Potentiometer

  • Ersteller marcschmid88
  • Erstellt am
Voll zu heisst bei 250 kOhm nicht unendlich sonderen 250 kOhm. Je nach Humbuckertyp und Output hört man bei 250 kOhm trotz zugedrehten Poti noch Ton, da die Spannung über dem Widerstand nicht komplett abfällt.
Normalerweise geht doch bei einer Seite des Potis das Signal rein und die andere Seite ist an Masse gelegt. Drehe ich nun bis zum Masseanschlag, sollte gar nichts mehr durchkommen.

beaver schrieb:
Ich verstehe immer noch nicht, warum ich unterschiedliche Widerstände für Hum und SC brauche.
Ein SC liefert eine niedrigere Ausgangsspannung als ein Hum.; daher sollte man beim SC einen kleineren Widerstandswert wählen.
 
ne, ist genau umgekehrt: voll "offen" ist der Widerstand 0, der angegebene Wert ist der maximale Widerstand, da hört man dann nix mehr.

Voll zu heisst bei 250 kOhm nicht unendlich sonderen 250 kOhm. Je nach Humbuckertyp und Output hört man bei 250 kOhm trotz zugedrehten Poti noch Ton, da die Spannung über dem Widerstand nicht komplett abfällt.

Da stellen sich ja alle Haare auf, muss an der elektrostatischen Aufladung liegen :eek:

Im Grunde genommen wirkt das Poti hier als Spannungsteiler. Es fällt immer der komplette Signalpegel über den Abgriffen 1 und 3 ab, mit 2 kann ich dann die Pegelhöhe für das Ausgangssignal ändern (das, was da an 2 dran hängt soll einen Pfeil darstellen):
Code:
PU---------------+
                 |
                +-+ 1
                | |
               _| |
                ^_|
                | ^------ 2
                | |
                | |
                +-+ 3
                 |
               ----- Masse

Drehe ich das Poti zu (2 = 3), so dass der Abgriff(2) direkt an Masse hängt, kommt da garantiert kein Ton mehr. Das wäre die von euch genannte Stellung "voll zu".

"Voll offen" (2 = 1) habe ich den kompletten Widerstand gegen Masse, und demnach natürlich auch den größtmöglichen Spannungsabfall und damit die maximale Lautstärke.

Ich hoffe, nicht noch mehr zur Verwirrung beigetragen zu haben.

LG
 
Ferner verhält sich ein voll aufgedrehtes Lautstärkepoti wie ein Festwiderstand, der der übrigen Schaltung parallelgeschaltet wurde und dann als Lastwiderstand wirkt.

Bis hierhin verhalten sich unterschiedliche Potis gleich. Jedoch fällt besagter Lastwiderstand unterschiedlich hoch aus. Bei einem Poti mit 500 Kiloohm liegt er um 500 Kiloohm (sein exakter Wert entspricht jenem Wert, der sich zwischen Anfang und Ende der Widerstandsbahn ausmessen lässt), bei einem 250er entsprechend niedriger. Außerdem haben viele Gitarren ein Tone-Poti, das voll aufgedreht annähernd wie ein weiterer Lastwiderstand wirkt.

Sind alle Potis voll aufgedreht, dann liegen also mitunter mitunter 2 gleich große Lastwiderstände parallel. Der Gesamtwiderstand ergibt sich dann, wenn wir die Toleranzen mal außen vor lassen, durch Halbierung des aufgedruckten Werts. Bei zwei 250er-Potis sind es also 125 Kiloohm, bei zwei 500er-Potis dagegen 250 Kiloohm. Der Gesamtwiderstand sollte in einem sinnvollen Verhältnis zur Induktivität des verwendeten Tonabnehmers liegen, damit dessen Resonanzspitze weder übertrieben hoch noch zu niedrig ausfällt. Als Faustregel rechnet man eine Gesamtbelastung von 125 Kiloohm bei Single Coils, 250 Kiloohm bei Humbuckern und eher 500 Kiloohm bei Distortion-Humbuckern. Man wird also bei der Single-Coil-Gitarre zwei 250er einsetzen, bei der Humbuckergitarre zwei 500er verwenden und bei der besonders output-starken Gitarre ein 500er für Volume nehmen und das Tone-Poti weglassen.

Das sind Anhaltspunkte, die genau genommen noch von der Konstruktion des Tonabnehmers abhängen. Viel wichtiger ist aber noch der Einfluss der Hölzer. Ein schwerer Eschekorpus mit einteiligem Ahornhals verträgt sich gut mit relativ niederohmigen Potis, während man bei einem Agathis- oder Sperrholzkorpus eher höhere Werte verwenden würde.

Außerdem halten sich längst nicht alle Hersteller an diese Empfehlungen. Fender zum Beispiel hat bei der Telecaster anfangs nur ein 250er-Poti für die Lautstärke eingesetzt; das andere war nur in einer von drei Schaltstellungen aktiv und zum Hinzuregeln des Hals-PUs gedacht. Später wurde zeitweise 1 Megohm für Volume verwendet; dafür hatte die Gitarre nun ein Tone-Poti.

Bei der Strat hingegen wurden zwar immer 250er-Potis eingesetzt, doch sind traditionell in der vorderen Zwischenposition alle drei aktiv (total 83 Kiloohm) und in der Stegposition nur eins (250 Kiloohm), während in den übrigen drei Schaltstellungen zwei aktiv sind (125 Kiloohm wie empfohlen). Das deckt sich übrigens zufällig mit den Poti-Empfehlungen für Strats mit einem PAF am Steg.
 

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