
the_reaper93
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... und ich verließ den Unterrichtsraum mit gemischten Gefühlen...
Erst einmal aber zu mir selbst: Ich bin 15 Jahre alt und singe seit über einem Jahr in unserem kleinen Schulchor, in dem keine Stimmbildung betrieben wird. Schon vorher hatte ich gerne für mich selbst gesungen und auch Fortschritte verspührt, diese wurden durch viel autodidaktisches Training (z.B. auch mit wirklich guten und verständlichen Tips aus diesem Forum
) sogar noch größer.
Kurz vor den Sommerferien kam mir dann die Idee, dass ich, auch wenn ich immer noch sehr gut im Gesang weiter kam, nie Schmerzen verspührte, nie heißer wurde und immernoch merkliche Verbesserungen meines Gesangs feststellte, die Idee, Gesangsunterricht zu nehmen, um mich geziehlter verbessern zu können.
Da meine Eltern diesen Unterricht aber nicht bezahlen können, hab' ich mir kurzerhand mit einem Ferienjob 600 Euro verdient, das ich jetzt ohne schlechtes Gewissen gerne in guten Gesangsunterricht investieren würde.
Also hatte ich heute meine erste kostenlose Probestunde im Jam-House, einer örtlichen Musikschule. Die Kosten für weiteren Unterricht würden 58,50€ im Monat betragen, wenn ich wöchentlich 30 Minuten Unterricht nehme - klingt nach 14,62€ für 30 Minuten, was sich okay anhört. Diesen Eindruck kann man haben, wenn man nicht beachtet, dass in den Ferien kein Unterricht stattfindet, allerdings dennoch durchgezahlt werden muss (Auch in den Sommerferien!), wodurch man auf einen 30-Minuten-Preis von 18,50 kommt. Dabei beträgt die Kündigungsfrist drei Monate (!), was mir eigentlich entschieden zu viel ist, sollte mir der Unterricht nicht gefallen oder nicht helfen.
Die andere Möglichkeit ist übrigens, sich vertragstechnisch ersteinmal nicht zu binden, und eine 10er-Karte für 195€ zu kaufen. Das macht dann 19,50 für dreißig Minuten -also nicht viel mehr, und man ist vertraglich wenigstens nicht gebunden.
Nun zum Unterricht selbst: Die Gesangslehrerin, rauchige Stimme (Ich denke tatsächlich an einen Alt - auch wenn das selten sein soll), machte von Anfang an einen recht verplanten Eindruck. Ersteinmal verbrauchte sie die ersten zwei Minuten meiner Probezeit mit aufbauen ihres Equipments, von dem das meiste nicht wirklich gebraucht wurde (z.B. habe ich kein einziges Mal in das Mikrophon singen sollen, dass da extra so betriebsbereit herumstand). Und dann ging's an's "Eingemachte" - sie fragte mich, wie ich hoch ich meine Stimme einschätzte - ich sagte "eher tief". Dann sang' sie mich an ihrem elektronischen Klavier ein, und gab das Fazit, nachdem ich in der reinen Bruststimme von F-e' alles hatte, dass da nach oben "in der Bruststimme noch 2-3 Töne gehen", ich bereits einen guten Vordersitz hätte (Sie stellte klar, dass ich weiß, was das ist - finde ich gut.) und eine sehr gute Intonation besäße. Danach suchte sie nach einem Song, an dem wir weiter arbeiten könnten - das stellte wiederum ein kleines Problem dar, denn sie unterrichtet wohl nur Mädchen und junge Frauen, zumindest hatte sie kaum Songs für Männer auf ihrem Laptop, zu dessen Playbacks ich hätte singen können (Bessere Absprache wäre das nächste Mal vielleicht angebracht, haha ^^). Ausgesucht hat sie mir dann einen Song, keine Ahnung mehr, wie der heißt, der mir schlicht und ergreifens zu hoch war. In der reinen Bruststimme reichte der von G-g', aber der Sänger ist wohl trotz des recht tiefen tiefsten Tones ein Tenor, der dafür nicht mal wirklich belten musste. Ich hätte das auch belten können, aber in der Aspannung einer ersten Gesangsstunde selbstverständlich nicht (Und eine solche Ballade eh nicht - die ist einfach nichts für meine Stimme, wenn sie nicht drei-vier Halbtonschritte nach unten transponiert wird).
