenig Recording Erfahrung. Sich da ein überdrüber Studio um ein Haufen Geld anzumieten wird kaum ein Ergebnis bringen dass den finanziellen Aufwand lohnt. Und ich klammere mal ausdrücklich die Möglichkeit aus, dass man durch Beziehungen eventuell dieses supertolle Studio eventuell für lau bekommt.

Auf der anderen Seite, wenn die Band sich dann im eigenen Proberaum selbst aufnimmt, dann kann das auch weniger gut sein, denn erstens hat man ja keien Erfahrungen, wie man so etwas sinnvoll angehen kann und muss sich diese erst mal mühselig durch Versuch und sehr viel Irrtum drauf bringen. Zudem ist es immer mit Stress verbunden, zumindest für denjenigen in der Band, der neben dem Musizieren auch noch die ganzen Recording Aufgaben übernehmen muss. Und dann fehlt da noch ein objektives Ohr, das der Band sagt was wie und wo eventuell nicht so toll funktioniert, wo die Band das Timing nicht hinbekommt usw,

Und genau da kann dann ein Projektstudio eventuell helfen. Klar, da sitzt dann jemand, der selbst vielleicht gar nicht mal so viel Erfahrungen mit der Produktion hat und auch nicht das ganze geile Zeugs besitzt, das man im Supertuper Studio hätte. Aber das alle ist nicht so wichtig. Eine Band die entspannt spielen kann, weil es sich weder darum sorgen muss, dass das Zeug aufgebaut wird, das Recording auch läuft usw, noch darum dass jede quasi unproduktive Minute, in der ein Take nicht funktioniert und man dan ewig lang diskutiert warum das so ist, eine Lawine Geld kostet. Wenn der "Studiobetreiber" eine gute und entspannte Situation entstehen lässt, in der die ABnd sich wohl fühlt, kann dann auch ein entspannte Musik gespielt werden. Und das Ergebnis ist 1000x besser als wenn ich anstelle eines 200€ Drumkit Mikroset von S, T oder B das echt super teure Vintage Mikro Set mit einem Wert von 10.000 oder mehr benutzen kann. Wird es Abstriche in der technischen Umsetzung geben? Ja sicher, aber das wichtigste ist doch die musikalische Qualität.

Und wenn die ersten Recording Sessions nicht 100% den gewünschten Erfolg bringen, dann wird das auch kein Beinbruch sein, wenn man nicht jede Menge Kohle dafür versenkt hat. Dann hakt man das als Band ab, weiß mehr über die eigenen Schwächen, vergräbt sich wieder im Proberaum um die auszumerzen und versucht es ein paar Wochen/Monate später noch mal. Arbeitet man dann wieder mit dem selben Projekt Studio, kennt der Betreiber einen schon und die Zusammenarbeit ist dann nich geschmeidiger.

Und was nimmt da der angehende Studiobetreiber daraus mit?
Gut wäre es ein Equipment zu haben um die Zielkundschaft aufnehmen zu können. Das hätte mal vor einigen Jahrzehnten noch einige 10.000e DMark gekostet, heute ist man mit einem Bruchteil schon dabei. Ein kleines Digitalpult mit Kopfhörer Monitoring, eine DAW, ein paar Mikros (man kann ja anfangs mal mit weniger davon beginnen, Drums kann man auch mit drei, vier Mikros einfangen), DI Boxen, Kabel und so Zeug. Und eine halbwegs brauchbare Abhöre, die jetzt auch nicht gleich ein Vermögen kosten muss. Mit der Zeit kann man das ja auch ausbauen, aber es muss jetzt nicht gleich alles schon 100% abdecken. Notfalls kann man ja auch etwas zumieten oder die Band bringt z.B ihre Mikros auch noch mit.

Dann kommt es drauf an, ob man selbst Räumlichkeiten einrichten will, da muss man halt neben dem Recording Raum sicherlich auch noch eine Aufenthaltsmöglichkeit mit Sanitärbereich usw. einplanen. Denn so wie ich das kenne, kann eine Recording Session auch mal 10 Stunden oder länger dauern. Das heißt aber auch dass man in der Zeit im Studio "lebt". Der Recording Raum muss da jetzt am Anfangauch nicht alle Stückerln spielen, aber man sollte einplanen, dass man den Raum schrittweise optimieren wird.

