Mit Schraubenzieher mal ganz angezogen = unangenehm höhenlastiger Sound. Etwas rausgedreht = unangenehm höhenarmer Sound.
Das ist ja schonmal sehr merkwürdig. Fast alle LP-User nehmen eigentlich einen fetteren Grundtonbereich wahr, wenn sie das Stop Tailpiece weiter runterschrauben, und mehr Transparenz in der höheren Einstellung...
Ist der Höhenzuwachs übrigens nur über den Amp wahrnehmbar, oder verändert sich der Sound auch "trocken" gespielt deutlich hörbar? Falls nur über den Amp hörbar: Am Saitenhalter wird bei LP-Modellen in der Regel auch der Anschluss für die Saitenmasse befestigt. Wäre zwar äußerst schräg, aber vielleicht ist bei der Herstellung ein weiteres Kabel rein geraten, und es bekommt einen Kontakt, wenn die Schraube ganz reingedreht ist.
Falls es direkt hörbar ist: Hast Du mal die Saiten und das Tailpiece abgenommen, und den Sitz der Stehbolzen (Halteschrauben ) in den Hülsen und den der Einschlaghülsen im Holz überprüft? Vielleicht hat sich da was gelockert. Wie es die Kollegen schon geschrieben haben: unter Saitenspannung muss so ein Tailpiece so gut wie unverrückbar sitzen, und erst recht die Schrauben. Plötzliche Veränderungen resultieren bei Hardware eigentlich immer aus zu hohen Maßtoleranzen, die Einzelteile berühren sich abwechselnd mal großflächig, dann nur in einem Punkt.
In diesem Fall bleibt auch aus meiner Sicht also nur, dass da etwas wackelt bzw. die Schrauben oder Hülsen einfach extrem viel Spiel haben. So ein Tailpiece kann man aber auswechseln, die Wilkinson-Hardware ist eigentlich nicht so übel, aber da gibts eben auch besseres, wie eben das Faber Tone-Lock-System. Ich bin jedenfalls ein Fan, sowohl soundmäßig als auch mechanisch hat mich die Fixierung voll überzeugt. Der erste Blick sollte aber immer den Einschlaghülsen gelten. Mitunter sind sie (selbst bei Gibson) einfach nicht bündig eingepresst, dann muss man - natürlich nach Entfernung des Stehbolzens - Kunststoff oder Holz als Schutz auf die Buchse legen und sie mit einem kleinen Hammer vorsichtig einschlagen, bis sie bündig in der Decke sitzt. Nur im Extremfall ist beim Bohren was schief gegangen und das Loch ist zu groß. Dann muss man natürlich weitergehende Maßnahmen ergreifen.
Selbst wenn danach wieder etwas mehr Höhen zu hören sein sollten: solange der Sound dauerhaft gleich bleibt, kann man sich bzw. den Amp ja drauf einstellen. Zu wenig Höhen sind mMn immer schlechter, denn abdämpfen kann man die immer, schon an den Tonpotis der Gitarre. Fehlende Höhen hinzuzuregeln, klingt schnell künstlich und zu scharf.
Gruß, bagotrix