Ausbessern oder Neulackieren einer PRS?

Zwachi
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Grüß euch,

unlängst habe ich erschwinglich meine erste PRS erstanden, welche leider einige Lackschäden aufweist.
Bei näherer Betrachtung ist mir aufgefallen, dass die Ahorndecke wohl nicht gebeizt wurde, sondern der Sunburst rein durch den Lack aufgetragen wurde.
Nun ergeben sich meiner Ansicht nach zwei Schlussfolgerungen daraus:

1) Klarlack drüber reicht nicht, da der Sunburst unterbrochen ist.
2) Neulackierung in einer anderen Farbe wäre von den Schleifarbeiten her wahrscheinlich weniger aufwändig.

Was ist eure Meinung / Erfahrung zur Ausbesserung solcher Schäden?


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Wie teuer / Aufwändig wäre eine Neulackierung und was ist dabei zu beachten?

Kann jemand wen empfehlen, der Abhilfe schaffen kann?

Könnte ich die Farbe wählen, würde mich so ein grün interessieren:
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Vielen Dank für eure Einschätzungen!
 
entweder neu lackieren lassen (und das vom Fachmann, der so was schon mal erfolgreich gemacht hat. Jäger z.B.)
Dann ist allerdings „erschwinglich“ Geschichte…

oder

einfach so lassen! Die Gitarre ist in Würde gealtert und nicht verunfallt öä. So ein Relic Look ist auch ein cooles Design, zumal noch bei einer PRS wo das Bling Bling oft auch groß „Zahnarzt Gitarre“ sagt.
 
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Ich würde es lassen, die Gitarre hat viel erlebt und dass darf man ruhig sehen.
 
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Ich würde sie auch so lassen!
 
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Sieht doch cool aus.
Wäre doch schade, da wieder so ein gelecktes Hochglanzpüppchen draus zu machen. :D ;)

Da würde ich auch sagen: Entweder richtig gut machen lassen, oder einfach spielen.
 
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Mein vollstes Verständnis.
Ich hab ne Gibson, nicht nur die normalen Gebrauchsspuren, wie schwitziger Bauch und Gürtelschnalle , anecken und feine Kratzer.
Zusätzlich hat die Sonne den Lack angegriffen.
Das wunderschöne Grün ist nur im Schwarzlicht und Sonne zu sehen, blattert aber schon alles ab.
Bei Neulackierung ist es aber nicht mehr original.
Dadurch auch keine Wertsteigerung.

Andererseits gibt es die aging Fans die sich tatsächlich eine neue Gitarre kaufen, die abgenutzt aussieht !
Facke!
Wir haben eine echte!
:prost:
 
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Ich persönlich würde das auch so lassen - aber das spielt ja keine Rolle. Dein Beitrag liest sich als hättest Du von Anfang an eine Restauration gewollt, und Du bist jetzt einfach überrascht, dass das Sunburst lackiert wurde. Eine professionelle Neulackierung wird nicht billig, aber ggf. hast Du Deine PRS ja so günstig erworbene, dass man das alles rechtfertigen kann. Ich würde einfach mal die lokalen Gitarrenbauer aufsuchen - in Wien gibt es vermutlich ein paar davon. Damit sparst Du Dir zumindest den Versand und bekommst konkrete Angebote statt Spekulationen.

Ist der Rest denn in Ordnung oder bist Du nach Neulackierung und z.B. Neubundierung (?) am Ende beim Preise einer gut erhaltenen Gebrauchten?
 
*edit*
Grundsätzlich bin ich was Gebrauchsspuren bei meinen Gitarren angeht nicht heikel, aber ich merke, dass ich die letzten Jahre vermehrt zu meinen "hübschen" Gitarren greife, die stark geriegelte Ahorndecken mit knalligen Farben haben und mich die Sunbursts gar nicht mehr reizen (spielerisch sind das alles Highend Instrumente). Preislich hätte ich eine Lackierung um~ € 700,- ohne schlechtem Gewissen einkalkuliert. Ich wollte eine USA PRS mit Neck Binding und Tremolo und von denen gibt es leider nicht viele Modelle - da hab ich zum Ausprobieren mal zugeschlagen und evaluiere nun, ob ich in die Gitarre als Keeper investiere oder mir der Aufwand zu viel ist und sie wieder verkaufe.
Bis auf ein beleidigtes Eck a der Headstock-Rückseite ist sie sonst in einem super Zustand, technisch einwandfrei.

