Petition für Neuauflagen div. Geräte sinnvoll?

  • Ersteller Erotiksound
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Leider konnte mir keiner beantworten, um was für einen Vocoder bzw. Synthie es sich bei der Horrorfilmmusik in den Videos handelt.
Das genaue Modell wird wohl auch schwer herauszuhören sein. Aber mit einer Formanten-Wellenform als Grundlage und einem Bandpassfilter zum Ausdünnen sollte man in die richtige Richtung kommen. Auf dem selben Prinzip basiert ja ein Vocoder-Sound.
Was für Vocoder hast du denn bisher ausprobiert? Dem von Native Instruments' Razor würde ich das spontan zutrauen, der geht ein wenig in Richtung VP-330. A propos: eine recht genaue Software-Emulation vom VP-330 gibt es in Form des XILS V+, das wäre so ein Kandidat für 70er Jahre Stringer- und Vocoder-Sounds.

Und auch nicht, welcher Synthie oder welches VSTi den Farfisa-Ton möglichst 100-prozentig darzustellen vermag.
Spezielle Farfisa-Emulationen gibt es praktisch keine, weil diese im Gegensatz zu heute legendären und oft emulierten Geräten wie einem Solina String Ensemble, Prophet-5, Mellotron etc. nicht sonderlich häufig genutzt wurden und dementsprechend auch weniger Einfluss auf die Musikszene hatten. Je geringer der Einfluss, desto geringer die Nachfrage nach den Originalgeräten oder Klonen davon, desto weniger Emulationen kommen auf den Markt.
Außerhalb von Kontinentaleuropa fanden Farfisa-Geräte wenig Verwendung und selbst dort waren die wohl berühmtesten Anwender eher im Experimental/Psychedelic-Bereich angesiedelt, der nun auch eher eine kleine Nische des Musik-Business darstellt.

Einzige Ausnahme bildet wohl die Farfisa Compact, die zumindest auf ein paar beliebten Liedern von Pink Floyd, Elton John, The B-52s und anderen zu hören ist und daher auch eine gewisse Nachfrage erzeugt.
Aber ein Farfisa Synthorchestra? Von dem Gerät höre ich zum ersten Mal und vielen hier wird es wohl ähnlich gehen. Bekanntheitsgrad und Popularität sind ziemlich gering, daher gibt es davon wohl auch keine dedizierten Emulationen.

Allerdings klingt das Gerät für mich nicht wirklich einzigartig, daher behaupte ich einmal, dass sich die Sounds ohne weiteres mit gängigen Software-Synths annähern lassen. Vielleicht generiert das Synthorchestra aufgrund der verwendeten Bauteile keine makellosen Wellenformen, so dass man mit anderen Mitteln arbeiten muss. Aber mit eigens ladbaren Wellenformen, Waveshaping, FM-Synthese und ähnlichen Mitteln lässt sich das annähern.
Für den Flötensound würde ich als Ausgangsmaterial eine einzelne Sinuswelle nehmen, gegebenenfalls durch starke Filter-Resonanz erzeugt. Eine gefilterte Dreieckswelle könnte auch hinkommen. Ich erinnere mich sogar an ein Minimoog-Sample aus einer Kontakt-Library, das sehr in die Richtung ging. Klingt eben bei jedem Synth ein bisschen anders, aber mit der richtigen Soundprogrammierung kommt man dem schon recht nahe.
Zu guter letzt noch ein leichtes Vibrato drüber, dann noch Unmengen an Hall…wie du selbst sagst, macht der Hall einen großen Teil des Sounds aus.

Und auch welches Hallprogramm so edel klingt, wie dieses Quantec QRS, das ja leider schweineteuer ist.
Das hier ist eben auch das Unterforum für Tasteninstrumente. Im Plug-In-Effekte-Unterforum findest du wohl mehr Nutzer, die dir mit der Suche nach Effekten aushelfen können und wissen, was es derzeit so auf dem Markt gibt.