Dazu kamen dann Kleinigkeiten: Als die Gesangslehrerin einen Ton nachsang suchte sie diesen auf ihrem E-Piano, wohl um herauszufinden, was es für ein Ton ist - ich machte ihr dann klar, dass sie auf dem Klavier lieber weiter unten suchen solle, statt weiter nach oben zu wandern, woraufhin sie den richtigen Ton fand - ihr war das ein wenig peinlich. Vielleicht mache ich jetzt aus einem Mücken einen Elefanten, aber soetwas macht auf mich eben erst einmal nicht den besten Eindruck.
Und dann noch die Tatsache, dass sie meinte, wenn ich nur Just4Fun singen würde, wäre ich bei ihr richtig, sollte ich professionellen Anspruch besitzen, werde sie mich auf einen "richtigen Gesangslehrer verweißen" (Was ist denn der Unterschied zwischen einem richtigen Gesangslehrer und ihr? Habe ich vergessen zu fragen.). Ich verstehe aber nicht, warum sich Just4Fun und professioneller Unterricht - wohlgemerkt hier für mindestens 18,50 für dreißig Minuten - unbedingt ausschließen müssen.
Dazu kam, dass sie mir in keiner Sekunde ihr Unterrichtskonzept vorstellte. Sie sagte zwar, sie werde mit Atemübungen versuchen meinen Gesang zu verbessern, aber das war's auch schon (Wobei - "richtige Gesangslehrer" machen das auch, ja?).
So, und jetzt weiß ich nicht recht, was ich tun soll: Entweder, ich gebe 195 Euro meines Ersparten aus, um mir 300 Minuten eines womöglich nicht zufriedenstellenden Unterrichts zu kaufen, oder ich lasse es bleiben.
In jedem Fall aber werde ich diese Gesangslehrerin noch einmal anrufen, und konkreter nach Informationen fragen. Womöglich werde ich mir dann auch den Kontakt zu einem anderen Gesangslehrer/in aufbauen, falls das hier nichts wird.
Sorry für den ellenlangen Text.
Was meint ihr? Danke für alle Ratschläge
Liebe Grüße
Leon
Erst einmal aber zu mir selbst: Ich bin 15 Jahre alt und singe seit über einem Jahr in unserem kleinen Schulchor, in dem keine Stimmbildung betrieben wird. Schon vorher hatte ich gerne für mich selbst gesungen und auch Fortschritte verspührt, diese wurden durch viel autodidaktisches Training (z.B. auch mit wirklich guten und verständlichen Tips aus diesem Forum

Kurz vor den Sommerferien kam mir dann die Idee, dass ich, auch wenn ich immer noch sehr gut im Gesang weiter kam, nie Schmerzen verspührte, nie heißer wurde und immernoch merkliche Verbesserungen meines Gesangs feststellte, die Idee, Gesangsunterricht zu nehmen, um mich geziehlter verbessern zu können.
Da meine Eltern diesen Unterricht aber nicht bezahlen können, hab' ich mir kurzerhand mit einem Ferienjob 600 Euro verdient, das ich jetzt ohne schlechtes Gewissen gerne in guten Gesangsunterricht investieren würde.
Also hatte ich heute meine erste kostenlose Probestunde im Jam-House, einer örtlichen Musikschule. Die Kosten für weiteren Unterricht würden 58,50€ im Monat betragen, wenn ich wöchentlich 30 Minuten Unterricht nehme - klingt nach 14,62€ für 30 Minuten, was sich okay anhört. Diesen Eindruck kann man haben, wenn man nicht beachtet, dass in den Ferien kein Unterricht stattfindet, allerdings dennoch durchgezahlt werden muss (Auch in den Sommerferien!), wodurch man auf einen 30-Minuten-Preis von 18,50 kommt. Dabei beträgt die Kündigungsfrist drei Monate (!), was mir eigentlich entschieden zu viel ist, sollte mir der Unterricht nicht gefallen oder nicht helfen.
Die andere Möglichkeit ist übrigens, sich vertragstechnisch ersteinmal nicht zu binden, und eine 10er-Karte für 195€ zu kaufen. Das macht dann 19,50 für dreißig Minuten -also nicht viel mehr, und man ist vertraglich wenigstens nicht gebunden.
