monotoner, ausdrucksloser Gesang

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marco1
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Hallo zusammen,

ich mache schon seit rund 17 Jahren Musik.
Zumeist bin ich mit der Gitarre unterwegs, ich habe jedoch auch schon diverse andere Instrumente ausprobiert.
Was ich immer gerne gekonnt hÀtte, aber mich nie wirklich getraut habe, ist zu singen.
Mir gefÀllt meine Stimme weder beim Sprechen, noch beim Singen. Es tönt irgendwie monoton, langweilig, farblos und ohne Ausdruck.

Was ich jedoch gut kann, ist die Intonation und das Hören. Bei den klassischen Einsing-Übungen La-La-La-La , Li-Li-Li-Li etc gelingt es mir eine bessere Resonanz zu erzeugen.
Sobald allerdings Text dazu kommt, wird es wieder monoton.

Unterdessen war ich auch schon bei 2 Lehrererinnen. Beide konnten mir generell zum Instrument Stimme helfen. Beide konnten mich jedoch stilistisch nicht fördern, da sie aus der Klassik kamen und ich eigentlich in Richtung Pop abziele.

Muss man sich mit der Monotonie der eigenen Stimme abfinden? Bei mir tönt es meist nicht wie Singen, sondern eher wie "Sprechen in verschiedenen Tonlagen"
Kann man daran arbeiten?
Ich will zumindest die Hoffnung daran haben.

Habt Ihr mir Tipps, wie ich da einen weiteren Schritt machen kann?

Gruss
Marco
 
Eigenschaft
 
Bei mir tönt es meist nicht wie Singen, sondern eher wie "Sprechen in verschiedenen Tonlagen"

Damit hast dir die Antwort schon selbst geben. Ähnlich habe ich es in unseren FAQ schon fĂŒr knapp 10 Jahren formuliert:

Das Problem ist wohl, dass die meisten AnfĂ€nger technisch gesehen noch gar nicht singen, sondern in verschiedenen Tonhöhen "sprechen". Anders gesagt: sie singen in einem Bereich, den sie im tĂ€glichen Sprachgebrauch nutzen. Der ist meist eher leise, in mittlerer bis tiefer Lage, wirkt etwas monoton, hat einen relativ geringen Tonumfang und reicht fĂŒr ausdrucksstarken Gesang nicht aus.


Daher meine Vermutung: Du "tönst" nicht nur, als ob du in verschiedenen Tonhöhen sprichst, du tust es wahrscheinlich tatsÀchlich.

Muss man sich mit der Monotonie der eigenen Stimme abfinden?

Die Stimme selbst kann eigentlich nicht monoton sein. Sie ist ja "nur" ein Klang.

Ohne dich je gehört haben, kann man natĂŒrlich nur in den blauen Dunst spekulieren. Aber normalerweise sollte sich das mit dem Aufbau der Stimme legen bzw verschwinden. Das ist ja der Sinn der Stimmbildung.

Unterdessen war ich auch schon bei 2 Lehrererinnen.

Wie lange? Wie hÀufig?

Beide konnten mir generell zum Instrument Stimme helfen..

Inwiefern/wobei/womit konnten sie dir helfen? Die Monotonie ist ja offensichtlich nicht weg.

Beide konnten mich jedoch stilistisch nicht fördern, da sie aus der Klassik kamen und ich eigentlich in Richtung Pop abziele.

Dann wĂ€re ein Pop-Lehrer einen Versuch wert, oder? Dennoch: Lehrer können nicht die ganze Arbeit ĂŒbernehmen. Gerade das Finden deines Stils verlangt eben auch ein wenig KreativitĂ€t von dir selbst.
 
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Muss man sich mit der Monotonie der eigenen Stimme abfinden? Bei mir tönt es meist nicht wie Singen, sondern eher wie "Sprechen in verschiedenen Tonlagen"
Kann man daran arbeiten?
Ich will zumindest die Hoffnung daran haben.
Hm, ich frage mich, was Dein inneres Bild ist.

Beispielsweise: MĂŒssen Texte monoton klingen? Ein paar Leitfragen: SpĂŒrst Du Musik in Dir? Wenn ja, findet die eine Ausdrucksweise, Bewegung inklusive? Mehr fĂŒr Dich selber: Wie hat sich die Monotonie Deiner Stimme entwickelt? Ab wann war sie eintönig?

"Ausdruck" hat ja viele Facetten.

Monotonie könnte man ja meinem Instrument nachsagen :D Bohren wir es ein wenig auf.

Monotonie kann man ja auf verschiedene Weisen nutzen, kontrastieren oder brechen. SprechgesÀnge, Liturgien sind eine Weise. Rhythmen und Betonungen sind eine andere, von vielen Möglichkeiten. Wenn Du ein wenig damit experimentierst, triffst Du vielleicht auf "Deine Rhythmen". Sind erst die Rhythmen da, könnten Töne wie von selbst folgen.

