Ich baue mir eine Partscaster (HS Strat)

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Hallo zusammen,

vor knapp 4 Jahren habe ich mir - um mich nach längerer Abwesenheit vom Griffbrett wieder zu motivieren :D - eine gebrauchte mexikanische Fender Deluxe Strat angelacht. Dort ist dann vor 2 Jahren der Bridge-Single Coil rausgeflogen und durch einen Fender Shawbucker 2 ersetzt worden. Ansonsten bin ich mit der Klampfe aber super zufrieden. Einziger Minuspunkt ist wohl, dass sie sackschwer (ca. 4,3 Kg :eek:) ist, vielleicht liegt's am Eschekorpus? Der Klang entschädigt mich dafür aber, denn sie klingt wirklich unglaublich spritzig/twangy.

Naja, jedenfalls hatte ich nun den Single Coil (Fender Vintage Noiseless - ja ich weiß, streng genommen kein Single Coil ;)) in der Schublade liegen, in der auch noch ein Seymour Duncan SH4 auf seinen nächsten Einsatz wartete, was irgendwie die Idee einer SH-Strat in meinen Kopf gesetzt hat. Daher habe ich mich in den vergangenen Monaten immer wieder mehr oder weniger ziellos auf Kleinanzeigen rumgetrieben, um nach Bodys und Hälsen Ausschau zu halten.

Vor ein paar Monaten wurde dann bei Kleinanzeigen dieser - in meinen Augen - wunderschöne Fender Mexican Deluxe Strat Body in Tobacco Sunburst angeboten, den ich in einer spontanen Laune einfach gekauft hab:

IMG_4376.jpeg

(Das unten links auf dem Korpus ist keine Maserung, sondern die Spiegelung der Lampe, die über dem Tisch hängt ;)).

Mit dabei war außerdem ein recht vollständiges Hardware-Paket, also Fender Deluxe Tremolo mit Federkralle und Arm, Gurtpins, Buchsenblech mit Klinkenbuchse sowie passende Fender Contoured Neckplate (das wird noch interessant!) incl. Schrauben.

IMG_4379.jpeg


Letzte Woche habe ich dann auch endlich - wieder bei Kleinanzeigen - einen passenden Hals dazu ergattern können, sodass der Bastelspaß jetzt endlich beginnen kann. Da mir beim Zusammenbau wahrscheinlich das ein oder andere Fragezeichen im Kopf aufgeht und ich solche Bauberichte selbst i.d.R. immer recht spannend finde dachte ich, ich reaktiviere nach langer Zeit mal wieder meinen Musiker-Board Account und lasse euch am Prozess teilhaben. Ggf. springt dabei ja auch der ein andere hilfreiche Tipp für mich raus :D.

In den kommenden Tagen und Wochen wird's also immer mal wieder Updates geben, wenn ich ein Stück weitergekommen bin.

LG, Patrick
 
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Kommen wir als nächstes zum Hals. Das war tatsächlich der schwierigste Teil der Suche und ich war kurz davor mir einfach einen neuen Fender Strat Hals zu bestellen. Die wichtigsten Anforderungen waren:
  • Passform für Strat-Halstasche
  • 22 Bünde, mindestens Medium Jumbo, Edelstahl wäre ein Pluspunkt aber kein Muss
  • Halsprofil modern C (wie die aktuellen Fender) oder ähnlich, kein Baseballschläger aber auch kein Wizzard-Neck
  • Griffbrettradius gerne 12" oder compound radius 10-16", wie bei Warmoth häufig anzutreffen.
Letzte Woche wurde dann der folgende Hals bei Kleinanzeigen inseriert:
IMG_4356.jpeg

IMG_4357.jpeg


Laut Anzeige ein Warmoth Roasted Birdseye Maple Neck in Standard Thin (entspricht in etwa einem aktuellen Fender C) mit Medium Jumbo Edelstahlbünden und 10-16" compound radius, also genau mein Beuteschema. Die bereits vorhandenen Fender Staggered Locking Tuner waren ebenfalls Teil des Angebots und da der Verkäufer auch aus Köln kommt, hab ich mich nicht zweimal bitten lassen ;) . Ob das Holz jetzt wirklich roasted ist... keine Ahnung, war mir am Ende aber auch egal. Der Hals sieht gut aus, fühlt sich gut an und ist in tadellosem Zustand. Darauf kommt's an.

