Wie lernt man spielen wie Chuck Berry / Keith Richards / etc.

Es beginnt mit Blues-Größen wie B.B.King usw. und arbeitet sich chronologisch vor.
Ich habs immer andersrum gemacht, mir den Stil des Gitarristen angeschaut, und dann geguckt wie er drauf kam.
Ist auch sehr interessant, nimmt oft den Zauber des Helden, aber erklärt die Herangehensweise an den Klang.
 
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http://www.fundamental-changes.com/guitar-style-keith-richards-rolling-stones/

Hier habe ich viel gelernt.
Open G tuning offen und dann 2. Saite 1. Bund und 4. Saite 2. Bund hinzufügen gibt Wechsel von G nach C Dur.
Dann mit Barree auf derm %. und 7. Bund dasselbe.
Wenn man das gut übt und mit Gefühl macht hat man schon den Halben Richards.
An der anderen Hälfte arbeite ich noch:D
 
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Technik ist die Grundlage, welche durch Ueben erlernt und gefestigt wird. Nur wer sein Handwerk beherrscht, kann sich in seinem Gitarrenspiel fallen lassen und den gespielten Noten Ausdruck verleihen. Das wird dann wohl das 'Feeling' sein.

Auch wenn das wieder ziemlich OT ist...Hierzu gibt es IMHO sogar ein theoretische Modell: Die 4 Stufen des Lernens.

1. Unbewusste Inkompetenz: Ich weiß nicht, dass ich etwas nicht kann. Z.B. Kleinkind spielt Autofahren hintern Steuer. Oder diverse Casting-Show-Kandidaten-Opfer (Schlimmstenfalls https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt)
2. Bewusste Inkompetenz. Ich weiß, dass ich etwas nicht kann. Z.B. Es ist eine gewisse Kompetenz von einer Sache notwendig, um überhaupt zu begreifen, dass man etwas nicht oder nur schlecht kann. Daher s.o. der Dunning-Kruger-Effekt
3. Bewusste Kompetenz. Ich muss darüber nachdenken, damit ich etwas kann. Um etwas zu tun, ist eine kognitive Leistung notwendig. Z.B ein Anfänger spielt Gitarre oder fährt Auto.
4. Unbewusste Kompetenz. Ich muss nicht mehr darüber nachdenken, um etwas zu tun. Jemand reißt dich mit 1,2 Promille Nachts um 3 aus dem Schlaf und drückt dir eine Gitarre in die Hand. Du klingst wie du klingen willst. Das nennt man dann auch Feeling.

Und wie bekomme ich das wieder On-Topic ?
Wenn du einen Stil spielen willst, dann musst du üben, bis du es im Schlaf kannst (4. Stufe). Wenn du es nicht schaffst, dann muss du den Stil so auf dich anpassen - also deinen eigenen Stil finden - so dass du es schaffst mit Feeling zu spielen. Dann bist du auch am Ziel.
 
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Komisch...ich habe mir noch nie angedacht, zu spielen wie der oder jener, finde das auch nicht unbedingt sinnvoll.
Klar, bisschen Inspiration is völlig okay, aber ansonsten soll man doch spielen, wie man selbst mag/empfindet/kann.
Keith Richard nachspielen ist doch total langweilig.
 
Also ich, als totaler Anfänger, und mit GMV würde jetzt sagen: Lerne die Grundlagen (Technik, typischen Harmonien der Musikrichtung {gibt es das überhaupt?}), und höre, höre höre. Hör die Johnny B. Goode und alles was dazu gehört immer wieder an. Genauso bei Keith/Stones. Dann bekommst du ein Gefühl für das, was sie auf der Gitarre machen. Lerne noch deren Songs nachzuspielen. Mit Tabs dazu wirst du im Internet zu geschmissen.

