[Zubehör] Fender Pickguard Screws Chrome

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Die Thomänner lassen sich ja wirklich jedes erdenkliche Produkt bewerten. Nachdem ich gesehen habe, was die Kunden zu dem im Header genannten Produkt zum Besten gegeben haben, wollte auch ich meinen Beitrag leisten, ma sehen, ob Thomann es wirklich veröffentlicht :). Hier nun mein Review:


Nachdem die alten Fender Pickguard Schrauben an der Strat neben derer anteiligen Verlustigkeit und altersbedingter Patina auch stärkere Formen der Korrosion aufwiesen war ich klar zum Handeln aufgefordert. Ich habe lange überlegt, ob es unbedingt Fender Schrauben sein müssen, oder ob es auch Harley Bentons sein dürfen, zum Schluss hat das Markenprodukt trotz empfindlichen Aufpreises gesiegt.

Was direkt nach dem Unboxing positiv auffiel war, dass die Schrauben über ein Gewinde verfügen, schonmal ein Bonuspunkt in Zeiten schlechter Qualitätskontrollen. Fast kamen mir die Freudentränen, als ich sah, dass auch ein Kreuzschlitz für das sachgemässe Verwenden eines handelsüblichen Kreuzschlitzschraubendrehers vorhanden waren.
Das Anbringen der Schrauben am Instrument war dann nach einer fachkundigen Einweisung eines Werkmeisters eine Herausforderung, der ich mich im Schweisse meiner Füsse und der, die mich mit der eigenen Versagensangst konfrontierte, mit Erfolg stellen konnte.

Was nach dem ersten Anspielen sofort auffällt ist, dass die Schrauben im Bereich des Steges im Diskantbereich in nie dagewesener Weise transparent und offen Glitzern. Heftig Abgerockt wissen die Schrauben dem Klang ein resonantes Klirren hinzuzufügen, Mustergültig! Das ist ganz großes Kino, so transparent hat das Instrument noch nie geklungen, kann aber, das muss ich hier eingestehen, ursächlich auch ein klein wenig damit zusammen hängen dass diesmal ein versierter Gitarrist sich der Gitarre angenommen hat.

Am Hals angespielt zeigen sie, dass auch Metall im Timbre so hölzern bluesig sein kann, dass einem schnell warm und kuschelig ums Herz wird. Auch dem muffigen Jazzton wird hier in bester Weise und bei Bedarf in leicht intelektueller Geschmeidigkeit entsprochen, was sag ich, sogar Rechnung getragen!

Im Verbund aller Schrauben offenbart sich ein wundervoll glockiges Klangbild, welches den Spieler zu munteren Arpeggios auffordert, den Zuhörer hingegen zum ausgelassenen Träumen veranlasst. Auch hier sind die Schrauben ganz weit vorn.

Aber auch in ihrer primären Funktion, nämlich das Pickguard zu fixieren konnten die kleinen Racker souverän brillieren. Manch einer mag hier den Pendants von Gibson den Hauch eines qualitativen Vorsprunges einräumen, ich konnte hier keine wahrnehmbaren Schwächen feststellen. Das ökologische Sahnehäubchen des ROHS kompatiblen Anbaus der Schrauben kann dann schlussendlich auch zur Entlastung des strapazierten Bewusstseins in Anspruch genommen werden.

Fazit: Ein rundum gelungenes Produkt zum übersichtlichen Preis. Ein ebenso praxisgerechtes wie inspirierendes Replacement Tool, welches das Instrument signifikant aufwerten kann. Cool Fender, ganze Arbeit.
 
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Kurz und knapp. Sehr schön. Ein paar Detailbilder oder ein Soundsample wären noch schön gewesen.
Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, daß differente Gewindesteigungen erheblich mehr Unterschied machen. Auch sind Zoll-Gewinde im Ton deutlich voluminöser als die europäisch metrischen. Quasi die 6L6, statt EL34. Die metrischen Schrauben machen einfach einen britischen Hardrock-Ton viel authentischer, während die zölligen ganz klar ordentlich "Bottom" hinzufügen.
Sofern die Fender-Schrauben nicht mit dem exakten Drehmoment angezogen werden, kann es übrigens zu Verzerrungen im Obertonbereich kommen, da passt es ab der zweiten Harmonischen nicht mehr so richtig. Das lässt sich sicherlich mit einem Oszi gut darstellen.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Fender Schrauben gewalzt oder geschnitten sind. Letztere begünstigen imho die Resonanzfrequenzen des Pickguard immer etwas in Richtung Hochmitten. Man kann also durchaus mal auf einen PU-Wechsel verzichten und stattdessen mit den Schrauben experimentieren.

Ich frag mal Cheffe, ob wir das auf die Startseite schalten wollen..........
 
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Danke für Dein Feedback. Hab mir schon gedacht, dass da noch Luft nach oben ist, kenne mich aber mit der Materie noch nicht so gut aus. Vielleicht war ich deshalb so einfallslos, die Fender Schrauben gekauft zu haben. Aber wie schon im Review angedeutet bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden.

