[Fragen] Steg von einer E-Geige

Erstmal an alle Kommentatoren ein Herzlichen Dank für die Hinweise, Vorschläge und Anregungen.

Sobald ich Meine E-Geige bzw. den dazugehörigen Steg bearbeitet und erster Spielbereit bekommen habe melde ich mich hier wieder um ein Feedback zu bekommen. Das wird leider etwas dauern, da ich ab Montag wieder Arbeiten darf und mein Sohn zur Schule geht und meine Zeit etwas weniger für meine diversen Musik-Hobbies wird.
 
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Bin gespannt was dabei rum kommt... bei meiner günstigen Harley Benton E-Geige steht auch noch ein Steg-Tausch an, bei dem ich nicht unbedingt einen Geigenbauer involvieren möchte.
 
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ich habe einfach mal das Bild von dem Steg, den @Raverii genannt hat reinkopiert, denn ich finde die Lösung/Konstruktion an sich schon genial. :great:

s000363a_auber_origin.png
 
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Tolle Idee mit dem Steg. Im Prinzip ein feiner Ansatz. Wenn ich mir allerdings überlege, wie viel ich gerade bei der E-Geige am Steg hin- und herschiebe bis der Piezo Spaß macht, dann möchte ich so einen nicht haben, da ist Bewegung in einer Ecke möglich, wo keine Bewegung hingehört.


Dabei ist Steganpassung echt etwas, was man mit Zeit, Mut zu Fehlversuchen und Fingerspitzengefühl auch mal selbst packen kann. Bleistift, Schmirgelpapier mittel + fein, ein frisches Teppichmesser und feine Rundfeilen werden benötigt.

Hier mal die ganz grobe Variante, welche ich persönlich aber nicht 1:1 übernehmen wollte, zumindest nicht, solange der Binford-Endorsement-Vertrag nicht steht :)



Sitzen die Füße satt auf, die Saitenkerben mit Bleistift zur Decke verlängern, dann die obere Stegseite und damit die Saitenlage wie gewünscht herstellen. Grob mit dem Teppichmesser, fein schmirgeln.

Die Saitenkerben kann man fein mit einem Präzisionsfeilen-Set ausarbeiten, wichtig dabei nicht zu tief zu geraten, mehr als ein Viertel der Saitenstärke führt zu Klangeinbußen. Nicht vergessen, die Saitenkerben selbst mit Graphit (Bleistift) zu schmieren.

Mit Erfahrung dauert das ganze kaum mehr als 20 Minuten. Die ersten 3 Rohlinge sind zum Üben.
 
Hier mal die ganz grobe Variante, welche ich persönlich aber nicht 1:1 übernehmen wollte, zumindest nicht, solange der Binford-Endorsement-Vertrag nicht steht :)



Nur zur Klarstellung: Das Video (übrigens auch von mir oben schon verlinkt) ist ein SCHERZ und zeigt vor allem wie man es NICHT MACHEN sollte!!!
 
Asche auf mein Haupt für das Reposting des Videos. Die Stegfußschmirgelmethode wird durchaus kontrovers diskutiert, ist mir bewusst. Und unter Verweis auf das Foto des Themenstarters auch nicht notwendig.
 
Die Füße des beweglichen Aubert-Stegs sind aber concav, also nach innen gewölbt und müssten dann plan geschiffen werden.
Ich glaube es ist schwirig diese kleinen Teile sauber festzuhalten oder zu spannen. :gruebel:

Meine Empfehlung bleibt also weiterhin:
nimm diesen Rohling von Teller:
Seine Füßchen sind so dick, dass Du sie planen kannst.

Ich habe mir einen vor einiger Zeit als Ersatzsteg besorgt und beide Füßchen sind hoch genug um sie in einer Flucht zu planen :great:.
 
@GeiGit Nicht zu vergessen: Dein Rohling muss dann noch oben bearbeitet werden, um Profil (Radius) und Höhe an das Griffbrett anzupassen und eine zu hohe Saitenlage zu vermeiden. Nur einkerben reicht da nicht.

Der Aubert-Steg ist im Prinzip ready to use. Wenn man die Füße bearbeiten will, kann man den Steg ja zwischen zwei Brettchen spannen.
 
