Gute DIY Anleitungen für Finless Diffusoren?

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Hi,

ich hab natürlich schon im Netz versucht mich schlau zu machen und hab auch schon versucht einen Diffusor zu bauen (ging etwas daneben...)

Kennt ihr gute Anleitungen für DIY Finless N11 / N13 Diffusoren, die möglichst ohne Styrodur aufgebaut werden und trotzdem keine 50kg wiegen? Bin mir im Moment nicht ganz sicher wie ich den nächsten Versuch anpacken will.
 
Eigenschaft
 
hi,

ich hab lange studien mit finless designs hinter mir. qrd's und auch prd's

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letztendlich hab ich sie wieder aus dem programm geworfen.
das hatte viele verschiedene gründe. erstmal ist die performance zu schlecht gewesen und auch in der umsetzung haben sich zu viele probleme gezeigt machmal auch erst monate nach der installation.


mit fins ist definitiv besser und auch leichter zu bauen.
gewichtstechnisch hat man keine andere wahl als auf leichtes leimholz zurück zu greifen.
paulownia ist das leichteste was ich kenne. gefolgt von fichte.
richtig tiefe wirkende N11 oder N13 mit entsprechender größe die sinnvoll ist für rückwände in der regie sind unter 25Kg gar nicht machbar.
eine gewisse masse muss schon sein sonst hat man keine anständige diffusion in der tiefe.

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zwischen den fins sollte aber kein hohlraum sein sonst enstehen resonanzen. das sollte schon mit einem dämmstoff gefüllt werden. eps oder xbs ist zu empfehlen. xbs (styrodur) ist mein favorit mit dem ich die besten baulichen ergebnisse erziele.

richtig detaillierte bauanleitungen im www sind mir keine bekannt.

aus erfahrung kann ich auch berichten dass man schon einige diffusoren bauen muss bis man eine qualität erreicht die sowohl optisch als auch von der performance her gut sind.

lg
 
Wenn man finless realisert, indem man bei QRDs einfach die Fins weglässt ist das klar.
QRD beruhen auf Phasenauslöschungen, die dann wegfallen, wenn es nicht mehr einzelne Kammern sind. Zumindest für Frequenzen unterhalb der oberen Grenzfrequenz. Erst darüber entscheidet die unregelmässige Form. Finless-Designs beruhen ausschliesslich auf der Form. Und müssen komplett anders entworfen werden.

Leider habe ich immer noch kein brauchbaren Photos. Aber hier hinter dem Drummer erkennt man 5 finless Diffussoren in einer modulierten Anordung aus schwerem(!) Styropor.

http://q4de4ksy154.gdc-eft01.t-systems.com/qcbin/start_a.jsp

Die Teile tun hörbar ihren Job. Kann ich dir besorgen.

Für Selbstbau würde ich QRDs mit Fins bauen und längeren Perioden. Der Zusatzaufwand ist vergleichsweise gering bei erhöhtem Nutzen.
QRDs sind theoretisch besser. Aber man kann auch finless mittels akustischer Simulation konstruieren, die durchaus vergleichbar gut sind und in Teilaspekten sogar besser. Man muss ein paar Kompromisse machen bei Finless-Diffusoren. Die Paramater tiefste Frequenz, glatter Frequenzgang, möglichst hoher Streuungs- und Diffusitätskoeffizient, Winkel(un)abhängikeit können nicht alle gleichzeitig maximal sein.
Man kann z.B. finless-Diffussor konstruieren mit einer tiefen Einsatzfrequenz z.B. 300Hz bei 20 cm Bautiefe aber sehr welligem Frequenzgang des scattering und diffusioncoefficient. Man kann die Streuung für senkrecht einfallenden Schall perfektionieren, dann ist sie aber nicht mehr so gut bei 45° einfallenden Schall usw.

Peter D'Antonio schreibt davon auch in diesem Buch, gibt aber ein nicht ganz optimales Rezept zum Design von Finless-Diffussoren. Jedenfalls: einfaches Weglassen der Fins eines QRD führt zu einem sehr schlechten Diffussor! Das ganze Schröder-Prinzip ist durch weglassen der Fins ausgehebelt.


Bei mehr als 3 (besser schon bei 3) gleichen Modulen nebeneinander unbedingt modulieren. Z.B. mittels Bakersequenz.
 
Hey ihr beiden! Erstmal danke für die Zeit die ihr euch genommen habt.

@ ThomasT: Der Link funzt leider nicht.