Das Einzige was bei diesem Hals nicht meinen Vorstellungen entsprach war das glänzende Griffbrett:
IMG_4359.jpeg


Da ich bei meinen anderen Gitarren aber auch schonmal die Halsrückseiten mattiert habe war das für mich kein Ausschlusskriterium. Also sorgfältig die Seiten des Halses und die jeweils angrenzenden Bünde abgeklebt und dann mit Schleifvlies mit 800er Körnung sanft drüber massiert. Auf dem folgenden Bild sieht man schön den Vergleich: Vor dem zweiten Bund ist das Griffbrett schon matt, dahinter noch glänzend.
IMG_4364.jpeg


Nach einer knappen Stunde war dann das ganze Griffbrett mattiert. Die Halsrückseite war sowieso schon matt, sodass nun nur noch die Kopfplatte glänzen darf.
IMG_4365.jpeg


Durch das Mattieren geht natürlich ein bisschen vom "3D-Effekt" des Birdseye-Maple verloren, das kommt bei Hochglanz einfach besser raus. Mir war das persönliche Spielgefühl aber wichtiger und die Kopfplatte glänzt ja immer noch ;). Durch die sehr feine Körnung des Schleifvlies ist der Materialabtrag auch eher homöopatisch, sodass der Schutz durch die Lackschicht (ist bei Maple-Fretboards ja nicht unwichtig) erhalten bleiben sollte. Dafür muss ich mich wahrscheinlich darauf einstellen, dass ich das Griffbrett im Laufe der Zeit wieder glänzend spiele und dann erneut Hand anlegen muss.
 
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Als nächstes geht es darum Hals und Body zu verheiraten. Wie im Eingangspost bereits geschrieben wird's an dieser Stelle interessant, denn der Body hat den Fender Contoured Heel, sprich eine Abrundung unter der Halstasche, sodass eine der vier Halsschrauben versetzt wurde. Hier kann man die versetzte vierte Bohrung auf der Rückseite des Korpus ganz gut erkennen:
IMG_4378.jpeg


Wenn man nun so wie ich vorhat, einen solchen Body mit einem Warmoth-Neck zu vermählen gibt es eine wirklich wichtige Sache, auf die man dabei achten muss. Ich wäre fast selbst drauf reingefallen, deswegen schreibe ich das hier so deutlich :D.

Bzgl. des Trussrods baut Warmoth grundsätzlich drei verschiedene Varianten:
  • Vintage: Trussrod-Zugang am unteren Halsende, also nicht zugänglich wenn der Hals montiert ist. Vintage korrekt aber in meinen Augen eher unpraktisch.
  • Vintage/Modern: Trussrod-Zugang oben an der Kopfplatte (so wie bei meinem Hals).
  • Modern: Trussrod-Zugang am unteren Halsende und an der Seite zwischen den Halsschrauben (Side Adjust). Ich hab kein eigenes Foto davon, findet ihr aber Bedarf sicherlich schnell im Netz, z.B. bei Warmoth selbst.
Letztere Variante ist weit verbreitet, hat allerdings bzgl. der Montage an einem Fender Contoured Heel ein großes Problem: Der sogenannte Side Adjust sitzt ziemlich genau da wo die vierte versetzte Halsschraube hin muss. Tatsächlich wird auf der Warmoth-Homepage sogar darauf hingewiesen, allerdings irgendwo recht weit unten. Wenn man den Hals also nicht nur mit drei Schrauben montieren oder zu irgendwelchen Sonderkonstruktionen greifen möchte, passen der Fender Contoured Heel und Warmoth Hälse in der Variante "modern" nicht zusammen! Vor ein paar Wochen war so ein Hals bei Kleinanzeigen inseriert und ich war schon mit dem Verkäufer in Kontakt um den Hals zu kaufen. Zum Glück hab ich dann nochmal genauer recherchiert und gerade rechtzeitig gesehen, dass das nicht gepasst hätte 😅.

Naja, weiter im Text: Der von mir gekaufte Hals passt jedenfalls, hat von Haus aus aber natürlich "nur" die vier üblichen Bohrungen. Heißt drei von vier Bohrungen passen, eine fünfte Bohrung muss her und eine Bohrung bleibt ungenutzt, wird aber später von der Halstasche verdeckt.
IMG_4380.jpeg


Bevor ich jetzt aber einfach die Bohrmaschine ansetze wollte ich erstmal testen, wie der Hals grundsätzlich in der Halstasche sitzt. Daher habe ich den Hals erstmal über die drei schon passenden Bohrungen an den Body geschraubt. Die Schrauben wurden vorher großzügig mit Kerzenwachs geschmiert, was eine unerwartete Sauerei war :ugly::
IMG_4381.jpeg


Wie man sieht wird die nicht genutzte Bohrung von der Halstasche verdeckt. Einmal umdrehen und den Sitz des Halses in der Halstasche checken:
IMG_4382.jpeg


Sitzt wirklich top!! :)
Tatsächlich sieht der Spalt zwischen Hals und Body auf diesem Foto noch größer aus, als er tatsächlich ist. Da passt nichtmal ein Blatt Papier zwischen. Ein Hoch auf moderne Fertigungstechnik! :)

Bevor ich nun das fünfte Loch in den Halsfuß bohre muss aber auch die korrekte Lage der Saiten auf dem Griffbrett überprüft werden. Also einmal die E- und die e-Saite aufgezogen und die Lage der Saiten zum Griffbrettrand überprüft:
IMG_4385.jpeg


Auch hier wieder: Passt wirklich super! Ja, streng genommen hat die tiefe E-Saite ein klein wenig mehr Platz zum Rand aber das ist wirklich minimal. Ich hab auch versucht die Halsschrauben leicht zu lösen und den Hals sanft ein wenig zu verrücken aber keine Chance. Der sitzt quasi völlig spielfrei in der Halstasche und mit dem Ergebnis kann ich wirklich super leben. Ehrlich gesagt hab ich gar nicht damit gerechnet, dass das auf Anhieb so gut passt :).

