Hi, Banjo,
Nettes Video - aber leider sagt es nicht die ganze Wahrheit!
Wahr ist, dass der 12. Bund theoretisch genau auf halber Strecke zwischen Sattel und Steg liegen muss, also 12. Bund -> Steg = Sattel -> 12. Bund.
Praktisch jedoch muss der Steg so stehen, dass das eine Saite beim 12. Bund genau eine Oktave höher klingen muss, als die offene Saite. Bei einer zu hoher Saitenlage oder bei alten, ausgereckten bzw. steifen Saiten kann es vorkommen, dass das genaue Messen nicht zu diesem Ergebnis führt. Deshalb gehe ich bei Banjos, Mandolinen und Waldzithern so vor:
Ich erzeuge den Flageolettenton am 12. Bund und spiele dann den gegriffenen Ton im gleichen Bund. Klingen diese Töne genau gleich, steht der Steg richtig (egal, was der Zollstock sagt).
Ist der gegriffene Ton höher als der Flageolettenton, muss der steg Richtung Saitenhalter verschoben werden.
Ist der gegriffene Ton tiefer als der Flageolettenton, muss der Steg Richtung Hals verschoben werden.
Diese Methode hat den Vorteil, dass man kein Hilfsmittel braucht, und dass das gewünschte Ergebnis - eine saubere Oktave beim 12. - Bund - direkt angepeilt wird, denn der Flageolettenton m 12. Bund ist physikalisch bedingt eine saubere Oktave über der offenen Saite.
Es empflieht sich, die Prozedur beim Erneuern der Saiten zu wiederholen, sowie zwischendurch ab und zu, weil das wiederholte Stimmen besonders neuer Saiten ein "Kriechen" des Steges bewirken kann.
Cheers,
John