Beispiel:
  • beliebiger Text, Regel "Silben abwechselnd kurz, lang"
  • => be-lieee-big- geeer Txt
  • das ergibt schon fast von alleine ein Heben und Senken in der Stimme, und damit fast schon Höhenunterschiede
  • hm, könnte schon fast auf einen Walzer-Rhythmus gesungen werden ...

NÀchster Schritt könnte sein, richtig alte Gedichte zu lesen und zu sprechen. Also solche, wo die alten Dichter noch Satzmelodie einbauten (Jamben, Daktylen usw.).

Ich mag beispielsweise den "Herr Ribbeck von Ribbeck, im Havelland. Ein Birnbaum in seinem Garten stand." Der betont sich fast von alleine. Den Text könnte ich mit monotoner Stimme geshuffelt oder im Swing-Stil jazzartig wiedergeben. Oder mit ein paar Extrapausen halt gerade geteilt im Rock- oder Pop-Rhythmus. Je nachdem kann das schon monoton g**l wirken, und den einen oder anderen Ton 'entgleisen' lassen.

Auch hier wieder: Sobald Musik in Dir ist, nimmt die Dich und Deine Stimme irgendwann mit.


Musik ist ja nur zum Teil "Tonhöhe". Musik bewegt: Die Bewegung startet in mir. Musik berĂŒhrt. Musik teilt mit, drĂŒckt etwas wortlos aus.

Auch das könnte ein Zugang zur VerĂ€nderung sein. (Wieder) NachspĂŒren, wie Deine Lieblingsmusik Dich bewegt, berĂŒhrt, etwas (ohne Text) mitteilt. Und dann vielleicht schrittweise nachahmen, erst monoton, dann ... wer weiß?

GrĂŒĂŸe + viel Erfolg, Michael
 
Vielleicht ein falscher Ansatz, viele wollen gerne wie Joe Cocker (beliebig austauschbar) klingen, ĂŒben, nehmen Unterricht und sind dann bestenfalls eine billige Kopie Ihres Idols (siehe DSDS u.Ă€.).
Stehe zu deiner Stimme, mach Sie zu deinem Markenzeichen (So wie einst z.B. Leonard Cohen), schreib Songs, die diese Monotonie als Ausdrucksmittel betonen (oder covere solche Songs). nimm einen "fröhlichen" Beatles Song, spiele Ihn in Halftime mit einer gewissen Tragik und schon verkehrt sich dein Selbsteindruck (und der der Zuhörer) zum Positiven. Vereinfache die (Cover) Songs harmonisch, bis Sie zu deiner Stimme passen, wenn du mit den Worten Schwierigkeiten hast singe scat Gesang (https://de.wikipedia.org/wiki/Scat). Mach ein paar Aufnahmen und spiele Sie Freunden vor mit der Aussage, das ist so gewollt, ich bin sicher die Resonanz wird positiv sein.
Kurz, mach aus deiner (vermeintlichen) Not eine Tugend...
 
Man kann zu einem Tennisspieler sagen, mach aus deiner Not eine Tugend, spiel gegen die Wand du wirst ein toller "Gegen die Wand"-Spieler werden, oder man könnte sagen, ĂŒben, lernen, mit Geduld, Fleiß und Anleitung (und dann 10-20Jahre spĂ€ter, kann man immer noch aus Nöten Tugenden entwerfen).
 

Da ich mich irren könnte und den TE auch noch nie habe singen hören, wĂŒrde ich gern abwarten, was er dazu sagt, bevor ich das erklĂ€re. Es wĂ€re möglich, dass er einfach nur noch nicht singen kann. Und dazu muss man nicht stehen.
 
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Besten Dank fĂŒr die RĂŒckmeldungen und fĂŒr die Geduld.

Ähnlich habe ich es in unseren FAQ schon fĂŒr knapp 10 Jahren formuliert:
Ja, von einem Deiner BeitrÀge habe ich mir den Ausdruck "Sprechen in Tonlagen" abgekupfert. Ich finde es trifft es gut.
Die FAQ ist ja sehr umfangreich und ich bin erst nach Deinem Hinweis nun auf den Beitrag gestossen.
Wie ich den Knopf aufmachen kann weis ich noch nicht wirklich. Ich bin aber daran mir einen kleinen Bastel oder Überaum zu suchen, wo ich mal lauter raussingen kann, ohne dass meine Nachbarn alle Ohrenkrebs bekommen.

Aber normalerweise sollte sich das mit dem Aufbau der Stimme legen bzw verschwinden. Das ist ja der Sinn der Stimmbildung.
Das nehme ich gerne als Motivation.
Morgen habe ich nochmals eine Probestunde bei einer klassischen Lehrerin. Mal schauen, was da raus schaut...

