Mix klingt passabel - außer im Auto!

  • Ersteller Calaway65
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Tröste dich.
Ich habe hier eine CD von Caliban die klingt nur im Auto und nicht auf grossen Anlagen.

Ehrlich gesagt habe ich noch keine Metal-Produktion entdecken können, die auf großen, "guten" Anlagen gut klingt, weil sie immer extrem mittig gemischt sind und halt praktisch null Dynamik haben.

Ja, meine Songs sind auch nicht anders gemischt, aber bringt halt auch nichts den potenziellen Hörer mit einem völlig unerwarteten Sound zu irritieren, der komplett anders ist, als der Sound von anderen Scheiben, den er so kennt. Das kann man sich höchstens erlauben, wenn man eine sehr bekannte Band ist, als unbekannter wirst du von den Leuten dann sofort in die Ecke "unprofessionell" abgeschoben..... :rolleyes:

Sache der Kompressoren bei den einzelnen Spuren.

Komisch, an der Kompression habe ich nämlich gar nichts gemacht. :D
 
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Hallo,
das mit den Auto-Musikanlagen-Phänomen kenne ich auch. Je nach Modell (im Ernst jetzt), kommen komplett andere Höreindrücke zustande.
So ein KFZ ist ja auch etwas darauf abgestimmt, bestimmte Frequenzen nicht zu verstärken und der Innenraum ist meist auch noch mal gedämmt (ausser bei 2CV oder so ähnlich). Bei mir verschwinden die Tiefmitten zB komplett, auch bei professionellen und kommerziellen Produktionen und selbst bei Procupine Tree ist der Bass kaum auszumachen.
Ich denke der Knackpunkt ist das Mastering, oder?
Grüße
Markus
 
Ich denke der Knackpunkt ist das Mastering
Auf jeden Fall. Ich finde es gut, dass es dafür Leute gibt, die sich damit wirklich auskennen.
Auch wenn man alles irgendwie gleich selbst mit machen kann - rein technisch gesehen. Ich trau mir nicht zu, selbst zu mastern.
Viele andere sollten das besser auch nicht tun, wenn man so diverse selbst "gemasterte" Sachen hört.

Das Auto ist mit seiner Unvollkommenheit ein prima Prüfstein für das Mastering.
 
Der Knackpunkt ist: für echte Bässe ist ein Auto zu klein. Da gibt es nur Kompressionseffekte, aber Pubertierende stehen da drauf.
 
Vielleicht taugt die Autoanlage nicht. Der Mythos "wenns im Auto klingt" ist sowieso für die Katz'. Bei derart verschiedenen Autokonzepten, verschiedener Car-Hifis, Lautsprecher Qualitäten..

Such dir für die "Massentauglichkeit" etwas, was weit verbreitet ist: iPhone Kopfhörer.

Trotzdem kann man sich ja nicht eine Anlage anschaffen, die zu meinem Mix passt. Das wäre kontraproduktiv, so als suchte ich mir zur Farbe meines Hundes ein passendes Auto.
Der Mix als solches sollte überall funktionieren.
Ich mixe in meinem Studio über 2 Referenz, Lautsprecher Paare, und wenn es hier auf Beiden zu meiner Zufriedenheit klingt, passt der Mix auch im Auto, oder über den Ghetto Blaster, oder, und das ist für uns sehr wichtig, über die PA .
Ich glaube, dass es das wichtigste ist zu wissen, wie sind meine Abhören beschaffen. Mit diesem Wissen und Gefühl, kann man dann beim Mischen abstrahieren, um genau das umzusetzen, was ich tun muss, um einen Mix zu erstellen, der auf den meisten Anlagen gut klingt.

Das ist eine Langjährige Übungs Erfahrung, die auch viel Geduld erfordert, und nicht einfach mal so nebenbei zu erlernen ist.
Hier braucht man wirklich ein gutes Gehör und ne ganze Menge Talent.
Hut ab vor den Masterexperten

Franzilein
 
Franzilein, wir widersprechen uns keines Wegs.

