Aufnahmestudio -> Was ist euch wichtig

@Kwai

bitte nicht falsch verstehen, ich will dich von deinem Vorhaben nicht abhalten.

was ich scheinbar echt falsch im Hinterkopf hatte ist, dass du die E-drums jetzt wohl doch als MIDI aufnehmen willst, dann sehe ich da weniger Probleme, einzig bleibt stehen, ob ein drummer das dann machen will, aber an den punkt bleibt auch stehen lieber ordentlich mit E-Drum als schlechte audiofiles, bei Edrum ist ja Raum/Mikros egal.


Ja. Ich hätte Kontakte zu anderen Tonstudios die mischen.
das ist ne Info die Früher viele Fragen aus dem Weg geräumt hätten, in verbindung mit kooperationspartnern sehe ich dein Vorhaben auch unkritisch.
ich hatte das vorher so aufgefasst, dass du Tracking machst und die Bands damit dann wieder alleine lässt.
Das in Verbindung mit deinen geplanten Ausgaben (999€ für Drumset) hab ich dann etwas kritisch gesehen.

was ggf. noch ne idee ist:
wenn du kontakt zu anderen Tonstudios hast, dann kannst du ja mal anfragen/überlegen, ob eine Raumnutzung für Drumaufnahmen eine Option wäre, oder die Drumaufnahmen dann weiter ans Studio mit entsprechender ausstatung auszulagern. ;)
 
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wenn du kontakt zu anderen Tonstudios hast, dann kannst du ja mal anfragen/überlegen, ob eine Raumnutzung für Drumaufnahmen eine Option wäre, oder die Drumaufnahmen dann weiter ans Studio mit entsprechender ausstatung auszulagern. ;)
Finde ich eine gute Idee. Die Band/der drummer hätte dann eine Alternative. Wenn Dein Angebot überzeugend ist, wird es auch angenommen. Das ist aber für den Kunden eine andere Situation als ein Angebot, was im Grunde sagt "Friß oder stirb" (mal drastisch formuliert).

x-Riff
 
beim Woodshed studio von Victor (Trypticon, ex-Dark Fortress) ist es laut Homepage so, dass die Drums nicht in Landshut, sondern in Inning am holz aufgenommen werden, ich vermute, dass das ein studio(-Raum) ist der von mehreren Leuten gemeinsam genutzt wird.

Und am ende kann man ja sofern möglich auch beides anbieten, hätte also ein größeres Portfolio
 
Zuletzt bearbeitet:
Ruhe/Zeit -> Was ich damit meine ist, dass man nicht in Schweißausbrüche gerät, weil man 60 Euro oder mehr pro Stunde ausgibt und deshalb unter Druck steht.
Also DASS ist wohl eine Sache der Musiker und nicht eine Leistung des Studios. Wenn die Musiker mit jeder Stunde kalkulieren und sich deshalb Druck machen, kann der Betreiber das wohl kaum lösen. Man kann höchsten bei Tagesbuchungen eine Überziehung preiswerter abgeben, weil man die Reststunden eh nicht mehr verkaufen kann. Das machen die meisten aber eh mit den Staffelpreisen.

Wichtig für mich ist sicher auch ob das Studio sich mit dem Genre, das aufzunehmen ist, auskennt.
Sehe ich ebenso und wird unterschätzt. Allerdings bedeutet dies ja, dass der Aufnehmer den Musikern Tipps gibt und irgendwie Einfluss nimmt. Das ist nicht immer gefragt. ;)

Und das hier:
aber ich erwarte mir ein vernünftiges Feedback, damit ich am Verbessern des Ergebnisses im positiven Sinne arbeiten kann. Und wenn der dann auch sagt "das wird so aktuell nichts, ihr seid nicht genug vorbereitet, übt besser und kommt ein andermal vorbereiteter wieder".
ist schon gar nicht gefragt. Das habe ich mal bei einer Choraufnahme gemacht und vorgeschlagen. Die haben ab da die Aufnahmen woanders gemacht. :cool:

Gerade die vielen durchaus Begabten aber nur mittelprächtig erfolgreichen Musiker aus der 2. und 3. Reihe sind sehr von sich überzeugt und nicht kritikfähig - erkennen das musikalische Wissen des Tonmanns nicht an, weil der ja nur der "Strippenzieher" ist und sie selber die Musikausbildung haben. Die Haltung ist z.T. auch richtig, weil die meisten Studiobetreiber keine Toningenieure mit Ausbildung oder gar Tonmeister sind und somit Wissen haben, um die Musiker wirklich beraten zu können. Aber:

Meine persönliche Meinung dazu ist allerdings die, dass man als Kunde die Kritik des Tonaufnehmers durchaus Ernst nehmen sollte, weil der sich ja unnötig der Gefahr aussetzt, abserviert zu werden (siehe oben) und damit starke Gründe haben wird, zu intervenieren. Und:

Meine Erfahrung ist vor allem die, dass sich richtig gute und erfolgreiche Musiker von denen aus der 2. und 3. Reihe durch eben diese Kritikfähigkeit unterscheiden und stets bestrebt sind, zu lernen, was der Grund dafür ist, dass sie es in die 1. Reihe geschafft haben. Ich kenne da etliche hoch befähigte Leute aus dem klassischen Bereich, die technisch richtig gut sind, aber am Ende stagnieren, weil sie am eigenen Ego scheitern.

Umgekehrt gibt es Leute, die gerade bei Tonaufnahmen sehr eng mit ihrem Toningenieur zusammenarbeiten und dabei zu 90% musikalische Themen erörtern und Abschnitte wiederholen, bis sie beide der Ansicht sind, dass es passt. Die Technik ist da fast unbedeutetend dagegen. Zu diesem Punkt gab es kürzlich einen Betrag im TV über Igor Levit:
 
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Hallo,
als nicht superreiche Band empfinde ich heutzutage nicht unbedingt direkt einen Vorteil darin, in ein Studio zu gehen.

Letztlich, mit den heutigen billigen Laptops, Cubase o.ä., billigen Mehrkanal-Interfaces und billigen guten Mikrofonen, bekommt man eigentlich selbst im Proberaum hinreichend gute Klangqualität hin.