Oder man bietet sich als fahrender Recorder an, der mit seinem Zeug bei der Band in derem Proberaum aufschlägt und dort die Aufnahmen macht. Dann braucht es daheim quasi nur eine brauchbar klingende Regie für den Mix.

Und man sollte so ehrlich mit den potentiellen Kunden sein, dass man jetzt vielleicht nicht der voll ausgefuchste Studio Crack ist, der eh schon alle Welt betreut hat.
Letztendlich muss man jetzt als angehender Studiobetreiber auch damit rechnen Lehrgeld zu bezahlen. und da ist es das günstigste erst mal moderate Preise für die Arbeit aufzurufen und mit den Projekten sich zu verbessern und mit den Einnahmen auch das Equipment auszubauen.
 
Irgendwie ist das alles für jeden ein Entwicklungsprozess.
Achso.
Aber warum sollte die "nicht superreiche Band" dem Möchtegern-Studio-Eigner-Novizen seinen eigenen Entwicklungsprozess finanzieren?

Sollte er nicht eher der Band Geld bezahlen, um mit der Band - der Zeit und Arbeit, die die nicht superreiche Band reinsteckt - seine eigenen Studio-Skills erst zu erarbeiten und sich an der Band auszubilden?

Geld bezahle ich als Kunde nur denjenigen, die schon gut sind. Ich bezahle nix für deren Ausbildung oder "Entwicklungsprozess". Warum sollte ich auch? Was bringt es mir?

Da mal drüber nach denken...?

Grüße
 
Geld bezahle ich als Kunde nur denjenigen, die schon gut sind.
Alles gut, dann mach das.

Man kann das auch etwas anders sehen, z.B dass man ja auch quasi Miete für das beigestellte Equipment und eventuell auch die beigestellten Räumlichkeiten bezahlt, die man sich nicht selber anschaffen muss. Zudem ist eine außenstehende Person, die einem objektiveres Feedback gibt auch einen Obolus wert, wie ich finde.

Aber es ist ja ok, wenn genau du es nicht so machen willst, dass du auch an die Zukunft denkt, denn wenn es keine Neueinsteiger in der Branche gibt, die halt noch nicht schon gut sind (ist eine ganz normale Sache), dann wird es halt irgendwann recht eng werden mit den guten Studios, denn keiner macht irgendeinen Job ewig.

Da schon mal darüber nachgedacht?
 
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Ich bezahle nix für deren Ausbildung oder "Entwicklungsprozess". Warum sollte ich auch? Was bringt es mir?

Da mal drüber nach denken...?
... eigentlich bezahlt jeder Zuschauer genau genommen für den Entwicklungsprozess eines Künstlers ... Ohne die Bereitschaft in Anfänger zu investieren, gibt es denn auf mittlere Sicht auch keine Vollausgebildeten, sehe ich wie @Mfk0815 . ... und in dieser Welt bezahlt inzwischen jeder Software-Abnehmer für die Softwareentwicklung, ohne perfekt funktionierendes Produkt !
... der Mythos vom vollwertigen Endprodukt gehört doch schon lange ins Archiv🕸️

Entscheidender dürfte sein, inwieweit ein Studiobetreiber Potenzial hat. Das lässt sich aber nach meiner Erfahrung durchaus auch bei hochpreisigen Anbietern keineswegs garantieren. Und nicht zu vergessen: es muss eben auch passen zum geplanten Produkt, künstlerisch und menschlich.
(und nein, da lag es nicht an den Musikern)
... das glauben ja eigentlich immer alle Beteiligten, dass es nicht an ihnen liegt ...
Im Sinne der Fragestellung des Threads, muss ich gar nichts beweisen.
... wenn wir über Qualität sprechen und die anderer beurteilen, geht das aber tatsächlich viel einfacher und plausibler, wenn sich einschätzen lässt, wie unsere eigene aussieht. Schon deshalb, weil dann deutlicher wird, um welche Region von Ansprüchen es sich handelt.
 