Das Auto einfach kaum als Referenz geeignet. Ein Beispiel: Die Bang & Olafson im A7 klingt gänzlich anders als die im A6 Allroud Avant.
Liegt es an den Anlagen? Sicher nicht, die sind bis auf die Watt Zahl genau gleich und auch sonst klanglich sehr erhaben.

....um genau das umzusetzen, was ich tun muss, um einen Mix zu erstellen, der auf den meisten Anlagen gut klingt.

Daher ist es doch im Hinblick auf mein Beispiel und auch auf die Ausgangssituation des Threadstarters viel geeigneter sich etwas zu suchen, was weiter verbreitet ist, um das zum Gegenchecken eines Mixes zu verwenden.

Und das sind die von mir erwähnten iPhone Kopfhörer sicherlich. Man soll nicht drauf mischen, sondern lediglich gegenchecken..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kenne jetzt nicht die Tricks der Autohersteller, aber ich denk da wird am Klang noch "elektronisch nachgeholfen" wo es nur geht. Das könnte der Grund sein, warum kleine Fehler im Mix, die sonst kaum auffallen, manchmal extrem krass hervorgehoben werden.

Mein Auto hat als Beispiel eine automatische Lautstärkeanpassung, wenn der Lärm im Innenraum steigt, weil man schneller fährt. Bei mir hab ich den Eindruck, es wird nur lauter, bei anderen Autos hab ich jedoch den Eindruck dass das Signal komprimiert wird.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass da auch Exciter und ähnliches verbaut werden, um die eher schlechten Lautsprecher halt etwas aufzufrischen.


Warum sich der Mix auf 4 verchiedenen Abhören okay anhört, könnte auch ein Raumresonanzproblem sein. (Wenn ich dich richtig versteh, stehen alle Abhören im selben Raum?)
Wenn dein Raum also zB bei 300 Hz ein "Problem" hat, wird diese Frequenz bei allen 4 Abhören problematisch zu beurteilen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Knackpunkt ist: für echte Bässe ist ein Auto zu klein. Da gibt es nur Kompressionseffekte, aber Pubertierende stehen da drauf.
Das ist der falsche Schluss aus klassischem Halbwissen, sorry aber das stimmt so einfach nicht!

LG
Jakob
 
Wer mal reinhören möchte kann das hier tun

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Wäre schon interessant das zu hören. Und wenn im Bassbereich das noch einigermaßen hinhaut und sonst nicht könnte das auf Mono Kompatibilität hinweisen. Die spielt natürlich im Auto noch mal eine ganz andere Rolle.....
 
Wie verhält es sich denn?
Das Innenvolumen im Auto (also das Frontvolumen der sich darin befindlichen Lautsprecher) ist zwar größer als bei Kopfhörern, aber doch deutlich kleiner als in normalen Räumen.
Der Druckkammereffekt wird den Frequenzgang zwar nicht dominieren (wie bei geschlossenen Kopfhörern und In-Ear Kopfhörern) aber doch stark beeinflußen.

Zur Erinnerung: Wenn die Wellenlängen des Schalls größer sind als der Raum in den sie abgestrahlt werden (das Frontvolumen) dann breitet er sich nicht mehr wellenförmig aus. In diesem Fall steigt der Luftdruck dann einfach im ganzen Frontvolumen gleichförmig an - Außerdem hängt der Schalldruck dann nur mehr von der Auslenkung des Lautsprechers ab, was zu einigen Besonderheiten führt:

Die Auslenkung des Lautsprechers ist linear bis zu seiner mechanischen Resonanzfrequenz, und fällt oberhalb der Resonanzfrequenz mit 12 dB pro Oktave ab.
  • Im Freifeld (oder in einem normalen, großen Raum) heißt das, dass der Schalldruck oberhalb der mechanischen Resonanzfrequenz linear ist, und unterhalb der Resonanzfrequenz mit 12 dB pro Oktave abfällt - einen Lautsprecher der besonders tiefe Frequenzen wiedergeben soll baut man folglich mit möglichst tiefer Resonanzfrequenz.
  • In einem kleinen Raum wo der Druckkammereffekt wirkt, hängt der Schalldruck aber direkt linear von der Auslenkung ab, weshalb der Schalldruck unterhalb der Resonanzfrequenz linear ist, und oberhalb der Resonanzfrequenz mit 12 dB pro Oktave abfällt - Bei In-Ear Hörern ist das Volumen zwischen Trommelfell und Ohrstöpsel so klein, dass der Druckkammereffekt bis in den kHz-Bereich gilt, Resonanzfrequenzen von In-Ear Hörern liegen dementsprechend auch bei oft deutlich über 2 kHz.