Wie lange? Wie hÀufig?
Bei der ersten war ich vor rund 2 Jahren fĂŒr 3 Lektionen. Eine Ă€ltere Dame, welche eine ganz gute Art hatte. Sehr herzlich und immer auf das Positive schauend hat sie mich viel gelobt. Ich habe damals abgebrochen, da der Unterricht einfach sehr teuer war dort.
2 Jahre habe ich nun nichts gemacht und bin Anfang dieser Woche zu einer neuen Lehrerin, die etwas gĂŒnstiger ist. Sie hat mir gleich mitgeteilt, dass ich wahrscheinlich bei jemandem anderen besser aufgehoben wĂ€re. Nur die Person, welche sie mir genannt hat nimmt ĂŒber 100.-/60min was mir zuviel ist.

Inwiefern/wobei/womit konnten sie dir helfen? Die Monotonie ist ja offensichtlich nicht weg.
Bei der von dieser Woche kann ich es nach 1 Probelektion nicht sagen. Die Lehrerin vor 2 Jahren hat mir vorallem bei meinem mangelden Selbstvertrauen geholfen mit viel Komplimenten. Sie hat mir doch eine Freude vermitteln können in den 3 Probelektionen. Es hat mir einrach gut getan ĂŒber meine Ängste zu springen und einmal etwas ganz Neues auszuprobieren.

In 3 Wochen habe ich die Möglichkeit bei einer Lehrerin eine Probelektion zu nehmen, welche mehr Pop macht.
Mit einem Gesangslehrer der ganz klar im Pop zu hause ist, habe ich Kontakt aufgenommen und werde mal mit ihm telefonieren. Er hat am liebsten fixe Termine jede Woche oder alle 2 Wochen, was mir vom Job leider nicht möglich ist. Ich bin auf FlexibilitÀt angewiesen, weil ich es im Job eben auch immer sein muss.


SpĂŒrst Du Musik in Dir? Wenn ja, findet die eine Ausdrucksweise, Bewegung inklusive? Mehr fĂŒr Dich selber: Wie hat sich die Monotonie Deiner Stimme entwickelt? Ab wann war sie eintönig?
Ich spĂŒre die Musik schon irgendwie. Beim Bewegen fangen meine Hemmungen allerdings bereits an. Headbangen ist das maximum, was ich tanzen kann :)
Gerne habe ich alles unter Kontrolle und versuche, dass was ich mache, Perfekt zu machen. Ich habe erkennt, dass diese beiden Attribute mich auch in ganz anderen Settings "behindern". Ein Bier auf Konzerten hilft mir schon und dann singe ich auch lauthals mit (solange niemand ein Mikro hinstellt). Ich trinke keinen Alkohol vor oder wÀhrend dem Spielen. Das Bier in dieser Situation gönne ich mir als Zuschauer.

Ab wann meine Stimme eintönig wurde, kann ich nicht sagen. Ich höre Sie ja meist nur ĂŒber meine Knochen und ganz selten mal von einem Lautsprecher.

Monotonie kann man ja auf verschiedene Weisen nutzen, kontrastieren oder brechen. SprechgesÀnge, Liturgien sind eine Weise
.. das ist eine coole Idee. An das habe ich gar nicht gedacht. Vielleicht probier ich mal Fanta-4. Eigentlich wĂŒrde mir U2 besser gefallen, aber ich bin offen fĂŒr Neues.

NÀchster Schritt könnte sein, richtig alte Gedichte zu lesen und zu sprechen
was ich schon versucht habe, sind Songtexte als Vortragung vorzulesen. Hat auch nicht so gut funktioniert, da es monoton blieb oder komisch wurde.

(Wieder) NachspĂŒren, wie Deine Lieblingsmusik Dich bewegt, berĂŒhrt, etwas (ohne Text) mitteilt. Und dann vielleicht schrittweise nachahmen, erst monoton, dann ... wer weiß?
Also erst mal einfach die Musik wirken lassen und fĂŒhlen?

Musik bewegt: Die Bewegung startet in mir
Die letzten paar Jahre hatte ich mit der Musik, welche mal meine totale Leidenschaft war viel mehr Frust als Lust.
Dies hat wohl sehr stark mit meinen perfektionistischen AnsprĂŒchen zu tun, wenn ich selber etwas spiele.


Vielleicht ein falscher Ansatz, viele wollen gerne wie Joe Cocker (beliebig austauschbar) klingen,
Ich habe nicht DEN LieblingskĂŒnstler. Oder DIE Stimmvorlage, nach welcher ich klingen muss. Es gibt da draussen so viel Gutes.
Musik ist jedoch etwas Lebendiges und Dynamisches und dass wĂŒrde ich auch gerne mit der Stimme irgendwie "machen" könnnen
 
Danke Marco1 fĂŒr Deine Offenheit.

Also mein BauchgefĂŒhl meldet weiter: "Vielleicht ist die monoton wirkende Stimme eine Folge anderer Baustellen, die noch ihrer Vollendung harren." (Wie öffentlich Du das hier machen willst, musst Du selber einmal schauen.)