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Am Besten eben beide Rohlinge übernander, die Kontur abzeichnen, unten die Füßchen mit einer Feile planen und so feilen, dass die Rückseite (zum Saitenhalter hin) im 90°-Winkel sitzen.
Ja, das weiß ich und hatte es ihm ja schon geschrieben.
Wenn der Originalsteg natürlich falsch sein sollte bringt die "Kopiermethode" nix.
Dann muss man den Steg aufstellen, die Saiten etwas drüberspannen dann das Griffbrett bzw. dessen Verlängerung mit einem Lineal auf dem Steg anzeichnen und dann die gewünschte Saitenlagenach oben versetzt anzeichnen.
Also z.B. üblicherweise bei der G-Saite 5mm und bei der E-Saite 3,5mm.
Dann die Kontur Feilen/Sägen/Schnitzen, den Steg oben von der Griffbrettseite aus noch etwas verjüngen und dann wie gesagt die dem Spieler zugewandte Seite senkrecht auf den Korpus stellen.
stegposition10_lbs.jpg

Quelle: Geigenbau.com "Die richtige Stegposition"

 
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ich habe einfach mal das Bild von dem Steg, den @Raverii genannt hat reinkopiert, denn ich finde die Lösung/Konstruktion an sich schon genial. :great:

s000363a_auber_origin.png

Habe gerade von einer Bekannten gehört, dass sie diesen Aubert-Steg mit den beweglichen Füßen auf ihrer e-Geige angebracht hat, sogar ohne an den Füßen was zu machen (oben ist er ja eh schon vorbereitet). Sie ist hoch zufrieden und meint der Klang wäre "satter und weicher".
 
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Cool, der hat gleich gepasst, auch von der Saitenlage her? Welche E-Geige hat sie denn?
 
Sie spielt eine Stagg (S-Form) mit Thomastik Infeld Saiten.
 
Die Saitenlage ist nach ihren Angaben gut. Den Unterschied im Klang machen die Aussparungen im Steg, die gut anliegenden Füßchen und die ausgedünnte Oberkante.

Scheint also ein guter Kompromiss zu sein: Für Spieler, die mit dem mitgelieferten Steg einer E-Geige nicht zufrieden sind, nicht selber basteln wollen und die den Gang zum Geigenbauer aus Kostengründen scheuen.
 
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Dann hat sie ja richtig Glück gehabt, dass die Steghöhe bei ihrer Geige ohne Anpassung zu passen scheint. :great:

Das ist nicht selbstverständlich und muss wie gesagt normalerweise auf die jeweilige Geige angepasst werden.

Ich habe noch ein gutes Video gefunden wo der Steg-Anpassungsprozess komplett gezeigt wird:


Bein meiner akustischen Geige würde z.B. die Höhe des Steges nicht passen und müsste angepasst werden:

(die Bilder zur Vergrößerung anklicken - sie gehören übrigens zu diesem Review)
 
@GeiGit Achtung, dieser spezielle Aubert-Steg ist KEIN Rohling, sondern ein fertiger Steg vom Typ One Size Fits All! Deshalb war in diesem Fall keine Anpassung nötig (und auch kein "Glück").
 
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Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es ausgerechnet für Stege ein One Size geben kann, wo schon 1 mm einen gravierenden Unterschied in Sachen Saitenlage ausmacht. Ich zumindest fühle mich in höheren Lagen extrem im Spiel behindert, wenn die Saitenlage nicht passt. Ich habe bei mir zurzeit vier Geigen rumstehen (wovon mir nur 2 gehören, was die Leute so alles liegen lassen...) und jede hat eine andere Steghöhe. Hab schon mal einen Rohling in den Sand gesetzt, weil ich dachte ich könnte einfach den Steg meiner akustischen Geige kopieren. Das konnte ja auch nicht gut gehen, weil das Griffbrett im Verhältnis zur Decke/Pickup wenige mm höher stand und das Griffbrett leicht anders gewölbt war. Diese Abweichung ist zwar nur im mm-Bereich, aber trotzdem dramatisch. Seitdem versuche ich niemals mehr selbst einen Steg anzupassen...
Alleine schon, wenn ich mir das Bild von dem Aubert-Steg angucke, sehe ich dass die Stege auf meinen Geigen andere Wölbungen haben. Der Steg auf der bei mir liegen gelassenen Chinaböllergeige ist auch sichtbar niedriger als der Aubert-Steg. Ich kann ja demnächst mal versuchen Fotos zu machen.
 