Jetzt war noch die Frage offen mit welchem Bohrdurchmesser das zusätzliche Loch gebohrt werden muss. Ich hatte mich da mal ein wenig bei Rockinger eingelesen. Auf deren Homepage steht, dass für die Halsbefestigung üblicherweise Schrauben mit 3,1mm Kerndurchmesser verwendet werden (wahrscheinlich "übersetzt" aus einem Zoll-Maß), woraus seitens Rockinger die Empfehlung für einen 3,5mm Bohrdurchmesser resultiert. Hab mir also einen 3,5mm Holzbohrer besorgt und mal vorsichtig versucht, den in die bereits vorhandenen Bohrungen zu stecken. Ergebnis: passt nicht :unsure:

Der 3mm-Holzbohrer, den ich bereits hatte passt hingegen fast spielfrei in die vorhandenen Löcher. Ich hab mich dann zu folgender Vorgehensweise entschlossen (Profis werden wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen :D):
  • Um die Position der neuen Bohrung auf dem Halsfuß zu markieren hab ich den 3,5mm-Bohrer bei angeschraubtem Hals durch die Bohrung im Korpus geführt und dann wenige mm in den Halsfuß gebohrt.
  • Danach den Hals wieder abschrauben.
  • Anschließend habe ich den 3mm-Bohrer nochmal testweise in eine der bereits vorhandenen Bohrungen gesteckt und mit Klebeband markiert, wie tief die Bohrung ist (s. Foto unten).
  • Dann mit dem 3mm-Bohrer das bereits mit 3,5mm angebohrte Loch vertiefen, bis das Klebeband den Halsfuß berührt. Da beide Holzbohrer eine Zentrierspitze haben war ich mir auch relativ sicher, dass das passt 😁.
Hier sieht man das mit 3,5mm angebohrte Loch sowie die fachmännische (😬) Überprüfung der Tiefe eines der vorhandenen Löcher:
IMG_4386.jpeg


Und hier den Halsfuß mit nun 5 Bohrlöchern (leider etwas unscharf):
IMG_4387.jpeg


Kurzer Check mit der Halsplatte:
IMG_4388.jpeg


Passt hervorragend. Jetzt noch schnell das Bohrloch gesäubert und anschließend den Hals - nun mit allen 4 Schrauben - wieder montiert. Und tadaa: Passt und sitzt wie angegossen! :)
IMG_4389.jpeg


Anschließend habe ich alle 6 Saiten aufgezogen, gestimmt, die Oktavreinheit grob eingestellt und nun muss die Gute erstmal ruhen. Ich gehe davon aus, dass der Saitenzug nun langsam auf den Hals wirkt, sodass ich morgen mal nach der Halskrümmung schauen kann (Die Funktion des Spannstabs hab ich natürlich vorher mal kurz gecheckt ;)):
IMG_4391.jpeg


Achso, das verbaute Tremolo ist übrigens nicht das Fender Deluxe Tremolo, was im Paket mit dem Body dabei war, sondern ein ABM 5050U, da bei ABM vor kurzem eine Sommer-Rabatt-Aktion war und ich mal ein Tremolo ohne schlackernden Hebel ausprobieren wollte. Aber dazu später mehr.
 
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So, heute mal die Lage gecheckt: Der Saitenzug hat den Hals wie erwartet leicht gekrümmt, sodass ich nun den Halsstab einstellen konnte. Danach nochmal die Saitenhöhe und die Oktavreinheit korrigiert und zum ersten Mal unverstärkt angespielt. Das klingt schon recht vielversprechend :). Tatsächlich auch akkustisch vergleichsweise laut aber sehr differenziert. Ich vermute mal, dass sich hier u.A. der wirklich massive Stahlblock des ABM Tremolos positiv bemerkbar macht.

