Serienstreuung PUs, speziell SH4 - Oder alles subjektiv?

Nee, das Volumepoti ist bei mir 500k.
Die Kramer hatten übrigens, habe ich mal gelesen, damals die Humbucker so schief eingebaut weil die ja die ersten "Floyd Rose" hatten und F-Spaced oder Trembucker gab es noch nicht. So konnte dann jeweils ein Polepiece von jeder aussenliegenden Saite erreicht werden. (Wobei viele das für ein rein optisches Problem halten).
Der schiefe Pickup hat aber auch theoretisch eine bessere Abdeckung (wenn er normale Polepieces hat) zb bei Bendings.

Das ist korrekt. Die Idee stammt von EVH, der beim Einbau seines P.A.F. aus seiner 335 in seine erste Frankenstrat das Problem von Gibson Polepieces und Fender-Brückenbreite zu lösen hatte. Als er dann mit Kramer kooperierte, hat man daraufhin das Modell Baretta für ihn entwickelt - das er niemals selbst spielte. Für Kramer war die Baretta (neben der Pacer Imperial) von 1983 bis zum Ende des Glam-Metal-Booms DER Verkaufsschlager und machte die Marke zweimal in Folge zur bestverkauften in den USA (inklusive der Ableger aus den blligeren Marken Fokus 1000 und Striker 100).
 
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Was mich auch immer gewundert hat, warum der SH4 auch ausgerechnet in dieser Gitarre gut geklungen hat.
Die Gitte war ein süßes kleines Nichts, sehr leicht, glaube Body aus Linde, oder Pappel und ein sehr filigraner, dünner Flitze-Hals (Ahorn-Palisander, oder Ebenholz?), ähnlich der Ibaneze :gruebel:

Peavey Vandenberg

Peavey.png
 
Der Vandenberg Pickup ist aber original kein Sh4, der ist glaube ich ein OEM von Dimarzio.. Ich finde der klingt wie ein Mix aus Sh 4 und Sh12.Hab den auch hier.
Der Body war Pappel, zweiteiliger Ahornhals und Ebenholz griffbrett.. fand meine Vandenberg auch hammer, gab's vor paar Jahren oft unter 400€.
Leider habe ich die verkauft aber ich habe wenigstens noch eine v-type exp. Und den pickup aus der USA Vandenberg eben:cool:
 
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Hm, wirklich?

Dann hab ich mich wohl geirrt.

Aber die Charvels und Jacksons hatten den SH4 sehr oft drin und klangen mal so, mal so...
 
Das stimmt, der ist wohl ein Liebling von Jackson /Charvel, wobei ich, wie gesagt denke, alle soloists (die mit Sh4) haben 250k Tone und Dinky usw 500k. Wenn also die soloists die bassarmen waren, könnte es an den Potis gelegen haben.
 
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Hey zusammen,

...habe einige Erfahrung mit dem Pickup-der war über 15 Jahre in meiner Hauptstrat drin und ich habe schon einige Gitarren damit ausgerüstet.
Und: ja, die alten klingen anders. N alter Jeff Beck macht nen recht breiten Sound-ich nenn`s gern "Cinemascope". Die neueren klingen etwas enger und fokussierter in den Mitten-wahrscheinlich ist das Absicht, da der Ultra High Gain Sound dadurch etwas Definition gewinnt. Ganz unten ist dieser Pickup beschnitten-den gaaanz tiefen Rumms kann er nicht-aber das können eh nur wenige Humbucker richtig klar und gut.

Und: er ist ne Zicke! Der SH4 reagiert extrem auf den Abstand zur Brücke. Strat Schlagbretter mit HB Fräsung am Steg haben starke Schwankungen des Pickupabstandes zur Bridge. Der "Steg" hinter der HB Fräsung variiert von ca 5mm bis gut 1,5cm in der Breite, Versionen aus Leder oder anderen exotischen Materialien platzieren den HB sogar noch weiter vorne.
Das ist prinzipiell ein großer Klangfaktor-die meisten HB klingen weiter hinten besser und harmonieren so auch besser mit den SCs...der SH4 reagiert darauf extrem-vorallem auf den hohen Saiten, die-wenn der PU nur 1cm zu weit vorne ist-dann sehr undurchsichtig und undefiniert klingen weil ihnen komplett der "Sparkle" obenrum fehlt und dadurch diese Mitten schlagartig ins nölige kippen.
Das würde auch erklären, warum besagte Kramer damit so gut klingt-der PU ist mit den hohen Saiten recht nah bei der Bridge...

Dazu kommt noch, dass der SH4 recht viel Abstand zu den Saiten braucht um ausgewogen zu tönen.

Meiner Erfahrung nach klingt er am besten in nem Schlagbrett mit Fräsung weit hinten (Göldo sind da super!), relativ weit weg von den Saiten und die Polepieces der Bridge Spule ca. 1,5 mm zu den Saiten hochgeschraubt-dadurch wird diese Spule nen Ticken lauter, was Definition und Sparkle erhöht.

Am schlechtesten klingt er in diesen ansonsten recht gut gemachten Paula-ähnlichen Yamaha Klampfen (in dieser Serie gab`s auch diese Sammy Hagar-Klampfe)-hier brabbelt er nur verwaschen, plärrig und dünn....falsche Position, falsche Grundlage.

Was mir öfter auffiel: die SC-Größe hat die Problemchen nicht!
Eine gute Erle/Esche Strat mit der schmalen Version in der Stegposition schiebt auch tief unten recht gut, klingt knackig, recht fett, luftig und singt schön.

Gruss,
Bernie
 
Die Stärke des JB liegt eigentlich darin das er gesplittet bzw. mit parall geschalteten Spulen sehr gut klingt. Seriell geschaltet hat er mir noch nie gefallen, finde ihn zu undifferenziert.


