Konzert mit Playbackdrums - Vor- und Nachteile?

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Ahoi!

Ich wollte mal fragen, was Ihr zu meinem Thema so sagt..

Da uns unser Drummer einen Monat vor dem ersten Gig aus der Band ausgetreten ist, tendieren wir dazu unsere Drums auf der Bühne via Laptop durchlaufen zu lassen. Ich will quasi unsere Drumspuren von Guitar Pro als Midi in Cubase importeren und mit Addictive Drums etwas aufhübschen, damit Sie halbwegs realistisch klingen.

Hat wer Erfahrung damit?

Meiner Meinung noch ist das besser als mit unglaublichen Druck in den 4 Wochen jemand passendes zu finden, gute Drummer sind selten^^

Greetz und schönen Freitag!

Patty
 
Eigenschaft
 
Hallo,

für mich wäre es keine Lösung, aber ich habe dieses Problem naturgemäß nicht.

Ob das funktioniert oder nicht, hängt von der Technik, der Musik und der Fähigkeit der Beteiligten ab.

Bei meinen Kapellen hätten die gar keine Schlagzeugspuren irgendwo zum Benutzen herum liegen. Ich habe auch eine solche Kapelle noch nicht kennen gelernt.
Und ganz nebenbei: wenn ich irgendwo ausgestiegen bin, habe das entweder frühzeitig getan oder den Gig gespielt, sogar nach dem Ausstieg noch. Für gehört das zum guten Ton.

Ob man in vier Wochen jemanden findet, hängt halt auch vom Niveau und der Musik ab.
Ich hatte schon Gigs nach ein bis drei Proben, aber das war dann auch machbare Musik, bei anderen Kapellen könnte ich nach einem Jahr das Zeug nicht unfallfrei spielen.

Grüße
Jürgen
 
Ich finde es auch schade, daß der Drummer Euch hängen lässt. Den Gig hätte ich anstandshalber auch gespielt.

Je nach Musikrichtung wäre es optisch nicht ganz galant, ohne echte Drums zu spielen.
Dann vielleicht in den sauren Apfel beissen und für den Gig einen Profi holen und bezahlen.

Vielleicht kennt der ja auch einen potentiellen Nachfolger für Euren ausgestiegenen Drummer ;)
 
Auch nach Playback zu spielen will gelernt sein, und bedarf einiger Zeit Probeaufwand. Das in 4 Wochen hinzubekommen, ist schon schwierig. Alleine die Drums in Cubase bühnenreif verfügbar zu haben, sehe ich schon als Herausforderung, und erst dann könnt Ihr ja auch im Prinzip mit den Proben anfangen. Da halte ich die Lösung mit einem Ersatzdrummer loszugehen, wenn auch nur für den Gig, für realistischer.
 
Ich kenne mehrere Bands, die genau das machen.

Zugegeben, nur eine davon spielt auch einen "realistischen" Schlagzeugsound, die anderen eher Elektro-Percussion.

Aber das funktioniert prima, wenn man es oft genug geprobt hat. Man muss sich nur etwas überlegen für eventuelle Pausen in denen das Schlagzeug nichts spielt, hier darf man eben auf keinen Fall aus dem Takt fallen.
Ein Klick im In-Ear-Monitoring-System ist natürlich ideal. Sonst halt das Schlagzeug die Viertel auf der Ride mitspielen lassen o.Ä. als Orientierung.


Je nach Größe der Location ist der Sound auch potentiell gleich einem echten Schlagzeuger.

Idealerweise habt ihr Studio-Aufnahmen von euren Songs, wo ihr die Schlagzeugspuren verwenden könnt, aber mit AD oder Superior Drummer sollten sich ganz passable und auf jeden Fall livetaugliche Ergebnisse erzielen lassen.


Hier eine Band die das so macht:
http://www.youtube.com/watch?v=8hTvbBX4bNY
Die Drums kommen hier von Ableton Live.
 
Ich kenne mehrere Bands, die genau das machen.
...Aber das funktioniert prima.
Ich spiele u.a. in einer solchen Band ohne Drummer. Wenn der Rest der Band fit ist, läuft das Ding. Allerdings hat man dann keinen mehr, den man wegen falscher Tempi anmeckern kann ;) Tricky sind Stücke, die ohne Schlagzeug anfangen (z.B. Highway to hell u.ä.) Da muss man entweder sehr timingfest sein, oder tatsächlich einen Klick durchlaufen lassen (was ich persönlich nervig finde) Ich habe auch sonst nur Bassdr, Snare und HiHat im Monitor (wenn überhaupt)
Ganz wichtig sind die Anzähler. Die müssen eindeutig sein und von jedem wahrgenommen werden können. Sonst hat man schnell Chaos. Nämlich im Gegensatz zu einem echten Drummer, zieht der kleine elektronische Freund gnadenlos seinen Stiefel runter. Der wartet auch nicht ;) Wenn man ein solches Spielen nicht gewohnt ist, sollte man das Üben und zwar auch unter erschwerten Bedingungen, so wie man das halt live manchmal hat.
 
