Ab ca. €1.600: Markengitarre von der Stange oder hiesiger Gitarrenbauer?

  • Ersteller Wampler
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Ein alter Sack, dessen Gitarren schon 1928 in Gitarre&Bass positiv getestet wurden, kann eigentlich nichts falsch machen. Der riecht am Holz und erkennt daran die Anzahl der Jahresringe...

So einen habe ich. :) Und trotzdem bleiben die Bedenken. Und für die WIRKLICHEN Gitarrenbauer sind E-Gitarren eh nur Bretter mit Elektronik. Die wahre Kunst sind Westerngitarren, Konzertgitarren, die diesen Namen verdienen und Jazzgitarren... :D
 
Ein alter Sack, dessen Gitarren schon 1928 in Gitarre&Bass positiv getestet wurden, kann eigentlich nichts falsch machen.
Du hast aber eine hohe Meinung von den Gitarren"test"magazinen. :D
Eigentlich frage ich mich schon, warum es soviele Gitarristen gibt, die "Custom"-Gitarren brauchen. :rolleyes: Aber wenn man es kühl betrachtet, sind E-Gitarren nicht die einzigen Dinge, bei denen ein Exemplar vom Fliessband teurer kommen kann als ein individuelles Stück von einem Handwerker. Natürlich sollte der ein wenig Ahnung von der Sache haben, aber bei einem Produkt, an dem sich in den letzten 50 Jahren nicht viel verändert hat, darf das nicht so schwierig sein.
Nur wenn ich dann dauernd was vom Wiederverkaufswert höre, frage ich mich schon, ob hier weniger Künstler als vielmehr kleinkrämerische Ökonomen unterwegs sind. :gruebel:
Lasse ich eigens für mich ein Instrument bauen, dann rechne ich nicht damit, es bald wieder zu verkaufen! Sonst lege ich mir eine Gebrauchte zu, dann ist das Risiko kleiner. Ein Hobby kostet nun mal ein wenig Geld.
Im Zweifelsfall sollte sich aber schon im gut sortierten Musikalienhandel etwas brauchbares für (fast) jeden Geschmack finden. ;)
 
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Nur wenn ich dann dauernd was vom Wiederverkaufswert höre, frage ich mich schon, ob hier weniger Künstler als vielmehr kleinkrämerische Ökonomen unterwegs sind. :gruebel:
Lasse ich eigens für mich ein Instrument bauen, dann rechne ich nicht damit, es bald wieder zu verkaufen!
:great:
 
Ein sehr interessantes Thema! Ich habe auch die ganze Zeit mitgelesen. Allerdings kann ich die Dinge auch etwas von der anderen Seite beobachten, da ich seit einigen Jahren selbst E-Gitarren baue. Nicht professionell sondern nur für mich selbst mit aller Zeit der Welt, viel Geduld und Liebe zum Detail. Kein Zeitdruck sondern lieber etwas mehr Zufriedenheit.

Was ich ein bißchen klären möchte ist der Begriff "Custom". Natürlich ist es für den zukünftigen Besitzer genial eine maßgeschneiderte Gitarre zu haben. Es gibt auch wirklich unzählige Möglichkeiten und Varianten die man bei einem Bau auswählen könnte. Aber es ist nicht das Rad neu erfunden. Ich meine damit das es wahrscheinlich alles schon mal gegeben hat. Oft auch in Serienfertigungen. Der Reiz ist eben nur das man die Kombination auswählen kann die einem am besten liegt. Daher finde ich das mit dem Begriff Custom oftmals etwas überzogen umgegangen wird. Ist nichtmal böse gemeint sondern es ist mir einfach nur aufgefallen.