Leider ist meine Erfahrung mit Wiener Gitarrenbauer bis auf wenige Ausnahmen eher Bescheiden, Lackierungen sehe ich nicht als Fachgebiet von denen, die ich persönlich kenne. Ich wollte zB. einen Hals für einen bestimmten Body gefertigt haben. Beim ersten Gitarrenbauer habe ich nach 1 1/2 Jahren den Korpus wieder abgeholt, da eine Fertigstellung nicht absehbar war. Beim nächsten blieb ich aufgrund von Insolvenz auf 1.200,- Leergeld sitzen, war aber auch ein umstrittener Kollege aus Wilhelmshaven, Kenner wissen Bescheid..
Ein ordentliches Ergebnis darf ruhig kosten, ich hab nur keine Lust mehr auf jahrelange Wartezeiten und unseriöse Handwerker.
Meine Frage richtet sich also eher an Leute, die bereits Erfahrung mit Lackschäden oder der erfolgreichen Beauftragung von Ausbesserung haben.
Wenn eine punktuelle Ausbesserung möglich wäre - fein, vermute aber, dass das mit Sunburst-Lackierungen aber vom Tisch ist und wie es mit partiellen Lackierungen aussieht weiß ich nicht.

Florian Jäger scheint schon mal ein guter Tipp zu sein, wenn ich auch keine Notwendigkeit sehe, einen originalgetreuen Nitrolack verwenden zu müssen.

Wenn Konsens besteht, dass die gesamte Gitarre inkl. Hals entlackt werden muss, würde das auch schon bei der Entscheidungsfindung helfen.
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
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dass die gesamte Gitarre inkl. Hals entlackt werden muss, würde das auch schon bei der Entscheidungsfindung helfen.
Da ich keine Bilder vom Hals gesehen habe (evtl. übersehen?), wäre meines Erachtens Korpus (und ggf. Headstock) abschleifen und neu lackieren ausreichend.
Ich bin nicht vom Fach, aber sooo schwierig ist das nun auch wieder nicht, wenn man nicht gerade Wert auf den Hundertstelmillimeter legt. Ich würde mir zutrauen, das (für mich) selbst zu machen, wenn ich eine Möglichkeit zum Lackieren hätte. Mit der Baumarktspritzpistole mal schnell in der Garage wird das Ergebnis ja nicht befriedigend. Aber mit vernünftigem Werkzeug und etwas Holz- und Lackierwissen sollte das kein Problem sein, schon gar nicht für einen Gitarrenbauer.
Gitarrenbauer in Wien oder Österreich kenne ich nicht. In Süddeutschland fällt mir Thomas Dotzauer (Erlangen-Tennenlohe, eigentlich Mandolinenbauer) ein, in Eisenach sitzt Gregor Olbrich (www.thorndal.de). Vielleicht magst Du Dich da mal erkundigen - wenn sie sowas nicht selbst machen wollen, haben sie evtl. einen Tipp.
 
@Zwachi: Alles klar - das klingt für mich alles sehr vernünftig. Florian Jäger ist ein super Typ - ich habe selbst seit vielen Jahren eine Propeller von ihm und mag wie die Gitarre optisch altert. Keine Ahnung wie lange Du aktuell bei ihm warten müsstest, und was er für so eine Neulackierung veranschlagen würde. Ich denke es sind mehr als 700 Euro, aber ich kann mich auch irren - keine direkte Erfahrung mit solchen Reparaturaufträgen. Das Ergebnis wäre bei ihm garantiert einwandfrei solange Du damit OK bist, dass die neue Nitrolackierung auch wieder neue Spuren aufweisen wird.

Bei einer Neulackierung würde ich den gesamten Lack entfernen, inkl. Hals. Vor allem wenn Du Dich für Nitro entscheidest. Alternativ könntest Du mal bei PRS anfragen wer für sie in Europa in Garantiefällen lackiert. Vielleicht gibt es durch PRS ja die Möglichkeit den Body neu zu lackieren.
 
wie gesagt „ausbessern“ ist IMO hier keine Option. Die betroffenen Flächen sind relativ groß. Es ist eben nicht nur eine Deckschicht.
Die Gefahr das man anschließend gut sieht, dass da „kaschiert“ wurde ist sehr hoch.
Wenn das „gut“ werden soll, muss IMO die Lackierung komplett runter und neu aufgebaut werden.
 