Grundsätzlich gilt das selbe wie oben schon über Farfisa-Synths: Nischen-Produkt, geringe Nachfrage, keine dedizierten Emulationen bekannt. Anders als beispielsweise bei dem Federhall eines Fender Deluxe Reverb oder einem Roland Space Echo oder frühen Lexicon-Racks…

Aber Hallgeräte lassen sich dank Impulsantworten besser mit Plug-Ins nachbauen als Synthesizer. Von einem Quantec WRS/XL habe ich zum Beispiel hier eine Impulsantwort gefunden, die sich vermutlich in den meisten modernen Hall-Plugins laden lässt. Vielleicht ist das ja schon ausreichend.
Ansonsten bieten die meisten Plug-Ins riesige Räume für eben solche endlosen Hallfahnen. Ich schätze, wenn man einfach mal die unzähligen Presets durchgeht und vielleicht mal ein bisschen mit Raumgröße, Decay-Zeit und Modulationen spielt, findet man schon etwas Brauchbares.

Der Verkaufserfolg des MS-20 Mini - sofern es denn ein Erfolg ist - liess mich annehmen, dass eine Retroversion ebenfalls für den Korg VC-10 möglich sein könnte.
Ein analoger Vocoder von Korg? Da würde ich doch stark bezweifeln, dass es dafür einen sonderlich großen Markt gäbe. Im Gegensatz zu Synths, die man in so ziemlich jedem Song irgendwie unterbringen kann, sind Vocoder-Einsätze eher Spielereien, bei denen die Anforderungen nun nicht so hoch sind. Dafür tut es dann auch ein digitaler Microkorg aus dem selben Hause. Oder eine Novation Mininova. Oder ein Electro-Harmonix V256 mit angeschlossener Tastatur. Oder…
Als günstiges Desktop-Modul in Konkurrenz zum Roland Aira VT-3 oder als Quasi-Spielzeug im Stile der Volcas könnte ich mir das vielleicht noch vorstellen, aber an eine originalgetreue Neuauflage glaube ich weniger.

Alte Teile könnte man doch nachbauen (?).
Anscheinend eben nicht. Ich bin in Elektrotechnik nicht sonderlich bewandert, aber so wie es aussieht, gibt es eben einfach keine Firmen mehr, die entsprechende analoge Bauteile herstellen und als Zulieferer fungieren. Ist bei Gitarren-Equipment übrigens ähnlich. Die wirklich begehrten Germanium-/Silizium-Transistoren und Röhren, die in Boutique-Geräten verwendet werden, werden nicht mehr produziert und finden sich nur noch als New Old Stock, also aus alten Bestanden von Großhändlern oder gar Militärs.

Vermutlich haben Synth-Hersteller für das eigenständige Fertigen von allen elementaren Bauteilen nicht die nötigen Kapazitäten und sind auf Zulieferer angewiesen. Wenn die aber keine original VCFs, VCOs, VCAs etc. von Synth X liefern können, gibt es eben keine. Und selber welche in Auftrag zu geben lohnt sich vermutlich erst ab sehr großen Mengen, die man vielleicht gar nicht absetzen könnte.
 
Und auch welches Hallprogramm so edel klingt, wie dieses Quantec QRS, das ja leider schweineteuer ist.

Du könntest versuchen, Impulsantworten-, z.B. aus einem Quantec Yardstick, ausfindig zu machen, und anschliessend ein Freeware Faltungshall-Plugin herzunehmen, um darin dann die entsprechenden Impulsantworten zu laden.



Als Plugin würde sich der ältere, aber bewährte SIR anbieten...
(Hier: http://www.siraudiotools.com/sir1.php)

...Impulse Responses von Quantec finden sich u.a. auf der Homepage von Echochamber;
(Hier: http://www.echochamber.ch/index.php/tipps-freebies/impulseresponses.html)



--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Alte Teile könnte man doch nachbauen (?).

Ich müsste mich täuschen, aber...: Das letzte Mal, als ich nachgesehen habe, wurden z.B. Chips aus dem Hause CEM (Firmengründer Doug Curtis, R.I.P.) immer noch auf einer Firmenwebsite angeboten. Wie es mit Chips der 'Konkurrenz' SSM aussieht, weiss ich leider nicht! :nix:

Beim VC-10 sehe ich eher das mögliche Problem, dass der Schwanenhals (Korg MC1) über einen obskuren BTS Anschluss angeschlossen wird. Dieses Buchsenformat stammt irgendwo um 1965, und wurde mehr und mehr obsolet, als sich das XLR-Format nach und nach verbreitete.