OK, Du fragst nach Vor- und Nachteilen, auf die ich meiner Antwort bislang noch nicht eingegangen bin.

Grundsaetzlich erst einmal zu einer Band ohne "reellen" Drummer: Drums aus der Konserve sind nie so realistisch und nie so dynamisch wie ein richtiger Drummer, selbst wenn der ein E-Drum spielt.
Die Vorteile: einer weniger, der meckert, einer weniger, der Gage verlangt, endlich ein Drummer, der keine Temposchwankungen hat ;) ...wobei letzteres aber durchaus auch Nachteil sein kann, weil es evtl. zu steril, zu tot klingt.
Weitere Nachteile sind: Abhaengigkeit von festen Ablaeufen und damit weniger Flexibilitaet, damit verbunden auch eine Fehlerquelle, weil, wenn einmal rausgekommen, dann vorbei. Das bedeutet, dass alle sehr konzentriert sein muessen. Eine Interaktivitaet beim Spielen ist kaum oder nur eingeschränkt moeglich. So hab ich das immer empfunden, daher hab ich solche eine Spielweise immer versucht, zu vermeiden und zu umgehen.
Ich hab einige Jahre ohne Drummer gespielt, da kamen die Drums aus meinem Keyboard, eine Arranger, mit dem man aber Patternorientiert spielt, d.h. keine komplett festen Ablaeufe und damit zumindest mehr Flexibilitaet.
 
Man sollte sich diese Frage auch mal aus Zuschauersicht stellen. Wenn ich auf ein Livekonzert gehe, möchte ich auch Livemusik hören. Wenn ein paar Samples vom PC abgefeuert werden, finde ich das (grad noch so) in Ordnung. Wenn von vorne herein klar ist, hier handelt es sich um was Experimentelles bzw. Eigenständiges wie z.B. bei Tab Two, dann weiß ich auch, was mich erwartet. Wenn ich allerdings eine komplette Liveband erwarte und die Drums kommen vom Band, dann fühl ich mich eher verarscht. Wenn der Leadgitarrist oder der Sänger ausgestiegen wäre, würdet ihr euch diese Frage wahrscheinlich so auch nicht stellen;).

Selbst wenn ihr es also ton- und spieltechnisch hinkriegen würdet, auch ohne Drummer einen geilen Gig abzuliefern, müsstet ihr dem Publikum imho irgendwie klar machen, warum ihr in einer kastrierten Besetzung antretet. Da wäre es für mich immer noch viel besser, irgendein Sub trommelt irgendwas rum, was halbwegs im Takt ist und ihr steht als komplette Band auf der Bühne.

Gruß

Toni
 
Allenfalls bliebe natürlich noch die Option, den Gig einfach abzusagen, bevor ihr euch auf nicht zufriedenstellende Kompromisse einlassen müsst.

Ansonsten wurden die Vor- und Nachteile soweit ja genannt.

+ ihr seid flexibler
+ ihr spart euch die Drummersuche
(-) ihr müsst absolut tight spielen können; programmierte Drums gestatten keine Fehler
- kaum/weniger Dynamik
- mageres Bühnenbild
- Zuschauer könnten sich "verarscht" vorkommmen
 
Wenn es ein ambitioniertes Projekt ist, würde ich es mit einer professionellen Aushilfe versuchen.
Die brauchen bei Coversongs 0 bis 2 Proben und bei eigenen Songs vielleicht abhängig von den Aufzeichnungen 1 bis 2 Proben.

Und Drummer gibt es wie Sand am Meer!
 
Gute Drummer sind nicht selten - gute Drummer sind eine Preisfrage!

Es gibt Bands die Musik tatsächlich auch aus Überzeugung und Spaß an der Sache machen und somit zumindest bei den ersten Gigs für ne Kiste Bier spielen, wenns gut läuft bekommt man auch Spritgeld. (vor allem wenn man Spartenmusik macht und nicht covert)
Da kann man nicht wirklich einfach mal 200 Euro oder mehr für einen Drummer pro Abend ausgeben. Coverbands ist natürlich eine eigene Geschichte.


