Das Ende der Marshall Ära?

  • Ersteller Domeni0
  • Erstellt am
Und es ist ein Riesenunterschied, ob der Sound aus 8 x 12" - Celestions knallt oder gekempert über die Kopfhörer kommt.
... naja, das ja eigentlich auch nur, wenn du das Ding irgendwo ausfahren kannst (und das deine Ohren dann auch noch vertragen ...). Diese Adrenalinduschen haben auf jeden Fall schon viele Musiker ihre funktionierenden Ohren gekostet.
 
Ich habe nur ein bißchen Sorge, dass mit Jahresende 2020 durch den Brexit Zölle anfallen und Marshall dadurch in Europa Marktanteile verliert.
Das halte ich tatsächlich auch für das größere Problem. Ich bin sehr gespannt, wie ein JVM Nachfolger aussehen würde, glaube aber, mir den nicht mehr leisten zu wollen.
Erinnert jemand die Zeit als die JVM410 Tops für unter 900 aus UK importierbar waren?...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Erinnert jemand die Zeit als die JVM410 Tops für unter 900 aus UK importierbar waren?...

Wenn ich mich recht erinnere, waren die Preise da schon noch etwas höher - allerdings sind die im Nachhinein hier in Deutschland auch deutlich gefallen.
Der JVM410H ist meiner Meinung nach, wenn man einen 100W 4-Kanaler sucht, in Sachen P/L Verhältnis zum derzeitigen Kurs wirklich außer Konkurrenz.
Das ist schon fast unverschämt, den Amp so günstig zu verkaufen trotz "made in UK". :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nope, 880,- bis vor die Haustür. Pervers, ne?

Ich hab selbst von Andertons ein paar JVMs gekauft und die waren da definitiv etwas teurer.
Vielleicht war das in deinem Fall dann B-Ware - da hatten die einzelne nochmal günstiger.
 
Ich hatte damals grad das Geld noch nicht zusammen, als die Briten nicht mehr nach De versandt haben. Ich weiß das noch genau.
Günstige Preise, megamieser Pfundkurs... 880 mit Versand und dem Tageskurs.

Hab meinen dann gebraucht (fast neu) von nem Boarduser hier für 900 erworben.
 
....ich habe einen 6100er , 26 Jahre alt .

Das Teil wird derzeit auf Ebay für etwa 900 Puppen gehandelt
Ich weiß zwar nicht wieviel der damals kostete, aber immer noch gefragt

Kann also auch nicht so schlecht sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Na ja, ich finde, dass auch knapp 1200€ für so ein schweizer Messer wie den JVM in Ordnung sind. Vor allem, wenn man sich im Vergleich dazu die Boogie-Preise in Deutschland anschaut.

Marshall-Amps sind aber doch irgendwie ein Nischenprodukt. "Marshall" steht nicht für digitale Technik, aber auch nicht für handverdrahtetes boutique-Zeug (was mir auch recht ist, da ich mir den obergeilen Astoria Dual beim Ausverkauf schnappen konnte). "Marshall" steht meiner Meinung nach für mittig klingende und mittelstark zerrende Amps aus der preislichen Mittelklasse. Wozu unnötige Bewegungen machen, wenn man schon in der Mitte der Ampwelt steht?:D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Marshall-Amps sind aber doch irgendwie ein Nischenprodukt.
Marshall ist alles andere als Nische, Marshall ist Kult, Mode und absolut selbstverständlich in der gesamten Szene. Ich würd behaupten, niemand anders in der Ampszene hat seinen Namen so weit verbreitet, außer vielleicht noch Fender - je nach Musikrichtung.

Gerüchterweise machen sie den Großteil des Umsatzes mit den Asiaprodukten, was dafür sprechen würde dass der Name es ist, was den Erfolg macht. Da die MGs immer mehr bedrängt wurden, haben sie andere Produkte in der niederen Preisrange gestartet und sich mehr Standbeine aufgestellt.

Und was die für ne Marge auf den Reissues haben, möchte ich gar nicht wissen. Der hochkomplexe JVM kann für 1.299,- angeboten werden, und die alten Schinken kosten alle fast 2 Riesen aufwärts - völlig irre :)
Mag an den produzierten Stückzahlen liegen, ein Absatzvergleich wäre spannend.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich denke auch, dass Marshall mit der Rückbesinnung auf seine Klassiker sich doch ganz gut anstellt.