HTH
:hat:
 
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Ich hätte nicht geglaubt, dass es doch so wenige Leute sind, die scharf auf eine Neuauflage bestimmter alter Klassiker sind, und dass es sich somit wohl doch nicht lohnen würde, sie neu zu bauen.
Zum einen müßten dann hunderte, ja, tausende obskurer Klassiker eine Chance auf Neuauflage haben. Viele dieser Klassiker kennt ja auch kein Schwein, so daß eine Neuauflage horrende teuer sein müßte, um allein die Entwicklungskosten der Neuauflage wieder reinzukriegen. Schließlich kann man ja nicht einfach die alte Fertigung mit denselben alten Werkzeugen mal eben wieder anschmeißen, teilweise gibt's damals verwendete Bauteile heute gar nicht mehr, und der Hersteller will sich dann natürlich auch kein "Mimimi, wieso habt ihr bei der Neuauflage kein MIDI integriert" anhören.

Zum anderen sind es wirklich nur die Freaks, die sich solche Neuauflagen kaufen, die dann genau 1 Gerät darstellen. Gerade hier im Musiker-Board sind aber eher Instrumente gefragt, die in der Lage sind, alles in einer Maschine zu emulieren.


Martman
 
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Gerade hier im Musiker-Board sind aber eher Instrumente gefragt, die in der Lage sind, alles in einer Maschine zu emulieren.
Das wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer - und ich weiß auch nicht, woher bei dir immer diese unterschwellige Unterstellung kommt, wir wären alle nur "Konservenmucker", "Workstation-Freaks", "ROMpler-Spieler" etc. Nicht wenige haben einen beachtlichen Fuhrpark auch von/mit "Einzelkünstlern" - es hat halt beides seine Berechtigung. Und es gibt ja nun auch diverse Neuerscheinungen, die sich mehr oder weniger an Klassikern oder zumindest Gerätekategorien orientieren - und auch nur "ein" Instrument können (HX3, Streichfett, diverse Moogs, DSI, Vintage Vibes,.....).

Aber du hast natürlich recht damit, dass ein Markt dafür da sein muss, und den gibt es eben nicht für jedes Gerät, sondern nur für wenige mehr oder weniger große Nischen. Und natürlich spielt dann auch der Preis mit rein. Die allermeisten Hobbymusiker haben sich vor 30 Jahren eben auch keine B3 oder einen Fairlight hingestellt (und schon gar keine "Burg") - das war denen vorbehalten, die entweder reich geerbt hatten oder mit der Musik auch das Geld wieder reinholen konnten. Dass man sich heute - wenn man will - relativ viele Instrumente in die Sammlung packen kann, liegt daran, dass z.B. gebraucht einiges geht und bei den Neuinstrumenten auch was für kleine Geldbeutel dabei ist.

Und wenn man schon mehrere 1000€ auf den Tisch legt, dann möchten die allermeisten natürlich als Basis erstmal ein Gerät haben, was möglichst viel abdeckt. Aber wie gesagt: Die "nur ein Ding"-Geräte laufen ja auch, und das gar nicht schlecht.
 
Und es gibt ja nun auch diverse Neuerscheinungen, die sich mehr oder weniger an Klassikern oder zumindest Gerätekategorien orientieren - und auch nur "ein" Instrument können (HX3, Streichfett, diverse Moogs, DSI, Vintage Vibes,.....).

Wenn diese Geräte klanglich mit mehr Authenzität und Benutzerfreundlichkeit überzeugen können, als 'All-in-one'-Maschinen, bin ich durchaus bereit auf letztere zu verzichten! :great:


Die allermeisten Hobbymusiker haben sich vor 30 Jahren eben auch keine B3 oder einen Fairlight hingestellt

Wobei der Fairlight ja - je nach verwendetem Sample-Futter - nicht ausschliesslich in die Kategorie 'Einzelkünstler' gehörte...

