Saitenreiter auf Anschlag (Fender Mexico Strat); Wechsel von 009er auf 010er-Saiten noch möglich?

Strato Incendus
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Da ich in meiner Kindheit fast ausschließlich Bryan Adams gehört habe, war die erste Gitarre, wegen derer ich mir am Instrumenteladen die Nase an der Scheibe plattgedrückt habe, eine rote Strat. Als ich dann Jahre später meine eigene “first real six string” bekam, eine Yamaha Pacifica, habe ich mich stattdessen für eine schwarz-weiße entschieden, da ich mich damit gedanklich eher selbst auf der Bühne sehen konnte.

Aber der Kindheitstraum von der roten Strat war nie weg — auch, wenn man als Metaller natürlich weiß, dass man für seine Haupt-Musikrichtung ganz anderes Werkzeug braucht. Geprägt von der Pacifica (HSS-Pickups) wollte ich eine, die mir zwar den mir bis dato noch nicht verfügbaren Single Coil am Steg gibt, aber gleichzeitig die Humbucker-Option nicht vermissen lassen. Also habe ich nach einer mit Coil Split gesucht — die Fender leider nicht mehr herstellt, es bis vor einigen Jahren jedoch noch getan hat. Auf ebay gab’s dann eine vor kurzem eingestellte Fender Stratocaster Deluxe HSS, just auch noch genau im passenden Finish (Candy Apple Red). Vor allem vom bisherigen Besitzer unbenutzt, sie hat vorher die ganze Zeit nur im Koffer gesessen.

Gesagt, getan — da ist sie nun endlich. :) Den Steg habe ich fast an den Korpus angelegt, wie ich es von der Pacifica kenne. Am Hals konnte ich noch nichts einstellen, weil man dafür bei Fender die 3/16-Zoll-Inbusschlüssel braucht, also ein “imperial”-Werkzeug, das keine Entsprechung in mm hat. Das ist aber schon bestellt.

Was ich bemerkt habe, ist, dass das F im ersten Bund auf der tiefen E-Saite meiner Mexican Strat schnell mal sharp wird. Vor allem bei Akkorden mit Daumengriff, wie eben Variationen von F-Dur — ein Bryan Adams-Beispiel wäre das Riff von “It’s Only Love”. Obwohl ich die Gitarre ansonsten oktavrein eingestellt habe, muss ich hier extrem aufpassen, nicht zu hart zu greifen.
Fender Stratocaster haben werkseitig 009er-Saiten drauf, und das hier sind noch die Original-Saiten, da der Vorbesitzer sie wie gesagt nicht genutzt hat.
Meine Pacifica hat 010er-Saiten, und gerade bei Adams-artigem Akkord-Strumming langt man ja auch mal fester zu, als ich das auf meinen Metal-Gitarren machen würde, von denen einige 009er-Saiten haben. Vielleicht könnte das Sharpness-Problem also behoben werden, wenn ich beide meiner Strat-Shape-Gitarren einheitlich auf 010er-Saiten habe.

Ich könnte also einfach auf 010er hochgehen und Hals und Steg entsprechend anpassen — wäre da nicht das Problem, dass ich jetzt bereits den Saitenreiter für die tiefe E-Saite auf Anschlag habe, mit beinahe maximal komprimierter Feder hinter dem Reiter. Der Steg liegt ja wie gesagt auch schon fast komplett am Korpus an. Den Hals könnte ich noch etwas gerader machen, aber ob das die Saite nochmal so viel verlängert, wage ich zu bezweifeln.

IMG_3933.jpeg

Wenn man von 009ern auf 010er hochgeht, werden die Töne ja mWn auch eher sharp, nicht flat, d.h. ich müsste die schwingende Länge pro Saite noch weiter verlängern, richtig?
Und zumindest auf der E-Saite kann der Saitenreiter nicht mehr weiter nach hinten.