Was heißt das jetzt im Auto?
Der Druckkammereffekt gilt nicht im gesamten Frequenzbereich. Wenn wir die Abmessungen des Innenvolumens des Autos grob mit 3 m Abschätzen, gilt der Druckkammereffekt unterhalb von 100 Hz.
Wenn ich also die Subwoofer im Auto so wähle, dass ihre mechanische Resonanzfrequenz genau in diesem Bereich liegt, dann geben sie Schall sowohl unterhalb ihrer Resonanzfrequenz linear wieder (wegen dem Druckkammereffekt) als auch oberhalb (wegen "normaler", wellenförmiger Schallabstrahlung).

Dazu kommt dann noch eine (kaum vorhersagbare) Raummodenverteilung, die anders als in "normalen" Räumen auch bei höheren Frequenzen eine Rolle spielt. In normalen Räumen ist die Faustregel ja, dass Raummoden nur unterhalb von 300 Hz relevant sind - je größer der Raum desto tiefer. Bei den vergleichsweise kleinen Innenräumen von Autos sind Raummoden demnach noch deutlich höher zu finden - wenn auch nicht derart stark, da die typisch parallelen und rechtwinkligen Wände von "normalen" Räumen quasi nicht vorhanden sind.

Neutrale Wiedergabe oder gar eine studiotaugliche Abhörsituation ist natürlich nicht gegeben - schon alleine weil man die Lautsprecher nicht im Stereodreieck positionieren kann, und der Klang völlig von Reflexionen dominiert wird.

Aber von "zu klein um echte Bässe wiederzugeben" kann keine Rede sein.
 
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Gut beschrieben, aber nur die halbe Wahrheit.
Die Bässe müssen auch gehört werden können.
Kompressionseffekte wirken dabei von außen auf das Trommelfell und gleichzeitig
von innen über die Ohrtrompete auf das Mittelohr und löschen sich somit teilweise aus.
Dummerweise nur teilweise, was durchaus zu Beschädigungen im Innenohr und am
Trommelfell führen kann. Die sich auslöschenden Frequenzen werden nicht gehört, egal wie laut sie sind,
können aber trotzdem Schaden anrichten.
Bei Schallwellen liegt eine Zeit dazwischen, die das Gehirn einberechnet und die Töne wieder darstellt.
 
Äh.. nein.

Vielleicht fangen wir anders an:
Was meinst du mit "Kompressionseffekt"?

Und was meinst du mit:
Bei Schallwellen liegt eine Zeit dazwischen, die das Gehirn einberechnet und die Töne wieder darstellt.
 
Gut beschrieben, aber nur die halbe Wahrheit.
Noch weniger, das ist stark vereinfacht und lässt vieles außer Acht (zB wie luftdicht die Autotüren sind, sie stark die Fenster mitvibrieren, Einfluss durch Lüftungen, ...), aber man will ja aus einem Forenbeitrag keine Diplomarbeit machen :)

Kompressionseffekte wirken dabei von außen auf das Trommelfell und gleichzeitig
von innen über die Ohrtrompete auf das Mittelohr und löschen sich somit teilweise aus.
Ich weiß nicht wo du das Wort "Kompressionseffekte" aufgeschnappt hast, aber du verwendest es jedenfalls anders als mir geläufig ist.
Dass Schalldruck notwendig ist um das Trommelfell auszulenken ist klar - aber was daran ein "Effekt" sein soll ist mir nicht klar.
Kompressionseffekte (in der mir geläufigen Bedeutung des Wortes) wie sie bei ungenügend dimensioniertem Rückvolumen recht häufig bei Kopf- und Ohrhörern auftreten (beispielsweise durch nichtlaminare Strömung bedingt) haben eine pegelabhängige Dämpfung und damit minimale Verschiebung der Resonanzfrequenz (um einige wenige Hz) zu Folge. Gibt noch weitere Kompressionseffekte, aber auf die Basswiedergabe in Autos (darum geht's ja in diesem Thema grad) hat das in erster Linie keinen Einfluss.