Wenn man bedenkt welch riesiger Markt mit Marshall-Clones bedient wird, von Ceriatone, Cornell, Metroamps, Retroking oder Dukeamps, Ritteramps, Linnemann, TAD, usw alleine in D dann ist es doch nur logisch und konsequent, das Geschäft nicht denn ganzen Clonern zu überlassen.

Insofern nix gegen Neuauflagen und Reissues, resp. Lunchbox reissues und neue Takes auf Klassiker. Ich denke Marshall geht es ganz gut seit sie sich wieder ihren Klassikern zuwenden. Ich selbst will von Marshall keinen Modeler, genauswenig wie ich von Steinway&Sons ein E-Piano haben wollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ah ja, die Nische ist gerader mittiger hard-n-heavy. Die ist schon groß:D. Nach meiner Beobachtung greifen weder moderne Metaler, noch die ganzen Studio-Fusion-Pop-Instrumental-wasweißich-Gitarristen oft auf Marshalls zu. Das war außerdem eine Anspielung darauf, dass bei Marshall alles mittig ist: Frequenzen, Zerrintensität und -Dichte, sowie der durchschnittliche Preis für einen Hundertwatter.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Marshall ist alles andere als Nische, Marshall ist Kult, Mode und absolut selbstverständlich in der gesamten Szene. Ich würd behaupten, niemand anders in der Ampszene hat seinen Namen so weit verbreitet, außer vielleicht noch Fender - je nach Musikrichtung.
Ja, schon irgendwie. Deswegen läuft auch das ganze lifestyle-Zeug, was sie produzieren. Aber trotzdem scheint das, was sie etwas abseits von "mittig und etwas weniger Gain" und "mittig und etwas mehr Gain" entwerfen, bei der Kundschaft nicht so gut anzukommen. Man nehme Vintage Modern oder auch die Astoria-Reihe (wobei im zweiten Fall natürlich auch die Preisklasse hinzu kommt)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Vintage Modern kam einfach zur falschen Zeit. Die Kiste war teurer als der JVM, und konnte erstmal weniger.
Hätten sie das Teil 10 Jahre später rausgebracht, wäre es voll angekommen - glaube ich.

Und mit dem JVM haben sie sich ja erfolgreich auf dem Clean- und Highgainmarkt eingebracht, kaum ein anderer schafft die Spanne so gut wie der JVM.
Dazu kommen die ganzen 100.000 Reissues die sie haben, und auch fast alles bedienen - wenn auch nicht alles am Stück :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Vintage Modern

wäre in der Tat der einzige Amp, den ich im aktuellen Portfolio massivst vermisse. Das Teil ist einfach unglaublich! Er kam definitiv für der Markt viel zu früh und viele haben das Teil nicht verstanden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, der JVM ist schon eine Erscheinung:)
 
einen 6100er , 26 Jahre alt . ... Ich weiß zwar nicht wieviel der damals kostete,

Im Jubiläumsjahr wurden, soweit ich das noch in Erinnerung habe, 1.600 bis 1.750 DM abgerufen, war damals 'ne ziemliche Tüte Geld... :opa: Ich habe meinen seit 1996 (Geschenk meiner Frau zum runden Hochzeitstag... Frau und Amp sind noch dieselben :love:).

Das Teil wird derzeit auf Ebay für etwa 900 Puppen gehandelt
der LM 6100 schon ab 600 Euronen zu bekommen (dafür würde ich meinen bestimmt nicht hergeben) .... aber naja, das Alter und Gewicht, auch das drückt den Preis.... ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Der Vintage Modern kam einfach zur falschen Zeit. Die Kiste war teurer als der JVM, und konnte erstmal weniger.
Hätten sie das Teil 10 Jahre später rausgebracht, wäre es voll angekommen - glaube ich.

Das könnte ich mir auch vorstellen. Zu dem Zeitpunkt war eher der Höhepunkt des Trends zum Mehrkanaler erreicht, siehe auch Hughes & Ketnner TriAmp.