Back to topic:

Kommt auf die Musik drauf an.

Wir machen Metal, da kommt es garnicht gut, ohne Drummer auf der Bühne zu stehen, wir haben es ein paar mal machen müssen.
in unserem Fall war die Situtaion aber diese:
1. wir haben lange Zeit keinen Drummer gefunden, da haben wir 3 Gigs mit Computer gespielt.
2. Drummer ist einen Tag vor dem Gig ausgefallen, absagen war einfach nicht drinn, weil wir den Gig ausgerichtet haben und ohne uns wäre keiner gekommen.

wenn du jetzt beispielweise Hiphop oder Techno machst, stört es weniger, wenn kein Drumset da steht.

Vor und Nachteile:
+ man ist von keinem Drummer abhängig

- Bühnenpräsenz
- flexibilität (der Drumcomputer hämmert einfach durch, egal was der Rest der Band macht)
- Sound (kann muss aber nicht)
- Variation, der Computer kann bei der Snare beispielsweise nur Rimshot und normalen hit, dann noch verschiedene Lautstärkern das war es dann glaub ich so richtig Dynamik etc. kann er einfach nicht
- Bühnenbild.... man glaubt es kaum, aber der Schlagzeuger gehört zumindest bei Rock Metal, Pop etc. ins gewohnte Bild, daher sieht es fürs Publikum komisch aus.


Wenn es ein wirklich wichtiger gig ist, z.B. erstes kleines Festival etc. dann würde ich ggf. mit dem Veranstalter reden und ihm die Problematik schildern, dass ihr nur mit Drumcomputer auftreten könnt, da euer Drummer euch hängen lässt und ihn fragen ob das so OK ist.
wenn es ein Club oder kneipengig ist, dann könnt ihr ja nach einer möglichst späten Spielposition fragen, je später der Abend, desto betrunkener die Leute, desto weniger störts wenn kein Drummer da ist ;-)
 
Hey.

Na Mensch, massig Meinungen hier :)

Ja, es ist schon was wahres dran, das man sich damit einiges kaputt machen kann. Es wäre der erste Gig, wir sind erst seit Januar gegründet.
Und wir fragen uns bis heute, warum der Drummer nicht eher mit seinem privaten Stress ankam, da hätte sich sicher schnell ein Ersatz gefunden.
Die Sache mit den Drumspuren kommt uns eigentlich sehr gelegen (wir spielen da nur ein Set von 4 Songs). Absagen wollen wir nicht wirklich.
Das ist ne Notfalllösung.

Naja, der Gig ist Anfang Mai, vielleicht retten wir noch was. Ich werde sicher mal hier etwas reinstellen, was für ein Ergebnis wir erzielen konnten :)

PS: Falls jemand in Berlin tätig ist und einen Drummer kennt :pN an mich :D

LG und schönen Sonntag
 
der dührssen;6416355 schrieb:
- kaum/weniger Dynamik
Momomomoomomomomoent.

Das lass ich hier nicht so stehen! Wenn man mit Programmen wie Superior Drummer oder Addictive Drums arbeitet, lässt sich hier SEHR WOHL eine Dynamik einstellen, die der eines menschlichen Drummers so nahe kommt, dass es für den Laien (=Nicht-Tontechniker) bereits nicht mehr zu unterscheiden ist!

Man muss sich lediglich ein wenig damit beschäftigen die korrekten Midi-Spuren zu erstellen, und auch von den Velocity-Werten Gebrauch machen!



- Variation, der Computer kann bei der Snare beispielsweise nur Rimshot und normalen hit, dann noch verschiedene Lautstärkern das war es dann glaub ich so richtig Dynamik etc. kann er einfach nicht

Das hängt ausschließlich davon ab welches Programm du verwendest. Mit einer General-Midi Bibliothek kommst du hier natürlich nicht weit, aber mit zB Toontrack Superior Drummer kannst du von Ruffs, Side-Hits alles mit der Snare machen, was man normalerweise braucht.
 
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Das hängt ausschließlich davon ab welches Programm du verwendest. Mit einer General-Midi Bibliothek kommst du hier natürlich nicht weit, aber mit zB Toontrack Superior Drummer kannst du von Ruffs, Side-Hits alles mit der Snare machen, was man normalerweise braucht.