Also sollte ich wohl lieber größere Diffusoren bauen? Welche Perioden wären denn empfehlenswert? Werde wohl beim nächsten Versuch welche mit Fins bauen. Scheint deutlich einfacher zu sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
meine finlessstudien basierten ja nicht nur auf dem qrd design sondern auch auf basis von hochsequenten prd's
jens eklund hat mit dem optifusor ein im entsprechenden messlabor optimierten finless designt.
http://resonatorstockholm.com/optiffuser/

diese teile halte ich für sekundäre aufgaben schon sehr gut.
für primäre aufgaben an der regierückwand mitlerweile aber nicht mehr

alle meine experimente mit massearmen diffusoren kamen zu dem ergebnis dass sie deutlich zu wenig isd-gap pegel bringen
und sein wir mal ehrlich. wie naiv muss man sein um zu glauben dass das mit styropor weit runter reicht und stark reflektiert?
baut man gedanklich mal eine RiR konstruktion aus styropor dann erkennt man mit etwas grundwissen über dieses material dass man von außen immernoch alles hören wird und innen wird die akustik widerlich dumpf klingen.
 
Ich habe ähnliches gemacht wie Eklund.

Und mir meine Diffussoren so designt. Es ist nicht so einfach wie man denkt. PRDs sind besser, aber auch nicht optimal.
Desweiteren habe ich mit Modulationen u.a. Bakersequenz experimentiert.

Richtig, Styropor - wir reden nicht von Verpackungsmaterial sondern Material was noch dichter ist als Styrodur - reicht natürlich nicht bis in die Tiefen.
Aber an eine feste Wand montiert bringt es ordentlich was im Aufnahmeraum. Reicht es für den Regieraum?
Man kann durch Höhenmodulation die Diffusität deutlich in tiefere Frequenzen ausweiten. Und wenn man das - das darunter - massiv macht sollte es schon brauchbar werden.
Unter 200 Hz ist eh quatsch.
 
mit sekundären aufgaben mein ich den einsatz in der aufnahme oder in der regie an seitenwänden und decke.
da kann man das schon einsetzen und ist auch gut geeignet.
für die rückwand muss einfach mehr masse her um überhaupt genug pegel erzeugen zu können. reines xps eps dämpft viel zu stark.
ich kanns absolut nicht empfehlen ob mit oder ohne fins.
das styrodur in meinen designs füllt nur noch die hohlräume und beugt damit eigenresonanzen vor. außerdem erfüllt es auch eine bauliche funktion.

hab bisher noch kein freiverkäufliches xps oder eps-material gefunden mit mehr masse und weniger absoptionseigenschaften wie styrodur (xps) aber den gleichen gewichtsvorteil.
das wäre ja zu schön um wahr zu sein wenn es ein material gäbe mit den gewichtsvorteilen von styropor aber der härte und der masse von holz.
ein paradoxum :D
paulownia leimholz ist bisher das leichteste was ich gefunden habe.


EDIT:

es gibt aber raumkonzepte die sehen spezielle "absorbierende diffusoren" vor.
nur diese konzepte entsprechen nicht meiner persönlichen philosophie.
dass ist das gleiche ding wie monitorboxensound. dei eine schwört auf genelec und der nächste würde die nicht mal als regielautsprecher bezeichnen wollen.
 
Absorption hast du auch gerade mit QRD-Diffussoren. Mit 1D weniger als mit 2D. Aber trotzdem. Je mehr, je kleiner die Breite der Zellen. D'Antonio schreibt sogar, dass man QRD-Diffussoren extra auf hohe Absorbtion optimieren kann, um sie dort als Absorber einzusetzen, wo poröse Absorber ungeeignet sind. (z.B. Architektur, Lärmschutzwände für Strassen)

Messung der Absorption ist problematisch. Ich hatte da mal diverse Institute kontaktiert und mit einem lange am Telefon gefachsimpelt. Messung im Kundschen Rohr kosten ca. 100 Euro. Das wäre aber das reine Material. Was nicht viel aussagt.
Um die Absorbtion zu messen müsste das mit mehreren m² im Hallraum erfolgen und das kostet dann deutlich über 1000 Euro.
Ich hab daher mein Studio als Hallraum genommen. Das gibt zwar nur sehr sehr grobe Werte, aber als Abschätzung der Größenordnung sollte es gehen. Bin so auf Absorptionsfaktoren von 0.1 sicher aber nicht mehr als 0.2 gekommen.

Ich denke deine QRD liegen in ähnlichen Größenordnungen wenn ich mit diverse Datenblätter kommerzieller Produkte so anschaue.

Dazu kommt, dann auch mit vollkommenen nicht-absorbierenden Diffusoren der Nachhall sinkt! Je höher die Diffusität im Raum wird, desto mehr sinken die Nachhallzeiten. Kann man Einräumen eines Zimmers gut beobachten. Je mehr Möbel, desto trockener. Obwohl ein Tisch und Stuhl nur sicher nicht sehr absorbiert. Wenn die maximale Diffusität erreicht ist, sinkt die Nachhallzeit nicht mehr. So wird das u.a. im Mess-Hallraum realisiert, die übrigens vollkommen andere Diffusoren einsetzen.


Sicherheitshalber: dass du mich nicht falsch verstehst: ich möchte nicht sagen, dass finless-Styropor-Diffusoren ordenliche schwere QRD wie du sie oben zeigst, das Wasser reichen könnten. Es geht um low-budget und was damit erreichbar ist.
 

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