Was mich wiederrum etwas aufregt ist der Wiederverkaufswert. Mal ganz ehrlich - wenn ich jetzt morgen eine von mir gebaute E-Gitarre, die weitestgehend von Hand gefertigt wurde und in der viel Mühe und jede menge Stunden an Arbeit drinsteckt zum Verkauf anbiete dann erhalte ich wahrscheinlich nicht mal richtig Aufmerksamkeit - geschweige denn das Geld das sie wert ist!
Eine solche Gitarre hat oft die gleichen Hölzer, Hardware und Elektronik verbaut wie die großen Markenhersteller und wird trotzdem preislich gesehen "verschleudert". Es tut mir in der Seele weh wenn ich schon Gitarren in Auktionen erlebt habe die für Preise weggegangen sind wo noch nichtmal der reine Materialwert erreicht wurde...
Natürlich verstehe ich auch die Käufer die sagen das Produkt von dem XY kenne ich nicht also bezahle ich auch nix dafür. Aber das widerrum erklärt auch die Haltung von mir und den meisten mir bekannten Gitarren- und Bassbauern aus meinem Bekanntenkreis die sagen das sie entweder nur für sich oder maximal ihren Bekanntenkreis Instrumente bauen. Und da sind Instrumente dabei die sich vor keiner bekannten Marke dieser Welt verstecken müssen!
Es fehlt halt nur der bekannte Name und der Bekanntheitsgrad der den Preis in schwindelerregende Höhen schießen lässt.

Aber wie bereits erwähnt es ist sich für den einen oder anderen interessant mal beide Seiten gehört zu haben.

Sehr interessant!
Ich würde gerne ergänzen, dass sich Qualität am Ende durchsetzt! Das lässt sich jetzt nicht verallgemeinern und stimmt deshalb viell. auch nur bedingt...
Als Beispiel würde ich dennoch gerne Nik Huber und Dieter Gelsdorf anführen. Sicherlich, sie haben die E-Gitarre nicht neu erfunden, aber dennoch haben ihre liebevoll gebauten Gitarren eine mittlerweile nicht zu verachten Interessengemeinde. Die Duesenbergs sind natürlich Seriengitarren geworden, aber auch die waren ja mal Prototypen, die jemand von Hand gebaut hat.
Nik Hubers Gitarren sind eher in einem exklusiveren Preissegment anzusiedeln, aber kaum einer würde auf die Idee kommen zu sagen, dass sie ihr Geld nicht wert sind.
Du hast recht, ohne einen "Namen" verkauft man nicht so gut, wie mit. Doch durch bestimmte Qualitäten kann man sich einen Namen machen.

Da fällt mir ein, Paul Reed Smith hat Gitarren gebaut und sie dann bei Konzerten den jeweils performenden Künstlern vorgestellt. Ohne sich so einen Namen gemacht zu haben, könnte er seine Gitarren nicht zum jetzigen Preis verkaufen.
 
@B-H-Haemmerling: Ja, stimmt. Viele haben klein angefangen. Aber sie hatten mitunter Glück und waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich wollte mich auch nicht beschweren das ich kein Geld für meine Instrumente bekomme. Ich baue sie ja nur als Hobby und nicht um meine Brötchen zu verdienen. Trotzdem würden manche große Augen bekommen wenn sie nach einem Preis fragen und ich eine faire & realistische Hausnummer nennen würde.
Der Voodoofaktor ist halt das Logo auf der Kopfplatte der den Preis raketenmäßig in die Höhe schießen lässt. ;-)
 
Im Gründe ist es einfach:

1. Finde eine Seriengitarre die für dich gut klingt, für dich gut aussieht und bei der das Gefühl entsteht, dass du sie unbedingt haben willst.

2. Findest du keine Seriengitarre, geh zum Gitarrenbauer deines Vertrauens und lass dir eine bauen die dir gefallen wird und die so klingen wird wie du das möchtest. Da ist natürlich ein gewisses Risiko dabei.

Wenn du beim Kauf schon an den Wiederverkaufswert denkst, wirst du niemals mit einer Gitarre glücklich werden, außer du willst mehr handeln wie spielen, aber dann bist du kein Musiker sondern Händler :)
 
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Du hast aber eine hohe Meinung von den Gitarren"test"magazinen. :D

Nun jaaaa...
Nein, nicht wirklich. Ich wollte den Post nur unkompliziert rüberbringen.

...Nein, im Grunde sind diese Magazine ein Teil des Marketings, das ich ins Bewusstsein zu rufen versuche. Danke für den Einwand!

