Gitarrenhals abschleifen + Frage nach Potis/Elektronik

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Moin moin,

ich wollte mal fragen ob hier schon jemand erfahrungen mit dem Abschleifen (Entlacken) eines Gitarrenhalses gemacht hat.
Gibt es besondere Dinge, auf die man dabei achten sollte?
Welches Schleifpapier ist dafür zu empfehlen? Kann man das gut von Hand schaffen, oder sollte man besser Maschinen dafür verwenden?
Wie sollte man den entlackten Hals nachbehandeln, damit man das samtige Gefühl von sonem "natural finish" beibehält?
Welche Gefahren bestehen bei der "Operation"?

Des weiteren habe ich das Problem, dass alle Potis an meiner Paula nen recht kleinen Regelweg haben - ich würd sagen maximal das letzte Drittel.
Außerdem ergibt sich ein nerviges Phänomen: wenn ich einen Pickup komplett auf null regle, kommt immer noch ein bisschen Signal. Erst wenn ich beide Pickups auf 0 regle, ist das Signal komplett weg. Die Elektronikfächer sind mit diesem schwarzen Lack/Spray isoliert.
Kann ich diesen Problemen mit neuer Isolierung (dachte da an Kupferband) + neuen Potis entgegen wirken, oder sollte ich dann an die Kondensatoren auch dran?

Ich hoffe ihr könnt mir da den einen oder anderen Tip geben.

vg

mbh

PS: es geht um meine Hagstrom Super Swede - gelackt is die mit Acrylkram.
Verkauf oder Austausch der Gitarre kommt nicht in Frage. Es soll genau diese Gitarre sein.
 
Eigenschaft
 
Zum Abschleifen vom Lack würde ich Schleifpapier in verschiedenen Körnungen nehmen (240 aufwärts), das kann gut von Hand machen. Wenn der ganze Lack runter ist kannst Du einen Hartwachs nehmen, es gibt Forummitglieder die schwören auf das Zeug von Osmo. Es gibt viele Threads über das entlacken von Hälsen, such mal danach :sufu:
Das Problem mit Deinen Potis hat nichts mit der Isolierung zu tun, sondern mit der Verkabelung. Um genau zu sagen was zu machen ist sollte man genau wissen wie sie verdrahtet ist. Das Verhalten vom Regelweg läßt auf logaritmische Potis schliessen, das kannst Du umgehen, wenn Du lineare Potis einbaust, die haben einen gleichmäßigen Verlauf über den gesamten Regelweg.

Gruß,
prover
 
na die sufu hatte ich natürlich als erstes bemüht, bin aber nicht fündig geworden. Auf den ersten Seiten der Suchergebnisse standen nur "gibson user thread, fender user thread, Les paul user Thread", usw.
Hast du zufällig nen Link parat, wo ich mich einlesen könnte oder sowas?

Der Regelweg hat also mit den Potis ansich was zu tun....und dass ich das Signal nicht komplett weg bekomme, hängt mit der Verkabelung zusammen?
Das wundert mich dahingehend, weil ich die nie geändert habe - sollte also alles im werkszustand sein: typische LP Schaltung + Coilsplit-Switch.
Könnte auch Fotos davon machen, wenn das weiter hilft.

Welche Potis sind denn empfehlenswert?
Gäbe es ne Möglichkeit, Potis mit zwei verschiednen Widerständen zu verbauen? Oder gibt es Potis, die sowohl auf 250k als auch auf 500k geregelt werden können? (z.b. durch push-pull oder so) Ich frage, weil die Super Swede ja coil splitting beherrscht und eine Strat ja üblicherweise 250k Potis und Paulas eher 500er verwenden (wenn ich richtig informiert bin)?
Ich verspreche mir davon, dass der Splitbetrieb noch etwas "strattiger" klingt im "250k Modus".
 
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ich kann dir beim Entlacken nur zu einer Ziehklinge raten. Korrekt geschärft gibt es meiner Meinung nach kein besseres Werkzeug zum entlacken von Oberflächen. du kannst damit sehr feine Späne abschälen. Vorteil ist dass kein nerviger Schleifstaub entsteht, es schneller geht und sich das Schleifpapier nicht sofort zusetzt. Ich kam damit als völlig unbedarfter gut klar und im nu war der Hals entlackt. Danach dann natürlich nochmal ganz normal schleifen...google weiß genaueres!
 
