Wie lernt man spielen wie Chuck Berry / Keith Richards / etc.

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Hello again,

ich bin großer Anhänger der Rock'n'Roll-Era und würde unheimlich gerne mehr in diesem Bereich spielen - v.a. die Soli sind mir ans Herz gewachsen. Ich würde mich als brauchbaren Rhythmus-Gitarrist bezeichnen.

Habt ihr mir irgendwelche Tipps? Welche Bücher / Lehr-DVD's / Online-Lessons etc. in diesem Bereich könnt ihr empfehlen?

Tausend Dank vorab :great:
 
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vanderhank
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Muß nicht sein
Weder Chuck Berry noch Keith Richards sind unheimlich originelle Gitarristen nach heutigen Standards. Ihre Soli basieren meist auf der Pentatonik/ Bluesscale. Ich würde dir vor allem empfehlen Videos anzuschauen wie sie spielen, dazu Pentatonik üben und geht schon.
 
Naja. Keith war in seiner besten Zeit als Rhythmusgitarrist schon eine ziemliche Kanone, meiner Meinung nach auch nach "heutigen" Standards. Solieren war ja eher weniger seine Rolle... aber the man can play.

Ich sehe das ganz einfach: Viel üben, üben, üben. Allein und mit anderen. Das haben die Jungs gemacht. Zeit - mit - Gitarre - verbringen. Spielen bis die Finger bluten. Dann eben noch hören, nachspielen, lernen. Und üben.

Wer heute etwas gezielter herangehen will, schnappt sich eben Videos, Songbooks, Tabs, usw mit dazu. Und im Fall von Keith eben noch in Open G reinfuchsen, ganz essenziell meiner Meinung nach. Da ist einfach verdammt viel "drauf" bzw "drin", was fix abrufbar ist - kommt man nur mit immer wieder lernen und wiederholen hin.
 
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Hi,
schau Dir dieses Konzert an und kupfere so viel wie möglich ab:



Und dabei meine ich nicht nur die Licks, sondern auch sein Feel!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Weder Chuck Berry noch Keith Richards sind unheimlich originelle Gitarristen nach heutigen Standards.

Hi,
über Keith kann ich nichts sagen, da weder er noch die Stones mich so richtig interessiert haben.
Aber Chuck Berry würde ich sehr wohl als originellen Gitarristen bezeichnet. Er hat die Licks erfunden, die die meisten Gitarristen bis heute nicht richtig spielen können. (Mich eingeschlossen :nix:)
 
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Aber Chuck Berry würde ich sehr wohl als originellen Gitarristen bezeichnet.
Drum schrieb ich ja nach heutigen Standards. Natürlich ist es der große Verdienst von Chuck Berry die Rockgitarre quasi erfunden zu haben. Und keiner konnte seiner Sachen besser spielen als Keith Richards!
Es gilt tatsächlich, es ist nur ein Teil die Technik, sehr wichtig ist das Feeling!
 
Das berühmt-berüchtigte Feeling ist meiner Meinung nach total überbewertet. Total.

Feeling ist die Ausrede für unsauberes Spiel, nicht-üben-sondern-drauflosrappeln, "so gut muss man ja gar nicht sein", usw usw.
Feeling ist so toll nicht-greifbar, da kann man sich immer rein flüchten.

Die meisten Musiker, denen tolles "Feeling" nachgesagt wird, haben ihr Zeugs einfach drauf. Geübt, abrufbar. Akkorde, Scales, Riffs - draufgeschafft. Rhythmus - wissen genau, ob sie leicht vor, nach oder voll auf dem Beat spielen. Dynamik - laut, leise, alles da. Warum? Nicht weil sie es "fühlen" weil sie eben "Feeling" haben, sondern weil sie ihr Zeugs schlicht kennen. Feeling und "in the moment" improvisieren kommen oben drauf, wenn die Basis sitzt - nicht andersrum.
 
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Hello again,

ich bin großer Anhänger der Rock'n'Roll-Era und würde unheimlich gerne mehr in diesem Bereich spielen - v.a. die Soli sind mir ans Herz gewachsen. Ich würde mich als brauchbaren Rhythmus-Gitarrist bezeichnen.

Habt ihr mir irgendwelche Tipps? Welche Bücher / Lehr-DVD's / Online-Lessons etc. in diesem Bereich könnt ihr empfehlen?

Tausend Dank vorab :great:

Ich lerne immer mit Licklibrary, komme mit deren Konzept einfach am besten klar. Ob es was für dich ist musst Du am besten selbst testen. Die Chuck Berry/Keith

Richards DVDs selbst habe ich noch nicht getestet.

http://www.licklibrary.com/store/steve-trovato/26471/learn-to-play-chuck-berry-DVD

http://www.licklibrary.com/store/mike-casswell/15569/learn-to-play-the-rolling-Stones
 
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Das berühmt-berüchtigte Feeling ist meiner Meinung nach total überbewertet. Total.