.. das ist eine coole Idee.
Das freut mich. Versuch's einfach 'mal.

Also erst mal einfach die Musik wirken lassen und fĂŒhlen?
Ja :)

Die letzten paar Jahre hatte ich mit der Musik, welche mal meine totale Leidenschaft war viel mehr Frust als Lust.
Das ist schade. Vielleicht findest Du ja ein paar fĂŒr Dich unbekannte StĂŒcke, die Dich ansprechen. Denen könntest Du dann nachspĂŒren ... und etwas Neues dabei entdecken.

"Air" von J.S. Bach rĂŒhrt mich immer wieder - der alte Meister verstand sein Handwerk. Falls Du es probieren möchtest: oder hier

was ich schon versucht habe, sind Songtexte als Vortragung vorzulesen. Hat auch nicht so gut funktioniert, da es monoton blieb oder komisch wurde.
Falls die Songtexte selbst dazu beitragen ... rate ich zu Gedichten (schon wieder alte Meister ...)

Ich spĂŒre die Musik schon irgendwie. Beim Bewegen fangen meine Hemmungen allerdings bereits an. Headbangen ist das maximum, was ich tanzen kann :)
Ok, es gibt ja noch andere Sinne. Falls Du beispielsweise gut visualisieren kannst, stelle Dir doch die Musik bildhaft vor (z.B. "ich sehe Jemanden tanzen" oder "etwas Passendes geschieht zur Musik vor meinen Augen"). Oder folge Deiner Atmung, die der Musik folgt. Oder den unwillkĂŒrlichen Bewegungen, die die Musik dann doch irgendwo auslöst (Hand, Finger, leichtes Nicken, usw.). Alles kann, nichts muss.

Musik. Wirkt. Bewirkt. Heilt. Erheitert. Ergreit. FĂŒhlt. Gibt. Öffnet. Teilt mit. ...
 
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Bei der ersten war ich vor rund 2 Jahren fĂŒr 3 Lektionen. Eine Ă€ltere Dame, welche eine ganz gute Art hatte. Sehr herzlich und immer auf das Positive schauend hat sie mich viel gelobt. Ich habe damals abgebrochen, da der Unterricht einfach sehr teuer war dort.
2 Jahre habe ich nun nichts gemacht und bin Anfang dieser Woche zu einer neuen Lehrerin, die etwas gĂŒnstiger ist. Sie hat mir gleich mitgeteilt, dass ich wahrscheinlich bei jemandem anderen besser aufgehoben wĂ€re. Nur die Person, welche sie mir genannt hat nimmt ĂŒber 100.-/60min was mir zuviel ist.
Gosh, das ist ja gar nichts. Du brauchst als erstes einmal Geduld. Viel Geduld. Beim Singen hast Du am Anfang quasi noch kein Instrument, das muss erst "gebaut" werden. Es heißt nicht umsonst Stimmbildung".
An das habe ich gar nicht gedacht. Vielleicht probier ich mal Fanta-4. Eigentlich wĂŒrde mir U2 besser gefallen, aber ich bin offen fĂŒr Neues.
Offen fĂŒr Neues ist immer gut :) Letztlich musst Du das singen, was Du kannst und Deine Stimme hergibt. Durchaus auch auf Deine Art. Ich werde nie, nie, klingen wie Cohen. Das Hallelujah singen ich trotzdem ab und an :)
was ich schon versucht habe, sind Songtexte als Vortragung vorzulesen. Hat auch nicht so gut funktioniert, da es monoton blieb oder komisch wurde.
Die Idee mit den Gedichten finde ich ganz gut. Wirklich Gedichte, keine Songtexte. Singen hat durchaus auch eine Prise Schauspiel in sich. Mache Dir die Aussage der Gedichte klar und versuche, das mit der Stimme darzustellen. Oder nimm einen Text, ziemlich egal was, und lese den dramatisch / traurig / verliebt / fröhlich / mitreißend / ...
Dies hat wohl sehr stark mit meinen perfektionistischen AnsprĂŒchen zu tun, wenn ich selber etwas spiele.
Die schraube erst einmal ganz gewaltig runter, das hindert nur. Kannst sie ja spÀter mal, so in ein paar Jahren, wieder dosiert zugeben.
Ich habe nicht DEN LieblingskĂŒnstler. Oder DIE Stimmvorlage, nach welcher ich klingen muss. Es gibt da draussen so viel Gutes.
Gute Einstellung. :great: Letztlich kannst Du eh nur nach Dir klingen, und welchen Schatz Deine Stimme bietet, musst Du erst noch entdecken :)
 
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Also ich will hier ganz bestimmt nicht kontraproduktiv werden, aber du hast mit Antipasti und moniaqua schon zwei Hechte angelockt, die ich nicht freiwillig von der Leine lassen wĂŒrde! Das wĂŒrde ich skrupellos ausnutzen! :tongue: Wenn du dich traust, mach' ein Tonbeispiel... :engel:
 
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Musik ist jedoch etwas Lebendiges und Dynamisches und dass wĂŒrde ich auch gerne mit der Stimme irgendwie "machen" könnnen
Eine kleine ErgÀnzung, als Vorschlag.