Und was Berry angeht. Technisch war er wohl eher durchschnitt. Aber er hat den Rock'n'Roll Sound erfunden. (OK, es gibt noch die alternative Version, dass so ein Typ aus der Zukunft damals mit seinem Cousin gespielt und ihn inspiriert hat. Zitat: "Hey Chuck, hör die das mal an." (Hält den Telefonhörer Richtung Bühne.) :D) Und genau genommen hat Berry 50 Jahre immer das gleiche gespielt. Schnelle Intros mit Doppeltönen (?) und dann Blues-Schema mit "Powerchords" und er Betonung auf der 2 und 4. Deshalb konnte er auch immer ohne Band spielen. Bzw. er hatte nie eine feste Band, sondern hat immer mit lokalen Bands gespielt als Backingband gespielt. Bruce hat es in seiner Autobiographie beschreiben als er mit der E Street Band Chuck begleitet hatte. Er hatte Chuck gefragt, was sie spielen werden. Antwort Chuck: "Chuck Berry Songs, denke ich."

Und Keith? Viel, viel Feeling und die Genialität zu markanten Riffs.
 
Also ganz unabhängig von der Stilistik gehe ich an Neuland immer folgendermaßen ran:

- Die Aufnahmen nehmen und das Material versuchen zu imitieren
Fall Chuck Berry: Nimm dir ein paar Aufnahmen und lerne sie Note für Note nachzuspielen, höre dir den Kram am besten raus und benutze keine Tabs oder sowas.

Schritt 2: Analysiere was er da macht. Nehme dir Takt für Takt vor und schaue was er da macht. Welches Tonmaterial benutzt er ? Was ist Stiltypisch gerade? Welche Art von Bending wird benutzt, welche Zieltöne werden angespielt?

Da kommt man schnell auf den Trichter was einfach typisch für den Musiker ist und was nicht.

Genauso mache ich das mit eigentlich allen Musikern die ich toll finde. Transkribieren und Analysieren sind die Stichwörter
 
- Die Aufnahmen nehmen und das Material versuchen zu imitieren
Fall Chuck Berry: Nimm dir ein paar Aufnahmen und lerne sie Note für Note nachzuspielen, höre dir den Kram am besten raus und benutze keine Tabs oder sowas.

Schritt 2: Analysiere was er da macht. Nehme dir Takt für Takt vor und schaue was er da macht. Welches Tonmaterial benutzt er ? Was ist Stiltypisch gerade? Welche Art von Bending wird benutzt, welche Zieltöne werden angespielt?

Das ist sicher eine gute Methode.
Das Problem ist nur, dass wer das kann keine Tips mehr braucht.

Ein durchschnittlicher Anfänger kann eben nicht Note für Note nachspielen und alles raushöhren.
 
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Hier noch mal ein Video mit den beiden. Wie man sieht klappt es bei Keith auch nicht immer sofort. :D
 
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Also Keith Richards hat ja nun auch schon einige Lenze auf dem Buckel - da sollte man schon typische Songs benennen, die man meint ... Honky Tonk Woman oder under my thumb ist ne andere Nummer als Satisfaction oder Jumpign Jack Flash und die sind wieder ziemlich weit entfernt von Love is strong oder The Worst von der CD voodoo lounge

Dann: Ohne backing tracks wird es nicht gehen, schätze ich. Das meisterhafte - neben den Riffs, die von selbst laufen wie Jumpign Jack Flash oder Satisfaction (und selbst da) - an KR finde ich sein Timing und das Weglassen und das Eingehen bzw. das kongeniale Sich-Einfinden mit der Band - dem drummer sowie dem Bassisten und dem Rest ... :)

KR ist einer der hammergeilsten und irgendwie eigenständigsten Rhytmusgitarristen und Begleit-Gitarristen, die ich kenne. Der ist im Puls, der setzt den Puls, der schwimmt im Puls ... und ohne hier den üblichen nichtsbringenden kreisel in Gang setzen zu wollen: man kann es analysieren und soll es auch, wenn man das kann und will - man kann es aber auch so machen, dass man so lange zu dem backing track mitspielt, bis man es von A bis Z bei einem song drauf hat und man keinen Unterschied zwischen der Gitarre von KR und der eigenen mehr hört.
Wie man dahin kommt - und die drei Ü sind auf alle Fälle dabei - ist eigentlich schnurz.

