Auflösung von Dominantseptakkorden

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tritonus19
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Hallo!

Ich bin gerade dabei und frische meine Satzlehre-Kenntnisse etwas auf. Brauche nur einmal eure Hilfe, ob ich alles richtig gemacht habe. Und zwar geht es um einen Dominantseptakkord in all seinen Erscheinungsformen (Grundstellung und alle drei Umkehrungen, jeweils in enger Lage), der regelkonform zur Tonika aufgelöst werden soll. Sind meine Auflösungen so korrekt? Hier mein Ergebnis:

d7.JPG


Freue mich über eine kurze "Kontrolle" =)

Liebe Grüße,
tritonus19
 
Eigenschaft
 
Ich sehe jetzt keine Fehler, sieht gut aus. Du könntest alternativ im ersten Beispiel auch das E doppeln, und im letzten Beispiel das D zum E führen, das wäre auch nicht falsch.

grüße B.B.
 
Jein, nach den ganz strengen Regeln der Stimmführung wären das Terzverdoppelungen, die aber vermieden werden sollen. "Sollen" heißt zwar nicht "absolut verboten" und es gibt genug Fälle, wo man tatsächlich die Terz verdoppelt, aber mit der Grundtonverdopplung, wie es hier notiert ist, ist es besser.
 
Aber warum muss in der Auflösung der Grundstellung der Zielakkord (Tonika?) unvollständig sein?
 
Bitte auch auf den horizontalen stimmenfluss achten, besonders bei sopran und bass, "melodische", sangbare mittelstimmen erfordern besonderes geschick.
Elementare übung ist immer gut, aber wer schreibt noch strenge (vokal)sätze? Das war mode im '400 und klang gut in den neuen kathedralen. Zu gut, wie die kirchenbehörden befanden, die kirchenmusik reformierten und dem wort wieder das gewicht gaben, das in der stimmenvielfalt der motetten verloren gegangen war.
Anregung, diese musik von Dufay, Ockeghem und Van der Weyden alias Des Près mal wieder zu hören!

Zu recht konnte sein Zeitgenosse Martin Luther von ihm sagen: „Josquin ist ein Meister der Noten; diese haben tun müssen, wie er gewollt, andre Komponisten müssen tun, wie die Noten wollen.“
 
Aber warum muss in der Auflösung der Grundstellung der Zielakkord (Tonika?) unvollständig sein?
Muss er natürlich nicht, danke der Nachfrage.
Da das D in das C geführt wird (Alt), kann das H auch abwärts in das G springen (Tenor). Die sozusagen ´bürokratisch´ korrekte Auflösung des H in das C wird dann vom Alt übernommen.
Wobei unbedingt angemerkt sei, dass für einen Klaviersatz diese ´bürokratisch´ strengen Regelndes "klassischen" Choralsatz eigentlich nicht angewendet werden müssen. Hier findet die Terzverdopplung ohnehin nur optisch statt. Gespielt würde in den notierten Beispielen sowieso nur die eine betreffende E-Taste.

Elementare übung ist immer gut, aber wer schreibt noch strenge (vokal)sätze?
Moderne Komponisten würden das nicht mehr tun außer als Zitat. Aber in den Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen wird das korrekte Aussetzten einiger Takte im traditionell ´korrekten´ Stil durchaus verlangt. Und eben auch die richtige Auflösung und Weiterführung von vorgegebenen Dominant-Akkorden. Für die Schulung jeglichen harmonischen Verständnisses ist die Beschäftigung mit dem traditionellen Choralsatz und noch mehr dem Kadenzenspiel nach wie vor sehr sinnvoll meiner Erfahrung nach (ich unterrichte Harmonielehre/Gehörbildung im Rahmen der Studienvorbereitung an unserer Musikschule).
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Anregung, diese musik von Dufay, Ockeghem und Van der Weyden alias Des Près mal wieder zu hören!
Diese Empfehlung kann ich nur unterstreichen!
 

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