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... der Mythos vom vollwertigen Endprodukt gehört doch schon lange ins Archiv🕸️
ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, dass die ersten Versionen von Faustkeil und Rad auch ihre Kinderkrankheiten hatten. Somit bleibt es wie damals ein Mythos:biggrinB:
 
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*Auch in der Fotografie gilt: ist das Model zu häßlich, wird dir auch ein teurerer Fotoapparat keine Hilfe sein.
... fiel mir gerade ins Auge: ein Fotograf, der etwas Sichtbares als häßlich einstuft, hat seinen Job aus meiner Sicht verfehlt. Seine Aufgabe ist, eine Wahrnehmung zu transportieren. Und die ins bestmögliche Licht zu setzen, also eigentlich: Schönheit zu produzieren.

Auf das Thema umgemünzt: ein Tonmensch sollte die Stärken im Ausgangsmaterials erkennen und präsentabel einfangen. Wenn die Idee nicht verstanden wird, wird es eben häßlich ...
 
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Man kann das auch etwas anders sehen, z.B dass man ja auch quasi Miete für das beigestellte Equipment und eventuell auch die beigestellten Räumlichkeiten bezahlt,
Ja, was hat er denn, was er mir vermieten will, was ich nicht eh schon selber habe...?
Hat er einen großen Aufnahmeraum mit richtig guter Akustik?
Hat er gute Instrumente, die ich selber nicht habe (Flügel, sehr gut gestimmtes Drumset, ...)?

Interface, DAW und Mikrofone habe ich selber schon...

Grüße
 
Ja, was hat er denn
...wenn ich deine Beiträge so lese: was hast du denn eigentlich, was eine Zusammenarbeit mit dir wünschenswert machen könnte, eventuell sogar zu einem günstigen Preis? Wenn ich das nicht völlig am Thema vorbei interpretiere: es geht hier doch um künstlerische Prozesse, oder mietest du einfach eine Produktionsmaschinerie mit Bediener an?

Ich denke, die Diskussion geht ja hier nicht um ein konkretes Projekt, oder? Ansprüche an eine Arbeitsumgebung lassen sich aus meiner Sicht nur formulieren, wenn schon klar ist, was ICH biete und was ich deshalb erwarte (oder meine erwarten zu können, damit es zusammen passt). Eine Haltung, in der nur geklärt wird, was andere tun müssen, um mich zufrieden zu stellen, dürfte etwas anstrengend sein in einer Zusammenarbeit ... so aus ein paar Textschnipseln im Internet eine Person einzuschätzen, ist ja immer etwas riskant, aber deine Kommentare wirken auf mich so, dass ich mir die Mühe, dein Material zu optimieren, auch für viel Geld nicht antun würde ...🤐
Interface, DAW und Mikrofone habe ich selber schon...
...wäre dann die Frage: kannst du das auch bedienen?
und die nächste: willst du das auch bedienen oder dich eben lieber nur auf dein Spiel konzentrieren?
 
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Ja, was hat er denn, was er mir vermieten will, was ich nicht eh schon selber habe...?
Eine andere Sicht- und Zugangsweise kann da schon extrem viel bringen. Ich lerne von jedem, mit dem ich so zusammen arbeite. Nur auf mich alleine gestellt würde mir den Wissenskosmos viel zu stark verengen. Da braucht es keine materiellen Dinge wie Räume, Instrumente, Mikros usw, die eine Zusammenarbeit extrem wertvoll machen. ein "ach ich würde da eventuell diesen Ansatz ausprobieren" kann mehr bringen als das ganze Zeug das man sich im Handel zulegen kann. Und das ist auch etwas wert, wie ich finde

Wie gesagt, dass muss ja gar nichts für dich sein. Dennoch denke ich, dass es andere gibt, die da mit externer Hilfe gut klar kommen, auch wenn das kein Blackbird Studio ist.

Allerdings hat sich der TE auch schon seit gut anderthalb Jahren hier nicht blicken lassen was mich zum Schluss kommen lässt, dass zumindest für ihn das Thema eh durch ist.
Zumal ja schon einige Ansichten dazu geäußert wurden. Und so kann am Ende jeder das machen, was zu machen ist.