Jetzt wäre ich an dem Punkt, an dem ich zum ersten Mal eine Frage in die Runde hätte: Den Hals habe ich mit gestaggerten Mechaniken (3 lang für E, A und D, 3 kurz für G, B und e) gekauft und keiner der Vorbesitzer sah offenbar eine Notwendigkeit für einen String Tree. Von der Seite aus betrachtet fällt schon auf, dass der Knickwinkel der B- und e-Saite am Sattel trotz der kurzen Tuner-Achsen ziemlich flach ist. Beim akkustischen Anspielen ist mir allerdings nichts negatives aufgefallen. Würdet ihr jetzt trotzdem einen/zwei String Trees montieren bzw. wonach würdet ihr das entscheiden? :unsure:

IMG_4431.jpeg


IMG_4432.jpeg
 
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Ja, streng genommen hat die tiefe E-Saite ein klein wenig mehr Platz zum Rand aber das ist wirklich minimal.
Und das soll auch genau so sein. Nicht nur streng genommen. :great:

gekauft und keiner der Vorbesitzer sah offenbar eine Notwendigkeit für einen String Tree
Warum auch, es sind ja staggered Tuner verbaut, um genau das nicht zu tun.:nix:

wonach würdet ihr das entscheiden? :unsure:
Ob staggered Tuner verbaut sind. Falls nicht, ja. :whistle:
 
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*edit*
Danke für die schnelle Rückmeldung! :)

Dass die tiefe E-Saite planmäßig mehr Platz zum Griffbrettrand hat war mir gar nicht bewusst. Muss ich mal bei meinen anderen Gitarren drauf achten 🧐. Weißt du wieso das so ist? Schwingt die tiefe E-Saite weiter aus oder so?

Dass staggered Tuner dazu da sind String Trees zu vermeiden hab ich mir schon gedacht, war aber dennoch etwas irritiert ob des doch sehr flachen Winkels der Saiten am Sattel. Aber dann lass ich das erstmal so, außer natürlich mir fällt irgendwann beim Spielen doch noch was negatives auf (y).
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
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Als nächstes kommt die Elektrik dran. Wie der Titel ja schon sagt, soll es eine HS-Strat werden, also ein Single Coil am Hals und ein Humbucker am Steg, kein Mittelpickup. Der Single Coil stammt wie bereits erwähnt aus meiner anderen Strat. Es handelt sich dabei um einen Fender Vintage Noiseless Pickup (also streng genommen kein Single Coil) und zwar das Bridge Exemplar. Wobei mir zugegebenermaßen nicht ganz klar ist, worin sich die 3 Pickups des Vintage Noiseless Sets unterscheiden, von den elektrischen Werten die ich finden konnte sind die alle gleich :unsure:. Dort waren die drei ursprünglich mit relativ ungewohnten Potis verdrahtet, nämlich 500kOhm als Volume und 2x 1MOhm für die Tone-Regler.

Für die Humbucker Position hatte ich ursprünglich einen Seymour Duncan SH4 vorgesehen, der schon länger bei mir in der Schublade schlummert. Testweise habe ich die beiden PUs auch schonmal auf einem Hilfspickguard montiert und auf der anderen Strat getestet. Der Lautstärke-Unterschied war - wie zu erwarten war - wirklich enorm. Selbst wenn die beiden Spulen des SH4 parallel betrieben werden ist der Unterschied irgendwie zu krass. Außerdem ist mir dabei auch wieder aufgefallen, wieso der SH4 schon was länger in der Schublade liegt: Für 80s Metal/Hard Rock und ähnliche Musik ist der Sound wirklich geil... aber leider - zumindest in meinen Augen - für nichts anderes.

Daher hab ich mich vor ein paar Wochen dann doch nochmal auf Pickup-Suche begegeben und bin spontan bei Kleinanzeigen bei einem günstigen Tonerider Octane hängen geblieben. Widerstand (12,5k zu 16,6k) und Induktivität (6,7H zu 7,8-8,0H, je nach Quelle) lassen darauf schließen, dass der Tonerider vom Output etwas gemäßigter daherkommen sollte, gleichzeitig durch den Alnico 8-Magneten bei Bedarf relativ aggressiv im Ton. Schonmal kurz vorab: Das kommt auch tatsächlich hin. Natürlich ist auch der Octane deutlich lauter als der Vintage Noiseless aber wenn man die Spulen des Octane parallel verdrahtet ist das Gesamtbild schon recht stimmig.

Zunächst mal brauchte ich ein passendes HS-Pickguard, was in hiesigen Shops leider gar nicht so einfach zu bekommen ist. Daher habe ich einen großen asiatischen Versender bemüht und - da sie dort so wenig kosten - direkt drei Pickguards in verschiedenen Farben bestellt:
IMG_4400.jpeg

Mint green, Parchment und Schwarz wobei ich jetzt erstmal das Pickguard in Mint Green verbauen werde. Die anderen sind mögliche Variantionen für später.