---------- Post hinzugefügt um 14:14:28 ---------- Letzter Beitrag war um 14:05:55 ----------

Nur wenn ich dann dauernd was vom Wiederverkaufswert höre, frage ich mich schon, ob hier weniger Künstler als vielmehr kleinkrämerische Ökonomen unterwegs sind. :gruebel:

Also die Künstler (i.S.v. Profis), die ich kenne, sind Meister im Endorsen. Die zahlen keine müde Mark für ihre Instrumente und benutzen ihre flinken Fingerchen, um große Marken noch größer klingen zu lassen.
Die achten am allerwenigsten auf Wertigkeit, denn ihre Werkzeuge sollten keine Begehrlichkeiten wecken, und es ist ihnen schlicht unwichtig. Da sehe ich nichts von wegen Pearl/Abalone-Inlays, Doppelgetriebe-PU, merinoummantelte Kupferdrähte und Schnick und Schnack. Alles protestantisch karg und spröde, aber tauglich. Wohl, weil der Sound aus den Fingern kommt...

Ich frage mich, ob Profis überhaupt ein Forum wie dieses besuchen...

---------- Post hinzugefügt um 14:17:17 ---------- Letzter Beitrag war um 14:14:28 ----------

Ich würde gerne ergänzen, dass sich Qualität am Ende durchsetzt!

Deswegen rennen ja auch alle zu McDonald's, darum hat sich seinerzeit VHS gegenüber BetaCam und Video2000 durchgesetzt und wohl aus diesem Grund ist Windows der globale Renner geworden an Stelle von MacOS... ;)
 
Deswegen rennen ja auch alle zu McDonald's, darum hat sich seinerzeit VHS gegenüber BetaCam und Video2000 durchgesetzt und wohl aus diesem Grund ist Windows der globale Renner geworden an Stelle von MacOS... ;)

Naaaa ja, Qualität ist am Ende wofür der Kunde bereit ist zu bezahlen. Wenn ich beispielsweise die Wahl haben zwischen Spielkonsole A und Spielkonsole B und A die bessere Grafik hat, aber B mehr Spiele, kann A noch so viel besser sein. Ich entscheide mich dann immer für B. Auch Verfügbarkeit, Kundenservice, etc. haben etwas mit Qualität zu tun ;)

Zum Thema: Das wurde am Board hier schon öfters durchgekaut und gibt wohl auch einige Threads der jüngeren Vergangenheit dazu. Aber egal. Was den Wiederverkaufswert angeht, kommt es halt auf den Namen an. Frank Hartung oder Nik Huber-Gitarren kriegt man ohne Probleme zu guten, marktüblichen Preisen wieder los. No Name eben nicht. Ist ja auch logisch, Ebay ist voll von sogenannten "handgefertigten" Gitarren aus asiatischem Sperrholz. Da wird man sehr schnell misstrauisch.

Ansonsten: Wer schon mal eine Gitarre aus ausgesuchten Hölzern und nötiger Sorgfalt im Herstellungsprozess (perfekte Abstimmung aller Komponenten) gespielt und gehört hat (bespielsweise Helliver oder auch meine selbstgebaute aus Formentera) der wird in der Regel den Wert dieser Instrumente im Vergleich mit Stangenware nicht abstreiten (gut, Banausen gibts überall ;) )
 
Die achten am allerwenigsten auf Wertigkeit, denn ihre Werkzeuge sollten keine Begehrlichkeiten wecken, und es ist ihnen schlicht unwichtig. Da sehe ich nichts von wegen Pearl/Abalone-Inlays, Doppelgetriebe-PU, merinoummantelte Kupferdrähte und Schnick und Schnack. Alles protestantisch karg und spröde, aber tauglich. Wohl, weil der Sound aus den Fingern kommt...
Im Studio zählt mitunter nicht nur das Können, sondern auch das richtige Werkzeug, um an Jobs zu kommen.
 
