DIY - Neues Stagepiano im Vintage-Look

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Hallo Gemeinde ;)

Die letzten Jahre waren bei mir privat durchaus turbulent und mit Projekten rund um Haus und Wohnung bestückt. Jetzt ist da erstmal alles wieder zur Ruhe gekommen, und es juckt mich mal wieder in den Fingern, ein musikalisches Projekt anzugehen, was mir schon länger vorschwebt.

In meiner Coverband habe ich ja ein Multikeyboard-Setup mit dem Kronos als Hauptinstrument, und darunter mein liebes altes Doepfer LMK4+, was inzwischen kürzer ist: DIY Doepfer LMK "76 compact". Demgegenüber wollte ich schon lange mal ein Standalone-Instrument haben, was ohne zwei Ebenen auskommt, extra Ständer und Kabelgefranz - der Kronos ist bei mir nur ein 61er, also leichte Tastatur und dann doch recht eng, um mal einfach Piano zu spielen. Und das LMK gibt ohne wenigstens einen Expander ja keinen Ton aus...

Daraufhin hatte ich mir ja damals das Crumar Seven angesehen. Das Konzept fand ich sehr charmant (wenn auch die Knöpfe sehr bunt sind), aber das ist es aus verschiedenen Gründen nicht geworden, u.a. wegen der Tastatur. Geworden ist es dann das "Seven ohne Tastatur": das GSi Gemini. Das lässt sich mit dem LMK perfekt ansteuern und die Tastatur passt da sehr gut dazu.

Schon seit damals habe ich den Gedanken verfolgt, mal dem Doepfer ein neues Gehäuse zu spendieren, nebst anschraubbaren Beinen und eben so tief, dass obendrauf bequem der Kronos oder die Orgel stehen kann. Und das Gemini eben mit in das Gehäuse bauen, so dass das Paket dann ein Standalone-Instrument ergibt.

Jetzt ist mal Zeit für so ein Projekt, und so soll es mal aussehen:
image001.png


Also die Tastatur des LMK, links daneben wie bisher die Elektronik des LMK, die ich ja damals um alle analogen Knöpfe und Fader erleichtert habe, weswegen sie jetzt so schmal ist, dass sie bequem neben der Tastatur Platz finden kann. Und in dem "Dashboard" / Frontpanel oberhalb der Tastatur sollen dann 5-6 Potis, die an die jetzt freien ADC-Eingänge der LMK-Elektronik kommen, um dann die wichtigsten Parameter des Gemini im direkten Zugriff zu haben (Phaser/Chorus, Hall, Overdrive, evtl. EQ) und daneben dann die Displayplatine nebst Jog-Dial und Knöpfen aus dem Gemini (das dankenswerter Weise eine sehr schmale, abgesetzte Frontpanelplatine hat).

Unten drunter soll dann der Nord Stand EX, der im Prinzip die klassischen Rhodes-Schraubbeine hat mit passenden Grundplatten und einer Querverstrebung.

Noch ist das ganze in der Planungsphase - ich werde hier berichten und freue mich über projektbegleitende Diskussionen und Gedanken :cool:
 
Grund: Typo
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Das verfolge ich sehr interessiert. Solche DIY Projekte finde ich grundsätzlich sehr spannend. Ich hatte auch schon selber ähnliche Ideen. Diese habe ich dann aus Zeitgründen aber immer wieder verworfen, und und weil Gewicht und Flexibilität bei mir mittlerweile ganz vorne stehen.

Viel Spaß und Erfolg,
glombi
 
Ich muss auch an meinen Rücken denken 🤣
Aaaber: ich hoffe ja, dass das Teil gar nicht so viel schwerer wird als vorher, da kommt ja im wesentlichen etwas verpackte Luft dazu. Ich bin gedanklich bei 10mm Sperrholz, Seitenwangen wahrscheinlich massiv, wenn ich schönes Holz finde, und die Bodenplatte wird evtl 2mm stärker (Multiplex), damit das mit den Beinen dann stabil genug ist.
Das sollte insgesamt hoffentlich nicht wesentlich schwerer sein als das Doepfer vor dem Absägen war.

Und selbst wenn: dafür spare ich dann 15kg am Z-Stand, den ich dann nicht mehr schleppen muss.

Was die Flexibilität angeht: ich kann das Masterkeyboard ja weiterhin als 2. Tastatur für den Kronos nutzen. Ja, ich habe dann den Expander fest verbaut, aber dafür gewinne ich die Möglichkeit, mal mit nur einem Brett und ohne extra Geraffel loszuziehen.

Das einzige, was weg fällt, ist die Option, mal nur den Expander mitnehmen zu können. Das habe ich aber ehrlich gesagt noch nie gemacht...
 
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Das sollte insgesamt hoffentlich nicht wesentlich schwerer sein als das Doepfer
Das alleine sprengt für mich schon jedes Limit, sonst hätte ich so eins auch schon… 😎

Ich wollte auch schon mal einen Vintage Ständer für mein Stage bauen. Die Alu-Beine, dich dazu von einem Kollegen erstanden haben waren mir dann aber doch zu wackelig und hoch…
 
Naja, wer 88 Tasten Hammer Action haben möchte, kommt an paarundzwanig Kilo nicht vorbei.
Unter 20 geht dann nur mit Abstrichen bei der Tastatur z.B. TP100/110...