(...und somit auch rein vom Konzept her die ROMpler-Spieler hätte bedienen können... ;))



Und wenn man schon mehrere 1000€ auf den Tisch legt, dann möchten die allermeisten natürlich als Basis erstmal ein Gerät haben, was möglichst viel abdeckt.

Das stimmt natürlich! - Diesen 'Trend' kann man übrigens sehr schön im Gitarren-Forum bei den Multieffekten beobachten! ^^

...aber: wie meist immer geht 'mehr Features' häufig einher mit 'unintuitiver Bedienoberfläche', 'weniger Klanggüte' ("Alles digital...Bäh!!!" :igitt:) [:D] oder - wenn Punkt 1 und 2 nicht eintreffen sollten - einem heftigen Preisschild!

;)
 
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Zum Thema Controller für VST:
Checkt mal die Jungs...
http://sound-force.nl/controllers/

Wahnsinnig günstig, sieht gut aus und scheint zu funktionieren. Ich finds tierisch!
 
Die beste Chance auf Neuauflage besteht meines Erachtens auch nicht immer seitens der ganz großen Hersteller in Form von Fertiggeräten. Was richtig gut klappen kann, auch wenn's anstrengend ist, sind Neuauflagen in Bausatzform. Da werden zumindest schon mal die Kosten für die Endmontage gespart. Irgendwelche Freaks gibt's immer, die sich auf die Kits stürzen und die selber zusammenbauen, statt die oft schweineteuren Originale zu kaufen, wodurch mindestens ein Production Run gesichert werden kann.

Die populärste 303-Neuauflage ist ja immer noch die x0xb0x. Ladyada hat das Ding ursprünglich nur als Bausatz zum Selberzusammenbauen angeboten, zumindest liegt auch ein Gehäuse bei. Mode Machines wiederum ist nur eine von diversen Schmieden, die die Bausätze dann zusammenbauen zu Fertiggeräten für diejenigen, die das nicht selber machen wollen.

Der TTSH ist noch extremer. Ein nur wenig veränderter ARP 2600, der seitens des "Herstellers" nur aus einem Frontpaneel, einer unbestückten Platine, einer Stückliste und einer Bauanleitung besteht, also dem Kram, der am schwierigsten individuell herzustellen ist. Um die Bauteile und das Gehäuse muß man sich selber kümmern. Auch hier gibt's wieder Läden, die den fertig montiert anbieten.

Bißchen gnädiger ist Korg selber mit dem "Nippon-2600", dem MS-20 in Originalgröße als Kit. Im Gegensatz zu x0xb0x und TTSH sind hier sogar die Platinen bestückt, und man muß nichts löten, sondern kann das Ding mehr oder weniger zusammenstecken. Entsprechend ins Geld geht er damit auch; meines Wissens ist er teurer als so manch ein gebrauchter originaler MS-20, hat aber seine Rechtfertigung, wenn man mal bedenkt, wo die meisten MS-20 seinerzeit landeten und eingesetzt wurden, und in welchem Zustand sie da wieder rauskamen. Den Kit zusammenzusetzen, kostet jedenfalls weniger Geld und Nerven als die Resto eines abgerokkten Gebraucht-MS-20.


Martman
 
Auch hier gibt's wieder Läden, die den fertig montiert anbieten.

Boahh ...leck' mich fett...die Idee eines ARP-2600 als Bausatz ist ja mail goil!

Weiss man, wie teuer der komplett zusammengebaute schlussendlich kam? ...steht ja leider nix da, weil ausverkauft... :(
 
Doch, steht da. $3400 für zu Hause, $3800 in Tolex für unterwegs. Bummelig die Hälfte, wenn du ihnen die Teile zuschickst und sie die dann nur zusammenbauen.

Klingt teuer, aber ein echter Zwosechs kostet auch mal fünfstellig (hierzulande kaum für unter 8000 € zu haben) und ist dann schon über 30 Jahre alt.