Bass wird ja eh meist per DI aufgenommen, Gitarren über Modeller per DI, oder Mikro direkt vor dem Amp, und Schlagzeug mit Mikrofonen sehr nahe an jeder Trommel, spielt die Raumakustik im Proberaum doch eher eine untergeordnete Rolle. Selbst wenn man die Band komplett zusammen live aufnimmt.

Jeder, der hinreichend gut mischen kann, wird aus solchen Spuren was klanglich gutes machen können.

Im Proberaum tickt die Uhr nicht, man kann mehrere Tage oder gar Wochen für einen Song drein geben.

Als nicht superreiche Band kannst du dir für dein Album oder EP vielleicht nur wenige Studio-Tage leisten, und dann sollte das Studio schon auch klanglich deutlich mehr bieten als Eigen-Produktion im Proberaum.


Was ich mir persönlich von einem Studio erwarten würde...

1.) Viel Platz im Aufnahme-Raum. Viel Platz hinter meinem Schlagzeug und auch drum herum. Damit ich mich nicht wie im Proberaum eingezwängt fühle, und erstmal "aus dem Schlagzeug" über Ständer und Stative "herausklettern" muss...

2.) Sehr gute Akustik im Aufnahmeraum. Damit man etwa bei Schlagzeugaufnahme (oder Band live und alle zusammen) mit der Akustik des Aufnahmeraums etwa über Raum-Mikrofone arbeiten kann, anstatt wie im Proberaum gegen die Raum-Akustik ankämpfen müsste.

3.) Gute und gut gestimmte studio-eigene Instrumente. Etwa, ein sehr gut gestimmtes Schlagzeug mit sehr guten Becken; etwa ein echter Flügel, um Flügel-Sounds, die man live oder im Proberaum nur über Midi macht, bei der Aufnahme besser klingend mit einem echten Flügel zu spielen.

4.) Verständnis und Entgegenkommen dafür, dass man nur Teile der Aufnahmen im Studio abwickelt, aber z.B. Mix und Mastering, weitere Overdubs, ... in Eigen-Regie zuhause im Proberaum macht. Idealerweise kann das Studio in die DAW, die auf meinem mitgebrachten Laptop läuft, aufnehmen. Dann sind nämlich alle im Studio aufgenommen Spuren schön synchron zum mitgebrachten Projekt, und auch alle Punches liegen richtig....

5.) Tontechniker, die wirklich ihr Handwerk verstehen und beherrschen. Die sich als Dienstleister verstehen, um der Band den Sound zu liefern, den die Band möchte. Die sich auf die Arbeitsweise der Band einstellen (z.B. Live-Aufnahme der Backing-Tracks), anstatt der Band ihre Arbeitsweise überzustülpen.

Als Fazit:
Ein Studio müsste mir einen echten deutlichen Mehrwert gegenüber Eigenproduktion im Proberaum bieten können, und das auch zu einem Preis, wo ich sagen würde, es ist insgesamt günstiger (Zeit, Nerven, Arbeitsatmosphäre, Endergebnis klanglich als auch musikalisch-künstlerisch besser als Eigenproduktion im Proberaum) gegen Geld ins Studio zu gehen als es (komplett) selbst zu machen.

Ob ein Studio, das davon leben will oder muss, so etwas für eine nicht superreiche Band mit laut Voraussetzung dann doch arg begrenztem Budget anbieten kann, weiß ich nicht. Ich würde es bezweifeln.


Als Vorbereitung zu Studio-Aufnahmen wird ja immer empfohlen, die Songs ausgiebigst zu proben, click-fest spielen zu können, und den Songablauf so im Kopf zu haben, dass praktisch jeder seinen Part direkt so zum Klick einspielen könnte... vielleicht etwas übertrieben dargestellt.
Lästerhaft würde ich sagen, dass eigentlich jede so vorbereitete Band ihre so "totgeprobten" Songs dann auch (zur Not Track für Track zum Klick) gut klingend im eigenen Proberaum an einem Nachmittag einspielen kann....
Dann brauchst du auch kein Studio mehr - außer das Studio hat eine wirklich sehr gute Akustik, die mit auf die Aufnahme soll.

Interessant finde ich Studio-Aufnahmen (auch im Homestudio, im Proberaum), wenn die Songs noch etwas frisch sind, wenn das Arrangement frisch ist und sich bei der Studio-Aufnahme noch verfeinert und alle inspiriert sind, gute Ideen auszuprobieren. Was im Miet-Studio natürlich Zeit und somit Geld kostet.

Vorteil ist natürlich, dass man sich nicht noch neben dem Musikzieren auch noch um die Tontechnik kümmern muss, um das Anlegen neuer Spuren und deren Beschriftung, um Routing oder Monitor-Mixe, usw.

Ob ich als nicht superreiche Band dafür noch extra Geld ausgeben will oder kann...
 
Sagen wir mal einfach ich möchte etwas für Musiker tun :D.
Also aus eigener Erfahrung:
Was ein Schnäppchen oder sogar kostenlos ist, wird nicht wertgeschätzt.
Die Musiker kommen dann oft total unvorbereitet ins Studio.

ZB rostige Saiten auf der Gitarre, dann eine halbe Stunde Disskussion ob man die jetzt tatsächlich wechseln muss.
Oder sie haben die Texte nicht dabei, kommen zu spät zur Aufnahme, oder sagen komplett ab, weil die Freundin sonst zu kurz kommt.

Am Ende wird nochmal über den Preis diskutiert, und sie möchten den ohnehin kaum kostendeckenden Betrag nochmal halbieren.


Wenns richtig was kostet, kommen die Musiker meistens sehr gut vorbereitet, und informieren sich vorher auch, was wichtig ist bei einer Aufnahme.
 