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Ah prima, genau nach so einer Anleitung hatte ich gesucht! :great:

Ne Ziehklinge kenne ich, hätte allerdings Angst gehabt mir den Hals damit zu verformen...aber wenn das damit gut funktioniert, werde ich das mal testen.

Das Wachs aus der Anleitung sieht ja relativ speziell aus...reicht da nicht eventuell normales aus dem Baumarkt? Also ich denke da an Parkettversiegelung oder das Öl/Wachs für unlackierte Möbel.
Könnte ich das Holz vorm Wachsen auch mit ner Lasierung einfärben? Die Paula ist ja schwarz lackiert und ich würde dem Hals dann auch gerne ein schwarzes Naturfinish verpassen.
Muss sowieso noch ne Garderobe entlacken und wollte die auch wachsen - das wird dann erst mal mein "Testobjekt" *g*


Bleiben noch die Fragen zur Elektronik offen... :nix:
 
Deine Frage bezüglich der Öle wird auch in der Doku besprochen... jmd hatte genau die gleiche Frage. Also einfach mal weiterlesen.
Was dein Potiproblem anbelangt kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich für meinen Teil finde es, naja "komisch" wieso man aus ner Paula nen Strat Sound holen möchte. Für mich ist das als würde man aus nem Mercedes nen BMW machen wollen. Aber ich denke es wird sich noch der ein oder andere Technikfreak finden ;-)
Viel Glück
 
Zum Abschleifen vom Lack würde ich Schleifpapier in verschiedenen Körnungen nehmen (240 aufwärts), das kann gut von Hand machen.

:eek: Da schleifste dir doch nen Wolf (vom Schleifmittelverbrauch ma ganz ab) ... Erstma grobes Papier (80 -120er) oder Ziehklinge, und wenn man merkt, daß das Holz zum Vorschein kommt, dann auf 150-180er wechseln.
Zu guter letzt kannste dann noch ma mit 240er die letzten Unebenheiten glattschleifen.

- - - Aktualisiert - - -

. Könnte ich das Holz vorm Wachsen auch mit ner Lasierung einfärben? Die Paula ist ja schwarz lackiert und ich würde dem Hals dann auch gerne ein schwarzes Naturfinish verpassen.

Kannste machen, solltest vorher nur ne Probe machen, ob der Lack auch wirklich auf der ganzen Fläche weg ist. Sonst kanns mit Beize/Lasur scheckig aussehen, weil das rohe Holz halt anders saugt, als Stellen wo noch ein µ Lack drauf ist.
Einfach mit nem sehr nassen Lappen abwischen, da wo Wasser stehen bleibt, ist noch Lack drauf. Danach bitte ausreichend trocknen lassen (ohne Fön oder so), es sei denn die Lasur/Beize ist wasserverdünnbar.
 
Ich für meinen Teil finde es, naja "komisch" wieso man aus ner Paula nen Strat Sound holen möchte. Für mich ist das als würde man aus nem Mercedes nen BMW machen wollen. Aber ich denke es wird sich noch der ein oder andere Technikfreak finden ;-)
Viel Glück

Nein, ich will nicht aus der Paula ne Strat machen, für sowas hab ich ne Strat ;)
Ich hab auf Youtube mal ein Video gesehen, wo gemand seine Humbucker splittet und danach noch die Potis tauscht. Das Ergebnis war natürlich kein Strat Sound...das ging mehr Richtung Tele mit mehr Saft untenrum. Klang echt super - sowas in der Richtung würde ich mir auch von solchen Potis versprechen, die beides können 500k und 250k.
Wenn es da allerdings auf ein etweder-oder rausläuft, würde ich bei 500ern bleiben.

Das mit den Ölen hab ich dann auch noch entdeckt...erst lesen dann fragen... :rolleyes:

@miko0001:
Wie lange muss ich denn ca warten, um zu sehen ob das Wasser einzieht oder stehen bleibt? Gibt es da nen Anhaltspunkt? Und wie lange sollte ich das Trocknen lassen? Reicht eine Nacht, oder besser länger?
Das ging aus der Doku nicht so richtig hervor...oder ich hab's überlesen.

im anleitungsthread hab ich folgendes gefunden:
Noch einmal, es war zu viel durcheinander: Kein Öl, keine Lasur oder Ä. verwenden. Die weisen Wasser ab, können Athmen - aber werden nicht hart und verschließen die Poren nicht. Und kleben meistens. Also nur Hartwachs/Öl oder Hartöl verwenden. Meine Erfahrungen seit 17 Jahren habe ich schon mehrfach beschrieben Und ich reibe es nicht nur ein...