Ich persönlich würde es mit einem Backing-Track machen von einem stones-song, der noch relativ überschaubar ist und mich dann an die etwas schwierigeren Sachen ranrobben.

Nur mal ergänzend reingeschoben - die anderen aufgezeigten Wege führen auch alle zum Ziel.

(Falls der Threadersteller überhaupt noch mitliest ...)

x-Riff
 
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Es sind typische K.R.-Muster nicht einfacher zu spielen durch open G, sondern werden dadurch überhaupt erst möglich.

Hier ein typisches Riff in A und Standardtuning :

--------
2--3--2-------
2--2--2-----
2--4--2--------
0--0--0--------
-------------

Jetzt soll das 2 Bünde (auf H) höher genauso klingen - also mit dem Grundton unten:

-----------------
4---5------------
4---4---------------
4---6--------------
2---2---------------
----------------

Klarer Fall von überhaupt nicht spielbar.

Bei open G (A-Saite auf G gestimmt) geht es indes ganz einfach:

--------------
2--3--4--5---------
2--2--4--4-----------
2--4--4--6------------
2--2--4--4-------------
----------------



.

Das stimmt zwar, aber man muss nur die 5. Saite weglassen, dann geht es in Normalstimmung auch.
Also nur die 2 .3. und 4. Saite zupfen.
Meiner Meinung nach geht nicht viel Klang verloren wenn man die 5. Saite ignoriert.
Und Anfänger (oder wer nicht dauernd umstimmen möchte, oder sich ne neue Gitarre nicht kaufen will) hat viel gewonnen.
 
Es sind typische K.R.-Muster nicht einfacher zu spielen durch open G, sondern werden dadurch überhaupt erst möglich.

Hier ein typisches Riff in A und Standardtuning ...
Der "beste schlechteste Gitarrist der Welt", wie mein Gitarrenlehrer zu sagen pflegte :D
 
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Wie man so etwas akademisch in Noten erfassen kann, weiß ich nicht so recht, das muss man halt machen bis es "Klick" sagt. Hat man das raus, klingt wiederum vieles nach Chuck, wenn man es will, selbst wenn man nur auf 3 popligen Barrégriffen rumhackt und die linke Hand Pause macht.
Insofern neige ich speziell bei Chuck auch zu der "Feeling"-Aussage, im Gegensatz zu der Techniklast irgendwelcher Griffbrettartisten der späteren Zeiten.
hmm...so unterschiedlich sind die Auffassungen. Rhythmus und Anschlagtechniken sind halt auch Techniksachen. Und die müssen erstmal in Fleisch und Blut übergehen. Da ist teilweise viel schwerer als man es sich vorstellt.
Mein Lehrer "quält" mich auch sehr stark damit neben diverse anderen Technikübungen. Aber mit der Rhythmik habe ich die größten Probleme. Aber nur wenn das sitzt klingt auch ein Riff aus 3 unterschiedlichen Tönen irgendwie cool.

Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten das mit dem "Feeling" genau das gemeint ist, wenn der Rhythmus einfach perfekt sitzt und sich der Musiker so bewusster auf anderes konzentrieren kann.
Aber "Feeling" klingt halt irgendwie besser, und auch nicht so nach Arbeit und hartem Üben.
Ist aber nur meine bescheidene Meinung. Möglich das anderen das viel leichter von der Hand geht als mir.
 
Rhytmusgefühl ist ein Bestandteil von Feeling, letzteres umfaßt aber imho mehr. Beispielsweise Dynamik, ein Gefühl, wann etwas zu viel ist und wann zu wenig, Timing, ein Gefühl, ob man etwas eher soft oder weich spielt etc.

