1 4 5 -> Wird langweilig!

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Kalom
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Hallo,
ich habe letztes Wochenende ordentlich Musik-Theorie gepaukt.

Eine Sache macht mich ein wenig stutzig:

Nehmen wir die C-Dur Tonleiter:

C D E F G A H C

Nach dem 1 4 5 Schema

C = Tunika
F = Subdominante
G = Dominante

Also schreibe ich ein Lied in C-Dur und kann schonma diese Akkorde verwenden und zusätzlich die parralelen.

C : Am
F : Dm
G : Em

Also habe ich vom Prinzip her 6 Akkorde aus dehnen ich mir etwas basteln kann.

Das kan es doch noch nicht gewesen sein oder?


Gibt es noch andere " Funktionen " außer 1 4 5 ?

Ich habe es so erklärt bekommen:
Ich fange an mit meinem C das ist mein Zuhause... Dann gehe ich ein bischen spatzieren und lande in meiner Subdominanten F. Dann z.B. wieder nach Hause zu meinem C. Dann gehe ich wieder los also F und da sehe ich eine schöne Frau und lande in meiner Dominanten G. Ich sehe aber ihren Freund und denke ach misst und gehe wieder nach Hause also C.

So kann ich persönlich mir super vorstellen wie das klingt.
Wenn es andere Funktionen gibt, gibt es dafür auch solche Geschichten?

Danke!

Kalom
 
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Lol... ;) Ich hab' ja mal erzählt bekommen, dass Songs dann gut sind, wenn sie eine Geschichte erzählen. Aber so habe ich es noch nie betrachtet. ;)

Natürlich kann man auch andere Akkordfolgen schreiben:

I-VI-IV-V-I
oder
II-V-II-V-IV-V-II
undundund.

Welche Geschichte diese Akkordfolgen jetzt erzählen, hängt von einem selbst ab. ;)
 
Ahh Super, vielen Dank!

Gibt es da irgendwelche Akkorfolgen die für eine bestimmte Musikrichtung typisch sind?
 
Nun, für schnelle Punk- oder Skasongs ist die 1-4-5-1 Verbindung in verschiedenen Variationen recht typisch.

Beim Jazz wird sehr oft die 1-2-5-1 Verbindung verwendet (hier natürlich mit Optionstönen, als nicht C, sondern Cmaj), danach folgen schon Modulationen, wo man - um bei deinem Beispiel zu bleiben - für gewisse Zeit in ein anderes Haus umzieht während des Songs, von dem aus man die Stadt erkundet.

Ansonsten schau dir mal von deinen Lieblinssongs die Akkordfolgen an (ultimate-guitar.net bietet bei einigen Songs die Möglichkeit) - du wirst erkennen, wie einfach so manche aufgebaut sind. 'The Middle" von 'Jimmy Eat the World' besteht ja aus genau drei Akkorden, nämlich D-Dur, A-Dur und G-Dur (in der Reihenfolgen 1-5-4-1). ;)
 
Probiers mal so:

Ersetze die V mit der VII ---> G (G H D) wird durch H(b5) ersetzt (H D F)

Diese beiden Akkorde erfüllen die Funktion einer Dominanten, also einer (in Dur) V. Stufe. Wie du siehst ändert sich dabei nur ein Ton, trotzdem klingt die Sache gleich ganz anders.

Was du schon richtig erwähnt hast:

Den Schlussakkord (in unserem I-IV-V-I-Beispiel die I. Stufe) kannst du mit dessen Mollparallele ersetzen (aus C wird Am).

aus I-IV-V-I ist jetzt I-IV-VII-VI geworden. Um eine größere Spannung in der Akkordfolge zu erzielen, kannst du zusätzlich noch die IV. Stufe zu einem Dominantseptakkord machen (F --> F7).


Gibt es noch andere " Funktionen " außer 1 4 5 ?

1, 4 und 5 (oder I, IV und V) sind keine Funktionen, lediglich Stufen. Funktionen sind: Tonika, Dominante, Subdominante und deren Parallelen.