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Idealerweise kann das Studio in die DAW, die auf meinem mitgebrachten Laptop läuft, aufnehmen
aus meiner sicht ist das Quatsch, macht doch viel mehr sinn, wenn übers Studioeigene Equipment aufgenommen wird und du dir nen Export aller Stems (einzelspuren) geben lässt, idealerweise inkl. Projektmidi, sodass du dir die MIDI spur in die DAW ziehst, damit dann gleich aller Marker, Takt und Tempoänderungen hast.


der Rest, wie Schlagzeug, Flügel, etc... ist ja weiter kein Problem, da musst du halt ein Studio buchen welches so zeug hat, aber da musst du halt auch mit saftigen Preisen rechnen
steinway kann gut und gerne 50.000€ kosten, das muss das studio ja auch wieder reinholen.
ein Studio das einen Flügel bereitstellt hat dann i.d.R. auch ne entsprechende Studiokonsole, da kenn ich mich nicht aus, aber ich denke ne SSL wird vermutlich auch mittel bis hoher 5- Stelliger Betrag sein


Platz kostet halt ebenfalls geld, ein Großes studio mit meinetwegen 250m² aufnahmeraum (derr Flügel will ja auch Platz) und 50m² Regie muss ja je nach Region Monatlich Miete oder Abzahlungsrate des Gebäudes von 6000€ erwirtschaften (m² preis von 20€ angenommen, üblich für Wohnungen in z.B. Nürnberg)


Verständnis und Entgegenkommen dafür, dass man nur Teile der Aufnahmen im Studio abwickelt
da wird eigentlich jeder mitmachen, allerdings würde ich gerade Mix und Mastering den Fachmann machen lassen.


Ob ein Studio, das davon leben will oder muss, so etwas für eine nicht superreiche Band mit laut Voraussetzung dann doch arg begrenztem Budget anbieten kann, weiß ich nicht. Ich würde es bezweifeln.
nein Natürlich nicht. ein Studio das einen Flügel bereithält ist i.d.R. relativ Groß, wenn es nicht gerade ein Millionär ist der das ding als Hobby betreibt und kleinen Bands was gutes tun will, dann wird das entsprechend Budget abverlangen



im Grunde ist es aber immer individuell, wie du schon sagst, man kann auch mit genügend Einarbeitung mit eigenen Mitteln alles selber realisieren, ne befreundete Band von mir recordet auch alles selber, denen ihr Gitarrist ist da sehr versiert und macht echt gute Arbeit.

ich habe bei uns z.B. auch Gitarren und Bass komplett fertig als DI eingespielt ins Studio gebracht, da haben wir dann ein Profil mit dem Cortex gemacht und anschließend alles gereampt, so dass wir im Studio nur Drums und Vocals aufgenommen und anschließend Mix und Master machen lassen haben, das hat haufenweise Geld gespaart.
 
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macht doch viel mehr sinn, wenn übers Studioeigene Equipment aufgenommen wird und du dir nen Export aller Stems (einzelspuren) geben lässt, idealerweise inkl. Projektmidi, sodass du dir die MIDI spur in die DAW ziehst, damit dann gleich aller Marker, Takt und Tempoänderungen hast.
Auch gut, wenn's halt nicht anders geht.

der Rest, wie Schlagzeug, Flügel, etc... ist ja weiter kein Problem, da musst du halt ein Studio buchen welches so zeug hat, aber da musst du halt auch mit saftigen Preisen rechnen

Eben, da beißt sich die Katze in den Schwanz, nicht wahr?
Mieten tut man das, was man nicht selber hat.
Und die nicht superreiche Band wird sich so ein Studio eben nicht leisten können.

... hat dann i.d.R. auch ne entsprechende Studiokonsole, da kenn ich mich nicht aus, aber ich denke ne SSL wird vermutlich auch mittel bis hoher 5- Stelliger Betrag sein
Ich persönlich sehe keinen Sinn in großen Konsolen. In der DAW geht das doch alles auch, ist komplett in mehreren Versionen und Revisionen speicherbar, usw.

Platz kostet halt ebenfalls geld, ein Großes studio mit meinetwegen 250m² aufnahmeraum (derr Flügel will ja auch Platz) und 50m² Regie muss ja je nach Region Monatlich Miete oder Abzahlungsrate des Gebäudes von 6000€ erwirtschaften (m² preis von 20€ angenommen, üblich für Wohnungen in z.B. Nürnberg)

Ja, genau!
Eine Band die probt wird schon ihren kleinen Proberaum, wo sie mehr oder weniger bequem reinpasst, selber haben. Warum dann ein "Studio" mit auch nur so einem kleinem Aufnahmeraum mieten wollen?
Wo dann womöglich wegen Platzproblemen und übersprechen auch nicht "live" aufgenommen werden kann, sondern nur Track für Track und Instrument für Instrument?
Das hat man doch alles im eigenen Proberaum schon.

nein Natürlich nicht. ein Studio das einen Flügel bereithält ist i.d.R. relativ Groß, wenn es nicht gerade ein Millionär ist der das ding als Hobby betreibt und kleinen Bands was gutes tun will, dann wird das entsprechend Budget abverlangen
Eben, ganz richtig.
Nur, warum wollte eine nicht superreiche Band ein Studio mieten, wo sie Keyboards auch nur mit Midi-Klang aufnehmen können? Das können sie doch selbst im Proberaum machen.
im Grunde ist es aber immer individuell, wie du schon sagst, man kann auch mit genügend Einarbeitung mit eigenen Mitteln alles selber realisieren, ne befreundete Band von mir recordet auch alles selber, denen ihr Gitarrist ist da sehr versiert und macht echt gute Arbeit.
Eben!
Die benötigte Hardware (Laptop, Interface, Mikrofone, ...) und Software (Cubase oder Reaper oder oder) sind ja heutzutage für recht geringes Geld erhältlich.
Mit dieser Anfangsinvestition könntest du dir evtl. ein paar Tage oder gar eine Woche Günstig-Studio mieten, oder aber, du hast, wenn du in Interface und Mikrofone und etc. investierst, dann dein eigenes Studio mit praktisch unbegrenzter Studio-Zeit.


Ich will nicht das Studium des Tonmeisters abwerten,

Allerdings wurde etwa Geoff Emerick, ein Toningenieur der Beatles, in den EMI-Studios auch nur "angelernt", indem er den Toningenieuren zur Hand ging und von ihnen sich sein Handwerk abschaute (Geoff Emerick, "Here, There and Everywhere: My Life Recording the Music of the Beatles").