Natürlich steckt hinter allem auch Technik - oder anders gesagt: Will man das umsetzen, muss man es auch umsetzen können.
Aber nicht jeder, der es technisch umsetzen kann, kann es auch so umsetzen, dass es sich gut anhört, einen eigenen Stil hat etc.
Jeden Malstil zu beherrschen, bedeutet nicht zwangsläufig, ein Künstler zu sein. (Den beliebten Umkehrschluss unterschreibe ich allerdings nicht.)

Keith Richards ist mit Sicherheit ein extrem guter Gitarrenhandwerker und verfügt über eine sehr gute Technik - jedenfalls in den Bereichen, in denen er unterwegs ist (ob er beispielsweise Tapping beherrscht ist völlig uninteressant meiner Meinung nach) - das allein macht aber noch nicht KR aus.

Er ist halt auch einer der coolsten Gitarristen. Und hat seinen eigenen Stil.

x-Riff
 
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Rhytmusgefühl ist ein Bestandteil von Feeling, letzteres umfaßt aber imho mehr. Beispielsweise Dynamik, ein Gefühl, wann etwas zu viel ist und wann zu wenig, Timing, ein Gefühl, ob man etwas eher soft oder weich spielt etc.
Es ist natürlich nur meine persönliche Meinung, aber all die Dinge die unter dem Begriff Feeling zusammen gefasst werden sind für mich erstmal erlernbare Spieltechniken.
Wie schnell und gut das jeder einzelne erlernen kann kommt immer auf die individuellen Faktoren an. Aber ich hadere ein wenig damit das ganze einfach als Feeling abzutun, aus dem einfachen Grund da "Feeling" ja einfach ein "Gefühl"
bzw. Gespür für etwas ist. Ein Gefühl ist für MICH etwas nicht erlernbares,Technik ist halt erlernbar (in einem gewissen Rahmen).
Aber wenn man unbedingt spielen möchte wie Chuck Berry kann man sich seine Techniken aneignen,seine Songs nachspielen und zwar 1:1. Für manch einen mag das kein erstrebenswertes Ziel sein,den anderen macht es überglücklich.
Dabei gibt der Interpret dann vor was wann und wie angewendet wird. Man muss sich keinen Kopf machen ob man den Vibrato jetzt über 4 Takte durchführt oder nicht, wenn es das musikalische Vorbild macht dann macht man es halt auch so.
Ich stelle mir das ein wenig vor wie malen nach zahlen. Jeder der Zahlen lesen kann, den Zahlen eine Farbe zuordnen kann und in der Lage ist sauber einen Pinsel zu führen kann so "schöne" Bilder malen.
Der gleiche Mensch würde aber auf einer leeren Leinwand scheitern, weil er zwar die Technik kann aber nicht weiß welche Farbe er wann einsetzen soll.

Das was immer als Feeling bezeichnet wird ist aus meiner Sicht einfach das Gespür dafür mit welchen Techniken bestimmte Wirkungen erzielt werden,beim "kopieren" von Musik wird einem die Entscheidung abgenommen, aber man ist evtl. nicht in der Lage eigenen Stücken auch diese Aussagekraft zu verleihen.

Kannst du mir folgen,wie ich das meine?
Mit der Aussage "das ist Feeling" schwingt für mich auch ein Stück weit die Desillusionierung mit....nach dem Motto "wenn du das nicht hast,dann klingt es nicht so wie beim Original...kannste bleiben lassen".
Wobei ich aber denke das Musiker die dieses Feeling nicht haben zwar perfekt covern können aber evtl. nie etwas eigenes erschaffen werden was so klingt.
Voraussetzung ist immer das die Technik sitzt und zwar richtig. Aber das ist erlernbar...zumindest hoffe ich das,denn ich persönlich glaube nicht das ich das was als Feeling bezeichnet wird, habe.

Ich weiß das viele mit der Sichtweise wohl ein Problem haben werden...aber es ist ja nur meine persönliche Ansicht. Und dies auch aus dem gewissen Selbstschutz heraus, das ich auch wenn ich nicht dieses Feeling habe(haben sollte)
irgendwann vielleicht mal gute Musik machen kann wenn ich die Technik lerne und nicht auf die Gabe "Feeling" angewiesen bin.