Ja, das ist viel, aber auch ein 61er im Case ist nicht beliebig leicht.

Bei dem tiefen Format werde ich mal schauen, ob ich da unten eine Befestigung für "Kofferrollen" vorsehe, dann kann zumindest eine Schmalseite rollen...
 
Da sind mir auch schon einige Ideen durch den Kopf gegangen, bzgl. Gehäuse -und /oder Ständerbau. Der letzte DIY Bau ist es dann geworden, weil ich doch ab und zu verschiedene Keys nehme. Aber so einzelne Beine am Key find ich schon sexy :cool:
 
Hi Jens

ich habe das ja schon ähnliches hinter mir- und spiele seit 6 /7 Jahren auf meinem Numa Compact im Vintage-Gehäuse:
STHDeluxe.jpg

Das ganze ist aus 6.5mm Sperrholz mit 22mm Tischlerplatten als Seitenteile, mit Tolex in Tweedoptik bezogen. Zu Wartungszwecken ist die Fläche oberhalb der Tastatur aufklappbar, Details kann ich gerne erklären bei Bedarf.

ich habe auch einen Deckel dazu, mit Aushängescharnieren befestigt, so a la Doepfer, für Eigentransport langt das als Schutz, das hat sich bewährt und das sieht dann so aus:
STHDeluxe_Closed.jpg


Als Stativ habe ich das Korg SV1 STBK Stativ verwendet, man braucht dazu nur zwei Einschlagmuttern M4 am Boden des Instruments, das ist stabil und optisch auch ganz lecker.

Ciao,
Stefan
 
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@dr_rollo: bist du evtl im Thread verrutscht? Bei meinem Projekt geht es ja nicht um möglichst kleines Packmaß, sondern um eine schöne Lösung mit viel Standfläche obendrauf...

@stefan64 dazu hätte ich in der Tat gerne mehr Details, das ist ja wunderschön geworden.

Ist das Numa da "reingestellt" oder sind die Innereien jetzt statt im Original-Gehäuse in dem Holzgehäuse verbaut? 6.5mm kommt mir für eine selbsttragende Konstruktion doch recht wenig vor...

Der Ständer, ist der dann klappbar oder wie wird das zum Transport "klein gemacht"? Und wie hoch ist der?

Der Nord Stand EX kam leider ohne die höheren Füße für 75cm, die scheint Nord da raus designt zu haben. Wenn sich das bestätigt, muss ich eh einen anderen nehmen...
 
bist du evtl im Thread verrutscht? Bei meinem Projekt geht es ja nicht um möglichst kleines Packmaß, sondern um eine schöne Lösung mit viel Standfläche obendrauf...
you're right 🤔 ...und schon in den 'richtigen' Thread verschoben
 
@stefan64 dazu hätte ich in der Tat gerne mehr Details, das ist ja wunderschön geworden.

Ist das Numa da "reingestellt" oder sind die Innereien jetzt statt im Original-Gehäuse in dem Holzgehäuse verbaut? 6.5mm kommt mir für eine selbsttragende Konstruktion doch recht wenig vor...

Der Ständer, ist der dann klappbar oder wie wird das zum Transport "klein gemacht"? Und wie hoch ist der?
Danke :)
Erstmal, ich habe ein Numa Nano drin, kein Numa Compact.
Die Innereien des Nano wohnen jetzt im Holzhaus, sprich es ist direkt eingebaut. Klaviatur ist gekürzt, inspiriert von Xaver Fischer.
Statisch habe ich fürs Gehäuse den Leichtbautrick meines Schreinermeisters verwendet: an den Kanten sind innen jeweils 1x1cm Leisten verleimt und verschraubt, das hält sich auch langfristig super, da ist nix weich.
Das Stativ ist angeschraubt (so ist das beim Korg SV1 und 2 eben) und lässt sich zusammenklappen, es ist aber störrisch beim Transport. Höhe weiss ich nicht genau, musst Du auf der Produktseite schauen (bin gerade im Ausland), aber ich kann sehr gut auf dem Klavierhocker sitzend darauf spielen.
Für die Wartungsschrauben habe ich mit einschraubbaren Gewindeeinsätzen, fürs Aufklappen mit Küchenschrankscharnieren gearbeitet.
Mehr Details - gerne :)
Ciao,
Stefan
 
Hi Stefan und Jens,

zur Kürzung der Tastatur hab ich ne Frage - Xaver Fischer hat ja sein Numa Nano auf 49 Tasten gekürzt, also genau an der Stelle wo die beiden Platinen der Tastenkontakte getrennt sind. Bei dir ist die Tastatur aber auf 73 Tasten gekürzt, wie hast du das konkret gemacht was die Platinen mit den Tastenkontakten angeht?