Musik bloß brauchbar gut aufzunehmen, ist ja keine Hexenwissenschaft oder Raketenwerk.
Eine Band, die sich ihren Live-Sound mit eigenem Mischpult selber mischen muss oder mit Hilfe eines Freundes am Mischpult, sollte ja das grundlegende Verständnis mitbringen, ihre Songs auch selbst im Proberaum in brauchbarer Qualität selbst aufnehmen zu können.

Zu Zeiten der analogen Aufnahmen auf Tonband, war ja allein die Aufnahme-Maschine eine echte große finanzielle Investition und ein Platzproblem, was eben nur Studios sich leisten konnten.
Spätestens zum Mischen brauchtest du dein 16 oder 24-Kanal-Mischpult, und alle Effekte (Hall, Kompressor, ..) mussten in Hardware bezahlt und untergebracht werden (Platzproblem im Proberaum... ;-) )

Dank der Digitalisierung hast du deine 24-Spur-Tonbandmaschine, dein Mischpult, dein Effekt-Rack praktisch für Lau platzsparend im Laptop - dafür muss niemand mehr in ein Studio gehen.

Womit könnte ein Studio also punkten?

1) Aufnahmeraum mit guter Akustik.
Gute Akustik hast du im Proberaum meist eher nicht.
2) Edle Instrumente, die du selber nicht besitzt oder wegen Platzproblemen gar nicht erst haben kannst - wie etwa ein Flügel oder Klavier.
3) Den Komfort, sich bei den Aufnahmen nicht mit der Technik herumplagen zu müssen.
Das relativiert sich wiederum, wenn du im kleinen Günstig-Studio eh auch nur Instrument für Instrument und Track für Track einzeln zum Klick oder Playback aufnehmen musst - da hast du im Proberaum bei Eigenproduktion deine Bandkollegen, die auf die Aufnahmetaste drücken, Spuren organisieren, aussteuern, ...


Ich sehe es so, dass die Luft für Studios eben dünner wird.

Ich persönlich würde von einem Studio erwarten, dass das Endergebnis sozusagen hochwertig und edel klingt.

Als Anekdote....
Wir hatten mal als kleine Cover-Band (Gitarre, Bass, Gesang) ein paar Demos im Proberaum aufgenommen. Die Sängerin war so gut, man hörte quasi ihr Lächeln durch ihren Gesang.
Dadurch klangen die Aufnahmen im Proberaum schon richtig edel und gut.
Hätten wir eigene richtig gute Songs geschrieben, und noch dazu richtig gut arrangiert, wären das durchaus kommerziell verkaufbare Aufnahmen gewesen. (Haben wir aber nicht, bloß gecovert.)

Ich sehe das A und O bei gut klingenden Aufnahmen zuerst im guten Song, der originell ist und nicht bloß Genre-Klischees runter betet.
Und in einem Arrangement, bei dem sich die Instrumente nicht gegenseitig auf die Füße treten und den Platz streitig machen, sondern schön in einander greifen. (Dann muss man das auch nicht im Mix fixen, durch Muting oder Ducking o.ä.)
Und in einer Sängerin oder Sänger, die sozusagen Persönlichkeit in der Stimme haben, bei denen man Lächeln oder Trauer - Emotionen also - durch ihren Gesang hört.
Dann wird wohl auch eine Eigenproduktion im Proberaum mit etwas Sorgfalt und soundtechnischem Verständnis durchgeführt, sehr gut und edel und teuer und schön klingen.

Grüße
 
Ich persönlich sehe keinen Sinn in großen Konsolen. In der DAW geht das doch alles auch
das eine schließt das andere nicht aus. Man kann eine DAW auch als erweiterte Bandmaschine sehen und einen Teil des Processings auch schon mal auslagern. Beim recording an sich kann so eine Konsole auch sehr hilfreich sein.
Mieten tut man das, was man nicht selber hat.
Und die nicht superreiche Band wird sich so ein Studio eben nicht leisten können.
Naja, wenn man etwas verwenden will gibt es zwei Varianten, kaufen oder leihen. Und wenn du nicht zufällig Freunde oder Bekannte hast die dir so etwas kostenfrei leihen, dann musst du halt dafür zahlen. Oder verzichten.
Warum dann ein "Studio" mit auch nur so einem kleinem Aufnahmeraum mieten wollen?
Naja, es gibt neben dem Raum auch noch andere Gründe, ein Studio anzumieten, z.B Know How, die Räume sind deutlich besser akustisch bearbeitet, es gibt Equipment, das man selber nicht hat und zu teuer ist, wenn man es sich anschafft, Mikros oder Instrumente....
Nur, warum wollte eine nicht superreiche Band ein Studio mieten, wo sie Keyboards auch nur mit Midi-Klang aufnehmen können?
Man kann Keyboards auch als Audio aufnehmen, Midi Alleine ist nicht die ganze Wahrheit,
Die benötigte Hardware (Laptop, Interface, Mikrofone, ...) und Software (Cubase oder Reaper oder oder) sind ja heutzutage für recht geringes Geld erhältlich.
Ja, aber es gilt nach wie vor "A fool with a fool is still a fool". Will heißen auch wenn du dir das ganze fancy Zeug zulegst, heißt das noch lange nicht, dass du es auch gleichwertig bedienen kannst. Es kann sien, dass du ein Naturtalent bist, aber die Wahrscheinlichkeit dass du so vom Fleck weg alles weißt, was notwendig ist um gute Aufnahmen zu machen, ist wohl eher gering,

Allerdings wurde etwa Geoff Emerick, ein Toningenieur der Beatles, in den EMI-Studios auch nur "angelernt"
hier ist das Zauberwort "gelernt". Da werden in den EMI Studios wohl einige mit deutlich mehr technischem Know How unterwegs gewesen sein, die ihm das eine oder andere beigebracht haben, Niemand wird aus dem Nichts ein Genie.