Der zweite Teil von deiner obigen Aussage ist falsch - die Eustachi'sche Röhre, welche einen statischen Druckausgleich zwischen Front- und Rückvolumen des Trommelfells ermöglicht (also den Druckunterschied zwischen Ohrkanal und Mittelohr ausgleicht), ist nämlich geschlossen. Sie öffnet sich nur beim Anspannen bestimmter Muskeln (Schlucken, tiefes Gähnen). Im "Normalzustand" ist sie geschlossen, da wird kein Schalldruck ins Innenohr übertragen.

Das Ohr ist ein reiner Druckempfänger, "gemessen" wird der Druckunterschied zwischen Außenohr und Mittelohr, und der Druck im Mittelohr ist prinzipiell konstant / statisch, er wird wie gesagt nur gelegentlich an den Außendruck angeglichen.

Die sich auslöschenden Frequenzen werden nicht gehört, egal wie laut sie sind, können aber trotzdem Schaden anrichten.
Auch hier ein Nein. Wellen die sich bei Superponierung genau auslöschen haben an der Stelle der Auslöschung keine weiteren Effekte.
Wenn du also zB in einer Raummode genau im Schalldruckminimum sitzt werden in der Cochlea die Haarzellen nicht ausgelenkt (und auch nicht beschädigt), und es wird kein Schall wahrgenommen - weil es an der Stelle wo sich das Ohr befindet keinen Schalldruck gibt (in der Frequenz der Raummode, Direktschall ausgenommen)
 
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Wäre schon interessant das zu hören.

Naja, das ursprüngliche Thema ist für mich auch schon seit fast zwei Monaten wieder erledigt. In der Zeit habe ich meine Dropbox schon mehr als einmal wieder ausgemistet.

Die alte "nicht autotaugliche" Version von dem Mix hab ich auch gar nicht mehr. Ich könnte dir höchstens anbieten, dir noch mal den finalen "autotauglichen" Mix zukommen zu lassen.....
 
In dem Fall wäre interessant was du gemacht hast um das hinzubiegen.......
 
In der ursprünglichen Version hatte ich in Gitarre und Gesang krass viel mit dem EQ gepusht. Ich hab dann im EQ erst mal alles auf Null zurückgesetzt und erst mal alles rausgezogen was im Signal gestört hat. Erst als ich nichts mehr zum Rausziehen gefunden habe, habe ich angefangen wieder etwas mit dem EQ reinzudrehen, was in diesem Falle sehr viel dezenter passieren konnte, als in der ursprünglichen Version.

Oder anders ausgedrückt: Statt mit dem EQ wie blöde fehlende Frequenzen reinzudrehen und nur ein bisschen zu ziehen, habe ich am Ende wie blöde Frequenzen gezogen und nur ein bisschen reingedreht. Hat auf allem anderen wo ich die Mixes gehört habe, praktisch keinen Unterschied gemacht. Im Auto war der Unterschied gewaltig.

PS: Mir fällt gerade ein, dass ich doch noch die CDs habe, die ich gebrannt habe um im Auto hören zu können. Ich kann euch also doch nen Vorher-/Nacher-Vergleich anbieten.....

PPS: Hier ist der Link: https://www.dropbox.com/sh/6uauc3ru838tccv/AAAMVqpmAxgZt9MbuHlINYn-a?dl=0
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant. Danke für das Bereitstellen.

War das eigentlich in allen Autos so? Oder nur im eigenen probiert.....
 
Nur im eigenen. In anderen Autos hab ich die Aufnahmen noch nicht gehört.
 
Na ja, vielleicht lag es ja an der Anlage im Auto. Noch mal fette Kompression draufgekommen oder so......
 

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