Feeling ist die Ausrede für unsauberes Spiel, nicht-üben-sondern-drauflosrappeln, "so gut muss man ja gar nicht sein", usw usw.
Feeling ist so toll nicht-greifbar, da kann man sich immer rein flüchten.
Endlich sagts mal jemand anders als ich. Danke. Danke. Danke.

Im gleichen Atemzug wird den "Griffbrettrasern" immer wieder fehlendes Feeling unterstellt.

Leute, zum Mitschreiben. "Feeling" erarbeitet man sich durch hartes hartes, leider hartes Ueben. Wer die Technik beherrscht, der kann Feeling-oder-was-immer-das-auch-sein-mag in sein Spiel einbringen.
Wer nicht so gerne übt, dafür gerne mal etwas unsauber greift und ab und zu rund um den exakten Notenwert herumeiert, der kann noch so vibrieren, wie er will, er.hat.das.Feeling.NICHT.
 
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Versteh ich nicht. Was hat Feeling mit Technik zu tun?

Feeling und Technik = optimal
Feeling ohne Technik = suboptimal
Technik ohne Feeling = suboptimal
Kein Feeling, keine Technik = scheiße :hat:
 
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Versteh ich nicht. Was hat Feeling mit Technik zu tun?
Feeling ist ein Werbeslogan, nichts weiter.

Technik ist die Grundlage, welche durch Ueben erlernt und gefestigt wird. Nur wer sein Handwerk beherrscht, kann sich in seinem Gitarrenspiel fallen lassen und den gespielten Noten Ausdruck verleihen. Das wird dann wohl das 'Feeling' sein.
 
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Eure Diskussion ist wirklich sehr hilfreich für die Frage des Threaderstellers...

Dass er Üben muss, weiß er wahrscheinlich schon, wie alle anderen auch.
 
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Was soll man denn bei einer Eingangsfrage, bei der es um Gitarristen der "Rock'n'Roll-Era" geht, mit Chuck und Keith als herausgehobene Beispiele, denn sonst auch sagen?

Mir ist wichtig zu betonen, dass die Jungs (gerade Keith) sehr viel Breite haben - die machen halt einfach alles irgendwie. Ich komm immer wieder auf den Film "It Might Get Loud", wo Jack White und Jimmy Page auf einer Linie waren und ganz offensichtlich The Edge weit außerhalb seiner Komfortzone unterwegs war. Die "alten" Gitarristen waren oft eher Generalisten als Spezialisten. Solide Akkordarbeit hatten sie alle drauf. Wenn es um dir Rock'n'Roll Zeit geht, würde ich mir auf jeden Fall auch Buddy Holly anschauen, da kann man auch viel entnehmen.

An meinem Tipp, sich die Sachen anzuhören, viel zu spielen (und nachzuspielen), ändert das nix.
 
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bezüglich der Eingangsfrage passt Keith einerseits perfekt und fällt gleichzeitig komplett aus dem Schema.
(vorausgesetzt die Frage zielt auf Lernen mit einem festen Ziel)
Bei Chuck Berry kann ich mir das noch vorstellen, eine bestimmte Art 'schmissig' zu spielen.
Die Art wie Keith agiert ist imho völlig losgelöst von irgendwelchen Regeln, der macht konsequent sein Ding.
Auch das kann man lernen, aber es ist eben nicht das typische 'ich kann jetzt dieses Solo oder jenes Riff'.
Er hat nicht das Rad neu erfunden, sondern sich inspirieren lassen und daraus seinen speziellen Stil entwickelt. Da geht's mehr um die Methode, 'unabhängig' zu werden.
 
Richards hatte glaube ich die Gitarre oft auf open G oder C gestimmt. So sind gewisse Sachen auch einfacher zu spielen.
 
er hat sie aber nicht wegen der 'Einfachheit' so gestimmt, sondern wegen des Sounds ;)
 
Richards hatte glaube ich die Gitarre oft auf open G oder C gestimmt. So sind gewisse Sachen auch einfacher zu spielen.

Es sind typische K.R.-Muster nicht einfacher zu spielen durch open G, sondern werden dadurch überhaupt erst möglich.

Hier ein typisches Riff in A und Standardtuning :

--------
2--3--2-------
2--2--2-----
2--4--2--------
0--0--0--------
-------------

Jetzt soll das 2 Bünde (auf H) höher genauso klingen - also mit dem Grundton unten:

-----------------
4---5------------
4---4---------------
4---6--------------
2---2---------------
----------------

Klarer Fall von überhaupt nicht spielbar.