Also, was glaubt ihr? Kann man in diesem Fall überhaupt auf 010er-Saiten hochgehen? Ich werde ja bestimmt nicht der erste sein, der das mit einer Mexican Strat probiert. :)
Stevie Ray Vaughan z.B. hat ja sogar 013er-Saiten o.ä. gespielt (dann allerdings einen Halbton runter). Klar haben die Profis alle American-made Strats, aber für die Einstellmöglichkeiten der Intonation sollte das ja wohl keinen nennenswerten Unterschied machen.
 
Nimm doch einfach die Feder raus
 
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Ja, das sollte klappen. Du schreibst aber auch, daß Du den Hals noch gerader stellen könntest. Warum tust Du es nicht? Die Verstimmung der einzelnen Töne würde sich, wenn auch nur gering, verringern und das Spielgefühl eines nahezu geraden Halses halte ich für angenehmer als die "Bananen-Variante".
 
Sattelkerben tief genug?
 
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Mach mal an der Stelle, wo die Saite auf dem Reiter liegt, einen Knick in die Saite, das kann auch noch den einen oder anderen Millimeter bringen.
 
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Ich würde die Feder kürzen, nicht gleich ganz rausnehmen, oder eben eine kürzere, etwas härtere Feder kaufen. Alternativ könnte man auch einen kürzeren Saitenreiter für die eine Saite kaufen, das gibt der Gitarre dann erst so richtig den individuellen Touch 😉
 
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Wieviel Halskrümmung hast du denn eingestellt?

Es kann(!) sein, dass die Brücke nicht korrekt ausgerichtet wurde und die Bohrungen somit zu weit vorne liegen. Ist die Gitarre denn oktavrein eingestellt?
 
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Wenn die Gitarre grundsätzlich oktavrein ist, würde ich entweder an der Grifftechnik arbeiten und halt nicht zu viel Kraft einsetzen oder aber von vornherein die E-Saite etwas flat stimmen. Die Oktave zu verändern, wird am ersten Bund kaum etwas verändern, wenn die Saite korrekt gestimmt ist. Beides zu tun wäre eine Kompensation, damit es in den höhen Registern besser gestimmt ist, aber dann ist die Gitarre für „unproblematische“ Song ungünstig eingestellt.
 
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Sorry, wenn die Gitarre nur in den unteren Lagen beim greifen nicht stimmt, hat das mit der Oktav-Intonation nichts zu tun, sondern damit, dass die Sattelkerben nicht tief genug sind.
 
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deine E Saite finde ich, ist im Verhältnis zur A und D Saite schon etwas zu weit hinten. Seltsam, wenn dort die Intonation stimmt. Versuch es mal mit einem neues Satz Saiten, das könnte helfen. Bei meinen Strat Style Gitarren habe ich allerdings auch schon diverse Federn kürzen müssen und zwar mit 9-42 Sätzen.
 
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Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! :)

Ja, das sollte klappen. Du schreibst aber auch, daß Du den Hals noch gerader stellen könntest. Warum tust Du es nicht? Die Verstimmung der einzelnen Töne würde sich, wenn auch nur gering, verringern und das Spielgefühl eines nahezu geraden Halses halte ich für angenehmer als die "Bananen-Variante".
Wie gesagt, mein 3/16 Inbus-Schlüssel ist noch in der Post. ;) Sollte heute ankommen, verspätet sich auf morgen. Die haben ja nicht einfach nur diese Größe in Sechskant, sondern auch noch dieses kugelförmige Ende.
Mit meinen vorhandenen Inbus-Schlüsseln ist es mir schlichtweg nicht möglich, den Hals einzustellen - ich habe alle durchprobiert. Aber da 3/16 eben eine spezielle Größe in imperialen (=nicht-metrischen) Einheiten ist, ist klar, dass ich so etwas noch nicht habe. Interessant ist ja eher, dass ausgerechnet die mexikanischen Fenders diese Schlüssel verwenden, denn die amerikanischen Fenders brauchen mWn nochmal einen anderen Inbusschlüssel für ihren Halsstab?