Ich würde nämlich auch gerne meine 88-Tasten TP100 aus nem Studiologic SL88 Studio auf 73 oder 76 Tasten kürzen, weiß aber nicht genau wie …

EDIT: habe grade erst gesehen dass Jens im ersten Post auf sein LMK Compact verlinkt hat, da steht ja schon einiges drin und beschreibt im Grunde genau das, was ich machen will. @.Jens dazu aber eine Frage: wo genau muss die dort erwähnte Drahtbrücke angelötet werden? Das konnte ich auf dem entsprechenden Foto nicht erkennen, wäre super wenn du mir dazu etwas sagen könntest
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, da muss ich nochmal in den Fotos suchen, ob ich da was finde... Immer vorausgesetzt, die Platinen sind auch gleich etc - bei mir das war ja eine alte TP10/MD.

Eigentlich sieht man das an der Platine, wenn man sie vor sich hat. Es gibt Leiterbahnen, die jeweils 8 Tastenkontakte "bedienen". Und da lief, wenn ich mich rechte erinnere, eine eben um so einen Block herum von unten nach oben, und die habe ich gekappt - und dann mit der Drahtbrücke wieder hergestellt.

Es empfiehlt sich sowieso, sich die Platine vorher genau anzusehen und die Leiterbahnen zu verfolgen, bevor man sägt.
 
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Hi @hervshahn

auch das Nano hat eine TP100-Tastatur, daher kannst Du ich Dir das recht genau beschreiben.
Am besten erst mal Foros machen vom Innenleben und allen Verbindungen, dann weisst Du was wohin gehört.
Dann trennst Du die Tastatur von der Elekronik und baust dann Du die Tastatur erstmal aus. Dabei ACHTUNGST wegen der Folien-Flchbandkabel, die rutschen sehr schnell raus und sind sehr schlecht wieder einzusetzen.

Dann solltest Du schauen auf wieviele Tasten Du kürzen willst und welche Töne dann abgedeckt sind. Ich habe auf 73 Tasten F-F gekürzt, da die vorhandenen Tasten nichts anderes hergegeben haben - sprich: baue links/rechts die Tasten ab und schaue was für Dich funkitoniert, das Problem bei mir waren die breiteren End-Tasten, daher kam ich auf F-F, auch wo und wie diese anschlagen muss man dabei beachten.
Dadurch ergebe sich die Punkte des Sägens. Man muss mit dem Aftertouch-strip aufpassen, aber das geht gut. Ich habe mit einer Eisen-Handsäge gearbeitet, das hat wunderbar funktioniert. Die Midi-Problematik, die Xaver Fischer beschrieben hat ergab sich dadurch für mich nicht.

Dann hast Du die entgültige Breite der Tastatur und kannst damit die Innenbreite des neuen Gehäuses berechnen, beachte dabei die geplanten Cheekblocks - für diese habe ich rechts einen übrigen Cheeckblock eines Fender Rhodes verwendet und links mir einen gleich breiten aus Sperrholz gebaut.

Ciao,
Stefan
 
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So, es wird mal Zeit für ein erstes Update. Bevor ich so richtig loslegen kann, musste ich erst die Frage klären, ob der von mir gewählte Ständer überhaupt für meine Zwecke taugt. Wir erinnern uns, ich hatte mich für den Nord Stand EX entschieden, dessen Grundplatte ans Gehäuse geschraubt wird und in die werden dann Rohrbeine geschraubt (wie beim Rhodes, klassisch).

Nun gut, von den Daten für gut befunden (zwei Höhen, 65 und 75cm, und meine Lieblings-Spielhöhe ist eh bisher immer 74-75cm gewesen) und bestellt. Dann die Ernüchterung: von den auf dem Shopbild gelisteten zwei Satz Füßen mit entweder 10 oder 20cm Länge war nur einer dabei. Also reklamiert, das zog sich alles, Ende vom Lied: Nord liefert den schon länger nur noch mit den kurzen Füßen aus. Nix zu wollen. 65cm ist mir aber wegen der Knie deutlich zu tief, also Preisnachlass rausgehandelt statt Rückgabe, und jetzt müssen die Füße eben verlängert werden.

Vom Preisnachlass habe ich also fix zwei Alurohre bestellt, einmal so wie der Fuß auch eh ist und eine Nummer kleiner im Durchmesser, so dass die nominell gerade so ineinander passen. Auf Länge gesägt:

IMG_20251118_184245.jpg

Links der originale Fuß (schon ohne Gummikappe), in der Mitte das dünnere Rohr und rechts die 10cm Verlängerung.

Das dann einmal mit der Schraubzwinge ineinander gepresst (ging nicht ganz, daher habe ich das Mittelstück dann kürzer gesägt)
IMG_20251118_184308.jpg


Und schon haben wir eine Fußverlängerung zum Stecken (auch das sitzt stramm genug, um keine weitere Befestigung mehr zu brauchen):
IMG_20251118_184330.jpg


Der später sichtbare Teil wird in der improvisierten Lackierkabine jetzt noch schwarz angesprüht:

IMG_20251118_184401.jpg


Wenn es trocken ist, geht's weiter 😎 dann werde ich sehen, ob das so funktioniert wie ich dachte, und dann werden hoffentlich drei weitere gebaut...
 
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