Musik bloß brauchbar gut aufzunehmen, ist ja keine Hexenwissenschaft oder Raketenwerk.
.... sagt einer, der das wohl noch nicht verstanden hat, was es alles braucht um eine gute Aufnahme zu machen. Keine Raketenwissenschaft aber versuch mal aus einem Baumstamm eine Kommode zu bauen mit nix als üblichen Heimwerker Werkzeug. Und selbst wenn du eine voll ausgestattete Tischlerei zur Verfügung gestellt bekommst, dann wird es ohne dem nötigen Knowhow auch eine nahezu unlösbare Aufgabe. Tontechnik ist Kunst und Handwerk, das gelernt werden will.

Ich sehe es so, dass die Luft für Studios eben dünner wird.
Das wird wohl so sein, weil es halt viele gibt die es wie du selber probieren wollen.

Aber das ist wohl der TikTok Gesellschaft geschuldet, da die mit der Qualität von Amateur Aufnahmen schon zufrieden sind, hauptsache das zugehörige Video ist lustig,

Ich persönlich würde von einem Studio erwarten, dass das Endergebnis sozusagen hochwertig und edel klingt.
Wenn du ein gutes Studio anmietest und selber deine Instrumente beherrscht, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch. Es hilft auch nichts, wenn man sich das beste aller Studios mietet, selber aber nichts brauchbares abliefern kann. Nur hat da die Anmietung des Studios vielleicht auch den Vorteil dass einem der Kopf zurecht gerückt wird und man auf den Boden der künstlerischen Tatsachen zurück geholt wird.

Hätten wir eigene richtig gute Songs geschrieben, und noch dazu richtig gut arrangiert, wären das durchaus kommerziell verkaufbare Aufnahmen gewesen.
Ja, ja hättiwari ;)
Ich sehe das A und O bei gut klingenden Aufnahmen zuerst im guten Song [....} Und in einem Arrangement,
Das sehe ich auch so. Eine professionelle Aufnahme und Mix von Menschen durchgeführt, die Ahnung vom Job haben, wird dann daraus ein gutes, herzeigbares Produkt machen.
Ich habe zumindest noch sehr wenige erfolgreiche Produktionen direkt aus der Garage gehört. Aber vielleicht liege ich auch daneben.

Fakt ist, dass jeder seinen Weg gehen kann. Wenn man meint, dass man es aus eigener Kraft schafft, dann sollt es so sein. Wenn man aber meint, dass jemand externer hilfreich sein kann um das Ergebnis zu optimieren, dann bitte sehr, es gibt ja noch Studios, die man anmieten kann.
Und es war glaub ich Bruce Swedien, der mal gesagt haben soll, dass kein Mensch aus dem Plattenladen (so etwas gab es früher öfters) kommt weil er eine Platte gekauft hatm, das mit einem Harrison, Neve oder SSL gemischt wurde. Damit hat er zwar recht, aber es macht schon Sinn wenn ein Bruce Swedien die Aufnahme gemacht und/oder gemischt hat. Der hätte wohl damals auch aus meinem Zeug deutlich mehr raus holen können als ich. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
 
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Aber das ist wohl der TikTok Gesellschaft geschuldet, da die mit der Qualität von Amateur Aufnahmen schon zufrieden sind, hauptsache das zugehörige Video ist lustig,

Du hast etwas sehr wichtiges angesprochen. Dem Publikum gefällt das Lied wegen Komposition, Text, Arrangement, Persönlichkeit der Künstler. Nicht wegen der Klangqualität.
Und das Publikum entscheidet über Erfolg oder Flop.
Ich habe zumindest noch sehr wenige erfolgreiche Produktionen direkt aus der Garage gehört. Aber vielleicht liege ich auch daneben.
Garage-Rock?
Und es war glaub ich Bruce Swedien, der mal gesagt haben soll, dass kein Mensch aus dem Plattenladen (so etwas gab es früher öfters) kommt weil er eine Platte gekauft hatm, das mit einem Harrison, Neve oder SSL gemischt wurde.
Machen wir uns nichts vor. Gut klingende Aufnahmen sind zu aller erst einmal gute Arrangements. Und das unterscheidet die richtig guten Bands von den weniger guten.
Tontechnik ist höchstens ein wenig Sahne oben drauf.
 
wenn's halt nicht anders geht.
Wenn der Studiotechniker sich erstmal drölf Millionen Shortcuts setzen muss um effizient auf deinem rechner zu arbeiten zu können hast du exakt nichts gewonnen. Ich bezweifel auch, dass sich da irgendwer drauf einlässt…. Das ist ein bisschen so wie sich nen rechtshänder Gitarristen auf Linkshänder Gitarren zu zwingen wegen „Weil halt“
Und die nicht superreiche Band wird sich so ein Studio eben nicht leisten können
ja das ist korrekt, im studio ist es halt wie überall, qualität kostet.

Wenn du 5000€ budget für einen Gebrauchtwagen hast kannst dir halt auch keinen 7er BMW Jahreswagen holen
Ich persönlich sehe keinen Sinn in großen Konsolen. In der DAW geht das doch alles auch,
ich denke dir fehlt da grundliegend verständnis vom Studiokram.
Im Grunde Brauchts auch keinen Lastwagen, du kannst waaren auch mit Pferdekarren von München nach Hamburg fahren.

Und der Punkt is halt:
Ja du kannst für 300€/tag ins studio und dann auch ne ordentliche Aufnahme am Ende erhalten, aber da musst du halt im Gegensatz zu teureren dingern auch abstriche machen.
 
Tontechnik ist höchstens ein wenig Sahne oben drauf.
Nun ja, wir sind hier im Recording Forum.
Und da darf man sich dann halt doch auf die Qualität der Sahne und wie gut die geschlagen werden kann reden. Egal ob das zum Gesamtergebnis 1, 5, 50 oder wie viele Prozent auch immer beitragen wird.

Um es nochmal zu klar zu machen. Man kann daheim mit aktuell halbwegs leistbaren Equipment gute Aufnahmen machen. Man kann aber auch komplett abloosen und nur Müll machen. Das kann einem in einem Studio auch passieren, vor allem wenn man mit einem miesen Song bzw Arrangement antanzt und auch nicht wirklich gut spielt. Da kann auch jemand wie der genannte Bruce Swedien nichts mehr retten.

