Ich habe ein fast "esoterische" Theorie: Man wird der Musik und auch der Produktion immer irgendwie hören, welche Absichten jemand verfolgt oder ob jemand Kompromisse eingeht. Naheliegendes Beispiel: Wenn ein Musiker eigentlich lieber einen etwas anderen Musik-Stil spielen würde, aber halt jetzt in einer Metal-Band gelandet ist, kommt das bewusst oder unbewusst auch 'rüber. Klar.
Ich gehe aber sogar weiter: Wenn jemand z.B. eigentlich gerne mit "richtigen" Amps aufnehmen würde, aber aus Kostengründen zu Modelern greift, wird auch das irgendwie 'rüberkommen. Ein anderer nimmt vielleicht genau den gleichen Modeler und ist von den Möglichkeiten begeistert, nimmt vielleicht exakt den gleichen Sound, und es rockt.
Wenn du eigentlich glaubst, du solltest die Gitarren doppeln, wird man es nach meiner - vielleicht abstrusen - Theorie hören, wenn du versuchst, aus Zeit- oder sonstigen Gründen, das gleiche irgendwie anders zu tricksen.
In der Musik ist eh insgesamt soviel irrationales "Voodoo" unterwegs, da kommt's auf meine Theorie auch nimmer an...
Allerdings liesse sich die durchaus psychologisch erklären, aber das führt zu weit...
copy & paste wäre ne idee. aber ich möchte den "live-charakter" des stückes nicht verlieren. Spiel ich auf Spure 1,2,3,4 Riff A jeweils einmal ein - mit verschiedenen Amp-Settings... bestens... hat man 4 "klangversionen" davon...aber wenn Riff A dann 8 mal gespielt wird und diese "klangverisonen" wiederholen sich imemr exact weil eben mit copy & apste egarbeitet wird, vemute ich dass ein hörer unbewusst das sterile dabei spürt.
spiele ich aber RiffA auf spur 1,2,3,4 jeweils die ganzen 8 male live ein, klingt es jedes mal geringfügig anders und wirkt deshalb mehr wie live. das kommt dann nciht so exact wie ein copay and paste-verfahren, davor fließender und lebhafter.
Das ist natürlich klar. Das kann je nach Musik auch ein gewünschtes Stilelement sein. Wieder kann ich nur sagen, wenn man es "mit schlechtem Gewissen" macht, wird man das auch merken.
wäre ne ziemliche fummellei Riff A so zu editieren, dass man es per copy & paste sauber hintereinander kopiert bekommt, fließender übergang.
Das ist eher unproblematisch heutzutage (automatische Crossfades, etc), wenn alles einigermassen tight gespielt ist. Gerade auch weil sowieso dann alles gedoppelt ist und man die Feinheiten der einzelnen Spuren nicht mehr hört. Ganz normales schneiden im Taktraster genügt da meist. Tip: Einfach mal probieren und nicht nur überlegen. ;-)
das erinenrt mich an die arbeitsweise bei elektronischer musik.
ich finde den tip aber gut, sehr gut sogar, wenn man unter zeitdruck steht und schnell "dopplungen" braucht!
Hab mit einem Kunden (Ein-Mann-Death-Black-Metal-Projekt) auf diese Art und Weise mal zwei Alben aufgenommen. Ging sehr schnell, ein Song so fünf Stunden komplett mit Drumprogramming, Git und Bass mit Copy & Paste und Vocals.
Wenn das Songwriting fest mit dem Recording verknüpft ist, besteht eher die Gefahr, das man kreativ faul wird und z.B. keine vernünftigen Übergänge, Variationen, etc. mehr macht..."ach...schneid einfach nach der 3 vom letzten Takt in der Strophe ab..."
ich hatte auch mal gelesen, dass der gitten-sound ganzer rock-produktionen viel mehr mit dopplungen als dem eigentlichen equipment zu tun hat. da war von 20fachen dopplungen die rede etc.
Dopplungen sind sicherlich nicht das alleinige Mittel der Wahl. Ein ganz konkretes Beispiel kann ich grade aus dem Gedächtnis kramen: "Them Bones" von "Alice in Chains" auf dem "Dirt"-Album achtfach "gedoppelt"...verdammt viermal gedoppelt (= 8)...aargh..also achtmal übereinandergelegt...
Gruß,
Uranus