Ich werfe die freche These ein, dass Nik Huber für mich nicht mehr als Gitarrenbauer um die Ecke zählt, sondern auch schon einen gewissen Hype-Faktor hat. SEINE Seriengitarren liegen nun schon jenseits der großen Marken, und wenn man sich von einem Nik Huber eine Custom nach eigenen Vorstellungen bauen lässt kann man auch gleich bei Gibson Custom bauen lassen und dabei sogar noch sparen.
Also: Nik Huber hier als Gitarrenbauer einzuwerfen, ist unrealistisch. Hier geht es für mich mehr um Meister Eder, der seine Sache genausogut macht wie ein N.H. aber eben nicht diesen Bekanntheitsgrad erreicht. Schlichtweg durch vernachlässigtes Marketing.
 
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Deswegen rennen ja auch alle zu McDonald's, darum hat sich seinerzeit VHS gegenüber BetaCam und Video2000 durchgesetzt und wohl aus diesem Grund ist Windows der globale Renner geworden an Stelle von MacOS... ;)

Hi Wampler,

kurz off Topic zu deinem Kommentar:

Windows hat seine Markthoheit unter anderem erreicht, weil die ersten Versionen kostenlos/günstig waren bzw. als Zugabe beim Computerkauf dabei waren/sind. Mac OS ist die Zukunft und wird sich auf lange Sicht neben Betriebssystemen von Google behaupten...Windows wird irgendwann verschwinden...
Die Zukunft liegt in optimierter Software, Hardware wird unwichtiger.

---------- Post hinzugefügt um 10:29:31 ---------- Letzter Beitrag war um 10:07:37 ----------

@B-H-Haemmerling: Ja, stimmt. Viele haben klein angefangen. Aber sie hatten mitunter Glück und waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich wollte mich auch nicht beschweren das ich kein Geld für meine Instrumente bekomme. Ich baue sie ja nur als Hobby und nicht um meine Brötchen zu verdienen. Trotzdem würden manche große Augen bekommen wenn sie nach einem Preis fragen und ich eine faire & realistische Hausnummer nennen würde.
Der Voodoofaktor ist halt das Logo auf der Kopfplatte der den Preis raketenmäßig in die Höhe schießen lässt. ;-)

Hey Sveenie.c,

das sollte kein Angriff gegen dich sein :)
Im Gegenteil ich finde es klasse, dass du Gitarren für deine Bekannten und dich baust! Selbst habe ich bisher nur eine E-Gitarre selbst gebaut, was mir sehr viel Spaß gemacht hat und mich dem Instrument als solches näher gebracht hat.
Der Sache mit dem Logo würde ich auch gar nicht widersprechen, nur finde ich, dass man das auch nicht verklären sollte. Klar so manches ist Voodoo, Mythos und schlichtweg falsch. Auf der anderen Seite dienen Marken uns auch als Orientierung. Wenn ich Beispielsweise an Ibanez denke, so kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass diese Marke meines Erachtens für ein gesundes Preis/Leistungsverhältnis steht und die Qualität der Produkte mich überzeugt hat. So entwickelt sich auch ein Vertrauensverhältnis von Kunde/Musiker zum "Hersteller"/Marke.
Das ist bei Meister Eder, der seinen Job genauso gut macht, wenn nicht sogar besser (als Nik Huber - wei weiß^^) genauso. Ich hatte mal einen Halsbruch an einer Gitarre und habe sie von einem örtlich ansässigen E-Gitarrenbauer reparieren lassen. Seine Arbeit hat mich so überzeugt, dass ich überlege, mir von ihm ein Instrument anfertigen zu lassen. - Die ausgestellten Stücke sprechen ebenfalls für sich, das muss man schon sagen :D

Marketing spielt eine große Rolle, ganz klar. Das können sich nur die großen Firmen (hinter denen ja mittlerweile internationale Konzerne stehen) leisten. Dort funktioniert es aber auch anders. Da geht es um Zielzahlen, Wachstum, Gewinnmaximierung...Deswegen durchlaufen alle größeren Marken mind. eine Krise, in der die Qualität der Produkte abgenommen hat und man sich erst wieder aufs wesentlichere besinnen muss... aber ich denke, das führt jetzt zu weit.