...also hat sich das mit der Lasur auch erledigt. Aber ich werd mal mein Glück versuchen ein möglichst dunkles Öl/Wachs-Dingens zu bekommen. Mal sehen, was es da so gibt.
Vielen Dank schon mal für die Tips. :great:
 
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Wie lange muss ich denn ca warten, um zu sehen ob das Wasser einzieht oder stehen bleibt? Gibt es da nen Anhaltspunkt? Und wie lange sollte ich das Trocknen lassen? Reicht eine Nacht, oder besser länger?

Siehste sofort. Das trockene Holz saugt das wasser sofort auf, da wo noch Lack ist bleiben halt Wassertropfen stehen. Die Trocknungszeit richtet sich nach Temperatur und Luftfeuchte. Je wärmer und trockener umso schneller. Aber bitte nicht auf die Heizung legen oder sowas. Richtet sich natürlich auch etwas nach der Holzart und wie nass du den Hals gemacht hast. Aber 12 -24 Std. Trocknungszeit sollten reichen. Beste Probe: mit feinem Schleifpapier (240er z.B.) ein wenig über die Fläche schleifen. Der Schleifstaub muss furztrocken und wirklich staubig sein, wenns viele Klümpchen gibt und sich das Schleifpapier nicht sauberklopfen lässt, dann ist noch Feuchtigkeit da.

Zum Thema Farbgebung: Beizen geht auf jeden Fall. Ne gute Beize auf Wasserbasis gibts zum Beispiel von Clou oder Zweihorn. Sollte das pure Schwarz (sollte doch schwarz sein, oder ?) zu kräftig sein, kann man die Beize auch verdünnen, wobei es dann natürlich auf die Holzarzt des Halses ankommt, welche Farbe es wird. Bei fast weißem Ahorn wirds dann ein Anthrazit bis Dunkelgrau, bei Mahagoni wirds wahrscheinlich ein Anthrazit mit nem Stich Sepia.
Beim Beizen biste mit der "Wasserprüfung" sogar auf dem fachlich richtigen Weg, denn durch die Wasserbehandlung stellen sich feinste Holzfasern auf, die nach dem Wässern und Trocknen mit nem Zwischenschliff entfernt werden, bevors ans Beizen geht.
Wenn Du wegen des Farbtons unsicher bist, würd ich mir beim ortsansäßigen Schreiner/Holzhändler evt. ein Probestück des betreffenden Holzes (furnierte Spanplatte geht auch) zum Testen (und Üben ;) ) besorgen.
 
Sodele...
Habe mir jetzt schwarze Beize von AquaClou und Hartöl von Clou (farblos) geholt. Gab es alles im Toom.
Schleifpapier war auch in allen Körnungen zu bekommen, nur Ziehklingen hab ich nirgends gefunden - sind aber schon bestellt. Ich war mit jetzt überhaupt nicht sicher, welche Stärke sich wohl am besten eignet...hab jetzt jedenfalls 0,6mm und 0,8mm geordert.
Werd da erst mal an nem besenstiel testen oder so...

Kommende woche geht's endlich los. :)
 
Super. Wird sicher interessant ^^
 
Ok...Ziehklingen sind angekommen und ich hab auch gleich losgelegt und bisl probiert.
Dann ist mir aufgefallen, dass die Klingen überhaupt keinen Grat haben. Damit kann ich also keine Späne abziehen, sondern bekomme nur feinen Staub.

Jetzt hab ich im Nachhinein gelesen, dass man die Klingen selber noch abrichten muss. Sowas hab ich aber noch nie gemacht und ich würde sie ziemlich sicher damit verhunzen. Ganz zu schweigen vom nicht vorhandenen Werkzeug -.-

Ich werde jetzt also erst mal mit der Klinge ohne Grat testen (scharfkantig ist sie ja), denn Lack kann ich ja trotzdem damit abtragen.
Klappt das nicht, werd ich wohl mal den örtlichen gitarren schamane aufsuchen müssen...:D
 
Tim Allen von Tooltime würde vielleicht die Nase rümpfen, aber ich habe einen Hals - wie auch in der Doku beschrieben-
anfänglich nit Schleipapier und später mit einer Klinge entlackt. Als Klinge habe ich für die verbliebenen Stellen ein schön scharfes -und noch wichtiger -flexibles Küchenmesser genommen :D,.
Wenn die Klinge flexibel ist, kann man sie auch etwas an die Halskrümmung anpassen (also den Radius ;)) Man muss nur darauf achten, dass die Klinge beim Ziehen möglichst senkrecht steht, sonst wirds unter Umständen ungleichmäßig

Greetz
B.
 