Vor der hörbaren Stimme steht die innere Vorstellung von dem, was gleich (hörbar) werden wird.

Bin in diesem Zusammenhang zufĂ€llig auf dieses Video gestoßen. Zum Beobachten: Hör die Musik, schau' in die Gesichter ... was mag in den Musikern vor sich gehen? Was bewegt sie?



GrĂŒĂŸe, Michael
 
Wenn du dich traust, mach' ein Tonbeispiel...

ha ha... nee. trau ich mich noch nicht.
Ich muss noch etwas ĂŒben.
Gestern hatte ich aber nochmals eine Probestunde bei einer GL, welche ebenfalls aus dem klassischen kommt.
Es hat, auch wenn es mich viel Überwindung kostet, doch irgendwie auch Spass gemacht und motiviert.
Ich habe wieder gutes Feedback erhalten ("gar nicht so schlimm, wie Du denkst") und mit viel Humor hat das auch sehr ansteckend gewirkt.
Aus diesem Grund habe ich entschieden, kommende Woche gleich noch eine Stunde anzuhÀngen.
Das erste, was Ihr aufgefallen ist, ist meine Aussprache. Ich neige dazu Buchstaben zu verschlucken oder nicht deutlich genug auszusprechen.


Die schraube erst einmal ganz gewaltig runter, das hindert nur. Kannst sie ja spÀter mal, so in ein paar Jahren, wieder dosiert zugeben.

Da bin ich ja dran. Dazu habe ich mir auch Hilfe geholt, indem ich einen Coach bei der Seite habe.
Das mit dem Perfektionismuss hat mir schon manche Freude geraubt. Da soll jetzt schluss sein.


Hör die Musik, schau' in die Gesichter ... was mag in den Musikern vor sich gehen? Was bewegt sie?

ich weis es nicht. Als Pop-Hörer hatte ich lange das GefĂŒhl, klassische Musik sei emotionall "tot". Ich habe aber mal mit dem Kontrabass klassischen Unterricht und konnte mich da in verschiedene Sachen einhören. Es ist fĂŒr mich immernoch so eine Gratwanderung, ob es nun eine kalte Interpretation ab Blatt ist oder ob die einzelnen Stimmen mit IndividualtitĂ€t gefĂŒllt werden.
Bei dem verlinkten Video sieht man aber gut, wie auch die Instrumentalisten sehr angespannt sind und mit dem ganzen Körper mit gehen. Tiefe Töne von unten und im gestreckter Haltung, fast auf Zehenspitzen die höchsten Töne.
 
Es ist fĂŒr mich immernoch so eine Gratwanderung, ob es nun eine kalte Interpretation ab Blatt ist oder ob die einzelnen Stimmen mit IndividualtitĂ€t gefĂŒllt werden.
Stimmt, das ist bei klassischer Musik und im Orchester deutlich schwieriger. Allerdings unterscheiden sich gleiche StĂŒcke von Orchester zu Orchester, was einen gewissen Interpretationsspielraum nahelegt ;)

Bei dem verlinkten Video sieht man aber gut, wie auch die Instrumentalisten sehr angespannt sind und mit dem ganzen Körper mit gehen. Tiefe Töne von unten und im gestreckter Haltung, fast auf Zehenspitzen die höchsten Töne.
Stimmt, auch das ist dabei. Mir fielen die Passagen auf, wo alle Instrumentalisten spielen: Ihre Vorfreude auf das gleich Kommende, auf den jetzt folgenden (subjektiven) Genuß. Aber auch das etwas gelangweilte Herumsitzen wĂ€hrend der langen Solistenpassagen. Oder die vielen Interaktionen, die aus der Mimik erkennbar sind. (Das wird noch sichtbarer, wenn man den Ton ausschaltet.)

All das kann man auch bei Popbands beobachten und hÀufiger sicher noch im Publikum, das jede Silbe in- und auswÀndig kennt und genau das erwartet, was jetzt kommt.

Mein Fokuspunkt war hier, mögliche Ansatzpunkte aus beobachtbaren ZusammenhĂ€ngen zwischen innerem Erleben und Ă€ußerem Ausdruck zu gewinnen. Man könnte ja umgekehrt als Gedankenspiel ĂŒberlegen, was passieren muss, damit man a) innerlich so bewegt ist, wie in diesen Beispielen, und b) es nach Außen praktisch eintönig umsetzt. Möglich ist es, und vielleicht findest Du ja so die eine oder andere Kleinigkeit, die Du bei Deinem Singen verĂ€ndern könntest.