In wie weit man sich von Marketingkampagnen beeinflussen lässt und man in der Lage ist Dinge selbst-denkend zu hinterfragen, ist jedem selbst überlassen.
Ich spiele Seriengitarren, die mir gefallen - auch wenn sie nicht perfekt sind (was ein Reiz sein kann) - und habe meinen persönlichen Meister Eder gefunden.
 
Frank Hartung oder Nik Huber-Gitarren kriegt man ohne Probleme zu guten, marktüblichen Preisen wieder los. No Name eben nicht. Ist ja auch logisch, Ebay ist voll von sogenannten "handgefertigten" Gitarren aus asiatischem Sperrholz. […]

Gibt es vielleicht jemanden hier, der schon ein Mal ein Custom-Instrument verkauft hat und der von seinen Erfahrungen berichten kann?

Ich vermute, dass der Wiederverkaufswert mit zunehmender Entfernung sinkt.
Hier im Südwesten haben die üblichen Lokalmatadoren alle einen guten Ruf, je nach Schwerkpunkt - Eyb, Tausch, Braun (dieser mit Schwerpunkt Metal), Angelfield... ein Nordfisch würde vermutlich nie im Leben darauf kommen, für deren Instrumente überhaupt Geld auszugeben - und andersherum (mir fällt spontan gar kein Gitarrenbauer aus dem Norden ein).
Hier reicht das Marketing also gerade mal, um die Gitarren für sich sprechen zu lassen, und das ist natürlich nur in einem begrenzten Radius der Fall.
Hätte ich die Möglichkeit, eines dieser Instrumente gebraucht zu erwerben, würde ich es gemeinsam mit Verkäufer und Gitarrenbauer tun. Verkäufer verkauft, Gitarrenbauer schaut kulanzhalber drüber und prüft die Qualität, ich teste abschließend das Instrument und nehme es mit (den Sound habe ich vermutlich schon zuvor getestet).
Mit einer Pedal Steel fränkischer Bauart ;) habe ich dies im Übrigen schon mal gemacht.

Und in diesem Fall spielt tatsächlich die räumliche Nähe eine Rolle. Es ist halt klasse, nur ein paar Kilometer weiter zu fahren für einen interessanten Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Auch das würde für mich persönlich den WVW einer Nord-Gitarre etwas schmälern. Auch wenn man argumentieren kann, dass jede gute Nordgitarre gerne von jedem guten Südbauer adoptiert und gewartet wird. Aber es ist halt nicht seine…
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Sveenie.c,
das sollte kein Angriff gegen dich sein :)

Keine Sorge. Ich habe das auch nie so verstanden. :)

Mit deinem Argument mit der Orientierung muss ich dir Recht geben. Das gibt's in anderen Bereichen teilweise noch schlimmer.
 
Im Studio zählt mitunter nicht nur das Können, sondern auch das richtige Werkzeug, um an Jobs zu kommen.

Kein Studio das ich kenne fragt nach dem Werkzeug, sorry. Die fragen nach Effizienz. Wenn der Musiker die angefragte Leistung gleich beim ersten Durchgang abdrückt, dann entspricht dies üblichen Studio-Erwartungen. Das Werkzeug muss klingen, klar. Aber eben das Werkzeug, und nicht der Name, der drauf steht.
 
Gibt es vielleicht jemanden hier, der schon ein Mal ein Custom-Instrument verkauft hat und der von seinen Erfahrungen berichten kann?
ja, das kann ich

Ich habe vor vielen Jahren eine Bernie Rico JR Mr Hyde, gebraucht aber im Neuwertigen und fast unbespieltem Zustand, auf Ebay für zum Schnäppchenpreis erstanden, damals war Bernie Rico Jr noch recht unbekannt, wer ihn aber zb heute nicht kennt, er ist der Sohn des legendären Bernie Rico Sr, der zb. Mitgründer bei BC Rich war.. Bernie Rico Jrs Gitarren sind handerwerklich und qualitativ auf höchstem Niveau.
Diese Gitarre habe ich allerdings wieder verkaut, und habe dabei sogar einen Gewinn gemacht, weil hier in Zwischenzeit in Europa der Name Bernie Rico bekannter wurde und der Marktpreis für Gebrauchtinstrumente gestiegen ist.