Diese Pickguards fand ich ganz praktisch, da die Fräsungen für die Pickups, die 11 Befestigungsbohrungen und der Schlitz für den Switch schon vorhanden sind, man bzgl. der Anzahl und Position der Potis jedoch komplett frei ist. Die Befestigungsschrauben passen übrigens ziemlich perfekt zu den bereits vorhandenen Bohrungen im Body :). Da hab ich bei vergangenen Pickguards aus China schon ganz andere Sachen erlebt. Geplant hatte ich 1x Volumen und 1x Tone. Spontan dazu gekommen ist dann noch ein Fender Mini Switch (Push Push), dazu später mehr.
IMG_4405.jpeg


Für die Schaltung hatte ich noch einen Fender 5 Wege Megaswitch (der mit den 24 Lötösen) in der Schublade, sodass ich die beiden Pickups wie folgt verdrahtet hab:
  • Position 1: Hals-Single Coil alleine
  • Position 2: Hals Single Coil und Humbucker in Reihe (die HB-Spulen dabei parallel)
  • Position 3: Hals Single Coil und Humbucker parallel (die HB-Spulen dabei parallel)
  • Position 4: Humbucker alleine, Spulen parallel
  • Position 5: Humbucker alleine, Spulen in Reihe, also normaler Humbucker
Wichtig war mir vor allem, dass an den beiden äußersten Positionen des Switches die beiden "natürlichen" Modi der beiden Pickups wählbar sind und dass ich keine weiteren Schalter (Push/Pull o.ä.) für die parallel/seriell-Verdrahtung des Humbuckers brauche.

Nach dem Switch geht das Ganze dann über je einen 500k CTS-Poti für Volume und Tone, die im sogenannten 50s-Wiring verdrahtet sind, also weniger Höhenverlust beim Zurückdrehen des Volume-Reglers, dafür wirkt der Tone-Regler auch geringfügig auf die Lautstärke. Ob das für immer so bleibt weiß ich noch nicht, ggf. löte ich auch irgendwann auf die Standard-Schaltung mit Treble Bleed um.

Beim ersten Versuch hatte ich die beiden Pickups übrigens versehentlich Out of Phase verlötet, was sich in Position 2 und 3 bemerkbar gemacht hat. Da ich den Sound aber überraschend interessant fand hab ich dann noch einen Fender Mini Switch hinzugefügt, der die beiden Kabel des Single Coils tauschen kann, bevor sie in den Megaswitch gehen. Und so sieht das Ganze dann fertig verdrahtet aus:
IMG_4410.jpeg

Ich bitte meine "Lötkünste" zu entschuldigen. Besonders ästhetisch sieht das bei mir nie aus aber so lange es funktioniert... 😬

Und einmal von vorne:
IMG_4411.jpeg


Dann noch schnell die Klinkenbuchse verdrahtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die dem Body beiliegende Buchse drei Lötösen hat. Dafür hatte ich jetzt nicht wirklich eine Verwendung aber funktioniert ja auch, wenn man nur zwei der drei Ösen benutzt ;):
IMG_4409.jpeg


Und ab auf die Gitarre damit:
IMG_4416.jpeg
 
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Weiter geht's mit einem eher kleinen Schritt:
Ein Extra was alle meine Gitarren mit Tremolo bekommen ist die Rockinger Black Box, also auch meine Partscaster:
IMG_4450.jpeg


Die Meinungen dazu gehen ja ziemlich auseinander, ich jedenfalls finde sie sehr praktisch. Vor allem um mal eben von Standard E auf Drop D wechseln zu können, ohne gleich alle Saiten umstimmen zu müssen. Also die Gitarre umgedreht und so "aufgebockt", dass das vorher passend eingestellte Tremolo System nicht auf der Unterlage aufliegt:
IMG_4451.jpeg


Dann die Black Box positioniert und die Löcher angezeichnet:
IMG_4452.jpeg


Dann Black Box wieder raus und die Löcher mit einem 2mm-Bohrer ins Holz bohren. Für die Tiefe der Bohrlöcher hab ich mir wieder mit der Klebeband-Methode um den Holzbohrer beholfen. Müssen ja nicht unnötig tief werden, die Löcher.
IMG_4453.jpeg


Anschließend kann die Black Box mit den zwei Schrauben montiert werden.

Der aufwendige Teil kommt eigentlich erst dann, nämlich das genaue Justieren der Tremolo Federn sowie des Black Box Systems. Ich bevorzuge dabei folgende Einstellung der Black Box:
  • Die Feder der Black Box ist so fest gespannt, dass ich die E-Saite problemlos auf D stimmen kann, ohne dass die anderen Saiten die Stimmung verlieren (Minimalste Veränderungen/Nachstimmen der anderen Saiten sind ok, denn auf den Hals wirkt ja dann auch etwas weniger Zug). Würde ich noch tiefer stimmen (z.B. alle Saiten eine Halbton) würde die Feder aber nachgeben.
  • Die Feder des Tremolo Systems ziehe ich etwas (aber wirklich nur wenig) fester an, sodass sich der Tremolo Block nicht direkt bei jedem kräftigerem Vibrato vom Bolzen der Black Box löst. Für stärkere Bendings über 2-3 Halbtöne reicht das natürlich nicht. Hier ist dann entsprechende Spielweise (Handballen auflegen) angesagt.
Zusammengefasst also: Eine Einstellung, die den Federwiderstand so weich wie möglich belässt, mir dabei aber Drop D ermöglicht und dafür sorgt, dass das Tremolo nicht bei jedem Vibrato "abhebt", quasi eine gewissen Ruhestellung bietet.