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Beim Autolackierer war das immer inklusive abschleifen füllen Grundierung und Klarlack.
Das Risiko das der Lack nicht hält, obliegt dem Lackierer.
Egal ob gebraucht oder neu Teile.
Anbauteile sind abzumontieren, sonst wird nur abgeklebt.
Was ist bei Gitarren Lackierung anders?
 
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Das Strippen und Neulackieren einer Gitarre mit eingeleimtem Hals ist ziemlich arbeitsintensiv, viel mehr als das Lackieren nach dem Bau. Ergo – eine Menge Geld. Möglicherweise mehr, als die Gitarre wert ist.

Ich würde sagen, lass es so, wie es ist.
 
Ich bin sehr sicher, dass der Ahorn vor dem Lackieren gelb gebeizt wurde. (1. viel zu ruhig von Farbe und Maserung, 2. ist das übliche Praxis, 3. hat Ahorn eine andere Farbe)
Ggf. wurde noch mit einem getönten Lack gearbeitet.
Da hast du mit Klarlack keine Chance; erschwerend kommt dazu, dass das Ding Dellen und Kratzer hat - wenn man die rausschleift, ändert sich die Farbe.
Auf die Beize kommt Klarlack, dann Sunburst (getönter Lack) und dann nochmal Klarlack.

Ausflicken: Vergisses, in Eigenleistung schon zwei Mal. Also bleibt nur ein komplett neuer Lackaufbau vom Profi oder deckend farbig.
Sorry :nix:
 
Was ist bei Gitarren Lackierung anders?

Na so ziemlich alles.

Es ist ein anderer Untergrund bei dem die Lackierung entsprechend anders aufgebaut werden muss.

Die hier besprochene PRS zeigt ja dass Fehler bei der Grundierung gemacht wurden, denn sonst würde der Lack ja nicht in so großen Schuppen abgesprungen sein.

Ich persönlich finde die Beschädigungen für eine PRS absolut unpassend und würde sie sicher neu lackieren, aber ich kann das ja auch selbst ausführen. Das Grün oben finde ich auch schöner als das Sunburst.

*
 
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Was ist bei Gitarren Lackierung anders?
Ich habe in den letzten Jahrzehnten noch nicht so viele Autos gesehen, die mit einer Sunburstlackierung daherkommen. Die meisten Autos, die ich so sehe, kommen eher deckend lackiert. See-through mit Durchsicht auf „das schöne Karosserieblech“ hat sich - zumindest, was ich so sehe - nicht durchsetzen können.
 
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Owatrol direkt auf Rost sieht bei `nem alten Pickup schon geil aus.
 
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Die hier besprochene PRS zeigt ja dass Fehler bei der Grundierung gemacht wurden, denn sonst würde der Lack ja nicht in so großen Schuppen abgesprungen sein.
Das würde ich so pauschal nicht behaupten.
Die "modernen" PU-Lacke erreichen oft eine enorme Schichtdicke und sind ultrahart.
Da kann es schon vorkommen, dass eine Beschädigung großflächig abplatzt wie Wundschorf. Und, um das Beispiel weiterzuspinnen, manch gelangweilter/nervöser Gitarrist mag da auch schonmal mit dem Daumennagel probieren... :sneaky:

Ich habe noch meinen ersten Ibanesen aus den 80ern, da war's genauso... ich hab das damals (!!!!) sogar cool gefunden - wie eine löchrige Jeans. :rolleyes:
 
Eisenach sitzt Gregor Olbrich (www.thorndal.de). Vielleicht magst Du Dich da mal erkundigen

Mit Gregor habe ich gute Erfahrungen gemacht …

Alternativ geht auch der Weg über UK und PRS. Die haben für @DirkS schon einen Lack Job erledigt.

Trem und Binding klingt nach 25th Anniversary :cool:

Hast du ein Bild vom Headstock und der Macke?

Gruß
Martin
 

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