Ich werde aber auf jeden Fall Deinen Tipp mit dem Drehmoment berücksichtigen und noch ein wenig experimentieren. Hab auch schon überlegt noch NOS Schrauben auszuprobieren, mal sehen.....
 
Ich werde aber auf jeden Fall Deinen Tipp mit dem Drehmoment berücksichtigen und noch ein wenig experimentieren. Hab auch schon überlegt noch NOS Schrauben auszuprobieren, mal sehen.....

Was Du mal testen kannst, ist die Ausrichtung der Schraubenköpfe in Abhängigkeit zum Drehmoment. Ich bilde mir jedenfalls ein (der Onkel könnte es wohl physikalisch belegen), daß eine identische Ausrichtung sämtlicher Schrauben das Magnetfeld der PUs und/oder deren Induktivität beeinflussen.

Was mich interessieren würde ist, ob die Anzahl der Fender-Schrauben z.B. bei einem Tele-Pickguard ("Vintage" zur Modern, also 5 zu 8 Schrauben) und damit das Mehr an Masse, mehr Sustain bringen könnte.
Mein Bandkollege hat eine nagelneue Baja-Tele. Ich könnte den mal fragen, ob ich da ein paar Schrauben ergänzen darf. Ein A/B-Test wäre schon toll aber ich habe leider nur ein ZOOM H1 für Aufnahmen. :nix:
Hast Du da schon Erfahrungen sammeln können?
 
Ey, sacht ma, ihr habt doch schon wieder getrunken!:D

Aber ehrlich sehr schönes Review, man merkt zwar noch die Honeymoonphase aber man muss ja auch nicht alles kaputtreden.

Wobei mir Fenderschrauben auch zu Mainstream sind, ich schwör ja auf PRS Private Stock Screws...:ugly:

Also das Review muss auf jeden Fall auf die Startseite, wenn ich überlege wieviele Anfäger hier noch mit billigen China-Importen "spielen", hier muss Aufklärung betrieben werden!
 
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Was mich interessieren würde ist, ob die Anzahl der Fender-Schrauben z.B. bei einem Tele-Pickguard ("Vintage" zur Modern, also 5 zu 8 Schrauben) und damit das Mehr an Masse, mehr Sustain bringen könnte.
Mein Bandkollege hat eine nagelneue Baja-Tele. Ich könnte den mal fragen, ob ich da ein paar Schrauben ergänzen darf. Ein A/B-Test wäre schon toll aber ich habe leider nur ein ZOOM H1 für Aufnahmen. :nix:
Hast Du da schon Erfahrungen sammeln können?

Du hast wirklich reflektierte Ideen zum Thema, Hut ab!!

Bin mir aber im Mom nicht ganz sicher, ob die Schrauben für die Baja Tele zertifiziert sind. Naja, ist ja nicht Deine :), bin schon jetzt aufs Ergebnis gespannt, sowohl das Tonale, als auch auf die Reaktion des Gitarrenbesitzers.

Und Danke für den Hinweis Addict, die PRS kannte ich bis dato auch nicht, ja, da zeigen sie sich, die fundamentalen Bildungslücken. Ich gelobe Besserung!
 
Ich nehm seit Jahren nur noch Graphtech Schrauben, die magnetischen Feldeffekte tu ich mir nicht an!
 
Wir sollten eine Umfrage starten, wer Pozidriv und wer Phillips-Recess spielt! Wo sind da die Klangunterschiede?
Wer ist so neumodisch und spielt Torx??? Klingen dieses wirklich härter?

Fragen über Fragen!!! :nix:
 
Einfach vor dem Skatabend unauffällig im Aschenbecher drapieren, danach haben sie ein authentisches Aging!
 
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... Sofern die Fender-Schrauben nicht mit dem exakten Drehmoment angezogen werden, kann es übrigens zu Verzerrungen im Obertonbereich kommen, da passt es ab der zweiten Harmonischen nicht mehr so richtig. Das lässt sich sicherlich mit einem Oszi gut darstellen.
:eek: Seid ihr des Wahnsinns? Schrauben einfach so mit Drehmoment anziehen?
Wenn ihr verlässliche Ergebnisse haben wollt, müßt ihr unbedingt eine Drehmoment- und Drehwinkelüberwachung nutzen.

Und beim Eindrehen unbedingt auf die Drehgeschwindigkeit achten. Nicht dass ihr zu schnell dreht und es zu Mikroverkohlungen im klangsensiblen Bereich des Korpusholzes zwischen 2,1 und 4,3 mm unterhalb der Oberfläche kommt.