Kleinigkeiten meint hier wirklich kleine Dinge: etwas vertauschen (kurz aus- statt einatmen), etwas neu dazu machen (kurz innehalten), etwas weglassen (eine Gestik) usw. Die Effekte können groß sein.
 
Perfektionismus ist an sich eine Übertreibung, weil er das menschliche Maß ignoriert. FĂŒr das "Genie" mag das nicht bzw. weniger zutreffen, besonders fĂŒr den noch ungeĂŒbten, aber auch fĂŒr alle "normalen" Musiker ist Perfektionismus aber schnell der Tod jedes musikalischen Ausdrucks und damit nicht zuletzt auch der Freude am Musizieren. FĂŒr den Zuhörer mag die reine technische Perfektheit zwar eine Weile lang faszinierend sein, wird aber auch irgendwann langweilig, es sei denn, der Focus liegt ohnehin mehr auf dem "musikalischen Zirkus", wie es (fĂŒr mich) insbesondere bei dem Pianisten Lang-Lang der Fall ist.
Leider ist es nicht so einfach, sich mental wieder vom vermeintlichen Ideal des Perfektionismus abzukoppeln, wenn man einmal stark davon indoktriniert wurde. Aber es kann gelingen.
Dazu muss man aber in der Lage sein und sich ĂŒberwinden, auch mal "voll daneben" zu greifen und sich alle Fehler der Welt zuzugestehen. Nicht vor Publikum natĂŒrlich, da hat man eine Verantwortung, aber im abgeschlossenen Übe- und Unterrichtsraum muss das selbstverstĂ€ndlich möglich sein. Und in deinem Fall, @marco1 halte ich das fĂŒr unbedingt nötig.

Du musst deine Stimme und deren Möglichkeiten erst mal kennen lernen. Und was kann die menschliche Stimme nicht alles: Sprechen, Singen, FlĂŒstern, Fluchen, Grunzen, Hauchen, Lachen (auf viele Arten), Wimmern, Jauchzen, Johlen, Imitieren, sich Verstellen, und, und, und ...
Ja, natĂŒrlich, monoton sein kann sie auch, Monotonie ist ja ebenfalls ein Ausdruck. Monotonie sollte aber nur eine Ausdrucksmöglichkeiten unter sehr vielen sein, und keine Begrenztheit.

Es gibt ein StĂŒck von Luciano Berio fĂŒr Stimme solo, in dem er wie in einer Enzyklopaedie sozusagen alle Möglichkeiten der menschlichen Stimme zusammen getragen hat: "Sequenza III"
Hier ein Link dazu, wo es seine Ehefrau, die leider schon lange verstorbene, begnadete SĂ€ngerin Cathy Berberian auffĂŒhrt:


Da Cathy Berberian eine durchaus genial zu nennende stimmliche Begabung hatte (Stimmumfang fast 5 Oktaven!), ist diese Aufnahme zwar quasi "perfekt", aber das soll nicht entmutigen. Dir muss das StĂŒck auch nicht zusagen, es geht mir hier nur darum, mal an einem Beispiel zu zeigen, was alles möglich ist mit der Stimme. Wenn, ja wenn man in der Lage ist, mal so richtig "die Sau raus zu lassen" (was C. Berberian definitiv konnte, ich durfte sie mal live erleben).
Das StĂŒck "Sequenza III" gehört im ĂŒbrigen nach wie vor zu den zentralen Übungs- und Repertoire-StĂŒcken von SĂ€ngern, die ihren Ausdruck erweitern wollen und die sich mit zeitgenössischer Musik beschĂ€ftigen.

Was die EmotionalitÀt der klassischen Musik betrifft, verlinke ich gerne auf das folgende Beispiel, in dem Waltraud Meier "Isoldes Liebestod" aus Wagners Oper "Tristan und Isolde" singt. Es sollte selbsterklÀrend sein:


Zuguterletzt möchte ich dir noch den Tipp geben, einmal bei Fritz Wunderlich rein zu hören. Dieser Mann war ein absolutes Ausnahmetalent und man kann sich von ihm wie kaum einem anderen SÀnger inspirieren lassen, wie ich finde.
Er war zu einer feinsten Nunancierung des Gesanges fĂ€hig wie nur wenige und verfĂŒgte dabei ĂŒber eine schier unvorstellbare Bandbreite, er sang nicht nur Opern, Operetten, sondern auch das klassische Liedgut und viele Schlager seiner Zeit.
Hier ein Schubert-Lied (Serenade "Leise flehen meine Lieder") wo er stimmlich sehr differenziert den Text ausdeutet:


Und hier zwei Schlager-Aufnahmen ("Granada" und "Furniculi-Furnicula"):



Viel Spaß beim Anhören und gutes eigenes Gelingen!
 