Nun zum Unterricht selbst: Die Gesangslehrerin, rauchige Stimme (Ich denke tatsächlich an einen Alt - auch wenn das selten sein soll), machte von Anfang an einen recht verplanten Eindruck. Ersteinmal verbrauchte sie die ersten zwei Minuten meiner Probezeit mit aufbauen ihres Equipments, von dem das meiste nicht wirklich gebraucht wurde (z.B. habe ich kein einziges Mal in das Mikrophon singen sollen, dass da extra so betriebsbereit herumstand). Und dann ging's an's "Eingemachte" - sie fragte mich, wie ich hoch ich meine Stimme einschätzte - ich sagte "eher tief". Dann sang' sie mich an ihrem elektronischen Klavier ein, und gab das Fazit, nachdem ich in der reinen Bruststimme von F-e' alles hatte, dass da nach oben "in der Bruststimme noch 2-3 Töne gehen", ich bereits einen guten Vordersitz hätte (Sie stellte klar, dass ich weiß, was das ist - finde ich gut.) und eine sehr gute Intonation besäße. Danach suchte sie nach einem Song, an dem wir weiter arbeiten könnten - das stellte wiederum ein kleines Problem dar, denn sie unterrichtet wohl nur Mädchen und junge Frauen, zumindest hatte sie kaum Songs für Männer auf ihrem Laptop, zu dessen Playbacks ich hätte singen können (Bessere Absprache wäre das nächste Mal vielleicht angebracht, haha ^^). Ausgesucht hat sie mir dann einen Song, keine Ahnung mehr, wie der heißt, der mir schlicht und ergreifens zu hoch war. In der reinen Bruststimme reichte der von G-g', aber der Sänger ist wohl trotz des recht tiefen tiefsten Tones ein Tenor, der dafür nicht mal wirklich belten musste. Ich hätte das auch belten können, aber in der Aspannung einer ersten Gesangsstunde selbstverständlich nicht (Und eine solche Ballade eh nicht - die ist einfach nichts für meine Stimme, wenn sie nicht drei-vier Halbtonschritte nach unten transponiert wird).
Dazu kamen dann Kleinigkeiten: Als die Gesangslehrerin einen Ton nachsang suchte sie diesen auf ihrem E-Piano, wohl um herauszufinden, was es für ein Ton ist - ich machte ihr dann klar, dass sie auf dem Klavier lieber weiter unten suchen solle, statt weiter nach oben zu wandern, woraufhin sie den richtigen Ton fand - ihr war das ein wenig peinlich. Vielleicht mache ich jetzt aus einem Mücken einen Elefanten, aber soetwas macht auf mich eben erst einmal nicht den besten Eindruck.
Und dann noch die Tatsache, dass sie meinte, wenn ich nur Just4Fun singen würde, wäre ich bei ihr richtig, sollte ich professionellen Anspruch besitzen, werde sie mich auf einen "richtigen Gesangslehrer verweißen" (Was ist denn der Unterschied zwischen einem richtigen Gesangslehrer und ihr? Habe ich vergessen zu fragen.). Ich verstehe aber nicht, warum sich Just4Fun und professioneller Unterricht - wohlgemerkt hier für mindestens 18,50 für dreißig Minuten - unbedingt ausschließen müssen.
Dazu kam, dass sie mir in keiner Sekunde ihr Unterrichtskonzept vorstellte. Sie sagte zwar, sie werde mit Atemübungen versuchen meinen Gesang zu verbessern, aber das war's auch schon (Wobei - "richtige Gesangslehrer" machen das auch, ja?).
So, und jetzt weiß ich nicht recht, was ich tun soll: Entweder, ich gebe 195 Euro meines Ersparten aus, um mir 300 Minuten eines womöglich nicht zufriedenstellenden Unterrichts zu kaufen, oder ich lasse es bleiben.
In jedem Fall aber werde ich diese Gesangslehrerin noch einmal anrufen, und konkreter nach Informationen fragen. Womöglich werde ich mir dann auch den Kontakt zu einem anderen Gesangslehrer/in aufbauen, falls das hier nichts wird.
Sorry für den ellenlangen Text.
Was meint ihr? Danke für alle Ratschläge
Liebe Grüße
Leon
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