In der Musik hast du zahlreiche Möglichkeiten alles ein bisschen abzuwandeln und zu verändern, wie und warum das alles möglich ist, ist Stoff der Harmonielehre. Ich hoffe, nicht völlige Verwirrung gestiftet zu haben ;)

mfg
 
es gibt ja noch doppeldominatnen, zwischendominanten und und und...
 
Einige Inspirationen kannst du vielleicht hier finden:
http://www.angelfire.com/fl4/moneychords/lesson.html

Beschäftige dich - mal abgesehen davon - einfach weiter mit Musik (gleich, ob
nun aktiv musizierend, oder eher theorisch mit Musiktheorie(n)
und Musiklehre(n)) und du wirst rasch sehen, dass das von dir beschriebene
nur einen Bruchteil der Möglichkeiten ausmacht, wie hier schon angeklungen ist.
 
Spiel doch einfach mal das ganze Zeug von den Beatles. Das ist fast alles einfach genug, dass es auch ein Anfänger hinbekommen kann (mit der nötigen Ausdauer). Popmässig geht nicht besonders viel über das absolut GENIALE Songwriting der Beatles! Wenn du die Lieder spielen kannst, die du magst, (das wird eine ganze weile dauern, das sind viele! Woher ich das weiß? Weiß ich halt!) wird sich für dich eine durchaus umfangreiche Harmoniewelt eröffnet haben. Und immer schön die Funktionen der einzelnen Akkorde die du für jedes Lied spielst analysieren... und alle Akkorde selbst heraushören (Mit den Basstönen anfangen, dann überlegen ob es Dur oder Moll ist... usw.)! Klar? Dann mach mal und erspare der Welt solche Threads ;-)

Bye & Arbeiten!
 
jgs!

Es sind eben nicht alle hier im Forum so toll drauf. Ich finde die Frage für solche, die noch neu im geschäft sind (wie ich auch) durchaus ok, auch wenn sie sich für Profis "naiv" anhören.
 
Dann mach mal und erspare der Welt solche Threads ;-)

Eine weitere dumme Antwort auf eine Frage, die nicht dumm sein kann, da es dumme Fragen bekanntlich nicht gibt...;)

Mich würde eher interessieren, ob Kalom schon irgendwie weitergekommen ist.:gruebel:

Also falls Du (Kalom) noch fragen hast: Nur zu!:)
 
Hast du Terzenschichtung/Harmonisierung schon gelernt? Das ist sehr hilfreich. Sag einfach bescheid falls du nicht weisst was das ist :)
 
Weißt du denn, wie du Akkorde aufbauen kannst?
Also damit meine ich alle ,,möglichen'' Akkorde einer Tonleiter zu finden....
Das sind eig die Grundideen die wichtig sind.

Du hast die C Dur Tonleiter:

C, D, E, F, G, A, H, C

Nu baust du darauf Akkorde auf (Es dürfen nur Töne aus der Tonleiter sein!)

Dann haben wir:

C Dur
D Moll
E Moll
F Dur
A Moll
H vermindert
C dur.

Hast du das prinzip verstanden?
Das machst du dann noch mit der parallelen und dann haste schonmal ordentlich Akkorde zum verwenden!
 
Hallo,

zu diesem Themenbereich hätte ich auch mal 'ne Frage. Ich bin noch ziemlich unbedarft in Harmonielehre und habe mich gerade in die Akkordbildung (Stufenakkorde) eingelesen. Nun versuche ich, die Lieder, die ich spielen kann, dahingehend zu analysieren.

Bei dem Song 'Boulevard Of Broken Dreams' von Green Day habe ich da ein Problem: Akkordfolge Em - G - D - A - Em ...

Wenn ich es recht verstehe, haben wir hier die Tonart G (oder Em?). Dann wäre D Stufe V und Em Stufe VI. Aber wie passt das A hier rein? Wenn es Stufe II wäre, müsste es doch Am sein ...

Vielleicht kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen. Dank im Voraus.

Gruß
Günni
 
Hi guenni986,

versuche mal die Akkordprogression in E Dorisch zu denken. Die Vorzeichnung des Stückes wäre dann die von D Dur, also 2 Kreuze.