OK, ich lass mich dagerne eines besseren belehren ;)

ich kann natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählen ^^
 
Hey, kurzes Review. Da wir noch Trommlerlos sind, haben wir gestern die erste Probe mit Playback gewagt.

Lief an sich super, die Drums müssen natürlich noch an einigen Stellen angepasst werden, was mir bei ersten Bearbeitung nicht aufgefallen ist. Ich bin guter Dinge, das damit der Gig klappen könnte ;)

Ich habe sogar ein kleines Tool gefunden, das mir die General Midis in AD-Midis konvertiert. Somit hab ich dann auch keine Probleme mehr mit der Drummap. :D

Kurze Frage noch: Ich bin absolut neu, was Cubase angeht. Hat jemand evtl 'nen guten Tip, oder Tutorial, wie man den optimalen Klang in AD rausholt, oder was man beachten sollte? Ich weiß nicht obs an der PA lag, aber an manchen Stellen klangen die Becken sehr breich. Kann gut sein, das ich beim Mixen etwas verkackt habe xD

(ich google auch nebenbei ;))

greetz
 
Such einfach auf youtube, es gibt gefühlte drölftausend Workshops, wie man mit Kompressor und EQ einen guten Drumsound zaubert.

Alles was für "echte" Drums gilt, gilt ja genauso für Addictive Drums oder Superior Drummer (also EQ Einstellungen, Kompressor Einstellungen..)
 
Momomomoomomomomoent.

Das lass ich hier nicht so stehen! Wenn man mit Programmen wie Superior Drummer oder Addictive Drums arbeitet, lässt sich hier SEHR WOHL eine Dynamik einstellen, die der eines menschlichen Drummers so nahe kommt, dass es für den Laien (=Nicht-Tontechniker) bereits nicht mehr zu unterscheiden ist!

Man muss sich lediglich ein wenig damit beschäftigen die korrekten Midi-Spuren zu erstellen, und auch von den Velocity-Werten Gebrauch machen!





Das hängt ausschließlich davon ab welches Programm du verwendest. Mit einer General-Midi Bibliothek kommst du hier natürlich nicht weit, aber mit zB Toontrack Superior Drummer kannst du von Ruffs, Side-Hits alles mit der Snare machen, was man normalerweise braucht.


Nja gut, da ist wohl der Drummer mit mir durchgegangen. Ich wäre jetzt damit gekommen, dass sowohl AD als auch EZD eine begrenzte Azahl an Samples pro Komponente besitzen (wenn überhaupt mehrere) und ein echter Schlagzeuger über einen weitaus größeren Soundumfang verfügen kann.
Hinzu kommt, dass manche (Becken-)Samples bei AD leider nicht ganz so der Knaller sind und man ihnen das Künstliche leider doch schon anmerkt.

Aber wie gesagt, da ist wohl der mit solchen Dingen etwas pingelige Drummer mit mir durchgegangen.

Mit ein bisschen Übung ist es natürlich möglich, recht ansehnliche Sachen mit den Programmen zu zaubern (ich benutze AD ja selbst zum Recorden daheim).
 
Wenn man mit Programmen wie Superior Drummer oder Addictive Drums arbeitet, lässt sich hier SEHR WOHL eine Dynamik einstellen, die der eines menschlichen Drummers so nahe kommt, dass es für den Laien (=Nicht-Tontechniker) bereits nicht mehr zu unterscheiden ist!.

Das ist dann allerdings eine statische Dynamik :).
Wenn man mit Dynamik "nur" den Unterschied zwischen dem lautesten und leistestem Ton und die Abstufungen dazwischen meint, hast du vollkommen recht. Ich würde sogar sagen, dass mit diesen Programmen deutlich mehr Stufen möglich sind, als ein Durchschnittsdrummer reproduzieren kann.
Viel interessanter finde ich aber die dynamische Dynamik während eines Liedes, welche durch die Interaktion zwischen den Musikern entsteht. Und das kann ein Programm leider nicht leisten.

Das muss für viele Anwendungen kein Problem sein, es funktioniert sicher oft auch ohne, für mich macht aber eben dieses (auch spontane) Zusammenspiel eben den wirklichen Livecharakter aus.
 
So, ich habe endlich mal daran gedacht hier ein Video von dem Auftritt zu senden. Ich muss sagen, es hat echt gut geklappt, da wir auch einiges geprobt haben, vorher.

http://www.youtube.com/watch?v=9A5hnfAPzWg

Das erste und natürlich auch das letzte Mal :D

Nun geht es an die Drummersuche!

greetz
 

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