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Hi,

hab den Thread gerade erst entdeckt, und vielleicht bist Du ja noch nicht in die tieferen Schichten vorgedrungen, deshalb gebe ich mal meinen Senf dazu:

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, warum man gleich den ganzen Lack abschleifen sollte, das hat ja doch auch Nachteile: Nacktes Holz saut leicht ein, gerade Ahorn kann sich sogar in der Substanz verfärben, selbst wenn man es immer schön ölt und wachst. Bei farbig lackierten (z.B. durchgehenden) Hälsen ist der Farbunterschied optisch nicht so schön, und den Übergang bekommt man selten so ganz überzeugend hin. Und falls man die Gitarre mal verkaufen will, kann man den mattierten Lack auch wieder auf Glanz polieren.

Ich mattiere jedenfalls einfach den vorhandenen Lack mit feinem Schleifpapier (240er, ist aber Geschmackssache). Gerade bei Acryl funktioniert das eigentlich problemlos (bei Nitro schrecke ich vor dem Sakrileg zurück...). Und der schutz gegen schweiß und Nässe bleibt voll erhalten. Bei einem Hals, den ich viel spiele, hatte es sich nach mehreren Jahren wieder etwas glattpoliert, da hab ich einfach kurz nachgearbeitet und es war wieder schön matt.

Gruß, bagotrix
 
Habe mir erlaubt, 3 Bilder einzustellen, wie es aussieht, wenn mit Ziehklingen gearbeitet wird - in diesem Fall einen Hals etwas flacher machen. Die Bleistiftstriche sollen sicherstellen, das alle Stellen bearbeitet werden.
Und Ziehklingen kann man "schärfen" in dem man etwas Schleifpapier auf eine Glasplatte (Scheibe) legt, das ist eine sehr ebene Fläche. Auf dem Schleifpapier können die Ziehklingen "gratig" gemacht werden. Gute Quelle für solche Klingen: Firma Dick - feine Werkzeuge.
 

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Die anleitungen hatte ich natürlich schon gefunden, ich fands nur irgendwie ziemlich umständlich. außerdem hab ich noch nie mit sonem grat-zieher gearbeitet.

@bagotrix: es geht um mahagoni und ich will ihn komplett entlacken und dann mit hartöl behandeln. ich werde also nicht ans nackte holz griffeln.
Samtlackierung finde ich auch okay, mag natur aber noch lieber. Die Gitarre wird übrigens nicht verkauft (auch nicht in ferner Zukunft), die hat sentimentalen Wert. :)

@murle: danke für die Bilder - die hattest du ja in einem anderen Thread schon mal gepostet. Ich sehe es also richtig, dass ich den Grat wohl oder übel selber ziehen muss? Denn wenn ich mit der Klinge arbeite, bekomme ich nur Staub vom Werkstück runter...
Der Tip mit der Glasplatte klingt gut - das werd ich mal probieren. Welche Körnung ist dafür denn zu empfehlen?
Dictum kenne ich, aber ich hab ja schon anständige Klingen besorgt (Kirsch).

Ich werd's auf jeden Fall erst mal selber versuchen. Hätte noch nen alten Johnson Bass zum Üben...
Wenn alle Stricke reißen, komme ich mit meinem Patienten einfach mal vorbei.
 
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@murle: danke für die Bilder - die hattest du ja in einem anderen Thread schon mal gepostet. Ich sehe es also richtig, dass ich den Grat wohl oder übel selber ziehen muss? Denn wenn ich mit der Klinge arbeite, bekomme ich nur Staub vom Werkstück runter...
Der Tip mit der Glasplatte klingt gut - das werd ich mal probieren. Welche Körnung ist dafür denn zu empfehlen?
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Welche Körnung mußt Du ausprobieren, hängt ab von der Dicke der Klinge und der Qualität. Liegt so zwischen 240er und 400er.
Und sollte Naßschleifpapier sein. Feucht gemacht pappt es besser an der Glasscheibe.
 

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