Hier der Stufenverlauf, auf Dorisch als I-7 Stufe bezogen:

|| I-7 | bIII | bVII | IV ||


CIAO
CUDO

PS

Eigentlich ist die Stufenbewegung bIII -> bVII für Dorisch nicht sehr geeignet, da sie eher ins parallele Ionisch führt. Hier ist diese Stufenbewegung in dem 4-taktigen Harmonischen Rhythmus allerdings auf 2 relativ instabilen Takten und somit akzeptabel.
 
Hallo CUDO,

danke für die Antwort. Ich merke gerade, dass ich wohl noch viel zu lernen habe ...

Gruß
Günni
 
Hi guenni986,

versuche mal die Akkordprogression in E Dorisch zu denken. Die Vorzeichnung des Stückes wäre dann die von D Dur, also 2 Kreuze.

Hier der Stufenverlauf, auf Dorisch als I-7 Stufe bezogen:

|| I-7 | bIII | bVII | IV ||


CIAO
CUDO

PS

Eigentlich ist die Stufenbewegung bIII -> bVII für Dorisch nicht sehr geeignet, da sie eher ins parallele Ionisch führt. Hier ist diese Stufenbewegung in dem 4-taktigen Harmonischen Rhythmus allerdings auf 2 relativ instabilen Takten und somit akzeptabel.

Köntest du das vieleicht ein wenig genauer erläutern?
"versuche mal die Akkordprogression in E Dorisch zu denken. " verstehe ich nicht.
Ich weiss, dass bei E-Dorisch die Halbtonschritte wo anders sind, als bei E-Ionisch, aber ich verstehe trotzdem nicht, wieso du auf Dorisch kommst. Wieso passt A zu E-Dorisch und zu E-Ionisch nicht?

"|| I-7 | bIII | bVII | IV ||" Was bedeutet das I bei "I-7" ,und was das kleine b bei der 3. und 7. Stufe?
 
Basher,

den Titel auf den sich die Analyse bezieht mal anhören? Ich habe es jetzt nicht gemacht und kenne weder den den Titel noch Green Day, aber ich vertraue dahingehend Cudos Analyse, dass das Stück wohl einen dorischen Charakter hat.

Diese "komische" Symbolik stammt aus der aufgebohrten Stufentheorie wie sie in der AST (Akkord Skalen Theorie) Verwendung findet. I = erste Stufe, II ist zweite Stufen usw. Das b davor gibt eine Tiefalteration der Stufe an, sprich z.B. ist die bIII ein Dur-Akkord dessen Prime, Terz und Quinte genau einen halbton darunter liegen.

Funktional in der Modalität Dorisch verhält es sich so:
Im7, IIm7, bIIImaj7, IV7, Vm7, VIm7b5, bVIImaj7. Salopp sind Im7 und bIIImaj7 Tonikaklänge. Der Rest, bis auf VI7b5, sind Kadenzkläge, von denen aber die gemieden werden sollten die zum parallelen Ionisch drücken (dazu sagte Cudo bereits was).
 
Du hast die C Dur Tonleiter:

C, D, E, F, G, A, H, C

Nu baust du darauf Akkorde auf (Es dürfen nur Töne aus der Tonleiter sein!)


Nur Töne aus der Tonleiter - bezogen auf die C-Dur Tonleiter oder auf die jeweiligen Tonleitern der Stufe?

Ich frage deswegen weil bei Dm die Dominantparalle F#m ist und F# ja nicht zur Tonleiter von Dm gehört
 
Zuletzt bearbeitet:
aber sparsam einsetzen, sonst wird das ganz schnell langweilig.

Ja, wie bei "Giant Steps" - total langweilig...;)

Nur Töne aus der Tonleiter - bezogen auf die C-Dur Tonleiter oder auf die jeweiligen Tonleitern der Stufe?

Ich frage deswegen weil bei Dm die Dominantparalle F#m ist und F# ja nicht zur Tonleiter von Dm gehört

In diesem Beispiel von KeyMotif geht es um die Stufendreiklänge in C-Dur - es werden also ausschließlich Töne der C-Dur-Tonleiter verwendet. F#m gehört demnach nicht dazu.

C - Dm - Em - F - G - Am - B° (oder H° = Hm mit verminderter Quinte => H->F)
 

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