Besaite die Gitarre am besten erst mal neu, die Oktavreinheit mit alten Saiten einzustellen ist meist nicht zielführend.
Sie sind zwar "alt", aber eben noch gar nicht bespielt, und klingen auch noch entsprechend höhenreich. :) Wie gesagt, das Ding saß die ganze Zeit im Koffer, da kam keine Feuchtigkeit o.ä. dran.
Höchstens die Dehnung der Saiten könnte eine Rolle spielen - dann sollten sie allerdings besser ihre Stimmung halten. Ich musste sie erst einmal durch diverse Bendings eingewöhnen, genau wie bei frisch aufgezogenen Saiten auch.

Sorry, wenn die Gitarre nur in den unteren Lagen beim greifen nicht stimmt, hat das mit der Oktav-Intonation nichts zu tun, sondern damit, dass die Sattelkerben nicht tief genug sind.
Dass die unteren Bünde wenig bis nichts mit der Oktavreinheit zu tun haben, ist mir klar.
Mein Verdacht ist ja konkret, dass die Sharpness nicht durch die Intonation, sondern durch meine Greifkraft verbunden mit der Saitenstärke (.009) kommt. :)
Bzw. konkret die Greifkraft beim Akkordspiel / insbesondere bei Daumengriffen. Weil der Daumen nun einmal stärker ist. Wenn ich das F mit dem Zeigefinger als normalen Barré-Akkord greife, ist das Problem geringer.
Und dass ich, wenn ich zur Kompensation dessen auf .010er-Saiten hochgehe, dann den Saitenreiter noch weiter nach hinten verschieben müsste, um die Intonation auf .010er-Saiten einzustellen. :)

Nimm doch einfach die Feder raus
Ein radikaler, doch interessanter Gedanke! :)

Ich warte jetzt erst einmal ab, dass die korrekten Inbus-Schlüssel ankommen, damit ich endlich den Hals einstellen kann.
Habe gerade auch extra nochmal in den mitgelieferten Koffer geschaut, da war jedoch leider kein Inbusschlüssel drin.
 
Mein Verdacht ist ja konkret, dass die Sharpness nicht durch die Intonation, sondern durch meine Greifkraft verbunden mit der Saitenstärke (.009) kommt. :)
Das ist nicht nur Dein Verdacht. Radikaler Gedanke dazu: An der Spieltechnik arbeiten? ;)
Probehalber lässt sich ja leicht ermitteln, ob weniger Druck das Problem mildert/beseitigt.
 
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Radikaler Gegengedanke: Man sollte das Instrument im ergonomischen Gedanken so auf sich einstellen, dass es zur eigenen Spieltechnik passt. :) Wie gesagt, auf .010er-Saiten auf der Pacifica habe ich das Problem ja nicht.
Ich messe meine umgekehrt Bendings ja auch nicht daran, wie gut ich sie auf .013er-Saiten hinbekäme. Oder meine Shredding-Skills daran, wie gut ich sie auf der Akustik-Gitarre replizieren kann.

Früher häte ich mic nicht getraut, eigenmächtig die Saitenstärke zu ändern, ohne die Gitarre zum Laden zu bringen zum Einstellen. Jetzt, wo ich mit letzterem etwas mehr Routine habe, habe ich diese Ausrede nicht mehr.
Die Frage ist eben, bis wohin die Gitarre das mitmacht (bzw. in dem Fall der Saitenreiter). .010er sind ja eigentlich harmlos und eine gängige Saitenstärke, aber wenn ich dafür den Reiter weiter nach hinten schieben müsste, weil dickere Saiten sharper sind, dann ist dafür aktuell kein Platz mehr. Zumindest auf der tiefen E-Saite.
 
Mach's doch einfach mal, der Preis für max. zwei Sätze Saiten ist doch überschaubar und der Zeiteinsatz bei 'ner Strat minimal.
 