Ich hoffe nur dass auch weiterhin sich Leute das antun und sich mit dem Thema Recording als Dienstleistung beschäftigen wollen, damit das Angebot für diejenigen die nicht alles gerne in Eigenregie machen wollen, bestehen bleibt. Dass gute Recording Techniker nicht von den Bäumen fallen, sollte aber auch allen klar sein, die brauchen halt auch viel Praxis um beständig besser zu werden.

Ich kann da nur von mir sprechen. Ich habe in meiner damaligen Band vor gut 45 Jahren den Tontechnik Job übernommen. Irgendwann habe ich mir Recording Equipment (also Mehrspurmaschine, Pult, Mikros, Effekte usw) angeschafft und blauäugig wie ich war, ein Studio aufgezogen. Das ging so lala einige Jahre lang, einige Tonträger entstanden darin und irgendwann habe ich den Standort aufgegeben, weil ich mich beruflich verändert habe. Daneben habe ich mich auch auch damals schon als Livetechniker verdingt. Ich hatte zwar auch dafür noch recht wenig Erfahrung, trotzdem konnte ich ganz gut etwas dazu verdienen, denn andere machten es auch nicht sooo viel besser :evil:
Heute mache ich hauptsächlich Live-Technik, nach Selbsteinschätzung schon recht gut bis sehr gut. Trotzdem bezahlen die Leute die mich buchen, immer noch meine Ausbildung, denn ich lerne ja auch heute unheimlich viel dazu, jedes mal wenn ich mich ans Pult stelle. Das macht für mich auch viel von dem Reiz aus, den mir dieser Job vermittelt.

Also, heute wie damals, lasse ich mir von meinen Kunden die Ausbildung bezahlen. Das sieht vielleicht nicht so aus, aber es ist so. und davon können Bestandskunden genauso profitieren wie die neuen.
 
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Ich lerne von jedem, mit dem ich so zusammen arbeite.
... das ist aber mental eine andere Liga :love: ... und nach meiner Erfahrung ein Ansatz, der sehr viel mehr Freude ins Leben bringt als "was kann der für mich denn tun?"
 
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Ich vergleiche das gerne mit: "Klar könntet ihr euer Bier selber brauen." Jedem sollte klar sein, daß man dazu Zeit, Geduld, vielleicht sogar Geld reinstecken muß um ein Ergebnis zu bekommen, das einen selbst zufriedenstellt. Oder man kauft halt einen Kasten Bier. Beides möglich, die einen wollen die Fähigkeit erlernen, die anderen bloß ihr Bier trinken und mit dem Rest der Zeit was anderes anstellen.
 
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Allerdings hat sich der TE auch schon seit gut anderthalb Jahren hier nicht blicken lassen was mich zum Schluss kommen lässt, dass zumindest für ihn das Thema eh durch ist.
Das, denke ich, ist eine Crux bei der Angelegenheit bzw in diesem thread.
Ich denke, die Diskussion geht ja hier nicht um ein konkretes Projekt, oder? Ansprüche an eine Arbeitsumgebung lassen sich aus meiner Sicht nur formulieren, wenn schon klar ist, was ICH biete und was ich deshalb erwarte (oder meine erwarten zu können, damit es zusammen passt).
Denn ohne ein konkretes Projekt, wo klar ist, was die Ausgangsposition ist, was ich selbst kann und was ich noch brauche, läßt sich eben schwer ermitteln, was tatsächlich Sinn macht.

Nicht, dass ich hier nicht einiges gelesen hätte, was meine Sichtweise schärft bzw. worauf ich achten könnte, wenn ich in die Situation käme ... aber es bleibt ja doch notgedrungen etwas allgemein. Interessant finde ich die Fragestellung allemal: Aus meiner Erfahrung heraus, kommt (fast) jeder ambitionierte Musikschaffende bzw. jede Band an den Punkt, an dem er oder sie ein paar gute Aufnahmen des eigenen Schaffens machen möchte. Und die Frage, ob man dabei alles selbst macht oder ein paar Sachen machen läßt oder in eine Studio geht und alles außer der Musik andere machen läßt, drängt sich dabei geradezu auf.
Und mindestens weil sich das im Dreieck Engagement/Aufwand - Preis - Ergebnis abspielt, ergibt sich für jede mögliche Konstellation ein Optimum - was eben in jedem konkreten Fall etwas anders aussieht.

