Banjo Anfänger mit Fragen

Das ist bei allen saiteninstrumenten so. Da gilt es einfach, die akkordwechsel zu üben, üben, üben. Ein möglicher trick dabei für den anfang, wenn man noch gaanz langsam übt: Kurz vor dem akkordwechsel im geiste schon quasi vor dem geistigen auge vorstellen, welcher finger genau sich nun gleich wohin genau bewegen wird. Wirst sehen, schon nach kurzer zeit gehen die wechsel wie im schlaf (--> Muskelgedächtnis).

Gruss, Ben
 
Wie zum Teufel bekommt ihr das hin, dass ihr sofort alle drei Saiten trefft ?

Hi, Vollmintor,

wer sagt denn, dass ich (oder sonst jemand) alle drei Saiten treffe? Also, nach einem offenen Akkord (z.b. G-Dur in Bluegrass-Stimmung) nach C-Dur geht das schon. Enfach die Finger über die betreffenden Bünde/Saiten positionieren und beim Akkordwechsel von G nach C fallen lassen!
Allerdings ist der Wechsel zwischen zwei gegriffenen Akkorde nicht so einfach, da im schlimmsten Fall jeder Finger sich in eine andere Richtung bewegen muss. Hier mache ich den Roll zunutze: mit der rechten Hand treffe ich beim Roll die Saiten nacheinander - also lege ich die Finger der linken Hand der Reihe nach hin - und zwar zuerst auf die Saite, die zuerst gezupft wird, usw. Da gewinne ich zwar nur Millisekunden, aber die machen den Unterschied!

Ansonsten, wie immer: üben, üben, üben!
Cheers,
John
 
Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich wollt jetzt keinen neuen aufmachen für meine vermutlich ziemlich dumme Frage (sorry schon mal im Vorhinein):

Ist es eigentlich normal bzw. bei Euch auch so, dass wenn man mit den Fingerpicks die Saiten anschlägt, so ein kleiner Ton vor dem eigentlichen Ton erklingt? Oh Gott, wie soll ich das beschreiben; wie so ein kleines Klicken klingt das. Liegt das an mir oder an meiner Technik?

Hab für das Banjo Metallpicks bekommen (von Blue Bud Factory, Stärke steht leider nicht drauf), aber das Geräusch gibt's auch mit meinen Uraltplastik-Picks. Vielleicht noch zur Erklärung: An Rolls hab ich mich noch nicht versucht, sondern erst mal an dem, was man, glaub ich, Pete Seeger Style nennt (ist eben das erste im Buch). So ne Mischung aus Strumming und Zupfen. Hab mal beim Zupfen mit dem Zeigefinger versucht, zu variieren, aber irgendwie hat das nichts gebracht. Eigentlich ist es nicht so schlimm, vermutlich hört das auch keiner außer mir, weil ich mit dem Schädel direkt drüber bin, aber es stört mich einfach. ;) Und wenn man das beseitigen kann, wäre das ja was. :)

Danke schonmal und nochmal sorry für die blöde Frage.
 
Bela Fleck soll mal erzählt haben, er habe etwa ein Jahr lang sein Spiel darauf hin optimiert, solche Nebengeräusche zu vermeiden. Ich möchte nicht wissen, wieviele Stunden in der Zeit zusammengekommen sind...

Das nur zur grundsätzlichen Berechtigung der Frage. Du solltest aber etwas deutlicher werden und sagen, von welchem Buch die Rede ist und/oder denen, die ihre Kristallkugel leider zerdeppert haben, mehr Anhaltspunkte zu geben als eine vermutete(!) Bezeichnung und "so ne Mischung aus Strumming und Zupfen". Dann wüssten wir vielleicht, ob für diesen Spiel überhaupt Picks üblich sind...
 
Uups, sorry, dass ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt hab. Die Rede war vom Pete Seeger Buch "How to play the 5-String Banjo", der beschreibt in den ersten Kapiteln eben eine Art zu spielen - mit seinen Worten - mit Bumm-Titty, das fand ich noch weniger hilfreich. :D

Also was ich meine: Man zupft die erste Note (1/8) mit dem Zeigefinger nach oben, dann schlägt man die drei unteren Saiten mit dem Mittelfinger (oder Ringfinger) nach unten (1/16) und zupft dann mit dem Daumen die 5. Saite (1/16). Da ich mir nicht ganz sicher war, ob das der sogenannte Seeger-Style ist, hab ich es eben mit dem glaub ich versehen.

Hoffentlich ist das etwas hilfreicher und bietet mehr Anhaltspunkte.
 
Der folgende Clip müsste zu Deinem Buch gehören - und die Frage nach den Fingerpicks jedenfalls für diesen Stil beantworten.
 
Danke saitentsauber für den Link und deine Antworten. Vom Frailing/Clawhammer sprach ich nicht, scheint mir aber sehr ähnlich und kommt in besagtem Buch erst etwas später. Auf YouTube gibt es zur oben beschriebenen Technik beides, mit und ohne Picks. Also entweder mit den Nebengeräuschen leben oder ohne Picks spielen, falls die Fingernägel es mitmachen. Damit kann ich leben. Danke nochmals.
 