Insgesamt habe ich für die Justage so ca. eine halbe Stunde benötigt, bis ich zufrieden war.

Auf dem ersten Bild dieses Beitrags konnte man außerdem bereits sehen, dass sich das winzige Stück Filz vom Bolzen der Black Box schon auf dem Weg zu mir gelöst hatte. Bevor ich mir die Fummelei antue das wieder anzukleben, habe ich mir einen Bogen Klebefilz geschnappt, ein kleines Quadrat von ca. 1x1cm ausgeschnitten und an der passenden Stelle auf den Tremolo Block geklebt:
IMG_4457.jpeg


Das Filz ist an sich schon relativ dünn (ca. 1,5mm) und nach ein paar Stunden hat der Federzug den Bolzen so feste gegen das Filz auf dem Block gedrückt, dass der Stoff nochmal komprimiert wurde und nun - so wie es sein soll - nur noch eine geräuschdämmende Wirkung hat.

Mit fertig montierter transparenter Abdeckung sieht das Ergebnis dann so aus:
IMG_4459.jpeg


Hier kann man auch nochmal wunderbar den gefrästen Stahlblock des ABM Tremolos erkennen. Ich bin wirklich positiv angetan von der Qualität des Systems :).

Ansonsten noch eine Frage in die Runde: Würdet ihr die Black Box und ggf. auch die Messerkanten des Tremolos irgendwie schmieren? Eine Mini-Flasche Ballistol hätte ich z.B. da. Ist das geeignet dafür?
 
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Schaut gut aus. Sehr sauber ausgeführt.

Hierzu
die Messerkanten des Tremolos irgendwie schmieren
findest Du unterschiedliche Meinungen im MB und auch in der Welt. Gefühlt ist es für den überwiegenden Teil der Gemeinde kein Thema, die Messerkanten zu schmieren. Möglicherweise ist das aber nur meine Wahrnehmung, weil ich in diese Gruppe falle. Bislang hat auch mein allereältestes Original Floyd von 1982 noch scharfe Messerkanten ohne je irgendwie geschmiert worden zu sein. Meine Einstellung dazu die letzten 40 Jahre ist: kann man machen, weil es nichts schadet - es nutzt aber auch nichts.
 
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Eine Mini-Flasche Ballistol hätte ich z.B. da. Ist das geeignet dafür?

Ballistol ist flüchtig, also eher nicht geeignet. Wenn überhaupt würde ich eine sehr geringe Menge Hochdruckfett an der Messerkante auftragen. Reibung findet bei gut eingestelltem Tremolo an der Messerkante sowieso kaum statt, aber es ist dann auch ein Korrosionsschutz.

*
 
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Danke für die Rückmeldungen und @govnor für die Kekse! :)

Dann würde ich die Messerkanten jetzt erstmal ungeschmiert lassen. Die Kontaktfläche ist hier ja tatsächlich gewollt minimal. Die Black Box hingegen habe ich jetzt tatsächlich mal mit ganz wenig Ballistol geschmiert und zwar den Bolzen, der sich bei Benutzung durch das Loch der Halterung hin- und herschiebt. Hier ist die Kontakt-/Reibefläche ja viel größer als bei den Messerkanten. Ich bilde mir auch ein, dass die Black Box sich jetzt noch ein wenig geschmeidiger bewegen lässt. Vielleicht will ich mir das aber auch nur einbilden 😁.

Sollte das Ballistol tatsächlich flüchtig sein werde ich das ja ggf. merken und dann entweder nachschmieren oder dann etwas anderes verwenden.
 
Der Bericht gefällt mir außerordentlich, ich lese interessiert mit.

Wie hast du denn den Druckschalter mit dem Pickguard verheiratet? Ist der "einfach nur" mittels diesem schwarzen Dingens direkt auf die Folie geklebt und wen ja, womit?
Ich frage, weil bei meiner Stratocaster Deluxe Player ja auch so ein Druckschalter auf die Pickguard-Unterseite geklebt ist und mache mir da so meine Gedanken (keine Sorgen!) bezüglich des Klebers und der Haltbarkeit.
 
Auch dir danke für die Kekse! :)

Wie hast du denn den Druckschalter mit dem Pickguard verheiratet? Ist der "einfach nur" mittels diesem schwarzen Dingens direkt auf die Folie geklebt und wen ja, womit?