Und worauf es dabei ankommen kann, dazu hat es hier in diesem thread genug Anhaltspunkte gegeben. Ich hätte ein größeres Interesse daran, eher weitere Erfahrungen und Gesichtspunkte zu lesen (weil der TE ja eh raus ist) als einen allgemeinen, eher meinungsbasierten Schlagabtausch mitzubekommen. Beispiel Lernen: Wir bewegen uns doch in einem Bereich, wo die Übergänge fließend sind - ähnlich wie im Medienbereich. Eine ordentliche WEB-Seite können auch Leute machen, die sich das weitgehend selbst beigebracht haben und eine absolvierte Ausbildung oder ein Zertifikat alleine sichern nicht allzu viel. Wenn ich ein ordentliches Budget dafür habe, bewege ich mich wahrscheinlich auch in diesem Segment und bekomme mindestens eine ordentlich gebaute Seite und habe einen Vertrag, auf den ich pochen kann (wobei das letzten Endes erstens oftmals nicht viel bringt und zweitens da die Katze schon in den Brunnen gefallen ist). Aber die meisten Leute im Hobby bis semi-professionellen Bereich bewegen sich halt eher darunter. Und da würde ich doch eher darauf aus sein, anhand von Referenzen, Kunden, den Gesprächen und meinem Eindruck vor Ort und der Person zu gehen als danach, was ich laut nachgewiesenem Lernniveau wohl erwarten kann. Das hilft mir doch am Ende nicht viel. Und dass wir uns in einem Bereich bewegen, wo es eher um lebenslanges Lernen geht als um nachgewiesene Ausbildungsgänge, halte zumindest ich für klar. Und klar sollte die Person, die ich beauftrage, mehr können als ich selbst bzw. mir einen gewissen Mehrwert bringen - sonst macht es halt überhaupt keinen Sinn. Aber was zwischen den Polen "mach ich selbst" und "kann ich mir nicht leisten" bzw. "brauch ich nicht" liegt - da spielt meines Erachtens die Musik.

x-Riff
 
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Im Sinne der Fragestellung des Threads, muss ich gar nichts beweisen.
naja dann weiß man halt auch nicht worüber man als Qualitätsanspruch redet.

Ich sehe die Berechtigung von günstigen Studios durchaus als gegeben und es gibt einige selbstproduzierten sachen die OK sind aber denen halt ein Mix&Master vom Ambitionierten Hobbystudiotypen halt echt viel mehrwert gegeben hätten.

du musst halt immer im Kopf haben: es gibt einfach leute die weder Plan von der Materie haben, noch bock sich darauf einzuarbeiten und die sogar dann mit einem Hobbytypen auf ein paar tage deutlich besseres realisieren, als wenn sie sich monatelang in den shit einarbeiten. und das ist überhaupt nicht wertend gemeint, ich behaupte mal dass es da draußen richtig krasse musiker gibt, die aber einfach keinen Sinn und Bock auf ne DAW haben.
kenne z.B. nen Drummer der alleine vermutlich nichtmal ne DAW gestartet bekommt aber zu den Besten Metaldrummern in meinem erweiterten Bekanntenkreis zählt.



und allgemein ist halt die "Nicht so reiche Band" auch mehr oder minder relativ.

ich kenne leute die Rauchen am Tag eine Schachtel Kippen, das sind aufs Jahr über 3000€. wenn du jetzt angenommen ne Band mit 5 Rauchern hast wo jeder ne Schachtel kippen am Tag wegzieht, dann sind das auf 2 Jahre 30000€ das reicht locker für ein studio.

und selbst wenns nicht das Rauchen ist kann man auch so viel geld raushauen, angenommen du leistest dir nen 5er BMW als leasing, gehst gerne Essen und gönnst dir dann auch noch schicke Klamotten, dann hast du ebenfalls nicht die Welt an Kohle über um ins studio zu gehen.