Der hauptsächliche Einsatzbereich gängiger Fingerpicks ist die Bewegung von "unten" nach "oben", also in der Richtung, in der ohne Picks erst das Fleisch und dann der Nagel die Saite berührt. Insofern vermute ich, dass bei den Stilarten, in der die Bewegung andersrum geht, eher ohne Fingerpicks gespielt wird.

Aber mit Sicherheit gibt es auch Beispiele für das Gegenteil....
 
Na auf die "eins" zupft der Zeigefinger von unten nach oben bei dieser Art. Ansonsten hast Du mit Sicherheit recht, steck ja noch nicht so lang in der Materie und bin da über jeden Hinweis dankbar.
 
Hallo zusammen,

in diesem Thread ist ja einiges an Themen zusammen gekommen. Umgreifen mit links, Pickgeräusche mit rechts, Clawhammer, Basic Strum von Seeger, Picks und keine Picks. Nach 35 Jahren Banjounterricht (als Lehrer… ;-) fällt mir dazu einiges ein:

- In Beitrag #22 empfiehlt Jed, beim Umgreifen mit der linken Hand dem Roll der rechten Hand zu folgen. Tut das bitte NICHT. Damit erreicht ihr nur, dass ihr über die Bewegung von zwei Händen gleichzeitig nachdenken müsst. Und wenn ihr bei höherem Tempo immer wieder andere Rolls spielt – was ja eigentlich dauernd passiert – kriegt ihr einen Knoten im Hirn, weil ihr links uns rechts nicht koordiniert bekommt.

- Wenn ihr in der (verbreitetsten) G-dur Stimmung spielt, gibt es dennoch eine Möglichkeit, sich beim Umgreifen kompletter Akkorde das Leben etwas zu erleichtern. Stellt euch vor, die Finger laufen auf Schienen. Die Saiten sind dabei die Schienen. Das funktioniert in der ersten Lage beim Wechsel zwischen D-dur und G-dur sehr gut. Nehmt beim Wechsel die Finger 3 + 4 (auf Saiten 4 und 1) nur so weit hoch, dass die Saiten nicht mehr auf die Bünde gedrückt werden, aber die Finger die Saiten gerade noch berühren. Dann schiebt die ganze Hand mit Saitenkontakt der Finger 3 + 4 einen Bund höher. Während der Aufwärtsbewegung der Hand wechselt mit den Fingern 1 + 2 die Positionen auf den jeweiligen Saiten. Wenn 1 + 2 auf dem 5. Bund angekommen sind, habt ihr das Umgreifen schon hinter euch und müsst nur noch die Saiten runter drücken, schon habt ihr G-dur. Den Wechsel zwischen G-dur und C-dur in der ersten Lage könnt ihr analog dazu üben, nur dass hier der 1. Finger auf der 2. Saite als Schiene läuft. Das liest sich etwas kompliziert, aber wenn man es erstmal mit der lebenden Hand visualisiert hat, ist es sehr einfach. Das System lässt sich natürlich in allen Lagen genau so anwenden. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei übrigens noch, dass die Finger nicht mehr wild in der Gegend rumzappeln, sondern ergonimisch günstig immer schön in der Nähe der Saiten bleiben.
Beim Wechsel zwischen D-dur und C-dur in der ersten Lage müsst ihr allerdings in den sauren Apfel beißen und wirklich alle Finger komplett neu positionieren. Das muss halt geübt werden, aber möglichst unabhängig von der rechten Hand und nicht ein Finger nach dem anderen.

- Pickgeräusche: Die entstehen, wenn man mit dem Pick in eine schwingende Saite greift. Die sind u.a. lauter zu hören, wenn man in eine leere oder auf niedrigeren Bünden gegriffene Saiten langt, wenn der Pick eher parallel als winklig auf die Saiten trifft, wenn man müde ist und langsam in die Saiten greift, wenn man eher in Hals als in Brückenposition zupft, wenn Vollmond ist. Einige dieser Faktoren kann man beeinflussen. Aber generell gilt hier auch das, was Banjo im Beitrag #17 zum Daumenpickfellklackern andeutet: Sich selbst aufmerksam und kritisch zuhören und ansonsten das Unterbewusstsein arbeiten lassen.

- In Beitrag #23 bezieht sich beenie22 offenbar auf den Basic Strum aus dem Seeger-Buch. Wird je Vorliebe und gewünschtem Klang und Lautstärke mit oder ohne Picks gespielt. Wenn mit, dann eher mit Metallpicks.

- Beitrag #28: Es gibt inzwischen sehr viele Clawhammerer, die mit Pick auf dem Zeige- bzw. Mittelfinger spielen, weil ihnen die echten Fingernägel andauernd abbrechen und sie sich ungern in „Moni’s Nagelstudio“ aufhalten. Die meisten nehmen da lieber einen Plastikpick, weil der dem Fingernagel ähnlicher klingt, einige kriegen das aber auch mit einem „falschrum“ aufgesetzten Metallpick hin. Die Clawhammerer biegen und feilen gerne an ihren Picks herum, bis es passt.



So das war jetzt mal ein langer Beitrag…
 
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