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Also nochmal: Aubert hat diesen Steg extra als "Ready to use" entwickelt, eben weil offensichtlich viele Leute den Gang zum Geigenbauer scheuen und einen Rohling selbst nicht fachgerecht anpassen können.

Mindestens eine Person meiner Bekanntschaft hat damit auf einer E-Geige gute Erfahrungen gemacht und ist sehr zufrieden. Und das war schließlich die ursprüngliche Frage in diesem Faden.

Ansonsten mache bitte jeder, was er für richtig hält.
 
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Kein Grund sich angegriffen zu fühlen. Wenn er genau passt: großes Glück gehabt.

Das ändert nichts daran, dass übliche Stegrohlinge sowohl am Fuß, als auch im Bereich der Saitenauflage an die jeweilige Geige und auch die Spielgewohnheiten angepasst werden muss.
Eine flache Saitenlage spielt sich locker, begrenzt aber die Lautstärke, da irgendwann die Saite am Griffbrett aufschlägt. Eine hohe Saitenlage hingegen erfordert mehr "Arbeit" beim Abdrücken der Saiten, bis hin zur Unspielbarkeit in hohen Lagen.
Dann gibt es unterschiedliche Breiten und Wölbungen des Griffbretts, welche sich ebenfalls am Steg abbilden. Das alles mit "One-Size-Fits-All" abzubilden ist - unmöglich.
 
Unsere Zweifel sind doch nicht bös gemeint, oder Kritik an Deinem Vorschlag @Raverii, bitte nicht falsch verstehen!

Ich habe jetzt auch nochmal selbst genau hingeschaut und bei Ymak eine Artikelbeschreibung gefunden die sehr hilfreich ist:
Violinsteg Aubert Lutherie Adjustable "Fertig zum Gebrauch"

355911V.jpg

Violinsteg Aubert Lutherie Adjustable "Fertig zum Gebrauch"
Marke: Aubert Lutherie
Instrument: SA2 - SA4 - Adjustable
Material: Ahorn, härtebehandelt
Form: Zugeschnitten
Gesamthöhe in 5 Stufen : Extra niedrig ( 30,50 mm ); Niedrig ( 33 mm ); Mittel ( 35 mm ); Hoch ( 37 mm );Extra hoch ( 38 mm )
Bitte die gewünschte Hohe bei Bestellung mitteilen.
Modell: Die Stege sind zugeschnitten und sozusagen "fertig zum Gebrauch"; die Füße sind in Gelenken gelagert und passen sich der Wölbung der Decke an. Bitte bedenken Sie, dass der Saitendruck auf den Steg bei einer 4/4 Violine 8 bis 9 kg beträgt und schlecht sitzende Füße die Decke beschädigen können. Bitte prüfen Sie daher, ob die fertig geschnittenen Füße tatsächlich zur Decke des Instrumentes passen. Die Steghöhe bitten wir richtig zu wählen. 1 mm Höhen-Differenz macht einen großen Unterschied im Ton, z.B. ändert sich der Saitendruck des Steges auf die Decke um ca. 0,2 kg pro 1 mm Höhenunterschied. Aus diesen Gründen bieten wir bei den "gebrauchsfertigen" Stegen fünf verschiedene Höhen an.
Material: Ahorn mittlerer Qualität, nach einem von Aubert entwickelten Verfahren härtebehandelt für mehr Stabilität und einen besseren Ton.


Es gibt also nicht nur eine Höhe, sondern mehrere Höhen zur Auswahl! :great:

Und dann macht das ganze auch Sinn für mich!
Trotzdem würde ich unten die Wölbung der Füße noch mit einer Feile plan feilen damit sie sauber auf dem Pickup aufstehen. :gruebel:
 
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