H6, D13, Gmaj7/9, C 13 <- warum funktioniert das?

  • Ersteller guitarfreak-b.
  • Erstellt am
Es kann nur eine Funktionstheorie geben.

So bringt das nichts. Bitte belege Deine Behauptungen! Andernfalls verfestigt sich mein Eindruck, dass Du Dich vergaloppierst...

Und bevor Du neue Aufgaben aufgibst, wäre es schön, wenn Du Nachfragen zu Deinen Behauptungen beantwortest - wir wissen immer noch nicht, was 6 Jahre nach der französischen Revolution passiert sein soll, das die heutige Jazz-Harmonielehre aushebelt.

Gruuuß,
Heiner
 
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So bringt das nichts. Bitte belege Deine Behauptungen! Andernfalls verfestigt sich mein Eindruck, dass Du Dich vergaloppierst...

Und bevor Du neue Aufgaben aufgibst, wäre es schön, wenn Du Nachfragen zu Deinen Behauptungen beantwortest - wir wissen immer noch nicht, was 6 Jahre nach der französischen Revolution passiert sein soll, das die heutige Jazz-Harmonielehre aushebelt.

Gruuuß,
Heiner

Der Fragesteller wollte evtl. eine einfache Antwort und nicht eine Herleitung über mehrfach iterierte Austausche.... Eine einfache Antwort habe ich gegeben.

Wenn der Link klappt - Hör dir mal das Verlinkte an - dann sollte klar werden, was ich meine. Und da sind wir schon im Jahr 1823
 
Guten Abend! :)

Ich habe eine Frage. Und zwar werden in dem unten stehen Video ungefähr ab 7:55 folgende vier Akkorde gespielt:

H6 / D13 / Gmaj7/9 / C13


Ich frage mich nun, wie diese Akkorde zusammen passen.
Gehe ich überhaupt richtig davon aus, dass die Akkordfolge in H-Dur steht? Da passen so viele nicht Töne dazu.
Wenn ich ich versuche, einfach mal drüber zu solieren, klingt H-dorisch ziemlich toll obwohl kein einziger Akkord so richtig in H-dorisch rein passen möchte :-/

Kann mir bitte jemand helfen und meine Verwirrung klären? Ich finde die Akkortfolge so schön und würde sie gern verstehen

Hi,

Deine Akkordfolge hat ihren Ursprung im 1625 (sechszehn-fünfundzwanzig) Turnaround.
Die Akkordfolge I6 VIm7 IIm7 V7 (=1625) ist die einfachste Form einer erweiterten Kadenz im Jazz.
Diese Kadenz wird nun auf alle möglichen Weisen verändert (alteriert). So z.B. dass man VIm7 durch eine Sekundär Dominante ersetzt - und zwar durch V7/IIm7, das heißt durch die Dominante der II Stufe. Das ist in Deinem Beispiel so geschehen.

Dein Beispiel hieß nämlich ursprünglich: | B6 G#m7 | C#m7 F#7 |

eine erweiterte Kadenz in B Dur also. Nun kann das G#m7 eben durch G#7 ersetzt werden. G#7 kann dann seinerseits wiederum durch sein Tritonus-Substitut ersetzt werden was D7 ist, und da sind wir schon bei Deinem 2. Akkord.
Dieses D7 löst sich also normalerweise nach C#m7 auf. In Deinem Beispiel kommt aber überraschender Weise nicht C#m7 sondern GMA7, was eigentlich in diesem Zusammenhang ein Trugschluss ist. Natürlich klingt es nur wenig nach Trugschluss, da die Tritonussubtitution sich quintweise nach unten in die bVI Stufe - also GMA7 - auflöst.
Der 4. Akkord in Deinem Beispiel - C13 - ist die Tritonussubstitution der Dominante der Tonart, also von F#13.

Es ist also sehr einfach zu verstehen, wenn man weiß woraus es hergeleitet wurde.

Die einzelnen Chordscales der Akkorde zum Improvisieren sind:

B6 = Ionisch
D13 = normalerweise als subV7/IIm7 nimmt man MM4 aber in diesem Falle, da es sich trugschlussmäßig auflöst, besser Mixolydisch.
GMA7 = Ionisch (da dominantisch vorbereitet). Normalerweise nimmt bVIMA7 Lydisch.
C13 = MM4
 
Wenn der Link klappt - Hör dir mal das Verlinkte an - dann sollte klar werden, was ich meine. Und da sind wir schon im Jahr 1823


Ich kann das nicht durchdringen - wenn Du es nicht expliziter erläutern magst, muss ich hier aussteigen. | Einfach finde ich Deine Antwort aber nicht, denn ich empfinde die Kadenz schließlich genau andersherum als Du sie analysierst.

GMA7 = Ionisch (da dominantisch vorbereitet). Normalerweise nimmt bVIMA7 Lydisch.


Würdest Du sagen, dass es Geschmackssache ist, welche Quarte man hier wählt?
 
Würdest Du sagen, dass es Geschmackssache ist, welche Quarte man hier wählt?
Nein, man sollte auf jeden Fall Ionisch nehmen.
Es ist ja auch so, dass eine dominantisch vorbereitete Subdominante auf jeden Fall Ionisch und nicht Lydisch nimmt. Somit verschmilzt der Tonvorrat der beiden Akkorde, falls man die Dominante Mixolydisch spielt.
 
Ok, danke! Und bei dominantisch vorbereiteten Moll-Akkorden entsprechend NM1, HM1, oder MM1 - ?
 