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Perfektionismus ist an sich eine Übertreibung, weil er das menschliche Maß ignoriert. FĂŒr das "Genie" mag das nicht bzw. weniger zutreffen, besonders fĂŒr den noch ungeĂŒbten, aber auch fĂŒr alle "normalen" Musiker ist Perfektionismus aber schnell der Tod jedes musikalischen Ausdrucks und damit nicht zuletzt auch der Freude am Musizieren

Das Thema habe ich ganz klar erkannt. Es hat mir die letzten 5 Jahre die Lust am Musizieren zum Frust gemacht.
Ich glaube aber, dass ich da eine gute neue herangehensweise gefunden habe, wo der Spass an der Sache wieder ganz gross im Mittelpunkt steht. Wo ein verpasster Einsatz nicht gleich Weltuntergang ist.
Die passenden Mitmusiker/innen sind dabei Gold-Wert.


Dazu muss man aber in der Lage sein und sich ĂŒberwinden, auch mal "voll daneben" zu greifen und sich alle Fehler der Welt zuzugestehen. Nicht vor Publikum natĂŒrlich, da hat man eine Verantwortung, aber im abgeschlossenen Übe- und Unterrichtsraum muss das selbstverstĂ€ndlich möglich sein. Und in deinem Fall, @marco1 halte ich das fĂŒr unbedingt nötig.

Wieso nicht vor Publikum? Ha ha... ich bin ja nicht Berufsmusiker.
Ich mag mich gerade an mein letztes Konzert mit einer ehemaligen Band erinnern. Den Austritt hatte ich bereits 2 oder 3 Monate vor dem Gig mitgeteilt, aber der Band zuliebe das Konzert mitgespielt. Ich mag mich sehr genau an meine GefĂŒhlslage damals erinnern. Es war eine Mischung zwischen Lockerheit und GleichgĂŒltigkeit. Nicht, das GleichgĂŒltikeit nun etwas erstrebenswertes wĂ€re. Im Gegenteil... Aber es war mir halt auch nicht mehr so wichtig, ob ich das Solo perfekt packe oder die Performance stimmt.
Erstaunlicherweise habe ich an dem Konzert so viele positive RĂŒckmeldungen erhalten, wie nie sonst. Dies vom Publikum und von den Bandkollegen. Anfangs habe ich das nicht einschĂ€tzen können. Heute gehe ich davon aus, dass dies eben mit der Lockerheit zusammen hing.
Mit der Band pflege ich heute noch einen sehr freundschaftlichen Kontakt.
 
@LoboMix, dein Beitrag hat mir gut gefallen und ist mit tollen Gesangsbeispielen unterlegt, aber gerade deshalb finde ich sie deplaziert. Ich frage mich immer, was es fĂŒr einen Sinn haben soll, GesangsanfĂ€ngern solche vokalistischen Supercracks um die Ohren zu hauen..... vielleicht wĂ€re es sinnvoller, ein paar Nummern kleiner anzufangen, die realistischere Ziele spiegeln.
Ich selbst wĂŒrde mich als halbwegs versierte und halbwegs talentierte SĂ€ngerin bezeichnen, aber die Meisterschaft einer Berberian hĂ€tte ich im Leben nie erreicht.... da hĂ€tte ich noch soviel ĂŒben können. Wer weiss.... vielleicht hĂ€tte ich vor lauter Frust sogar aufgegeben, weil ich gedacht hĂ€tte: ich werde es nie schaffen, nicht einmal halb so gut zu werden.
Eine schöne Naturstimme, ein Beispiel aus z.B. Blues oder Folk oder Jazz tut es doch auch, zumal wenn der Stimmumfang des Songs auch fĂŒr einen AnfĂ€nger erreichbar erscheint.
 
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Die von mir zitierten Beispiele sind nicht in dem Sinne gemeint, dass man selber genauso klingen soll. Wer so denkt, wird irgendwann kaum noch ohne Frust in der Lage sein, Aufnahmen zu hören von Musizierenden, die besser sind als man selber.

Ich selber bin studierter Profimusiker und mir ist klar, dass ich, obwohl ich gewiss begabt und fleißig bin, niemals das "geniale" Niveau meiner international tĂ€tigen Kolleginnen und Kollegen erreichen werde.
Dennoch (oder gerade deswegen) höre ich mir gerade die Aufnahmen am liebsten an, wo auf hohem und höchstem Niveau musiziert wird - vor allem musikalisch musiziert wird! Um einen Vergleich zu bringen: Warum sollte ich eine Instant-TĂŒten-Suppe essen, wenn mir ein 5-Sterne-Koch einfach so eine seiner herrlichen Suppenkreationen vorsetzt?

Im Ernst, am meisten kann man meiner Meinung von richtig guter Musik lernen und von richtig guten Musikern (nochmals: ich meine das zuerst musikalisch und nicht vordergrĂŒndig die reine technische Umsetzung betreffend).

