Also ich denke, daß Coldplay durchaus mal eine Schaffenspause einlegen sollten.
Das erste Album hat mir sehr gut gefallen, das zweite wahr ihr Meisterwerk und X & Y hat meiner Meinung nach stark nachgelassen. Das ganze klingt wirklich etwas zu sehr nach U2. Die Sache ist wohl die, daß man sich doch etwas dem Druck ausgesetzt gefühlt hat, erfolgreich zu sein und evtl. deshalb etwas gehemmt war, was das Songwriting anging. Es klingt schon wie Coldplay, aber es fehlen die kleinen Überaschungen. Das Album ist in seiner Dynamik und seinem Wirken hervorsehbar und ich muß sagen, daß vor allem der Gesang sich mittlerweile etwas festgefahren hat. Ein paar Ecken und Kanten könnten Coldplay nicht schaden. Mit diesem schwelgerischen Dahindümpeln und dem schwermütigen, leider etwas unglaubwürdigen Pathos haben sie nicht mehr diesen jugendlichen Touch, den sie noch in den ersten zwei Alben hatten.
Mir gefallen die neuen Sachen von Elbow wesentlich besser, weil mir der Sänger die Lieder mehr vorlebt als es Chris Martin mit seinen macht, er hat diese innere Unruhe und Unzufriedenheit in sich und spiegelt sie in den Liedern wieder. Außerdem hat Elbow eine rauhere, ungestümere Art, die Songs verlangen einem etwas mehr Aufmerksamkeit und Hineinhören ab, belohnen aber letztendlich mit mehr Abwechslungsreichtum und eben den Überaschungen, die Coldplay momentan nicht bringt.
Ich mag Coldplay, aber ich finde, sie sind momentan etwas zu satt und vielleicht auch zu abgeklärt. Sie sind jetzt ganz oben und man hat das Gefühl, als geben sie den Leuten einfach nur noch das, was man von ihnen erwartet / hören will. Doch für einen Musiker bedeutet das gewissermaßen auch Stillstand.