Gerade letzte Woche habe ich eine RAN Randy Rhoads an einen netten Kollegen verkauft, die Gitarre habe ich nach exakt meinen Vorstellungen und Specs im Jahre 2006 bauen lassen, ich war/bin auch mit der Gitarre immer sehr zufrieden und glücklich.
Warum verkauft man so eine Gitarre dann wieder?
die Gründe sind schnell aufgezählt
aus meinen damaligen Plänen eine paar Thrashmetal und Grindcore Projekte zu machen wurde nichts, und mittlerweile habe ich dieser Musikrichtung auch den Rücken gekehrt, und von der Optik her passt sie nicht ins Rock Geschehen, mit Urban Camo Lackierung und Iron Cross Inlays.

und zweitens habe ich aktuell 14 Gitarren, das sind 4 über meiner persönlichem Limit, die Gitarren die ich täglich brauche und spiele, und die, die spezielle, unverzichtbare Sounds haben, die kann und will ich nicht verkaufen, dh. ich kann nur wenige Instrumente verkaufen, die nur "nice2have" sind, und da ich sagen kann das ich kein einziges schlechtes Instrument besitze, kann ich auch nur sehr gute verkaufen.
Was ich gar nicht mag sind wenn meine Gitarren die nur im Koffer liegen, dabei bekomm ich die Krise.. da verkauf ich sie lieber dann hat jemand anders eine grosse Freude damit, und aus finanzieller Sicht hatte ich es nicht notwenig die Gitarre zu verkaufen, es war mehr der Platzgrund und der Gedanke im Kopf, etwas zu haben was man nicht nützt, und auch nicht mehr nützen wird.

Ich hab nun ungefähr 45% des damals von mir bezahlten Neupreises bekommen, sicher ist das ein riesiger Wertverlust, aber ich seh das locker, denn schliesslich macht man ja auch, wenn man sich Equipment kauft, ständig dort und da Schnäppchen, und das hält sich dann auch so oder so wieder in der Waage.
Noch dazu weiss ich das der zukünftige Besitzer eine Riesenfreude mit der Gitarre haben wird, und da es ihm finanziell nicht so gut geht wur mir zb., habe ich ihm auch noch ein gutes Angebot gemacht, es ist halt auch ein schönes Gefühl wenn man jemanden damit eine Freude macht.

vg
exoslime
 
Ich vermute, dass der Wiederverkaufswert mit zunehmender Entfernung sinkt.
Hier im Südwesten haben die üblichen Lokalmatadoren alle einen guten Ruf, je nach Schwerkpunkt - Eyb, Tausch, Braun (dieser mit Schwerpunkt Metal), Angelfield... ein Nordfisch würde vermutlich nie im Leben darauf kommen, für deren Instrumente überhaupt Geld auszugeben - und andersherum (mir fällt spontan gar kein Gitarrenbauer aus dem Norden ein).
Hier reicht das Marketing also gerade mal, um die Gitarren für sich sprechen zu lassen, und das ist natürlich nur in einem begrenzten Radius der Fall.

Also, dagegen möchte ich jetzt mal was loswerden: Ich selbst habe mir ein Custom-Gitarre bauen lassen von Thomas Harm (siehe Signatur). Zuvor bin ich viele heimische Gitarrenbauer durchgegangen:
Da stand vor allem Nick Page, Nick Huber, Frank Hartung, Günter Eyb, Siggi Braun und Thomas Harm auf der Liste.
Jeder, der sich eine Customgitarre bauen lassen will, muss sich meiner Meinung nach mit allen/vielen Möglichkeiten ausseinandersetzen, damit dieser das für sich passende Instrument finden kann.
Und dazu gehört auch, dass man sich nicht nur regional einschränkt! Ich wohne z.B. in Berlin. Ich wäre auch bis zum Bodensee gefahren, wenn es hätte sein müssen. Wer sein Trauminstrument sucht, darf sich in keinster Weise enschränken! Das fängt schon bei der Anreise an! Austauschen kann man sich zu Not per E-mail.