Bei open G (A-Saite auf G gestimmt) geht es indes ganz einfach:

--------------
2--3--4--5---------
2--2--4--4-----------
2--4--4--6------------
2--2--4--4-------------
----------------

*schnipp*

Man darf daraus jedoch nicht ableiten, dass das nun der Schlüssel dazu ist, wie KR zu klingen. KR, Brian Jones, Jeff Beck und die ganzen alten britischen Recken sind allesamt vom "dreckigen" amerikanischen Blues der 50er Jahre maßgeblich beeinflusst und fasziniert, der seinerzeit scheibchenweise nach Europa rüberschwappte. Und Chuck Berry im Grunde ebenso. Wer diese Leute verstehen möchte, wollte sich mit deren Roots beschäftigen und am besten viel vom rauen Gitarrenblues der 40er und 50er Jahre inhalieren.
 
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Der Tipp sich die Helden der Helden zu geben ist absolut richtig :great:
 
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Der Tipp sich die Helden der Helden zu geben ist absolut richtig :great:

Ja definitiv!

Bei Netflix, gibt es eine Doku, über Keith Richards. Dort erfährt man, relativ viel über "seine" Helden.

In den ersten Folgen von "Metal Evolution", kannst du auch viel, über die Anfänge in den 50er erfahren.
 
Also, meiner Meinung nach, ohne das ich nennenswerte musiktheoretische Ahnung hätte, kommt bei Chuck das Wesentliche aus der rechten Hand; links passiert da nicht so viel, das hat man schnell drauf.
Es ist halt in meinen Augen sein sehr nuancierter, kraftvoller und gleichzeitig gefühlvoller Anschlag.
Wie man so etwas akademisch in Noten erfassen kann, weiß ich nicht so recht, das muss man halt machen bis es "Klick" sagt. Hat man das raus, klingt wiederum vieles nach Chuck, wenn man es will, selbst wenn man nur auf 3 popligen Barrégriffen rumhackt und die linke Hand Pause macht.
Insofern neige ich speziell bei Chuck auch zu der "Feeling"-Aussage, im Gegensatz zu der Techniklast irgendwelcher Griffbrettartisten der späteren Zeiten.

Pflicht: Johnny B. Goode lernen! Wie Chuck spielen wollen und das Ding nicht drauf zu haben ist völlig absurd.
YouTube und ähnliche Portale finde ich ganz gut, um einzelne, konkrete Sachen zu lernen, wie eben Johnny B. Goode - da solltest Du auf jeden Fall was finden.
Aber bei allgemeineren Dingen, wie etwa seine Technik insgesamt, ist mir das dort zu unübersichtlich und reizüberflutend; ich weiß dann nie so ganz, wo man anfangen soll. Da sind richtige, in sich geschlossenen Lehrmaterialien, ob nun als Buch, Online-Kurs und was-auch-immer für mich -persönlich- besser.

Ich habe "meinen Chuck" aus Joachim Vogels "Masters of Rythm Guitar" und Peter Fischers "Masters of Rock Guitar" gelernt.
Gute Bücher, hier werden die typischen Spielarten der bekanntesten Gitarristen aufgeteilt in lauter kleinen, im Handumdrehen erlernbaren Licks vermittelt. Man muss da nicht von Anfang an durchgehen und kann sich gleich herauspicken, was einen interessiert.
Für "Ich will so spielen wie ..." Ambitionen nur zu empfehlen.
In "Masters of Rythm Guitar" werden auch Keiths typische Stilistiken behandelt, habe ich mir aber nie angesehen da mich sein Spiel kalt lässt. Und auf Umstimmen hab ich gleich zweimal keinen Bock :D.

Der Tipp sich die Helden der Helden zu geben ist absolut richtig :great:

Ja, das fand ich an den genannten Büchern auch so gut: Es beginnt mit Blues-Größen wie B.B.King usw. und arbeitet sich chronologisch vor. Sodass man z.B. bei Hendrix, Clapton und anderen ganz viel wiedererkennt, dass man vorher gelernt hat und ein Ohr dafür entwickelt, wer wen beeinflusst hat. Während man später bei den 80er/90er-Gitarristen wiederum viel von Hendrix und Co. wiederfindet: Man erkennt die gerade Linie dahinter.
Letztlich spielen sie alle nur die gleichen Standards, interpretieren und erfinden sie aber immer wieder neu.
Auf diesen beiden Büchern fußte mein ganzes Spiel über viele Jahre, denn irgendwann wenn man alles aus dem Effeff kann, kombiniert man automatisch alles Mögliche und macht schließlich sein eigenes Ding daraus. Und so kamen die "Großen" damals wie heute ja auch zu ihrem eigenen Stil.
 

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