Martman
 
Weisst du, 'rein zufälligerweise' bin ich auf folgende Gedanken zum Thema 'Moog' gestossen:


I was thinking about the economics of poly chaining yesterday, and while the element of convenience is there for the consumer in a self-contained polyphonic product, I would think making poly chainable monos is much safer for the company.

With poly chainable mono synths, (...) Moog can expect to get your $800 for a slim phatty without too much worry about making back the costs they put into it. If something is wrong at QC, there's only one voice to go over, (...) and if 1 of a rack of phattys fails while under warranty, the processes involved in resuscitating it are all much less expensive (than they would be for a memorymoog).

With the polychain option, Moog lets the buyer build a 16 voice analog synth if they want, but only has to worry about manufacturing, shipping, selling, and fixing one voice at a time.


(Quelle: https://www.gearslutz.com/board/electronic-music-instruments-electronic-music-production/922851-moog-polychain-why-there-will-never-polyphonic-moog.html)



Stellte sich mir also erstmal die Frage:
Wenn 'gechainte' Phattys einfacher im Unterhalt sind als ein Memorymoog, warum nicht das Produkt 'Phatty' in noch kleinere Teile zerhacken? (die noch einfacher zu händeln wären...)

Filter und Delay gibt's ja schon modular - wo bleiben also die Oszis???




...und weiter:
Now, the main inconvenience of the concept is the need for extra space, outlets, cables, and mixer channels. If Moog could come out with a system (enclosure, chained power supply, mixer) that facilitates polychaining with less hassle, then they'll really have taken a step in the right direction for capitalizing on the idea.



Klingt für mich von Fleck weg nach 'Modularsystem'.

Jetzt die gedankliche Brücke zum ARP:
Wenn es ein ARP System als Bausatz gibt, wieso dann nicht auch MOOG?

...mann hätte ja mit 'Werkstatt 01' schonmal einen Schritt getan! :)



:hat:
 
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Ohne das ich jetzt von "den alten Klassikern" eine Ahnung hätte, aber:
Was haltet Ihr von der Idee, die Synthiefirmen mal mit Peditionen für Neuauflagen diverser Geräte zu 'kitzeln'?
Es wäre sicherlich effektiver, das ganze via Crowdfunding selbst zu realisieren. Ich weiß jetzt nicht, wie das mit dem Markenschutz aussieht oder ob da der eine andere Hersteller ein Patent darauf angemeldet hat .... das müsste man im Vorfeld eruieren, aber wenn man dann ein Konzept bzgl. der Realisierung hat, dann könnte man das Projekt bei StartNext o.ä. einstellen ....
 
Stellte sich mir also erstmal die Frage:
Wenn 'gechainte' Phattys einfacher im Unterhalt sind als ein Memorymoog, warum nicht das Produkt 'Phatty' in noch kleinere Teile zerhacken? (die noch einfacher zu händeln wären...)

Filter und Delay gibt's ja schon modular - wo bleiben also die Oszis???
Ich geh mal noch weiter: Moogs haben doch heute auch maschinengelötete Platinen, will sagen, großserientaugliche Technik, nicht mehr den alten Point-to-point-Kram. Und so groß muß das heutzutage ja auch alles nicht mehr sein. Potis im Signalweg sind auch vorbei, seit fast alle Moogs speicherbar sind.

Da könnte man doch z. B. von der Sub37-Klanggenerator-Platine ein paar mehr in ein Gehäuse reinbauen. Dave-Smith-Prinzip – so entstanden die Poly Evolvers, so entstand der Tetr4. Angesteuert wird alles über eine Ableitung der Chaining-Funktion der Phatties. Fertig ist der Polysynth, ohne daß man viel neu entwickeln muß. Man nimmt, was schon da ist, nur mehr davon.

Jetzt die gedankliche Brücke zum ARP:
Wenn es ein ARP System als Bausatz gibt, wieso dann nicht auch MOOG?

...mann hätte ja mit 'Werkstatt 01' schonmal einen Schritt getan! :)
Für Quereinsteiger in diesen Thread: Ich will ja nichts sagen...