Was ich meine ist: Man sollte die Gitarrenbauer vergleichen und denjenigen aussuchen, bei dem einem die gezeigten Endprodukte am Besten gefallen. Dazu gehört auch, dass man sich im Vorfeld über die Gitarrenbauer informiert.
 
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Also ich kaufe nur noch bei den Menschen die ich kenne und die mich kennen.
Habe dabei immer gute Erfahrung gemacht.
Es waren, bei Gitarren, aber immer Fenderkopien, aber die waren immer besser als die "Gitarren von der Stange".
Preis/Leistung immer besser.
Der Gitarrenbauer hat immer seinen Ruf zu verlieren wenn er was verhaut.
Wenn etwas an dem Instrument, Amp oder Effektboard gemacht werden muss, rufe ich an, und alle waren bisher sehr hilfsbereit.
M. E. ist die Streuung bei Instrumenten von der Stange wesentlich höher.
 
Naja, wenn ich einen Handwerker beauftrage, dann will ich Leistung und Ergebnis zum vereinbarten Preis sehen. Da frage ich nicht, ob er mit Makita, Bosch Power Tools oder doch mit No-Name-Werkzeug aus dem Baumarkt arbeitet ;)

Etwas anderes ist es, ob ein Studio nachfragt, ob der anvisierte Gitarrist für eine ausgewiesene SRV- oder Hendrix-alike-Cover-Einspielung eine passende SC-Klampfe hat. Da kann ich natürlich nicht mit einer 335 ins Haus fallen.
Vielleicht hattest Du ja das gemeint.

---------- Post hinzugefügt um 16:34:03 ---------- Letzter Beitrag war um 16:32:14 ----------

M. E. ist die Streuung bei Instrumenten von der Stange wesentlich höher.

Würde ich auch unterschreiben

---------- Post hinzugefügt um 16:52:06 ---------- Letzter Beitrag war um 16:34:03 ----------

Wer sein Trauminstrument sucht, darf sich in keinster Weise enschränken!
"Darf nicht" - Huch! Diktatur! ;)

Nein, im Ernst: Ich denke, es gibt mehrere gute Gitarrenbauer mit Reputation im Land. Sicher gehört es auch ein Stück zur Meinungsbildung und macht ja auch Freude, und es bildet, dass man verschiedene Fachleute aufsucht und daneben munter weiter Konfektionsware unter die Lupe nimmt. Ich glaube, ich wäre schlicht nicht von Berlin bis zum Bodensee gefahren (Es sei denn, ich stehe auf tolle Perlmutteinlagen in der Decke ;) ) oder andersherum. Die Physik hat irgendwann ihre Grenzen, im Highend-Bereich gibt's da wirklich keine großen Schwankungen innerhalb eines Gitarrentyps mit festgelegter (PU-/Holz-/Steg-) Konfiguration.
Was ich viel eher glaube ist, dass der Funke zwischen Gitarrenbauer und Kunde den Ausschlag gibt, oder die Tageslaune von dem einen oder andern. Vielleicht ist es das gemeinsame Schwärmen über einen Musikstil, vielleicht auch einfach nur das Gesicht...

Im Übrigen unterschreibe ich Boogie13s Satz, dass er nur noch bei Leuten kauft, die er kennt. Es ist einfacher.
Und es entspricht auch einer alten Akquise-Weisheit: Es ist 100x schwerer, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen vorhandenen zu halten.

---------- Post hinzugefügt um 17:00:14 ---------- Letzter Beitrag war um 16:52:06 ----------

[…] für die WIRKLICHEN Gitarrenbauer sind E-Gitarren eh nur Bretter mit Elektronik. Die wahre Kunst sind Westerngitarren, Konzertgitarren, die diesen Namen verdienen und Jazzgitarren... :D

Ich kann's nicht wirklich beurteilen, ich vermute es aber auch. Komischerweise gilt dies für mich vor allem für klassische Gitarren. Liegt wohl am elitären Nimbus... :gruebel:

---------- Post hinzugefügt um 17:03:54 ---------- Letzter Beitrag war um 17:00:14 ----------

:redface:t:
Windows wird irgendwann verschwinden...

:redface:t: Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens… ;)
 

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