Gruß Marcus
 
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Hi Marcus,
ich glaube, wir meinen das gleiche, aber es hat eine andere Bedeutung für uns.

Wobei ich aber denke das Musiker die dieses Feeling nicht haben zwar perfekt covern können aber evtl. nie etwas eigenes erschaffen werden was so klingt.
Voraussetzung ist immer das die Technik sitzt und zwar richtig. Aber das ist erlernbar...
Das ist exakt das was ich meine.
Technik ist beschreibbar, erlernbar und anwendbar ... und damit sind alle cover beherrschbar - wie die Techniken selbst.
Feeling wäre das, was es braucht, um auf Basis dieser Techniken eigene songs zu erschaffen.

Ich selbst werte dabei, wie (leider) oft üblich, nicht. Ich halte auch nichts davon, sich über Defizite zu beschreiben (das kann ich nicht ...) - wenn, dann wäre es eher beschreibend: das kann ich gut / fällt mir leicht - das habe ich noch nicht drauf / fällt mir schwer.

Für manchen ist es gut, sich an seinen Stärken zu orientieren und diese auszubauen, der andere sieht die Herausforderungen darin, sich Neues, Unbekanntes anzueignen.

Beides ist okay.

Ich glaube auch nicht an die Aufteilung in absolute Lager, wie nurundimmer-Techniker versus nurundimmerkreativküstler, ich glaube nicht an absolute Festlegungen.
Das mag für eine Diskussion oder abstrakte Betrachtung hilfreich sein, um die verschiedenen Aspekte deutlich unterscheiden zu können.

Im realen Leben gibt es meiner Beobachtung immer Mischformen. Und es gibt Übergänge.
Ein cover zu nehmen und an einer Stelle dies leicht zu variieren, wäre eine Möglichkeit. Ein Teil des Solos festzulegen, einen anderen Teil für Improvisationen offen zu lassen, eine weitere. Jammen eine dritte. Es gibt etliche Übergänge, wie man vom 100%-cover zu so etwas wie einer individuellen Coverversion kommt. Oder zu einem coverähnlichen bzw. genretypischen song. Und von da aus zu einem eigenen Stil.

Wobei: das muss keiner anstreben.

Was wichtig ist und meiner Erfahrung nach zu Verwirrung führt, ist dass es ein grundsätzlich anderes Herangehen und in gewisser Weise auch andere "Tugenden" erfordert, das eine zu erlernen und das ander zu ermöglichen:
Beim Technikerlernen soll man sich konzentrieren, mit eingeschaltetem Kopf arbeiten, diszipliniert sein, den Erfolg kontrollieren, sich auf den Willen fokussieren etc.
Beim Improvisieren oder bei kreativen Prozessen soll man loslassen, den Kopf ausschalten, frei werden und dem Grundsatz folgen, dass der Weg das Ziel ist und es so etwas wie Scheitern nicht gibt: es gibt nur Erfahrung - und der unbedingte Wille ist eher hinderlich als förderlich.

Aus meiner Erfahrung heraus scheitern viele an dem Sich-Erschließen von Improvisation, weil sie dabei mit den gleichen Mitteln und Vorstellungen herangehen wie bei dem disziplinierten Üben von Techniken, während das genaue Gegenteil von Nöten wäre.

Dazu kommt die Hemmung, sich in so Gefilde einzulassen. Dabei ist nichts natürlicher als erst mal unsicher zu sein beim Betreten von Neuland. Es gibt Legionen technisch sehr guter Musiker und vom-Blatt-Abspieler, die quasi in Panik geraten, wenn sie kein Notenblatt vor sich haben. Und sehr erstaunt gucken, wenn man ihnen sagt, dass das völlig okay ist. Und dass sie halt trotzdem spielen sollen. Und auf die Frage, was denn wäre, wenn sie etwas falsches spielen, sagt, dass das dann halt so ist und ein bug manchmal ein feature sein kann. Und dass es darauf gar nicht ankommt. Sondern darauf, es einfach zu tun.