Ja, dieser Druckschalter hat mich auch ganz schön beschäftigt. Spender war hier meine andere Strat, die ich zunächst als SSS-Strat gekauft hatte und dann aber zur HSS-Strat umgebaut habe. Hier ist sie noch im Zustand, wie ich sie (gebraucht) gekauft habe (der Mini Switch ist hier zwischen den beiden Tone-Reglern zu erkennen):
IMG_0577.jpeg


Dieser ist von Fender an eine schwarze Kunststoffhalterung geschraubt, die scheinbar tatsächlich einfach von unten auf das Pickguard geklebt wurde.
  • Vorteil: Sehr "cleaner" Look, man sieht halt nur den kleinen Taster auf dem Pickguard, keine Schrauben o.ä.
  • Nachteil: Mal eben das Ganze auf ein anderes Pickguard umziehen gestaltet sich schwierig bis unmöglich.
Ich hab damals bei der Umrüstung der Strat auf HSS versucht diese schwarze Kunststoffhalterung irgendwie vom Pickguard zu lösen und bin gescheitert: Beim wirklich vorsichtigen Versuch den Kleber mit dem Heißluftföhn anzuwärmen/aufzuweichen hat sich stattdessen die Halterung so verformt, dass sie nun unbrauchbar ist und damit auch das Original-Pickguard :rolleyes:.

Um den Schalter - den ich natürlich vor der Föhn-Aktion abgeschraubt hatte ;) - weiter verwenden zu können, hab ich mir aus der Werkzeugkiste Kunststoff-Distanzringe geschnappt und entsprechend bearbeitet:
  • Mit dem 9mm-Holzbohrer das Loch entsprechend aufgeweitet, sodass der Knopf des Schalters ohne zu klemmen durchpasst.
  • Mit dem 2mm-Holzbohrer die Befestigungslöcher für den eigentlichen Schalter gebohrt.
So sah der Distanzring vor der Bearbeitung aus (die genauen Maße kann ich bei Bedarf mal nachschauen):
IMG_4401.jpeg


Und so nach der Behandlung:
IMG_4402.jpeg


Sieht zugegeben etwas wild aus aber im eingebauten Zustand sieht das ja keiner mehr :D. Die andere Seite des Rings habe ich dann tatsächlich einfach mit Sekundenkleber auf die Unterseite des Pickguards geklebt. Das hält bombenfest (y). Das Loch im Pickguard ist übrigens nur 8mm, da der Knopf sich ja nach oben verjüngt. Wie das eingebaut aussieht, kann man ja in den Fotos der älteren Beiträge sehen.

Genau genommen hab ich mir damit jetzt genau dieselbe Lösung geschaffen, die ich bei Fender noch kritisiert hatte. Da das Pickguard aber äußerst günstig (<10€) war und ich noch ein paar der Distanzringe zuhause habe, kann ich mir bei Bedarf zumindest einfach ein neues konstruieren :).
 
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Aufschlußreich! Herzlichen Dank! (y)

Mensch, so einen honeyfarbenen Body suche ich im Tausch gegen den meiner Stratocaster Deluxe Player. :gruebel:
 
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Die ist wirklich sehr hübsch geworden.
 
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Vielen Dank. :)

Jetzt wo die Gitarre fertig zusammengebaut ist hab ich dann auch nochmal frische Saiten aufgezogen (die bisherigen waren bereits ältere und nur für den Zusammenbau gedacht) und mich mit der Schaltung beschäftigt. Insgesamt gefällt mir die Verdrahtung so wie sie jetzt ist sehr gut, da sie mit wenig Schaltern viele gute Soundoptionen bietet:
  1. Neck SC: Schöne klarer, "perliger" Klang mit recht geringem Output (Vintage Noiseless typisch).
  2. Neck SC + HB in Reihe (die HB-Spulen dabei parallel): Recht viel Output mit vollem, voluminösem Ton. Bei etwas zurückgedrehtem Tone-Regler ein super Sound für Soli.
  3. Neck SC + HB parallel (die HB-Spulen dabei parallel): Hier geht die Sonne auf. Vom Output her irgendwo zwischen Position 1 und 2 klingt hier eigentlich alles irgendwie super :). Vor allem volle Akkorde, egal ob gezupft oder mit Plek, egal ob völlig clean oder mit leichtem Crunch. Definitiv mit meine Lieblingsposition.
  4. Bridge HB (Spulen parallel): Hier wird's twangy mit vielen Höhen. Merklich mehr Output als der Vintage Noiseless am Hals. Klingt zwar auch clean schon gut aber vor allem angezerrt dann richtig. Single Note Licks wie z.B. in Sweet Home Alabama kommen hier richtig gut.
  5. Bridge HB (Spulen seriell): Hier schiebt's dann ganz ordentlich. Der Tonerider Octane macht mit seinem Alnico 8 Magneten mächtig Dampf und schreit nach viel Verzerrung. Dabei ist er m.M.n. aber deutlich vielseitiger als der eigentlich angedachte SH4. Zudem klart er bei zurückgedrehtem Volume wirklich schön auf.
Falls sich jemand für das Wiring Diagramm interessiert, hier meine Handgezeichnete Version :ugly:. Ich hab heute versucht mir noch eine schönere Version von ChatGPT erstellen zu lassen aber da kam wirklich nur Müll bei raus 🤷‍♂️:

IMG_2974.jpeg


Ich hab bewusst auf die 4 Farben der üblichen Humbucker-Kabel verzichtet, da die ja gerne je nach Hersteller anders belegt sind. In meiner Grafik steht grün für hot und schwarz für Ground. Der Humbucker hat 2 Spulen, also 2x hot und 2x Ground, der Rest ist hoffentlich selbsterklärend. Die Schaltung hat mich tatsächlich einiges an Hirnschmalz gekostet, obwohl es eigentlich easy aussieht wenn es mal fertig ist. Am meisten Zeit gekostet hat mich die Überlegung wie ich die beiden Pickups in Position 2 in Reihe kriege, der entscheidende Hinweis kam dann von einem Diagramm des 4-Way-Tele-Mods. Was hier noch fehlt ist der Push-Push-Schalter für die Out of phase-Schaltung in Position 2 und 3. Denkt euch einfach einen Schalter mit 2 Ebenen à 3 Pins, der die Kabel des SC tauschen kann, bevor sie zum Volume bzw. zum Megaswitch gehen.

Derzeit sind Volume und Tone wie bereits erwähnt im sogenannten 50s Wiring verdrahtet, mit dem ich in meiner SG gute Erfahrungen gesammelt habe. Ich werde in den kommenden Wochen aber definitiv testweise auch nochmal aufs Standard Wiring mit Treble Bleed umlöten, einfach um zu testen was mir besser gefällt.

Hier nochmal ein Foto der fertigen Gitarre zusammen mit ihrer älteren Schwester:
IMG_4467.jpg


Die ältere Schwester klingt übrigens hörbar anders, irgendwie höhenreicher und fast schon unverschämt bissig/twangy. Die neue ist dagegen sehr universell einsetzbar und passt eigentlich überall gut rein. Und in stark verzerrten Gefilden ist die neue eine richtige Bank und klingt deutlich fetter. :evil:
 
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Hier gibt's auch mal wieder eine kleine Neuigkeit:

Dass ich das ursprüngliche 50s-Wiring nochmal testweise gegen das Standard-Wiring tauschen wollte hatte ich ja bereits erwähnt. Auch, dass meine andere Strat deutlich höhenbetonter klingt. Irgendwie war mir der Unterschied - vor allem der Neck-Pickup alleine - dann doch zu groß. Mir ist klar, dass zwei Gitarren nie völlig gleich klingen aber im Vergleich zur anderen Strat klang der Vintage Noiseless am Hals bei der neuen Gitarre irgendwie "leblos", keine Ahnung wie man das genau beschreiben soll.

Daher erster Schritt: Standard-Wiring mit Treble Bleed eingebaut (ich verwende hier den "RC Medium" von Acys Guitar Lounge) und siehe da: Es klingt direkt deutlich besser. Schon interessant, bei meiner SG mit 2 Humbuckern schwöre ich auf's 50s-Wiring, hier bei der Strat hat es in meinen Ohren aber deutlich das nachsehen. :unsure:

Außerdem wollte ich dann doch nochmal mit den Werten für's Tone Poti rumspielen, da in meiner anderen Strat werksseitig 1 MOhm Tone Potis verbaut sind. Daher hab ich das Tone-Poti ausgebaut und die Kabel durch das Loch rausgeführt und Bananen-Stecker dran gemacht. Dann ein 500kOhm-Poti und ein 1MOhm-Poti (beide natürlich logarithmisch) ebenfalls mit kurzen Kabeln und Bananensteckern versehen und jetzt werde ich die kommenden Tage mal munter drauflos testen.

IMG_4543.jpeg


Sieht zugegeben etwas wild aus :ugly:

Meine ersten Erkenntnisse:
  • Komplett ohne Tone-Poti: Sehr durchsetzungsfähig. Vor allem der Neck-Pickup klingt jetzt richtig, richtig gut.
  • 500kOhm-Poti: Klingt besser als noch mit dem 50s-Wiring aber vor allem der Neck Pickup verliert auch mit komplett offenem Tone-Poti schon ein gutes Stück an Brillanz. Der Regelweg des Tonepotis passt sehr gut für alle Positionen.
  • 1MOhm-Poti: Der Neck-Pickup klingt damit direkt wieder besser. Scheinbar hat man sich bei Fender also tatsächlich was dabei gedacht, die Vintage Noiseless mit 1MOhm-Potis auszuliefern 😁. Bei den anderen Positionen ist der Unterschied offen eigentlich gar nicht so groß. Was mich hier stört ist der Regelweg, denn in den meisten Positionen des 5-Wege-Schalters wirkt das Tone Poti erst ganz am Ende des Regelwegs merkbar und dann sehr abrupt (was zu erwarten war).
Ich werde noch ein bisschen rumprobieren und mir auch noch ein 500kOhm No Load-Poti zum Testen bestellen. Ganz offen sollte das ja die Verbindung kappen, also Klang wie komplett ohne Poti und beim Zudrehen dann einen brauchbaren Regelweg bieten. Mal schauen was dabei rauskommt.
 
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