Aber nachdem der TE sich zu dem thema auch schon seit über einem Jahr nicht mehr gemeldet hat, ist ihm entweder das Interesse abhanden gekommen oder er macht ganz was anderes.
 
Wenn der Studiotechniker sich erstmal drölf Millionen Shortcuts setzen muss um effizient auf deinem rechner zu arbeiten zu können
... dann ist es mit seiner Kompetenz nicht weit her.
Ein Tontechniker sollte sich mit allen üblichen DAWs problemlos zurecht finden.

Das wäre ja wie, ein Live-Mischer kann nur mit Soundcraft arbeiten, aber kann kein Behringer bedienen...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Man kann daheim mit aktuell halbwegs leistbaren Equipment gute Aufnahmen machen.
Das konnte man schon mit dem leistbaren Equipment von vor gut 10 Jahren...

Man kann aber auch komplett abloosen und nur Müll machen. Das kann einem in einem Studio auch passieren,
Auch, wenn das "Studio" hauptsächlich eine Art Hobby-Projekt eines ambitionierten Autodidakten ist, der sein Hobby zum Gelderwerb nutzen will, aber seine Fähigkeiten leider überschätzt.

Die Konstellation "nicht superreiche Band" und Studio erscheint in meinen Augen (Ohren) zu kompromissbehaftet.
Tonmenschen, die wirklich gut sind, werden wohl auch entsprechende Preise für ihre Arbeit abrufen wollen. Die sich besagte Band dann wahrscheinlich nicht wird leisten können.

Man kann natürlich auch Glück haben, und einen begabten Tonmenschen finden, der die Aufnahmen für einen "Freundschaftspreis", den sich besagte "nicht superreiche Band" noch leisten kann, macht.

Und damit könnte man es ja bewenden lassen.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
spielt die Raumakustik im Proberaum doch eher eine untergeordnete Rolle. Selbst wenn man die Band komplett zusammen live aufnimmt.

Jeder, der hinreichend gut mischen kann, wird aus solchen Spuren was klanglich gutes machen können.
glaubst du? Sehe ich ganz anders. In vielen Proberäumen ist der Klang zwar so, dass man brauchbar drin spielen kann aber zum Aufnehmen undenkbar, auch nur mit close mics am Drum.
anstatt wie im Proberaum gegen die Raum-Akustik ankämpfen müsste.
Damit widerlegst du deine These ja schon selber.
 
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glaubst du? Sehe ich ganz anders. In vielen Proberäumen ist der Klang zwar so, dass man brauchbar drin spielen kann aber zum Aufnehmen undenkbar, auch nur mit close mics am Drum.

Damit widerlegst du deine These ja schon selber.
Ja, genau, deshalb kämpft man ja gegen die Raumakustik an, indem man (idealerweise) nur den Direktschall aufnimmt. Das sind nämlich die Schallwellen, die auf direktem Wege von der Schallquelle (dem Instrument oder Lautsprecher des Amps) ins Mikrofon reisen. Diese haben den Raum und seine Akustik nämlich noch gar nicht gehört!

Erst der Diffus-Schall (von Wänden, Böden, Decken, ... [teils mehrfach] reflektiert) macht ja erst die Akustik aus. Dieser muss also bei der Aufnahme in schlechter Akustik vermieden werden: Durch Aufbau der Mikrofone sehr nahe an den Schallquellen, und durch Richtmikrofone.
Dann ist nämlich der Diffus-Schall nur so leise auf der Aufnahme, dass er praktisch mehr oder weniger zu vernachlässigen ist. Weiters wird zur Not gefiltert oder auch mit Noisegates "gegen die Raumakustik" angekämpft.

Wenn der Proberaum keinen Nachhall wie ein Kirchenschiff hat oder vor lauter Flatterechos nur so strotzt, wird man mit etwas Geschick damit eine brauchbar gut klingende Aufnahme hin bekommen.

Leichter wird es, und auch schöner klingt ein Schlagzeug, wenn es in einem Raum mit sehr guter Akustik gespielt wird - dann kann nämlich der Gesamtklang des Schlagzeugs über entfernter aufgebaute Mikrofone oder auch mit und über Raummikrophone abgebildet werden, und die "closed Mikes" braucht man nur noch, um etwa den Anschlag etwas herauszuarbeiten, oder zur Feinabstimmung der Klangbalance, etwa um die Bassdrum etwas mehr zu betonen, oder den Hi-Hats etwas mehr Durchsetzung zu verleihen, o.ä.

Geht man in ein Günstig-Studio mit auch nur deutlich kompromissbehafteter Akustik im kleinen Aufnahmeraum, läuft das Ganze auch wieder hauptsächlich auf "closed Mikes" heraus. Da höre ich dann nicht, dass man dabei viel gewonnen hätte.

Natürlich, in einem Studio mit hinreichend großem Aufnahmeraum mit guter Akustik klingt es dann nochmal eine Schaufel besser. Raumgröße und akustische Behandlung des Raumes durch eine Fachkraft, nicht-parallele Wände und Decken (anstatt nur planlos was an die Wände oder Decken zu pappen) kostet Investitionen, das Honorar für die Akustik-Fachkraft, und laufende Mieten - die deswegen notwendigerweise abgerufenen Preise wird sich die besagte "nicht superreiche Band" dann wohl eher nicht leisten können.


Andererseits...
Wenn die Band aus lauter richtig guten Musikern besteht, lauter gut klingende Arrangements sich schon erarbeitet hat, tight zusammen spielt und groovt, und meistens beim ersten Take (zum Klick oder auch ohne) schon die perfekte Performance abliefert, könnte es dann doch sinnvoll sein, für ein oder zwei Tage in einem richtig guten Studio mit echt guter Akustik ihre EP oder gar Album einzuspielen.