In Konkurrenz zu den aufkommenden Multieffekten bzw. Modellern, die extrem viele Sounds in damals schon recht annehmbarer Weise geboten haben, kam mMn nochmal ein Schub, mehr Sounds als bisherige Röhrenamps auf Knopfdruck abrufbar zu machen - nicht so viele wie ein Modeller, die dafür aber als echte Röhre und immer noch deutlich besser als diese.

Er kam definitiv für der Markt viel zu früh und viele haben das Teil nicht verstanden.

Ich glaube, das triffts auf den Punkt. Erst einige Zeit später kam auch bei jüngeren Spielern eine Rückbesinnung auf Pedaleffekte, das Arbeiten mit den Potis, 50s wiring und PAFs statt immer heißerer HB in Mode. Wenn an sich heute manche sehr teuren Boutique-Marshall-Abkömmlinge ansieht, haben die sehr oft ein Konzept, das auch in die Richtung geht: weniger Regler, eine straightere Schaltung, bei der dafür in den einen Grundsound viel stärker eingegriffen werden kann als bei alten Plexis, wie mit Gain und Mid Boosts, Scoop- und Depth-Reglern und ähnlichem.

Wer weiß, vielleicht versuchts Marshall als nächstes auch nochmal in der Richtung. Ich würde denen ja empfehlen, in Sachen Vorstufenkonzept z.B. mal die Valvesonic Plexi von Rocktron anzuschauen...

Was den JVM angeht, wird sicher irgendwann auch mal was neues kommen. Klar ist, der Markt für solche Tops wird kleiner, und die Entwicklungskosten müssen auch gerechtfertigt werden. Das Teil ist ja auch sehr gut und durchaus noch aktuell in den Möglichkeiten, also wäre eine Art "JVM 410 Mk. II" mMn doch ein gangbarer Weg.

Ich würde mir in der Richtung wünschen, die Kanäle noch ein wenig deutlicher zu differenzieren und zu versuchen, die mittleren Gainbereiche etwas griffiger und authentischer zu gestalten, statt das Gain so zu maximieren. In diesem "klassischen" Marshall-Bereich fehlts glaube ich am ehesten. Als Zugabe im HiGain-Bereich vielleicht noch eine Leadsound-Variante, die sich noch deutlicher von diesem Sound absetzt. Warum nicht mal ein bisschen bei den Amis wildern?

Dass Marshall inzwischen diversifiziert (und vielleicht auch den kleineren Musikermarkt querfinanziert, was uns Musikern eher zu Gute kommen dürfte), halte ich nicht für verwerflich, sondern für durchaus weitblickend. Ich finde, sie haben das mit deutlich mehr Augenmaß gemacht als z.B. Gibson mit den Welteroberungsplänen des Ex-CEO.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Den letzten Marshall den ich gekauft hatte war Anfang 90er ein 800er Baujahr Anfang 80. Und der war für meine Blues Cover Band schon cool.

Ich finde nicht das Marshall tot ist. Kenne zwar keine Umsatzzahlen/Absatzzahlen, aber die machen ja schon mit in der Moderne.

Habe zum Beispiel den Code 100 angespielt, aus nostalgischen Soundgründen ;) Und je, das klingt alles nach den Marshalls die es gibt, fand ich schon gut.

Ob jemand, der Modeler möchte, nun nur Marshall Modeling möchte, das ist die Frage ....... in den 90ern hätte ich mir das Teil bestimmt für 5000 DM gekauft ;)

Bei einem bin ich mir jedoch sicher, die Technik wird sich vor allem die jungen Leute greifen und wer nur auf "Alt" setzt, wird irgendwann auch Probleme bekommen......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Solange die Gitarristen ein so erzkonservativer Haufen sind, die nur gut finden, was [hier Gitarrenheld in Rente einfügen] schon gespielt hat, wird Marshall mit seinem minimal-modernisierten Portfolio einer der großen Player bleiben.
Marshall betreibt dazu eine gemächliche Produktpflege und hält seine Kernkompetenz im Blick.

Ich werde meinen JCM800 auch nicht verkaufen, aber wenn ich mal nicht nach 90er klingen will spiele ich eben den EVH...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben