1. Gesangsstunde

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... und ich verließ den Unterrichtsraum mit gemischten Gefühlen...

Erst einmal aber zu mir selbst: Ich bin 15 Jahre alt und singe seit über einem Jahr in unserem kleinen Schulchor, in dem keine Stimmbildung betrieben wird. Schon vorher hatte ich gerne für mich selbst gesungen und auch Fortschritte verspührt, diese wurden durch viel autodidaktisches Training (z.B. auch mit wirklich guten und verständlichen Tips aus diesem Forum :great:) sogar noch größer.
Kurz vor den Sommerferien kam mir dann die Idee, dass ich, auch wenn ich immer noch sehr gut im Gesang weiter kam, nie Schmerzen verspührte, nie heißer wurde und immernoch merkliche Verbesserungen meines Gesangs feststellte, die Idee, Gesangsunterricht zu nehmen, um mich geziehlter verbessern zu können.
Da meine Eltern diesen Unterricht aber nicht bezahlen können, hab' ich mir kurzerhand mit einem Ferienjob 600 Euro verdient, das ich jetzt ohne schlechtes Gewissen gerne in guten Gesangsunterricht investieren würde.

Also hatte ich heute meine erste kostenlose Probestunde im Jam-House, einer örtlichen Musikschule. Die Kosten für weiteren Unterricht würden 58,50€ im Monat betragen, wenn ich wöchentlich 30 Minuten Unterricht nehme - klingt nach 14,62€ für 30 Minuten, was sich okay anhört. Diesen Eindruck kann man haben, wenn man nicht beachtet, dass in den Ferien kein Unterricht stattfindet, allerdings dennoch durchgezahlt werden muss (Auch in den Sommerferien!), wodurch man auf einen 30-Minuten-Preis von 18,50 kommt. Dabei beträgt die Kündigungsfrist drei Monate (!), was mir eigentlich entschieden zu viel ist, sollte mir der Unterricht nicht gefallen oder nicht helfen.
Die andere Möglichkeit ist übrigens, sich vertragstechnisch ersteinmal nicht zu binden, und eine 10er-Karte für 195€ zu kaufen. Das macht dann 19,50 für dreißig Minuten -also nicht viel mehr, und man ist vertraglich wenigstens nicht gebunden.

Nun zum Unterricht selbst: Die Gesangslehrerin, rauchige Stimme (Ich denke tatsächlich an einen Alt - auch wenn das selten sein soll), machte von Anfang an einen recht verplanten Eindruck. Ersteinmal verbrauchte sie die ersten zwei Minuten meiner Probezeit mit aufbauen ihres Equipments, von dem das meiste nicht wirklich gebraucht wurde (z.B. habe ich kein einziges Mal in das Mikrophon singen sollen, dass da extra so betriebsbereit herumstand). Und dann ging's an's "Eingemachte" - sie fragte mich, wie ich hoch ich meine Stimme einschätzte - ich sagte "eher tief". Dann sang' sie mich an ihrem elektronischen Klavier ein, und gab das Fazit, nachdem ich in der reinen Bruststimme von F-e' alles hatte, dass da nach oben "in der Bruststimme noch 2-3 Töne gehen", ich bereits einen guten Vordersitz hätte (Sie stellte klar, dass ich weiß, was das ist - finde ich gut.) und eine sehr gute Intonation besäße. Danach suchte sie nach einem Song, an dem wir weiter arbeiten könnten - das stellte wiederum ein kleines Problem dar, denn sie unterrichtet wohl nur Mädchen und junge Frauen, zumindest hatte sie kaum Songs für Männer auf ihrem Laptop, zu dessen Playbacks ich hätte singen können (Bessere Absprache wäre das nächste Mal vielleicht angebracht, haha ^^). Ausgesucht hat sie mir dann einen Song, keine Ahnung mehr, wie der heißt, der mir schlicht und ergreifens zu hoch war. In der reinen Bruststimme reichte der von G-g', aber der Sänger ist wohl trotz des recht tiefen tiefsten Tones ein Tenor, der dafür nicht mal wirklich belten musste. Ich hätte das auch belten können, aber in der Aspannung einer ersten Gesangsstunde selbstverständlich nicht (Und eine solche Ballade eh nicht - die ist einfach nichts für meine Stimme, wenn sie nicht drei-vier Halbtonschritte nach unten transponiert wird).
Dazu kamen dann Kleinigkeiten: Als die Gesangslehrerin einen Ton nachsang suchte sie diesen auf ihrem E-Piano, wohl um herauszufinden, was es für ein Ton ist - ich machte ihr dann klar, dass sie auf dem Klavier lieber weiter unten suchen solle, statt weiter nach oben zu wandern, woraufhin sie den richtigen Ton fand - ihr war das ein wenig peinlich. Vielleicht mache ich jetzt aus einem Mücken einen Elefanten, aber soetwas macht auf mich eben erst einmal nicht den besten Eindruck.
Und dann noch die Tatsache, dass sie meinte, wenn ich nur Just4Fun singen würde, wäre ich bei ihr richtig, sollte ich professionellen Anspruch besitzen, werde sie mich auf einen "richtigen Gesangslehrer verweißen" (Was ist denn der Unterschied zwischen einem richtigen Gesangslehrer und ihr? Habe ich vergessen zu fragen.). Ich verstehe aber nicht, warum sich Just4Fun und professioneller Unterricht - wohlgemerkt hier für mindestens 18,50 für dreißig Minuten - unbedingt ausschließen müssen.

Dazu kam, dass sie mir in keiner Sekunde ihr Unterrichtskonzept vorstellte. Sie sagte zwar, sie werde mit Atemübungen versuchen meinen Gesang zu verbessern, aber das war's auch schon (Wobei - "richtige Gesangslehrer" machen das auch, ja?).

So, und jetzt weiß ich nicht recht, was ich tun soll: Entweder, ich gebe 195 Euro meines Ersparten aus, um mir 300 Minuten eines womöglich nicht zufriedenstellenden Unterrichts zu kaufen, oder ich lasse es bleiben.
In jedem Fall aber werde ich diese Gesangslehrerin noch einmal anrufen, und konkreter nach Informationen fragen. Womöglich werde ich mir dann auch den Kontakt zu einem anderen Gesangslehrer/in aufbauen, falls das hier nichts wird.

Sorry für den ellenlangen Text.

Was meint ihr? Danke für alle Ratschläge ;)

Liebe Grüße

Leon
 
Eigenschaft
 
.
Und dann noch die Tatsache, dass sie meinte, wenn ich nur Just4Fun singen würde, wäre ich bei ihr richtig, sollte ich professionellen Anspruch besitzen, werde sie mich auf einen "richtigen Gesangslehrer verweißen"
Leon

Das würde mich stutzig machen, denn wenn sie keine "richtige Gesangslehrerin" ist und das auch noch selber von sich so sagt, warum sollst du dann bei ihr lernen? Mein Tip: Nimm dir besser gleich eine "richtige Gesangslehrerin".


Shana
 
Finger weg.
Ein Lehrer sollte gerade und auch motivieren, man muß das Gefühl haben, etwas zu lernen. Wenn der schon bei der Schnupperstunde grotesk wirkt, beißt Du Dir zwangsläufig irgendwann in den Arsch.
Die versteckten Kosten für die Ferien scheinen allerdings normal zu sein.
 
Da schließe ich mich an. Das "Just4Fun" hast du mit deinem autodidaktischen Training vermutlich längst hinter dir und wie sie selbst sagt, scheint es sich hierbei um eine Lehrerin zu halten, die selbst der Meinung ist, wirklich nur absolute Laien zu unterrichten.
Mit dir war sie augenscheinlich bereits überfordert...

Stutzig macht mich auch ihre Ausdrucksweise und das Tongesuche. Wie soll sie deine Intonation korrigieren, wenn sie's selbst nicht kann? (ganz so schlimm wohl nicht, aber du weißt sicher, was ich meine)

Dass sie keine Songs für Jungs/Männer hat, ihr aber den Termin vorher abgesprochen habt, spricht nicht unbedingt für sie. Im schlimmsten Fall wird sie in keiner deiner Stunden auf dich vorbereitet sein, weswegen sie dir wohl nichts aus dem Unterricht mitgeben kann.

Also auch von mir: Versuch es bei einer anderen Lehrerin oder gar einem Lehrer :great:!
 
Hallo,

auch von mir: Andere versuchen... die Dame wirkt nach Deiner Beschreibung leicht chaotisch; man sollte, wenn bekannt ist, daß eine männliche Stimme kommt, entweder Material zur Auswahl haben oder von vorneherein sagen, daß man auf Frauenstimmen eingerichtet ist. Was mich vor allem stutzig macht, ist der Hinweis, just for fun wäre o.k., aber sonst besser jemand anders. Außerdem ist nach einer Stunde die Aussage, daß noch zwei bis drei Töne mehr gehen, eher unseriös.

Der Begriff "Gesangslehrer" ist übrigens keine geschützte Berufsbezeichnung, so kann sich zur Not jeder langjährige Hobbysänger nennen ;)

Zu den Preisen: Ich selbst nehme klassischen Unterricht, habe zwei Zeitstunden im Monat und komme dabei auf 34 € pro Zeitstunde, das ist noch ein Sonderpreis. Ebenso bezahle ich die Ferien durch, das ist übrigens an Musikschulen durchaus nicht unüblich. Meine Lehrerin ist studierte Sängerin (Alt), ich bin tiefer Baß, aber das hat im Unterricht über all die Zeit noch nie zu Problemen geführt, so eine Konstellation muß sich nicht ausschließen.

Viele Grüße
Klaus
 
So, ersteinmal danke für die Antworten!

Ich lass' das jetzt ersteinmal 1-2 Tage ruhen und würde mich hier für weitere Antworten sehr freuen. Unterdessen werde ich wohl mal eine Mitschülerin, die an der selben Musikschule Gesangsunterricht nimmt, fragen, ob sie die gleiche Lehrerin hat - und wenn ja, wie's da so läuft.

PS: Nicht, dass ihr euch wundert: Mir ist nicht klar, ob der Musikschule mehrere Lehrer/innen für Gesang bereitstehen. Auf der Homepage sind zwar ganze drei angegeben, aber dort ist namentlich nicht einmal die erwähnt, bei der ich heute meine Probestunde hatte - daher schließe ich darauf, dass die Homepage sehr veraltet ist.
Sollte ich tatsächlich, wie mir hier ja durchwegs geraten wird, von ihr die Finger lassen, werde ich dennoch - eine zweite Chance gibt es ja immer ;) - in der Musikschule anfragen, ob es noch weitere Gesangslehrer/innen dort gibt. Für eine weitere Probestunde würde ich dann auch bezahlen, denke ich, das wär's mir allemal wert.

Liebe Grüße und dankeschön ;)
 
Wo kommst Du denn weg?
Entschuldige - nu Hochdeutsch ;)
Woher kommst Du? Wenn es nicht gerade am Arsch der Welt ist, kann man doch sicher Alternativen ausloten.
 
Ich wohne 30 Kilometer von Würzbug, 30 von Aschaffenburg und nochmal nen bisschen mehr von Schweinfurth. In einer Großstadt also schon mal nicht, aber immerhin in einer 10.000 Seelen-Stadt und einer Gegend, in der Musik, bzw. allgemein Kunst sehr hoch geschrieben wird - Gesangslehrer findet man schon, und wenn nicht direkt in der Stadt muss man dafür auch keine 5 Kilometer fahren - aber fahren kostet eben auch, deshalb hatte ich eben vor, etwas direkt hier drin zu finden ^^ Einfacher als gedacht, schließlich dachte ich mit der Musikschule wäre meine Suche abgeschlossen ;)
 
Na, die Zeit und die paar Kröten zusätzlich scheinen mir aber für ein Busticket gut angelegt. ;)
 
Sicher, aber erst einmal geht meine Suche direkt hier weiter - ist ja nicht so, dass Musik mein einziges Zeitaufwendiges Hobby wäre. Bei 3-4 Mal in der Woche Tischtennis und verschiedenen organisatorischen Aufgaben in der Schule (Und natürlich der Schule selbst!) kann es sicher ganz schön schlauchen, noch einen Tag zu finden, an dem ich 1,5 Stunden unterwegs bin, um eine halbe Stunde Unterricht zu bekommen (oder zwei Stunden unterwegs sein, für eine Stunde Unterricht). Du musst wissen, die Busse hier fahren sehr komische Strecken, um zum Ziel zu finden ;) ^^

Aber das ist ja hier noch nicht Thema. Darüber kann ich nachdenken, wenn die Woche vorbei ist :D
 
Nutz die Zeit, wenn Du erstmal mitten im Leben bist... Kinder, Arbeit, was weiß ich was, dann trauerst Du allem Verpassten hinterher. Hört sich blöd an, ist aber so.
 
Ich würde davon abraten, bei der Dame weiter zu machen. Wie Basselch richtig schreibt, ist cross-gender kein Problem, wenn der Lehrer gut ist und weiß, was er tut. Das scheint bei Deiner Lehrerin nicht so der Fall zu sein. Zumal Du mit 15 zwar aus dem gröbsten Stimmbruch raus bist, aber Deine Stimme doch noch etwas empfindlicher ist. Gerade tiefe Männerstimmen haben ihre Stimmentwicklung ja erst um die 20 abgeschlossen.

Entweder in der Schule nach einem anderen Lehrer fragen oder in den sauren Apfel beißen und Würzburg in Betracht ziehen - da gibt es eine Musikhochschule an der man Gesang studieren kann, auch Gesangspädagogik. Unter Umständen kannst Du da mit einem Studenten günstig an qualifizierten Unterricht kommen. Und mit etwas Glück wohnt der Studi so, dass Du nicht nach Würzburg rein mußt.
 
Ich schließe mich an und würde ebenfalls abraten bei dieser Frau zu bleiben. Zum Preis kann ich nur sagen: ich zahle 30 Euro im Monat - das sind dann Gesangsstunden von 1x/Woche je 30 Minuten. In den Ferien ist wie bei dir auch kein Unterricht, auch nicht in den Sommerferien. Gezahlt werden muss aber trotzdem ;)
 
Da du ja doch recht ernsthaftes Interesse hast, würde ich zumindest mal probeweise auch Unterricht in Würzburg / Umgebung nehemen, wie IcePrincess das schon geraten hat. 600EUR für Gesangsunterricht in den Ferien verdienen weil die Eltern das nicht zahlen können ... das ist schon was. Von daher ist deine "Nervosität" auch verständlich. Geh mal zu nem Studenten, die sind locker und kompetent und können dir vielleicht auch bei der weiteren Suche helfen.
 
Hallo !
Ich schließe mich meinen Vorrednern an und rate Dir, Dein Geld in einen besseren Lehrer zu investieren. Du scheinst über die Basics schon hinaus zu sein - und nach dem, was Du so beschreibst, hört es sich nicht so an, als könntest Du da mehr lernen.
Was auch immer sie mit dem "professionellen Anspruch" gemeint hat (dass Du Profisänger werden willst ? Oder dass Du einen professionellen Lehrer suchst ? Oder beides ?) - das hätte mich auch stutzig gemacht.
Einen Ton auf dem Klavier zu suchen finde ich persönlich jetzt nicht so tragisch, gerade wenn man als Frau mit einer Männerstimme arbeitet, kann das ständige Oktavieren schon mal verwirren. Ich besitze auch kein absolutes Gehör.
Aber alles in allem klingt das nicht gerade vertrauenerweckend.
Trotz durchbezahlter Ferien sollte man nicht vergessen, dass Lehrer an Musikschulen oft schlecht bezahlt werden und die Motivation oft entsprechend gering sein kann. Außerdem sind die erforderlichen Qualifikationen recht unterschiedlich und da sich, wie Basselch schon sagte, im Prinzip jeder "Gesangslehrer" nennen und Dir was vom Pferd erzählen darf, muss man schon gut überlegen, zu wem man geht.
Ich kenne eine "Gesangsschule", in der die Schüler (meist junge Mädels) ausschließlich zu Pop-Playbacks singen, ungeachtet der Stimmlage, der Tonarten der Songs, es wird keine Gesangstechnik vermittelt, es wird nicht an der Stimme gearbeitet.... die Mädels schreien einfach die Bruststimme hoch, um wie Alicia Keys, Beyoncé und Co. zu klingen, und das wars. Und billig ist diese "Schule" nicht gerade.
Es tummelt sich alles Mögliche und leider auch Unmögliche auf dem Markt, von daher ist es gut, dass Du es Dir überlegst. Probiere auf jeden Fall Alternativen aus !
schöne Grüße
Bell
 
Noch die Meinung von einem Anfänger, der gerade sein zweites Jahr Unterricht angeht: hört sich wirklich nicht gut an. *g*

Meine Gesangslehrerin ist, soweit ich das mitbekommen habe, ziemlich gut und weiß, was sie tut. Hat männlich und weibliche SchülerInnen, und alle von ihr hören sich ziemlich ordentlich an - im Pop, sowie im Klassikbereich. Und diese Dame hat mit mir (der ich nicht wirklich ein Talent bin) so gut wie NUR Techniktraining gemacht. Am Anfang der Einheit die Stütze aktiviert, den Ton richtig aufhängen, die Maske, die ganzen Basics halt, die, so wie ich das im Forum hier verstanden habe, grundlegend sind. Natürlich hat sie mir so manchen Song schon gegeben, hier und da geübt, aber nie einfach ins kalte Wasser geschmissen - und wenn, hat sie mir das Gefühl vermittelt, dass das für mich geht.

Zu deiner Gesangslehrerin wirst du kaum ein Vertrauensverhältnis aufbauen können, so wie du es beschrieben hast. Und dass ihr dsa mit dem Tonsuchen peinlich ist - wenn Bell meint, dass es da schon mal komplizierter ist mit den verschiedenen Oktaven, glaube ich ihr das. Was aber nicht erklärt, dass ihr das peinlich ist - wenn sie Erfahrung und selbstsicher ist, dann wird sie lächeln und sagen "Danke, hab halt kein absolutes Gehör, das mit dem Oktavieren verwirrt mich teilweise" - oder auch nichts, jedenfalls sollte es ihr dann nicht peinlich sein. Aber die Sicherheit scheint ihr ja zu fehlen, wenn sie meint, dass sie keine so gute Gesangslehrerin ist - und das ist der Augenblick, wo ich abspringe.

Ich habe das große Glück, 30 Minuten für etwa 9,7 Euro zu bekommen - du wirst sicher mehr ausgeben müssen, deswegen solltest du erst dann bei einem GL bleiben, wenn du wirklich das Gefühl hast, dass er das Geld wert ist. ;)
 
Trotz durchbezahlter Ferien sollte man nicht vergessen, dass Lehrer an Musikschulen oft schlecht bezahlt werden
Bell


Ja, so ist es, denn der Lehrer bekommt vom Gesamthonorar ja nur einen Abschlag.
Der Monatspreis muss in einer Musikschule auf das ganze Jahr umgelegt werden, dann hat man einen Stundenpreis. Die von dir, the reaper, genannten Preise finde ich nicht zu teuer.
Auch find ich's nicht schlimm, wenn die Lehrerin 2 Minuten für Aufbau braucht (oder 5 um auf Toilette zu gehen zwischen zwei Stunden). In einer Musikschule musst du bedenken, daß die Zeit meist knapp gelegt ist, also keine Luft ist zwischen zwei SchülerInnen. Dafür sind Musikschulen günstiger für dich als privater Unterricht. LehrerInnen sind auch nur Menschen. ;-) Und eine kostenfreie Probestunde ist sowieso nicht wie eine reguläre Unterrichtsstunde zu bewerten. Wenn ich in der Musikschule kostenlos eine Kennenlernstunde geben muss dann ist das eben auch genau dies: Eine Kennenlernstunde und die Zeit bemisst sich nach meiner momentanen Energie. Privat gebe ich nur bezahlte Probestunden und die sind dann auch Arbeitsstunden wie jede andere (und wenn der Schüler anfängt wird die Probestunde nachträglich für ihn kostenfrei).

Was mich allerdings wundert sind die 30 Minuten für eine Unterrichtseinheit. Meiner Ansicht nach ist das viel zu wenig für eine Gesangsstunde. Eine Gesangsstunde mit Ankommen, Einsingen, Stimmbildung und evtl an der Literatur arbeiten sollte nicht weniger als 45 Minuten haben. Sonst kommt man ja zu nichts. Auf 30 Minuten würde ich mich gar nicht einlassen an deiner Stelle, dann lieber 14 tägig 60 Minuten.

Liebe Grüße,
Shana
 
Und diese Dame hat mit mir (der ich nicht wirklich ein Talent bin) so gut wie NUR Techniktraining gemacht.

War bei mir genauso. Ganz zu Beginn haben wir bestimmt einen Monat nur Technik gemacht. Dann angefangen direkt an Liedern zu arbeiten. Da haben wir aber auch erstmal kurze Jazzstandards genommen und nicht solche 15-Seiten Rock/Pop-Dinger.

Und in der ersten Stunde nach den Sommerferien machen wir auch nur Technik um erst einmal wieder reinzukommen.
 
Auch ich schließe mich an. Schau Dich lieber noch etwas um und krieg' dann was Gescheites für Dein Geld.
Das mit den Ferien ist typisch Musikschule und hat mittlerweile auch einige Privatlehrer angesteckt. Bei mir wird auch durchbezahlt, aber dafür gibt's keine Ferien :) und Fehlstunden durch Feiertage bzw. Urlaube werden so gut es geht nachgeholt. Privatlehrer müssen nicht teurer sein als Musikschulen, ich denke das hält sich ziemlich die Waage und auch ich finde, daß 30 Minuten für eine Unterrichtseinheit zu wenig sind - einsingen ist nunmal Pflicht und da sind dann ja schon ein paar Minuten weg. Bei mir ist der Unterricht wesentlich günstiger als im erstgenannten Beispiel, aber das muß jeder für sich selbst kalkulieren (Mieten, Fahrtkosten, Material etc.) und Standard ist 60 Minuten. Dummerweise bin ich zu weit weg :D
Ich persönlich arbeite auch hauptsächlich mit Songs und habe über die Jahre die blanken Technikübungen, so weit es sinnvoll ist, reduziert. Man kann einiges davon an Songs erarbeiten, die Wirkung ist dieselbe - aber es macht wesentlich mehr Spaß und das ist die Grundlage für jedes effiziente Lernen.
Das mit dem Töne suchen halte ich auch nicht für so schlimm, evtl. hat sie den Song selbst lange nicht mehr verwendet/gehört und absolutes Gehör ist kein Muß, relatives schon. Aber der allgemeine Eindruck ist schon eher schlecht, da gebe ich allen Vorangegangenen Recht. Gute Vorbereitung ist Pflicht, wobei für die Probestunde natürlich nur bedingt machbar - man weiß ja nicht, wer da kommt. Aber auf's Geschlecht könnte man sich schon vorbereiten :rolleyes:
Daß sie sich selbst nicht für eine richtige Gesangslehrerin hält, wäre bei mir das K.O.-Kriterium. Wenn sie keine richtige Lehrerin ist, bist Du eben auch kein richtiger Schüler ;)

Mein Tipp: Schau' Dich eher mal im privaten Sektor um. Ich habe bisher eigentlich nur schlechte Erfahrungen mit Musikschulen gemacht. Privatlehrer werden nur bezahlt, wenn sie wirklich etwas leisten - und wenn sie schlecht sind, spricht sich das in der Regel auch rum (man muß sich halt entsprechend umhören). Das mit den Studenten ist evtl. auch ein guter Tipp, die sind (noch) motiviert und wenn sie mal was nicht wissen, haben sie jede Menge "Kollegen", die weiterhelfen können. In Schulen gibt's häufig Unterricht nach Schema F, Kündigungsfristen und anderen bürokratischen Unfug, demotivierte und somit demotivierende Lehrer. Die Kundschaft kommt trotzdem, weil man halt denkt, daß eine Musikschule halt automatisch gut ist. So wie bei Autovertragswerkstätten, man hat eine hohe Meinung, nur weil da ein Stern auf dem Dach und ein gewaltiger Preis auf der Rechnung steht. Bedeuten tut's aber nix, die unabhängigen sind meistens besser, weil sie eben nicht den Prestigebonus haben und deshalb die Leistung zählt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel...
 
Hallo Shana !
Einige meiner Freunde sind bzw. waren als Sprachlehrer bei Berlitz, inlingua etc. tätig, da sind die Stundenlöhne die reinste Katastrophe, jedenfalls hier - 12 bis maximal 15 Euro brutto, das ist doch absurd ! Ich fürchte, dass einige Musikschulen auch nicht mehr zahlen. Können sie wirklich nicht mehr zahlen, oder will der Eigner kräftig dran verdienen ?
Ich bin als private GL nun wirklich nicht teuer. Aber ich könnte es mir bei diesen Stundenlöhnen echt nicht leisten, an einer Musikschule zu arbeiten ;)
schöne Grüße
Bell
 
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