Wenn z.B. die Rhythmus-Sektion (Drums, Bass, Rhythmus-Gitarren, Keyboards) zusammen spielend (in guter Akustik, gut klingend) aufgenommen werden kann, dauert das ja eigentlich nicht viel länger als die Dauer des Albums an sich (wenn sie hauptsächlich "First-Takers" abliefern). (Für ein 40-Minuten-Album wären das etwa 2-3 Stunden...)
Für Gitarren-Dopplungen und Soli dann evtl. nochmal 4 Stunden. Lead-Gesang, seine Dopplungen und Backings auch nochmal so viel.
Sind wir bei 11 Stunden.
Wenn sie so gut sind, hauptsächlich schon beim ersten Take, spätestens beim dritten Take alles perfekt hin zu bekommen. Bei zwei 8-Stunden-Tagen hast du dann noch 5 Stunden übrig als Aufbauzeit, Puffer und für den Mix.

Ein echt gutes Arrangement mischt sich quasi von selbst, brauchst nur dafür sorgen, dass alle Instrumente halt immer gut hörbar sind....
Denn die Band hat sich ja schon Arrangements ausgearbeitet, bei denen sich die Instrumente ihren Platz lassen, sich nicht gegenseitig auf die Füße treten, und auch (das ist Teil des Arrangierens) Gitarren-, Bass- und Keyboards-Sounds ausgewählt, die nicht in "fremden Gebieten des Spektrums" wildern.
Der Misch-Mensch muss dann eben nicht über Ducking oder Muting, über EQ oder allerlei anderen Zauber den Mumpf eines schlechten Arrangements und ungünstig ausgewählter Sounds bereinigen - diese Arbeit hat die Band ja schon im Vorfeld geleistet.

Es ginge dann wirklich nur noch darum, die ausgearbeiteten Arrangements tontechnisch in sehr guter Akustik perfekt aufzunehmen. Mit Musikern, die wissen, was sie spielen wollen, und es auch wirklich können.
Aber eben nicht mehr darum, Fehler im Arrangement erst zu entdecken, Sounds für Gitarren-Amps etc. zu finden, oder 10 oder so Takes für die Drums, bis sie Ablauf und Timing hinreichend brauchbar abliefern...

Grüße
 

Wenns alles so einfach und wurst wäre würde kaum wer in ein richtiges studio gehen.

Ich schätze, basierend auf deinen Beiträgen, du bist auch fernab vom Knowhow um das thema wirklich objektiv bewerten zu können.
Der ansatz beim aufnahmesignal Maximale Kompromisse einzugehen und nachher zu richten ist jedenfalls ein schuss in den ofen.
Btw. noisegate ist nur ne Schwelle ab wann der eingang durchschaltet, d.h. Wenn nutzsignal aufgenommen wird filtert noisegate auch nix mehr vom raum raus.
D.h. Ein Noisegate kann man im grunde auch einfach durch stillen in der DAW realisieren.

Klar muss man als Band immer entscheiden was man ausgibt, mein Projekt ist an sich ein Schwarzes Loch das konstant Geld verbrennt, trotzdem gehe ich lieber in ein Studio und verballer Geld das nie zurückkommt anstatt ne kackproduktion zu haben.
 
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Wenns alles so einfach und wurst wäre würde kaum wer in ein richtiges studio gehen.
Da hast du einen wichtigen Punkt gefunden.

Wird heutzutage etwa weniger Musik produziert als früher?
Wird heutzutage weniger Musik veröffentlich (auch über Tiktok, Insta, Youtube, ....) als früher, gezwungenermaßen nur über Plattenlabels?

Gibt es heutzutage weniger Mietstudios als früher? Also, als etwa in den 1970er, 1980er, 1990er, 2000er Jahren?

Warum wohl?


mein Projekt ist an sich ein Schwarzes Loch das konstant Geld verbrennt, trotzdem gehe ich lieber in ein Studio und verballer Geld das nie zurückkommt anstatt ne kackproduktion zu haben.

Klar, so kann man das machen, wenn man mit Musik nicht Geld verdienen will oder muss. Sondern im "Tagesjob" sich Geld verdient, was man für Musikmachen und Studioaufnahmen wieder ausgibt. Das ist eine sehr gute luxuriöse Position. Da musst du keine künstlerischen Kompromisse eingehen, um "kommerziell" zu sein.
Ich finde, dass ist für jemand, dem es um die Kunst oder auch Selbstverwirklichung in der Musik geht, die beste Ausgangssituation.

Grüße
 
Ein Tontechniker sollte sich mit allen üblichen DAWs problemlos zurecht finden.
Ein Tontechniker soll etwas von Tontechnik verstehen, das ist sein Job. Dass sich die DAW Hersteller nach den ganzen Jahrzehnten sich nicht auf einen gemeinsamen Standard in der Bedienung einigen konnten ist eher ein Armutszeugnis der Hersteller, wie ich finde.
Das wäre ja wie, ein Live-Mischer kann nur mit Soundcraft arbeiten, aber kann kein Behringer bedienen...
Da geht es nicht um das Thema mit dem Bedienen an sich, nur ist es halt ein Unterschied ob man das Teil gut kennt und quasi blind bedienen kann oder nicht. Im ersteren Fall kann man sich wieder mehr auf den musikalischen, künstlerischen Aspekt konzentrieren und muss nicht erst eine probaten Workflow entwickeln.
Tonmenschen, die wirklich gut sind, werden wohl auch entsprechende Preise für ihre Arbeit abrufen wollen.
Ich komme gerade von einem Fest, da hat ein wirklich guter Tontechnik Kollege die PA betreut. der hat auch ein Studio und weil der die Szene unterstützt, ruft er je nach dem, wie die Sache steht, unterschiedliche Preise auf. Da kann dann die "nicht superreiche Band" auch mit gutem Zeug und vorhandenem Know How Aufnahmen machen. es sind nicht alle Menschen nur geldgeil.

Erst der Diffus-Schall (von Wänden, Böden, Decken, ... [teils mehrfach] reflektiert) macht ja erst die Akustik aus. Dieser muss also bei der Aufnahme in schlechter Akustik vermieden werden: Durch Aufbau der Mikrofone sehr nahe an den Schallquellen, und durch Richtmikrofone.
obs du es nun glaubst oder nicht. Ein in einem schlechten Raum aufgenommenes Drumkit wirst du auch mit Mikrofonen nahe an den Quellen nicht retten können. Du wirst immer hören, dass das Drumkit in einem miesen Raum gestanden ist. Du kannst vielleicht versuchen es zu reparieren, z.B durch Gates, aber meiner Erfahrung nach klingt das Drumkit nur unnatürlich und die Band gibt Unsummen beim nächstgelegenen Bierladen aus um sich das Ergebnis schön zu saufen.
Geht man in ein Günstig-Studio mit auch nur deutlich kompromissbehafteter Akustik im kleinen Aufnahmeraum, läuft das Ganze auch wieder hauptsächlich auf "closed Mikes" heraus. Da höre ich dann nicht, dass man dabei viel gewonnen hätte.
Dann hast du aber auch das falsche Studio ausgesucht. Ganz einfach.
wird sich die besagte "nicht superreiche Band" dann wohl eher nicht leisten können.
Naja, wenn du dir den Porsche nicht leisten kannst.... kauf dir was anderes oder geh zu Fuß. Es muss ja auch nicht jeder Tonträger machen. Und wenn man sich der Sache nicht sicher ist, dass sollte man es eben bleiben lassen. Für die engere Fan Gemeinschaft wird eine Aufnahme in Demo Qualität ja auch ein schönes Andenken an die gerade durchlebte Zeit sein.
 
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nur den Direktschall aufnimmt.
Ich will nicht rumstreiten, aber es gibt ein paar Sachen, die Dir vielleicht nicht Bewusst sind.
Ich schiebe ne Bass Drum schon mal 40 cm links - rechts - 2x links - vor - zurück...
mit dem Drummer und nur der Bass Drum und einem Mikrofon drinnen (Hocker und Fußmaschine) und mache paar Test Aufnahmen wo im Raum die Bass Drum optimal klingt bevor es losgeht. Da hört man immense Unterschiede.
Schallquellen interagieren mit der Raumakustik. Da hilft kein noch so geringer Abstand zur Quelle, egal ob Gitarren Box oder Drumkit.
Wir hatten auch schon mal ein Ride Becken, das genau in einem Berg seiner Mode Stand: Katastrophe!
Das bekommst du nicht weg, egal wie.

Durch Aufbau der Mikrofone sehr nahe an den Schallquellen, und durch Richtmikrofone.
Nein.
wird man mit etwas Geschick damit eine brauchbar gut klingende Aufnahme hin bekommen.
Nein.
dann kann nämlich der Gesamtklang des Schlagzeugs über entfernter aufgebaute Mikrofone oder auch mit und über Raummikrophone abgebildet werden, und die "closed Mikes" braucht man nur noch, um etwa den Anschlag etwas herauszuarbeiten,
Für nen fluffigen Jazz vielleicht. Hast du mal eins der zahlreichen YouTube Videos angeschaut, wie so ein Drum in einem super tollen Studio aufgenommen wird?
Geht man in ein Günstig-Studio mit auch nur deutlich kompromissbehafteter Akustik im kleinen Aufnahmeraum, läuft das Ganze auch wieder hauptsächlich auf "closed Mikes" heraus. Da höre ich dann nicht, dass man dabei viel gewonnen hätte.
Du kannst die Spuren besorgen, die in guten Studios aufgenommen wurden. Da gibt es immer wieder Sachen, die man selber "nachmixen" darf. Sehr empfehlenswert um einen Eindruck zu bekommen.
akustische Behandlung des Raumes durch eine Fachkraft, nicht-parallele Wände und Decken (anstatt nur planlos was an die Wände oder Decken zu pappen)
Ich bin keine Fachkraft und kann dennoch mit Messung und Fachbuch in einem Raum, den ich eben so mieten muss, wie er gebaut ist eine gute Raumakustik erzielen. Mann kann mit etwas Mühe auch selber was bauen, was den Raum deutlich verbessert.
Klar, es gibt Räumlichkeiten, bei denen Hopfen und Malz verloren ist. Da sollte man als Hobby Tonstudio dann lieber nicht einziehen.

Ich hoffe du fühlst dich durch unsere Beiträge nicht angegriffen. Wir Teilen aber gerne unser Wissen, dafür ist das Board ja da.
Wenn ich das Musiker Board nicht hätte, wüsste ich heute bei weitem nur ein Quäntchen von all dem.
 
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Wie ein paar Leute vor mir gebe ich zu bedenken, daß aufnehmen/mischen etwas komplexer ist, als die Dinge zu kaufen und ein paar Kabel zu stecken. Auch wenn das einfach aussieht oder Magazine das gleichsetzen. Der Unterschied ist immer ein "könnte".
Ich hab wiederholt Bands im Studio, die ein Jahr oder länger selber versucht haben das alles zu machen, aufgegeben haben .. und zu mir kamen, wo sie für weniger Geld als sie für Recording Hardware ausgegeben hatten, ein ordentlich klingendes Album einspielten, weil die Band ihren Teil der Arbeit gut gemacht hat.
"Könntet" ihr also das alles machen? Wahrscheinlich schon. Aufnehmen/mischen lernen ist so komplex wie ein Instrument zu lernen, das braucht gern ein paar Jahre täglichen Einsatz. Ein bißchen wie Bier brauen - könntet ihr das lernen - ja. Wollt ihr das machen oder kauft ihr die Kästen weiterhin im Getränkemarkt? Ich bekomme gelegentlich Aufnahmen, die Musiker selbst gemacht haben. Jedesmal sind leider Dinge dabei, die problematisch sind und das Endergebnis herabsetzen.. und Zeit kosten.
Und wenn ihr nur eines aus diesem Thread mitnehmt: Wenn ihr selbst aufnehmen wollt, holt euch als Minimallösung zum aufbauen im Proberaum jemand, der das öfters gemacht hat. Selbst ein kleineres/billigeres Studio bekommt bereits ein besseres Ergebnis als ihr allein im Proberaum. Ich habe mehrfach in Gesprächen die Meinung gehört, aufnehmen sei leichter als Konzerte zu mischen - ich für meinen Teil halte aufnehmen für wesentlich komplexer.
 
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