Ein MPC kann in erster Linie zweierlei:
- Samples aufzeichnen oder laden und dann abspielen; das sind dann in erster Linie Drums, Percussion, Effekte, Geräusche, Ausschnitte von Songs, also alles, was nicht tonal gespielt werden muß
- Sequenzen abfahren; hier liegt der Fokus auf relativ kurzen, geloopten Sequenzen, etwa Drumfiguren mit geladenen Samples oder auch mal ein Baß- oder Melodie-Pattern über einen externen Klangerzeuger, letzteres ist aber ohne schwarze und weiße Tasten schwierig einzuspielen
Grundsätzlich geht also das, was du willst, also einen externen Synth per MIDI vom MPC aus ansteuern. Spuren hast du bis zu 64. Allerdings müßtest du das beim 2000 zu 100% am Gerät machen.
Denn Rechneranbindung kannst du mit den alten MPCs (bis einschließlich MPC4000) vergessen. USB gibt's nicht. Nicht für Geld und gute Worte. Das MPC2000 wurde gebaut von 1997 bis 2000, das war lange, bevor Sampler mit USB ausgestattet wurden, geschweige denn serienmäßig. Selbst das Nachfolgemodell MPC2000XL hat kein USB. Datenaustausch per USB kannst du also knicken, Fernsteuerung vom Rechner aus per USB kannst du erst recht knicken.
Mit Speichermedien ist auch schwierig. USB To Device gibt's ja auch nicht. Das einzige, was eingebaut ist, ist ein 1,44-MB-Floppylaufwerk und eine SCSI-Schnittstelle. Das heißt, daß alles, was ein MPC2000 serienmäßig an Datenträgern kann, für alle PCs der letzten mindestens fünf Jahre zu alt ist. Möglicherweise kann man beim 2000 einen Cardreader nachrüsten (beim XL geht's), aber a) sind diese Cardreader selten, begehrt, schon längst nicht mehr neu zu kriegen und entsprechend teuer, und b) wahrscheinlich können die Dinger nur CompactFlash, also nix mit heutigen SDHC-Karten. Sogar die letzten reinen Hardware-MPCs (die schwarzen, also 500, 1000, 2500 und 5000) können nur CompactFlash.
Kurzum: Das MPC2000 ist alt. Okay, das MPC2000XL ist alt, das MPC2000 ist richtig alt, und MPC60 und MPC3000, die 12-Bit-Generation, die sind Asbach Uralt, aber das MPC2000 ist schon eine Generation älter als alt.
Selbst wenn du so ein altes MPC unbedingt haben willst, nimm lieber das MPC2000XL. Das ist aus Sicht des Jahres 2013 genau dieselbe Speicherkatastrophe, hat aber einige wichtige Zusatzfeatures (z. B. 4 wählbare Padbänke, so daß du quasi 64 Pads hast, man kann Spuren stummschalten, von mehreren Soundprogrammen gleichzeitig spielen, und eine Festplatte kann man auch einbauen).
Von den MPCs gibt's generell auch eine neuere Generation:
- MPC1000, kleiner als das MPC2000/XL; zwei Serien, die erste ist blau/rot, die zweite ist schwarz, die wird meistens empfohlen
- MPC2000XL/MCD, noch einmal aufgewärmtes, schwarzes MPC2000XL
- MPC2500, Nachfolger des MPC2000XL, kann mehr als das MPC1000
- MPC5000, Nachfolger des MPC4000, kann wiederum mehr als das MPC2500, aber bestimmte Sachen, die das MPC4000 noch konnte, kann es nicht
- MPC500, das ganz kleine mit Batteriebetrieb und nur 12 Pads, das ist richtig kastriert
Pluspunkt bei der neuen Generation ist, daß sie USB und CompactFlash haben, also in Speicherdingen modernisiert sind, und sie können bis zu 128 MB RAM haben.
Minuspunkt ist, daß bei diesen MPCs ziemlich gespart wurde. Die haben nur noch einen Prozessor für alles, den man schnell aus dem Tritt bringt, sie sind also nicht mehr unbedingt so tight wie MPC2000, MPC2000XL und MPC4000, die spezialisierte Prozessoren für bestimmte Sachen haben (Sequencer, Klangerzeugung, Effekte). Die Verarbeitung ist auch nicht mehr, was sie mal war; die Taster geben gern mal nach ein paar Jahren den Geist auf. MPC500 und MPC1000 haben dann auch noch harte, schwer spielbare Pads.
Wenn dir eine Electribe besser liegt - du weißt schon, daß es mehr als eine Electribe gibt, oder? Electribe M (gibt's schon lange nicht mehr, hatten nie einen Speicherkartenslot) und MX (Vorsicht, nur die neueren EMX-1SD haben einen SD-Slot, die älteren EMX-1 haben einen SmartMedia-Slot) haben Synth und Drums eingebaut, können aber keine Samples von extern laden. Wie das mit dem Ansteuern externer Klangerzeuger geht, kann ich dir jetzt nicht mit Sicherheit sagen, ich kann mir aber nicht vorstellen, daß sie es nicht können.
Das heißt, wenn du sagst "recorden", meinst du damit nur die MIDI-Daten, also nur Spieldaten, Noten quasi, oder meinst du damit wirklich Audio, also daß du das, was der externe Synth dann ausgibt, mit dem Gerät auch gleich aufzeichnest? Denn wenn du das vorhast - das wäre mit einem MPC theoretisch möglich. Nicht so komfortabel wie etwa in Cubase oder FL Studio, aber es geht. Das Problem wird in erster Linie der Speicher. Das wird kein MP3, sondern WAV. Eine Minute WAV ist in mono 5 MB und in stereo 10 MB groß. Beim MPC2000 und MPC2000XL, jeweils mit komplettem Speicherausbau, ist nach etwa drei Minuten auf einer Stereospur Feierabend. Das heißt entweder schnipseln und loopen oder zum Audio-Aufnehmen einen Rechner nehmen.
Ich schätze mal, viele hier werden dir dazu raten, das Ganze tutto kompletto im PC zu machen und die ganze Padgeschichte für solche Synthsachen zu vergessen und dafür ein Keyboard zu nehmen, weil einfacher und effizienter. Aber es soll ja noch Leute wie mich geben, die so weit wie möglich ohne Rechner arbeiten, von daher kann ich dein Anliegen auch verstehen.
Martman