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Es ist zwar schon mehrfach gesagt worden, aber da Du Dich so sträubst, sage ich es auch nochmal: Wechsele die Saiten. Auch wenn sie noch frisch klingen. Es kann sogar bei einem neuen Satz Saiten vorkommen, dass eine Saite sogar ab Werk kaputt ist (hatte ich auch gerade erst). Es kommt nicht oft vor, hatte ich aber schon eine paarmal. Dann kannst Du an der Bridge einstellen, was Du willst. Du kriegst die Saite nicht oktavrein. Sogar Dein zu hohes F kann daran liegen (Kann natürlich auch der Sattel sein).
Was auch schon jemand geschrieben hat, ist dass der Sattel bei Deiner E-Saite schon unverhältnismäßig weit hinten steht. Auch das spricht für eine kaputte E-Saite. Nach dem Wechsel kann der Sattel vermutlich sogar nach vorn versetzt werden.

UND JETZT TAUSCH SIE ENDLICH AUS!!! :ROFLMAO:
 
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Es ist zwar schon mehrfach gesagt worden, aber da Du Dich so sträubst, sage ich es auch nochmal: Wechsele die Saiten. Auch wenn sie noch frisch klingen. Es kann sogar bei einem neuen Satz Saiten vorkommen, dass eine Saite sogar ab Werk kaputt ist (hatte ich auch gerade erst). Es kommt nicht oft vor, hatte ich aber schon eine paarmal. Dann kannst Du an der Bridge einstellen, was Du willst. Du kriegst die Saite nicht oktavrein. Sogar Dein zu hohes F kann daran liegen (Kann natürlich auch der Sattel sein).
Was auch schon jemand geschrieben hat, ist dass der Sattel bei Deiner E-Saite schon unverhältnismäßig weit hinten steht. Auch das spricht für eine kaputte E-Saite. Nach dem Wechsel kann der Sattel vermutlich sogar nach vorn versetzt werden.

UND JETZT TAUSCH SIE ENDLICH AUS!!! :ROFLMAO:
Danke für den Hinweis im ersten Absatz, das war mir so tatsächlich noch nicht bekannt. ;) Von Röhren interessanterweise ja - war bei meinem Marshall JVM damals so, dass die Endstufenröhren bereits ein Dreivierteljahr nach dem Kauf des Amps ausgetauscht werden mussten. Jahre später, als ich meinen Engl Powerball II gekauft habe, habe ich dabei dann ein Hinweisschreiben gefunden, dass genau auf diese Möglichkeit hingewiesen hat (Engl wollten sich da vermutlich absichern).

Tatsächlich habe ich sogar nach einem Grund gesucht, die Saiten bereits jetzt zu wechseln, da das Griffbrett auch mal geölt werden könnte. ;) Aber ich wollte halt sparsam sein und die vorhandenen, zumindest noch frisch klingenden Saiten zuerst "runterspielen". :D

Wie gesagt, ich schau mal, wie die Halseinstellung es ggf. ändert. Wenn ich auf .010er wechsele, werde ich den Hals ja auf jeden Fall weiter anspannen müssen. Und das geht wie gesagt erst mit den 3/16er-Schlüsseln.
Ich hoffe, die kommen morgen an. :)
 
..... dass der Sattel bei Deiner E-Saite schon unverhältnismäßig weit hinten steht ......
@OldHarry Das ist nicht der Sattel, sondern der Saitenreiter am Steg (Sattel ist am Hals, Steg am Body) ... und der hat mit der Intonisation in den unteren Lagen so gut wie nichts zu tun. Wenn da der Ton zu hoch ist, dann ist meist der Sattel und die Griffweise der Hauptauslöser.
 
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@OldHarry Das ist nicht der Sattel, sondern der Saitenreiter am Steg (Sattel ist am Hals, Steg am Body) ... und der hat mit der Intonisation in den unteren Lagen so gut wie nichts zu tun. Wenn da der Ton zu hoch ist, dann ist meist der Sattel und die Griffweise der Hauptauslöser.
Ja, ich meinte den Reiter. Sorry.
 
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Ich würde dringend empfehlen der Gitarre ein setup beim Fachmann zu gönnen statt da weiter mit geballtem Halbwissen dran rumzudoktern.

So wie es auf dem Foto aussieht stimmt an der Gitarre einiges nicht.

*
 
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