Martman
 
Da könnte man doch z. B. von der Sub37-Klanggenerator-Platine ein paar mehr in ein Gehäuse reinbauen. Dave-Smith-Prinzip – (...) Fertig ist der Polysynth, ohne daß man viel neu entwickeln muß. Man nimmt, was schon da ist, nur mehr davon.

Du hast 'ne richtig gute Denke! (...und das weisst du auch, oder?) :great:


Moog 55:
Schöner als jede IKEA-Schrankwand!
 
Ich hatte ja schon erwähnt, daß Neuauflagen am ehesten mit diskreten Analogsynths gehen. Das wirft aber die nächste Frage auf:

Wie original-klassikergetreu darf es bitte sein? Denn machen wir uns nichts vor: Als je fetter und wärmer und lebendiger ein alter Analogsynth gilt, um so größer ist der Aufwand, die Kiste in tune zu halten.

Wir hätten also zwei Möglichkeiten:
  1. Genauso aufbauen wie früher, schön warmer, schwebender, lebendiger Analogsound, genau wie damals. Nachteil: "Mimimi, der verstimmt sich immer." (Stimm mal einen CS-80 oder Jupiter-8.)
  2. Stimmstabil machen. Die Technologie haben wir ja heute. Vielleicht einen regelbaren Randomizer à la "Analogfaktor" rein (in einen Analogsynth, go figure). Nachteil: "Mimimi, der klingt nicht wie damals™."
Wie man's auch macht, man macht's falsch.


Martman
 
Ich entscheide mich für "mimimi...Option 2" ! [;)]

Ich bin gestern über ein Sledge-Video von Sonicstate gestolpert, dass ganz beiläufig der Frage nachging, ob man aus dem VA auch Brass-Klänge à la OB-8 hinbiegen kann...


LFO auf 'Ramp', die Tonhöhe von Oszillator 1 modulierend, Oszillator 2 und 3 dazu ...aber hör selbst:

https://www.youtube.com/watch?featu...gNE&x-yt-cl=84503534&x-yt-ts=1421914688#t=660



...wenn man jetzt jede einzelne Stimme noch im Panorama wandern lassen könnte... :rolleyes:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht einen regelbaren Randomizer à la "Analogfaktor" rein (in einen Analogsynth, go figure)

Dedizierte LFO's für die Semitone-Parameter jedes einzelnen Oszillators (...plus Panner-Effekt!)
= möglicher Lösungsansatz für weniger Sterilität
 
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Ist ja irgendwie schon wieder ironisch, daß Analogsynthesizern das Analogsein erst wieder eingepflanzt werden muß, nachdem man ihnen das aberzogen hat.

Aber wenn man sie lassen würde, wie sie früher taten – also quarzlos und unstabilisiert –, gäbe es Retouren ohne Ende wegen der instabilen Stimmung des Synth, bevor sich rumspricht, daß das als Feature gedacht war. Und diejenigen, die die Vollretro-Analogen behalten, stimmen sich derweil einen Wolf und müssen immer zwei Stunden vorm Gig aufbauen, damit der Synth später auch wirklich warmgelaufen ist und sich nicht mehr verstimmt.

Wem der Prophet-6 nicht "analog" genug ist, dem sollte man mal einen der seltenen Prophet-5 Rev. 1 (wahlweise einen seit Jahrzehnten nicht gewarteten CS-80 oder einen original alten Moog 55) für einen Monat überlassen – und der Monat müßte dann der so wunderbar unbeständige April sein. Derjenige wird eines besseren belehrt, wenn er den Synth anschmeißt, nachdem er den Raum gelüftet hat, in dem der Synth steht.


Martman
 
...ich frage mich eher, was die machen, denen "Jay-Dixie" nicht "analog" genug ist. *flöt*

Einen polyphonen-, halbwegs analogen, Moog... nicht den verkrüppelten Polymoog, und auch nicht die 'Service-Wüste' Memorymoog ...ist das denn zuviel verlangt?



:weep: <<<---------- ["Drama Queen !!"]