Und dann noch ein Hinweis, quasi ein Insidertipp:
Eigentlich wollte ich es ja als Geheimnis behalten. Cello & Bass kann es sich bis heute nicht erklären, warum unser 3B-Bass so einen guten Grundton hat. Aber da es hier sehr gut passt will ich mal nicht so sein:
Um bei asymetrischer schraubenanordnung des sensible Magnetfeld der Tonabnehmer nicht zu stören müsst ihr dringend Nord-Süd-Gleichrichter in der Gitarre platzieren. Zugegeben, es ist nicht ganz einfach, die dafür richtige Position zu finden, aber die Suche lohnt sich enorm.
Das bringt gerade bei den hochduktilen Stählen, die Fender speziell für diese Schrauben entwickelt hat, enorme tonale Vorteile.
 
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:eek: Seid ihr des Wahnsinns? Schrauben einfach so mit Drehmoment anziehen?
Wenn ihr verlässliche Ergebnisse haben wollt, müßt ihr unbedingt eine Drehmoment- und Drehwinkelüberwachung nutzen.

Und beim Eindrehen unbedingt auf die Drehgeschwindigkeit achten. Nicht dass ihr zu schnell dreht und es zu Mikroverkohlungen im klangsensiblen Bereich des Korpusholzes zwischen 2,1 und 4,3 mm unterhalb der Oberfläche kommt.

Ich denke, dass in diesem Forum Jedem klar ist, dass der Einzelne nicht Alles wissen kann, insofern ist Dein Einwand völlig unstrittig. Aber genau dazu ist solches Forum doch da, dass wir uns gegenseitig eine Stütze sein können.

Ist doch der Hammer, was hier heute wieder an Kompetenz und anteilig auch an verpöntem esoterischen Voodoo Wissen zusammen getragen wurde. Ich denke, dass uns die nächste Generation irgendwann für all das danken wird!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eigentlich wollte ich es ja als Geheimnis behalten. Cello & Bass kann es sich bis heute nicht erklären, warum unser 3B-Bass so einen guten Grundton hat. Aber da es hier sehr gut passt will ich mal nicht so sein:
Um bei asymetrischer schraubenanordnung des sensible Magnetfeld der Tonabnehmer nicht zu stören müsst ihr dringend Nord-Süd-Gleichrichter in der Gitarre platzieren. Zugegeben, es ist nicht ganz einfach, die dafür richtige Position zu finden, aber die Suche lohnt sich enorm.
Das bringt gerade bei den hochduktilen Stählen, die Fender speziell für diese Schrauben entwickelt hat, enorme tonale Vorteile.

:eek: ich dachte immer, es hätte daran gelegen, dass du eine Steinlaus zum vorbohren dressiert hättest...
 
kann alles nicht klingen diese neuen Dinger,

ich habe zum Glück noch NOS Schrauben die alle persönlich von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold W. signiert sind
Andi K. hat jedoch versichert dass er noch Bestände an original Material hat, welches auch nur mit Kreuzschlitzschraubendrehern aus der Zeit persönlich von ihm von Hand angezogen werden.

Seitdem klingt auch meine Strat
 
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So abwegig ist das gar nicht. ;) Erst die Tage hat ein ziemlich bekannter deutscher "Reviewer" eines größeren Musikkanals bei Youtube behauptet, man höre einen Unterschied zwischen der großen und der kleinen Kopfplatte bei Fender Gitarren. Ja nee, is' klar... und windschnittiger auf der Bühne sind die Großen auch... ;-)
Als ich in den Kommentaren widersprach, bedeckte man mich mit Schmähkritik und den Youtube-typischen Beleidigungen. Können ja alle mal einen Blindtest machen, die ganzen Klugsch...
 
Scheisse...
Ich wusste irgendwann rächt es sich, dass ich meine Pillen abgesetzt habe...

MUTTI?!? ICH HAB SCHON WIEDER HALLOS!
ICH LES NUR NOCH WIRRES, VERRÜCKTES ZEUG!
KANNST DU MIR MORGEN NACH DER ARBEIT DIE PILLEN VON DR. JOHANNES MITBRINGEN?
WAS? JAJA DIE STARKEN!
 
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Kann mir jemand sagen, welche Schrauben für Slam Death Metal geeignet sind?
 
Sehr schönes Review! (Und ein schöner Thread zum Kalauern^^)
Ich bin momentan im Kirchenmusik-Bereich und im altmodischen Blues unterwegs und muss sagen, dass sich da Nägel doch eher bewährt haben, als Schrauben. Sicher, der Rückbau auf Schrauben ist nicht ganz ohne, aber den Spitzensound ist es mir wert. ;)

Bei härteren Gangarten empfehle ich übrigens Bolzen, die komplett durch den Korpus gehen. Das sorgt einfach für den absoluten Metallsound...^^
 
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Mein ganz heißer Tipp für Detailverliebte:
Wenn man ganz gezielt einzelne Pickguard-Schrauben durch welche mit Linksgewinde ersetzt, wird der Gesamtsound des Instruments einen Tick rauer und gleichzeitig offener, dynamischer.
Das macht sich schon trocken gespielt bemerkbar, aber speziell am Amp geht nur noch die Sonne auf!
Aber Vorsicht, nicht alle ersetzen, sonst ist der Effekt wieder dahin!
 

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