Oder halt die Wohnsituation, das kann auch irreviel geld ausmachen. macht nen unterschied, ob du alleine auf ner 100m², oder 50m² Wohnung lebst oder dir evtl sogar nur ein WG zimmer nimmst.

ebenso leute mit Kindern die haben auch stark erhöhte ausgaben.

also unterm strich sind auch Lebenskonzepte und Entscheidungen relevant für das was du über hast. den luxus alles gleichzeitig zu machen haben die wenigsten.
 
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Eine andere Sicht- und Zugangsweise kann da schon extrem viel bringen.
Das spielt ja schon ein wenig in Richtung "Produzent" hinein.
Daneben habe ich mich auch auch damals schon als Livetechniker verdingt. Ich hatte zwar auch dafür noch recht wenig Erfahrung, trotzdem konnte ich ganz gut etwas dazu verdienen, denn andere machten es auch nicht sooo viel besser :evil:
Heute mache ich hauptsächlich Live-Technik, nach Selbsteinschätzung schon recht gut bis sehr gut. Trotzdem bezahlen die Leute die mich buchen, immer noch meine Ausbildung,
Nun ja, aber du kannst ja schon etwas, das die Preise die du aufrufst, wert ist.
 
... fiel mir gerade ins Auge: ein Fotograf, der etwas Sichtbares als häßlich einstuft, hat seinen Job aus meiner Sicht verfehlt. Seine Aufgabe ist, eine Wahrnehmung zu transportieren. Und die ins bestmögliche Licht zu setzen, also eigentlich: Schönheit zu produzieren.

Auf das Thema umgemünzt: ein Tonmensch sollte die Stärken im Ausgangsmaterials erkennen und präsentabel einfangen. Wenn die Idee nicht verstanden wird, wird es eben häßlich ...
Ich denke der Vergleich hinkt, weil der Tonmensch beim Versuch der Band, ihre Soundvorstellungen umzusetzen darauf hinweisen sollte, wenn z.B. eine mittelmäßige Snare auch mit "Wahrnehmung transportieren" nicht zu dem wird, was die Band gerne haben würde. Auch "bestmöglichstes Licht" ist nicht effektiv, wenn es eine bessere Snare (in vielen Studios sind welche) der einfachere Weg wäre.
Um die Metapher nochmal anders zu formulieren: Teurere Technik ist keine Antwort auf eine ungeeignete Klangfarbe vor dem Mikrofon. Der teurere Fotoapparat auch keine Antwort auf ein Motiv das nicht das ist, was nachher zu sehen sein soll.
Die Band gibt vor, wie das fertige Ergebnis nachher sein sollte - und die Band gibt vor, wie weit sie selbst diese Anforderungen erfüllen kann. Der Lotse auf dem Weg dahin ist der/die/das den Plan hat, wie das anzugehen ist.
 
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Das spielt ja schon ein wenig in Richtung "Produzent" hinein.
Nun ja, als Studio Betreiber hat man auch vielfältige Aufgaben. Aber ich sehe das gar nicht als Produzenten Rolle, sondern vielmehr als der bei der Aufnahme einfach verfügbare erste Zuhörer, der dann auch Feedback gibt. Und was die Band, der Musiker damit anfangt ist ja wieder eine andere Sache. Feedback zu geben finde ich schon auch als eine meiner Aufgaben als Techniker.
aber du kannst ja schon etwas, das die Preise die du aufrufst, wert ist.
das war auch nicht immer so. Anfangs war ich eben auch, wie ich schon gesagt habe, extrem blauäugig und habe halt ohne Ahnung von irgendwas mal damit begonnen. Vielleicht war es halt ein Vorteil dass ich durch mein Interesse daran der sprichwörtliche Einäugige (noch dazu extremst sehbehindert, um bei der Metapher zu bleiben) unter den Blinden. Und da war auch noch die Bereitschaft der Kunden da, einem die entstandene Arbeit abzugelten, auch wenn es jetzt nicht arg viel war.
Na ja, offensichtlich hat sich da etwas verändert, wenn auch nicht immer zum guten.
 
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