Hat jetzt vielleicht etwas weggeführt von KR, außer, dass er wahrscheinlich eine sehr gute Mischung von beidem ist. Und sich schon lange keine Platte mehr um so Sachen macht.

x-Riff
 
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Hi Marcus,
ich glaube, wir meinen das gleiche, aber es hat eine andere Bedeutung für uns.
Ja das denke ich auch. Ich finde nur das dem Feeling zu viel bedeutung gegeben wird in Bezug darauf wenn jemand fragt wie er/sie/es solche Musik machen kann, wie man auch an diesem threat sieht. Nach der Frage des OT nach Tipps Büchern und Videos zur Thematik Rock'n Roll ala CB und KR kommen einige wenige Tipps in die Richtung. Dann kommt der Punkt mit dem Feeling...das wirkt auf mich wie ein Universaltipp oder halt KO Kriterium (wenn man es nicht hat).

Ich bin eigntlich auf das Thema nur aufmerksam geworden, da ich auch ein Lied habe was ich einfach so ar***geil finde das ich es irgendwann man spielen können möchte: Johnny be Good
Daher hab ich meinen Lehrer darauf angesprochen und darum gebeten das wenn er der Einschätzung ist das ich gut genug bin um das vernünftig lernen zu können ohne das es dann nur klingt will gewollt aber nicht gekonnt mit mir sich dem Stück mal annimmt. Ich glaube das es jetzt noch nicht so weit ist, aber er merkt es sich.
 
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Wer die Technik beherrscht, der kann Feeling-oder-was-immer-das-auch-sein-mag in sein Spiel einbringen.
Würde ich so nicht unterschreiben. Nicht jeder, der die Technik beherrscht, kann das. Andersrum wird ein Schuh draus: nur der kann (gezielt) "Feeling-oder-was-immer-das-auch-sein-magin sein Spiel einbringen", der die Technik beherrscht.

Dabei verstehe ich unter Feeling ein Gespür dafür, wie weit man sich von gängigen Mustern entfernen kann, ohne dass es daneben klingt. Wer am Rechner eine Rhythmusgitarre "programmieren" will, hat keine Probleme mit dem Timing. Das Schwierige ist es, den Rhythmus zum Leben zu bringen, indem man sich (minimal) vom 100% korrekten Timing entfernt.

Gilt für Soli entsprechend, inklusive der Töne, die gespielt werden.
 
Hmm...für mich sind eure beiden Aussagen im Kern gleich.
Wer die Technik drauf hat kann Feeling einbringen <-> nur der kann Feeling einbringen der die Technik beherrscht hat.
 
Da im originalen immer nach einer Lernhilfe gefragt wurde möchte ich hier noch auf eine Quelle hinweisen die auch recht gut ist und das ist der Channel von Sam AKA MyTwangyGuitar
Der hat oft freie Tutorials, bietet aber auch extrem gutes Material per Download oder DVD zum Kauf an.
Kleine Beispiel hier mit Carol:



...und wenn man genug übt dann klingts vllt später dann auch so:




und kleiner Nachtrag: Wenn man Chuck and Keith mag darf man Ronnie Wood nicht vergessen:

 
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Hmm...für mich sind eure beiden Aussagen im Kern gleich.
Wer die Technik drauf hat kann Feeling einbringen <-> nur der kann Feeling einbringen der die Technik beherrscht hat.
Ich denke, es soll bedeuten, dass nicht jeder, der die Technik beherrscht ein Feeling hat. Dass man die Technik beherrscht, ist Voraussetzung dafür, dass man VIELLEICHT das Feeling hat.


Es ist wie bei einem Vierreck. Jedes Quadrat (Feeling) ist ein Viereck (Technik), aber nicht jedes Viereck ein Quadrat
 

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