;)
 
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Es ist ist doch nur der Hype um die alten Kisten, die Nachbauten braucht man doch wirklich nicht.
Wenn ich das schon sehe: MS-20 Original, MS-20Mini, MS-20 Bausatz und jetzt MS-20M -fällt denen nix Neues mehr ein? Da wäre mir eine innovative Neuentwicklung lieber gewesen, denn so dolle ist ja auch der alte MS20 nicht gewesen, damals kaufte man den nur, weils für einen großen Synthie finanziell nicht gereicht hat. Im Modularbereich kommt ja auch überwiegend aufgewärmtes, das auf den alten Schaltungen beruht -schade eigentlich.
 
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Mit dem Unterschied, daß man aus dem Synclavier theoretisch die Hölle rausmodernisieren könnte, zumindest auf der Digitalseite. Einen Röhrenmonitor mit Lightpen brauchst du nicht, und wenn's sein muß, könnte man so gar eine komplett neue Tastatur entwickeln, auch wenn die nicht mehr die roten Leuchttaster aus dem B-52-Bomber hat (wobei die sowohl im ORK als auch im VPK fürs Synclavier fast so ikonisch sind wie der Grünmonitor fürs Fairlight).

Trotzdem kriegt man das Synclavier nicht billig. Der Grund liegt auf der Analogseite. Ich hatte ja mal in einem eigenen Thread das Synclavier beschrieben. Das gesamte Mixing – beim FM/Additiv-Teil sogar jedes einzelnen der 24 Carrier pro Stimme – läuft analog, was dem Synclavier einen Teil seines charakteristischen Sounds verleiht. Das heißt aber auch, daß jede digitale Komponente, die einen Klang erzeugt, jeweils ihren eigenen Military-Grade-D/A-Wandler hat, gegen den Burr-Brown einpacken kann. Acht FM/Additiv-Stimmen beispielsweise benötigen 192 Wandler, einen für jeden Sinusoszillator. Anfang der 80er hat ein (1) Wandler 200 Dollar gekostet. Jetzt übertrage man das mal nach heute mit der Inflation dazwischen und bedenke, daß möglicherweise entsprechende Wandler für das US-Militär gar nicht mehr gebaut werden, also eigens für das Synclavier produziert werden müßten. Mit irgendwelchen Smartphone-Wandlern kann man da leider nicht kommen.

FM/Additiv is auch das einzige, wofür man heute noch ein Synclavier verwenden würde. Als Sampler braucht man das nicht – da samplet man einmal ein Synclavier ab und gut. Als Produktionsumgebung oder gar Live-Schaltzentrale braucht man es auch nicht, auch wenn man es digitalseitig für diese Funktionalität bis jenseits moderner Studiorechner aufblasen könnte. Einzig der FM/Additivteil kann heute noch nicht adäquat anderweitig ersetzt werden. Und wie ich schon sagte, der ist schweineteuer nachzubauen.

Das einzige, wo sich Neuauflagen halbwegs lohnen, ist diskrete Analogtechnik. Und wenn die heute noch nachgebaut werden kann, gibt's vor der Neuauflage meistens schon mindestens einen sehr guten Klon, der die Neuauflage überflüssig macht. Ich sage nur Studio Electronics, Adafruit/Mode Machines und Acidlab. Wie ich an anderer Stelle schrub: Wenn du das Service Manual hast, kannst du das ganze Gerät nachbauen.


Martman
Es gibt ja bis heute noch einiges an Upgrades für das Synclavier. Ich habe meines nach vielen Jahren intensiver Nutzung dann doch verkauft, es ist einfach mir einfach zu lahm geworden.
Eine SCSI Schnittstelle und eine Pizzaschachtel von Apple (Macintosh LC) sind nicht mehr zeitgemäß, das booten und speichern dauert zu lange.
Früher war das ja mal die absolute Macht, die Nummer eins aller Workstations, aber heute?

Was bleibt ist ein schöner Mythos, wie beim Fairlight eben auch.
Dieser musste auch mal gehen, weil mich die 5 Lüfter extrem abgenervt haben und die Ladezeiten von Streamertapes und 8"-Disketten total unterirdisch sind.
Das kann doch jeder Kurzweil K2500 tausendmal besser.
 

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