[Review] Samson Expedition Escape (Akkubetriebene Fullrange Lautsprecherbox)

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Samson Expedition Escape

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Schon die Klassifizierung, um was genau es sich bei der seit Herbst 2015 erhältlichen Samson Expedition Escape handelt fällt nicht ganz leicht. Bei einigen Händlern ist dieser Aktivlautsprecher als Bluetooth-Speaker gelistet. Das ist er zwar auch, aber ebnen nicht nur. Bei anderen Anbietern ist er in der Warengruppe der aktiven PA Lautsprecher zu finden. Diese Einordnung ist nicht ganz falsch, aber auch nicht unproblematisch, denn bei der hier vorliegenden Leistung von Power-Amplifying zu sprechen, ist dann doch irgendwie übertrieben bzw. Kann zu unrealistischen Erwartungen führen. Fangen wir also damit an zu beschreiben, was man mit der Box eigentlich vor sich hat.

Aufbau

Ganz objektiv betrachtet handelt es sich um eine gut 4,5 Kg schwere, aktive Zwei-Wege-Fullrange-Lautsprecherbox mit je einem 6’’ Tief- und 1’’ Hochtöner. Diese sind durch ein stabiles Gitter geschützt. Beide Lautsprecher werden angetrieben von einer integrierten Verstärkereinheit. Leider sind auf der Internetseite des Herstellers keine Angaben zur Leistung der Samson Expedition Escape zu finden. Einige Webseiten geben 30 Watt an, womit aber eigentlich nur die Peak-Leistung gemeint sein kann, denn wenn am AC-Eingang 25 W angegeben sind, kann man wahrscheinlich, ausgehend von einem Wirkungsgrad von 60% von einer Leistung von etwa 15 W RMS ausgehen.

Die Maße der Samson Expedition Escape betragen ca. 22 x 21 x 32 cm.

Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, das Audiosignal in die Samson Expedition Escape zu bekommen. Da ist zum eine ein 6,3 mm Mono-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Mikrofons. Dieser Eingang ist über ein Poti regelbar. Als zweite Möglichkeit steht eine 3,5 mm Stereo-Klinkenbuchse zur Verfügung. Ferner ist noch eine Bluetooth Verbindung mit der Lautsprecherbox möglich. Sowohl an der 3,5 mm Stereoklinke als auch an der Bluetooth-Verbindung anliegende Signale müssen über das jeweils speisende Gerät reguliert werden.

Ein zweiter Poti ist zur Einstellung der Gesamtlautstärke der Samson Expedition Escape vorgesehen.

Die Samson Expedition Escape ist entweder über das normale Stromnetz (AC 100-240 V 50-60 Hz 25 W) oder über einen integrierten Akku mit dem erforderlichen Saft zu versorgen. Über die Nutzungsdauer bei vollgeladenem Akku findet man unterschiedliche Angaben. Auf der Seite des Herstellers heißt es dazu: „The Expedition Escape’s internal recharchable battery powers the System for up to 20 Hours of continuous use on a full charge.“ Bei Thomann dagegen ist von lediglich zehn Stunden die Rede. Ich selber kann dazu keine Angaben machen, da es die Samson Expedition Escape bei mir gar nicht bis zum Dauertest geschafft hat. Eine dreistufige LED-Anzeige informiert über den Ladezustand des verbauten Stromspeichers. Eine weitere LED signalisiert das Laden des Akkus. Daneben gibt es noch eine fünfte LED, die anzeigt, wenn das Gerät mittels Netzanschluss betrieben wird. Mit einem Kippschalter wird die Samson Expedition Escape an- und ausgeschaltet. Ferner gibt es noch einen USB-Anschluss, der 5 V 1 A ausgibt. Hier können z.B. Smartphones oder Tablets geladen werden.

Das Gehäuse aus Kunststoff ist so gestaltet, dass die Lautsprecherbox auch schräg liegend ähnlich einer Monitorbox genutzt werden könnte. Wenn da nicht ein Konstruktionsfehler wäre, der dafür sorgt, dass dann größere Klinkenstecker nicht mehr problemlos genutzt werden können. Hier wurde nicht zu Ende gedacht!

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An der Unterseite findet man einen 35 mm Stativflansch, so dass auch ein Aufbocken auf einem gewöhnlichen PA-Lautsprecherständer kein Problem darstellt. Oberhalb des rückseitigen Bedienfeldes gibt es einen Eingriff, der das Tragen der Lautsprecherbox recht komfortabel gestaltet.

Natürlich wollte ich auch mal einen Blick in das Innenleben der Samson Expedition Escape werfen, schließlich will man bei einem akkubetriebenen Gerät schon wissen, ob und wenn ja wie man den Stromspeicher tauschen kann. Hierzu muss zunächst das rückseitige Bedienfeld abgeschraubt werden.

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Dahinter sind noch vier Schrauben zu lösen bis man den Akku entnehmen kann. Es handelt sich bei dem Akku um einen Motoma SLA-MS6V4 (vgl. http://www.motoma.com/en/product-details-139.html). Dieser ist für unter 10 € im Internet zu bekommen. Es sollte also kein großes Ding sein, hier mal einen Akku zu wechseln.

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Hergestellt wird die Samson Expedition Escape in China.

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Gehäuses wirkt erstmal gut und der verwendete Kunststoff macht einen vertrauenserweckenden Eindruck. Dagegen gefallen mir die Potis gar nicht. Beide Potis laufen unterschiedlich leichtgängig. Eines der Potis läuft zudem noch ungleichmäßig.

Klang

Ich habe die Samson Expedition Escape sowohl mit Mikrofon, mit Akustikgitarren, die man auch am Mikrofonanschluss betreiben kann, als auch mittels Bluetooth-Verbindung ausprobiert. Der Klangeindruck war in allen Fällen vergleichbar schlecht. Sie gefällt mir ganz und gar nicht. Zwar ist das Klangbild in Höhen und Mitten noch recht ausgewogen, aber untenrum fehlt es völlig. Da ist einfach kein Bass. Dreht man mittels vorgeschaltetem EQ mehr Bass rein, so kommt es schnell zu Verzerrungen. Insgesamt wirkt das Klangbild steril und leblos. Zudem kommt mir die Lautstärke selbst für 15 W RMS wirklich gering vor.

Betreibt man die Samson nicht mit Akku sondern mittels AC-Anschluss, dann gesellt sich auch noch ein hässliches Brummen zum Klangbild hinzu.

Preis

In vielen Internetshops ist die Samson Expedition Escape für rund 120 € zu bekommen. Bei Thomann ist die Samson Expedition Escape für rund 100 € zu haben. Dort wird sie als „Samson XP Escape SE“ vertrieben.


Fazit

Eigentlich ein nettes Konzept, welches durchaus was für mich hätte sein können. Leider in der Verarbeitung und im Design nicht vollkommen überzeugend und im Klang überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprechend.

Produktinformation des Herstellers: http://www.samsontech.com/samson/products/portable-pa/expedition-rechargable/expeditionescape/
 
Eigenschaft
 
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