Dass AnfĂ€nger weder das Berio-StĂŒck noch den "Liebestod" einfach so singen können, ja vielleicht niemals befriedigend reproduzieren werden, ist mir klar. Das ist selbst fĂŒr sehr gute Profis eine große Herausforderung. Die absoluten "Klopper" fĂŒr meine Instrumente (Klarinette/Saxophon) spiele ich auch nicht (mehr), dafĂŒr fehlt mir als voll im Beruf stehender Musikschullehrer schlicht die Übe-Zeit. Gleichwohl bin ich auch konzertierender Musiker und ich suche mir die StĂŒcke aus, die fĂŒr mich machbar, sozusagen "in Reichweite" sind.

Anregungen, Motivation, Erbauung, tiefer gehenden Input und sozusagen "Lernstoff" hole ich mir aber am liebsten von den wirklich guten Interpretationen.
Neid oder gar Frust habe ich nicht dabei, das fÀnde ich absurd. Wir sollten uns freuen, dass es diese ŽgenialenŽ Begabungen gab und gibt, die uns an ihrer Kunst teilhaben lassen.

Aber bitte nicht falsch verstehen: Auch der motivierte und gewissenhafte Amateur - von denen manche mit mehr Freude und Enthusiasmus unterwegs sind als manche (abgebrĂŒhte/ausgebrannte/routinierte) Profis - kann und wird anderen Menschen mit seiner Musik, mit seinem Auftritt Freude machen. Sich selber sowieso. Perfektionismus spielt da keine Rolle. Schön und zum Genuss wird Musik nicht erst, wenn sie ÂŽperfektÂŽ dar gebracht wird, sondern wenn sie mit Leidenschaft und Engagement vorgetragen wird.

Die "Großen" können und sollen uns ein Vorbild sein, nicht jedoch ein einschĂŒchternder Maßstab unter dem nichts anderes zu gelten habe. Gewiss nicht!

Hier habe ich noch ein Beispiel aus dem Jazz. Ella Fitzgerald singt Gershwins Klassiker "The Man I Love". Mir geht diese Interpretation total unter die Haut:
 
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Anregungen, Motivation, Erbauung, tiefer gehenden Input und sozusagen "Lernstoff" hole ich mir aber am liebsten von den wirklich guten Interpretationen.
Neid oder gar Frust habe ich nicht dabei, das fÀnde ich absurd. Wir sollten uns freuen, dass es diese ŽgenialenŽ Begabungen gab und gibt, die uns an ihrer Kunst teilhaben lassen.

Aber bitte nicht falsch verstehen: Auch der motivierte und gewissenhafte Amateur - von denen manche mit mehr Freude und Enthusiasmus unterwegs sind als manche (abgebrĂŒhte/ausgebrannte/routinierte) Profis - kann und wird anderen Menschen mit seiner Musik, mit seinem Auftritt Freude machen. Sich selber sowieso. Perfektionismus spielt da keine Rolle. Schön und zum Genuss wird Musik nicht erst, wenn sie ÂŽperfektÂŽ dar gebracht wird, sondern wenn sie mit Leidenschaft und Engagement vorgetragen wird.

Die "Großen" können und sollen uns ein Vorbild sein, nicht jedoch ein einschĂŒchternder Maßstab unter dem nichts anderes zu gelten habe. Gewiss nicht!

Von Neid war ja gar nicht die Rede. Auch ich höre sehr gern virtuose Musik, hochkarĂ€tige Interpreten und geniale Instrumentalisten aus allen möglichen Genres, keine Frage. Und das ohne jeden Frust oder Vergleich, einfach nur zum Genuß.
Genauso mag ich aber auch schlichte Songs, unverbildete Stimmen und intuitives Musizieren. Das mag daran liegen, dass ich seit einiger Zeit in einer irisch/keltischen Band bin und mich intensiv mit Folk beschĂ€ftige. Und da habe ich wahre Perlen gefunden. Vor ein paar Jahren (damals habe ich nur Jazz gesungen) hĂ€tte ich sie womöglich belĂ€chelt. Was ĂŒberaus dumm gewesen wĂ€re, denn mir wĂ€re echt was entgangen. FĂŒr mich ist Folkmusic eine Art musikalisches "nach Hause kommen" geworden, wie ein buntes gemĂŒtliches Wohnzimmer, in dem man sich gern aufhĂ€lt. Es ist nun nicht so, dass ich dem Jazz den RĂŒcken gekehrt hĂ€tte, aber das vorherrschende höher-schneller-weiter geht mir inzwischen total auf den Senkel.
Aber wie dem auch sei, und damit es nicht zu OT wird: wenn jemand seinen Gesang ausdruckslos und monoton findet, wĂŒrde ich ihm, wenn er mein SchĂŒler wĂ€re, die einfachsten Songs zum Hören vorschlagen bzw. mit ihm erarbeiten. Und zwar nicht, weil ich ihm nicht mehr zutraue, sondern weil man Ausdruck gerade anhand solcher Songs lernt, und nicht anhand halsbrecherischer Scats oder 5-Oktaven-Stimmwundern.
 
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