Bezüglich des Bassverhaltens denke ich das es mehr an der verwendeten Gitarre bzw. wie schon beschrieben an der Position oder Einstellung wie Saitenabstand als am Pickup selbst liegt.
 
Bezüglich des Bassverhaltens denke ich das es mehr an der verwendeten Gitarre bzw. wie schon beschrieben an der Position oder Einstellung wie Saitenabstand als am Pickup selbst liegt.
....den Eindruck hatte ich nicht-der JB schneidet unten definitiv ab.
In meiner HSS Strat ist nun seit gut nem Jahr n Düsenberg Grand Vintage drin, der kommt deutlich tiefer und macht untenrum den Subwoofer auf....
 
Hab den JB in so vielen Gitarren im Laden gespielt, hat mir meistens absolut nicht gefallen. Mein Bandkollege hat ihn in seiner Squier VM Strat verbaut, da ist er überraschenderweise komplett in Ordnung, auch wenn ich den Dimarzio AT-1 in meiner HSS Strat doch wesentlich besser finde.

Grundsätzlich zum JB: er wird quasi als Allrounder angepriesen, für mich kann er einfach nichts besonders gut außer vielleicht 80er Rock/Hair Metal. Zu viel Output und Mitten für Vintagesounds, zu undefiniert um als Metalpickup durchzugehen.

Zurück zum Thema: Ob man an Holzsound glaubt oder nicht, unterschiedlich konstruierte Gitarren klingen unterschiedlich, auch wenn dies Elektronik verbaut ist. Wieso es so absurd sein soll, dass unterschiedliches Holz den Sound der Gitarre unterschiedlich beeinflussen soll, verstehe ich nicht. Alles, was die Saitenschwingung beeinflusst, also Plektrumstärke und Material, Anschlagsstärke, näher an der Brücke oder am Hals anschlagen, die Brücke an sich, Finger statt Plektrum verwenden und natürlich Material, Alter und Stärke der Saiten. Der Korpus und der Hals resonieren ja auch.

Und natürlich können auch baugleiche Gitarren unterschiedlich klingen. Wie schon erwähnt gibt es Schwankungen beim Material, die Gitarren können unterschiedlich eingestellt sein usw. Nur weil ein Pickup in einer Gitarre so und so klingt, heißt es nicht, dass er das in jeder Gitarre tun wird .... außer es geht um EMGs.
 
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Na ja, der SH-4 JB ist irgendwie das für Pickups, was ein Celestion V30 für Speaker. Verbreitet ohne Ende, aber entweder passt es richtig gut oder es klingt total daneben (die Mitten :);)). Ich finde den JB schon ziemlich wählerisch, was die Gitarre angeht. Nicht umsonst wird gerne mit 250K-Potis gespielt oder von der Inkompabilität zu Mahagoni-Gitarren berichtet, wobei es auch mehr als genug Les Pauls (mit Mahagoni Korpus und Hals) gibt, wo er einen sehr guten Dienst verrichtet.

Manche bändigen ihn auch mit anderen Magneten, z.B. ein Alnico 2 macht ihn etwas zahmer (Warren DeMartini-Humbucker), ein Keramik-Magnet macht aus ihm einen Dokkenbucker, der gleiche Magnet in doppelter Dicke und er ist fast identisch zum SH-6 Distortion oder man verpasst ihn fette Polepieceschrauben und drei Keramikmagnete und hat einen SH-8 Invader. Mit Alnico 8 wird er noch "lauter" und "größer" und der AH-1 (Allan Holdsworth-Humbucker) ist im Prinzip auch ein JB mit zwei Reihen Schrauben. Dazu kommen noch die Dave Mustaine-Sets, einmal die Replik eines "speziellen" JBs, der anders als viele andere klang und dann noch ein aktives Set.
Die ganzen Derivate sollte man auch nicht vergessen. Es gibt so gut wie keinen Pickupwickler, der kein JB-Derivat anbietet (Häussel Hot B, Bareknuckle Holy Diver & Rebel Yell, Tonerider Generator, Motor City Afwayu, diverse Dean Pickups usw.). Alle natürlich "besser" als das Original.

Man sieht also, das dieses Modell bzw. diese Wicklung nicht so unpopulär ist, wenn auch polarisierend. In den 80er/90ern war er auch auf unzähligen Alben zu hören. Für heutige Zwecke, besonders im "harten" Segment ist er dann doch nicht mehr ganz so geeignet, da er bei tieferen Tunings doch gerne mal matscht und nicht so definiert klingt. Da hat es dann z.B. ein Distortion oder EMG 81 einfacher.

Das die Konstruktion über die Jahre etwas geändert wurde ist auch kein Geheimnis, wenn man sich mal in einschlägigen Foren informiert. Nicht umsonst hat Seymour Duncan vor ein paar Jahren das 35th Anniversary- und Antiquity-Set rausgebracht. Das erstere soll so klingen, als hätte man sich in den 70ern einen JB frisch aus dem Laden geholt, das letztere soll dann so klingen, als hätte der JB schon 35 Jahre auf dem Buckel. Es gibt sogar ein Concept-Modell. Ursprünglich wurde der PU ja in der Tele-Gib verbaut, die Seymour Duncan für Jeff Beck konstruiert hat. Dieses Modell soll angeblich noch einen Alnico 2 verbaut gehabt haben.

Am Material und der Konstruktion wurden über die Jahre Änderungen vorgenommen.

Hier mal ein Vergleich von unterschiedlichen JBs:


Wenn man mal nach "Darth Phineas Seymour Duncan JB Model Comparison", gibt es auch etwas über den Vergleich der unterschiedlichen JBs zu lesen.
 

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