"1625" Kadenz , geschrieben als bIII6/6 | Im7 | IVm7 | bVII7 ( ich darf das ^^) und die Antwort auf den Fragesteller mit Herleitung in zwei Schritten. (1) Dominantisierung der Quintfallsequenz, was die entscheidende harmonische Wendung ist, und (2) Tritonustausch.

(1) Dominantisierung : bIII6/6 | I7 | IVM7 | bVII7 d.h. Im und IVm werden verdurt, IV erhält Major-Sept.
(2) Tritonustausch : bIII6/6 => VI6, welche auch als #IVm7/3 gedeutet werden kann (Wir geben die Sexte im Bass auf).

Setze nun I7 = Akk. D7 und man erhält H6 | D7 | GM7 | C7. Aus die Maus. Sexten (13) können noch addiert werden...

Die entscheidende Frage ist, welchem Akkord die tonikale Funktion zugeschrieben wird. Hört man von vornherein den zweiten Akkord tonikal, ist die Herleitung einfach(er) (Zweizeiler ^^)

Ich kann das nicht durchdringen - wenn Du es nicht expliziter erläutern magst, muss ich hier aussteigen. | Einfach finde ich Deine Antwort aber nicht, denn ich empfinde die Kadenz schließlich genau andersherum als Du sie analysierst.

Nutze deine Chancen: Im Unterschied zum Songschreiber kannst du die Var. XIII nicht nur "durchdringen", sondern sogar akustisch hören! Kleiner Hinweis: Die Tonika in der ersten Wiederholung (welche von Am nach A wechselt) ist nicht die Tonika, welche ich meine, die kommt später und auf dieser wird sogar geschlossen. Auch nicht uninteressant: Schlusskadenz: VI(9) IIm IV6 I/5 (5) (1) . Ein bestimmter Ton, den man "unbedingt" erwarten würde, fehlt einfach.

Mod-Anmerkung: Beiträge zusammengeführt. Bitte künftig Punkt 6 beachten./klaus111
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ok, danke! Und bei dominantisch vorbereiteten Moll-Akkorden entsprechend NM1, HM1, oder MM1 - ?
Auch Dorisch kann eine Akkordskala der Moll-Tonika sein, die ersten vier Töne (Tetrachord) sind bei allen genannten Skalen identisch mit Aeolisch (Natürlich Moll).
 
Ok, danke! Und bei dominantisch vorbereiteten Moll-Akkorden entsprechend NM1, HM1, oder MM1 - ?
Nein. Das kommt dann immer auf die Situation drauf an. Eine dominantisch vorbereitete IIm7, IIIm7, IVm7, VIm7 oder VIIm7(b5) nimmt immer ihre angestammt Tonleiter. Es ging eigentlich nur um die im Lydischen enthaltene #4 die bei dominantischer Vorbereitung zur reinen Quart wird.
 
Nein. Das kommt dann immer auf die Situation drauf an. Eine dominantisch vorbereitete IIm7, IIIm7, IVm7, VIm7 oder VIIm7(b5) nimmt immer ihre angestammt Tonleiter. Es ging eigentlich nur um die im Lydischen enthaltene #4 die bei dominantischer Vorbereitung zur reinen Quart wird.

Was heißt "angestammt" ? IIm7 nimmt nach VI7 "äolisch", weil dominantisch vorbereitet?

Ich dachte, IIm nimmt dorisch - egal ob ihre (Zwischen-)Dominante vorausgeht oder nicht.
 
Was heißt "angestammt" ? IIm7 nimmt nach VI7 "äolisch", weil dominantisch vorbereitet?

Ich dachte, IIm nimmt dorisch - egal ob ihre (Zwischen-)Dominante vorausgeht oder nicht.
Angestammt heißt ursprünglich. Ein IIm7 nimmt also auch nach dominantischer Vorbereitung seine angestammte (ursprüngliche) Tonleiter - nämlich Dorisch.
 
Angestammt heißt ursprünglich. Ein IIm7 nimmt also auch nach dominantischer Vorbereitung seine angestammte (ursprüngliche) Tonleiter - nämlich Dorisch.

Danke, dann bin ich beruhigt (Dorisch auch "Ionisch 2 " *g*) .

Doch welche Skala nimmt dann IIm7b5 , also ein "SDM", im Kontext von Dur? MM6?
 
Die entscheidende Frage ist, welchem Akkord die tonikale Funktion zugeschrieben wird. Hört man von vornherein den zweiten Akkord tonikal, ist die Herleitung einfach(er) (Zweizeiler ^^)

Ja, ist einfacher. Aber so höre ich es nicht :)

Langsam werd ich mir unsicher, ob Beethoven die Jazzharmonielehre zur Kenntnis genommen hat... :D

Vielleicht war es doch nicht so ne gute Idee, taub zu komponieren...

(Der Ketzer)

P.S.: Es tut mir leid, RMACD - wenn das wirklich Dein Name ist - es übersteigt meinen Horizont!


Eine dominantisch vorbereitete IIm7, IIIm7, IVm7, VIm7 oder VIIm7(b5) nimmt immer ihre angestammt Tonleiter. Es ging eigentlich nur um die im Lydischen enthaltene #4 die bei dominantischer Vorbereitung zur reinen Quart wird.

Und die dominantisch vorbereitete V7 nach Mixo#11 oder MM4 für die V7/V? Da ist Mixo zu schlapp, oder? HTGT?
 
Und die dominantisch vorbereitete V7 nach Mixo#11 oder MM4 für die V7/V? Da ist Mixo zu schlapp, oder? HTGT?
Nein, Mixo ist da schon OK. Natürlich kann V7/I in der von Dir beschriebenen Situation außer Mixo auch HT-GT, MM7, Mixo b9 oder HM5 nehmen - eben je nach Bedarf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay!

Und danke Dir!
 

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