1. Liveauftritt - welche "Sprüche" zwischen den Songs?

pohlilotta
pohlilotta
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.06.17
Registriert
08.05.17
Beiträge
7
Kekse
0
Hallo liebe Mitmusiker,
ich habe mal eine etwas hilflos anmutende Frage schätze ich: wir haben in 2 Wochen unseren ersten Auftritt mit unserer Rock-Coverband (musikalisch durch den Garten und über die letzten Jahrzehnte) und ich überlege mir schon seit längerem, wie man das Publikum ohne peinlich zu werden, animieren und ansprechen kann. Mit anderen Worten Sätze wie "Seid Ihr alle gut drauf?" oder "Im nächsten Song geht es um...." sind ja No-Gos, es sollte schon etwas einfallsreicher sein. Habt Ihr Ideen bzgl. Moderation bzw. netten Sätzen an das Publikum zwischen den Nummern?

Lieben Dank an die Runde!

Andrea
 
Eigenschaft
 
Achtung: Persönliche Meinung.

Alles, bei dem man sich nicht sicher ist, würde ich mir lieber verkneifen. Ein "schön, dass ihr alle da seid, wir sind..." nach dem ersten oder zweiten Lied, und ein paar nette Worte zum Abschluss sind sicher nie verkehrt. Ankündigungen wie "die nächste nummer kommt etwas rockiger daher: ... " oder "jetzt etwas fürs Herz" sind bestimmt auch nicht zu viel. Aber sonst liegt die Würze in der...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Animation des Puplikums kommt sehr schnell peinlich rüber,
damit sollte man vorsichtig und sparsam umgehen (wenn man nicht gerade Freddy Mercury heißt
...und auch das war oft jenseits der Fremdschämgrenze).

Pflicht: Begrüßung, letzten Song ankündigen und zum Abschluß bedanken (auch wenn es schlimm war)
Animation: In Grenzen und nur wenn das Puplikum auch abgehen will
Kurze Erläuterung des Stücks: selten und nur kurz und bei persönlich wichtigen Stücken
(beim Singer Songwriter darf das gerne auch mal Teil des Programms sein)
Never: Rumgejohle und "Seid ihr alle gut drauf" Geblöke
Never: Entschuldigung für die eigenen Stücke oder die Spielweise
Immer: Entschuldigung für technische Pannen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Schwierig auf der einen Seite, weil das wie schon angemerkt schnell peinlich wirken kann. Auf der anderen Seite schreibst du, dass ihr Rockcover macht, entsprechend kann man die Songs ja auch ankündigen, vor allem wenn es bekannte Songs sind. Es ist aber da auch ein Gespür notwendig, wie man auf das Publikum eingeht. Im Zweifelsfall nicht viel mehr als den nächsten Songtitel ansagen. Bei schwungvollen Nummern (und entsprechendem Setting) könnte man zB ankündigen "Jetzt eine Nummer zum mittanzen". Aber es muss ehrlich rüberkommen und spontan wirken. Wobei die Betonung auf wirken liegt - ich hab bei vielen Künstlern, die ich mehrfach live gesehen hab, gemerkt, wie sie immer die gleichen Ansagen machen. Aber es kommt jedes Mal so rüber als wäre ihnen das gerade spontan in den Sinn gekommen. Das ist aber eine Übungssache.

Daher: eher knapp halten, Songtitel ansagen und je nach Stimmung und Publikum eben eine kurze Bemerkung dazu. Aber keine langen Reden - zwischen den Songs sollte nur so viel Zeit vergehen, wie es evtl. braucht um eine Gitarre zu wechseln oder neu zu stimmen.
Wichtiger ist es in meinen Augen und nach meiner Erfahrung einen Draht zum Publikum zu finden. Wenn jemand zB mit den Songs richtig mitgeht, dann auf diese Person konzentrieren, Blickkontakt suchen und sich davon inspirieren lassen. Wenn die Stimmung (noch) etwas verhalten ist, dann an bekannte Gesichter im Publikum halten, Leute die ihr mitgebracht habt und die Euch auf jeden Fall positiv gegenüber stehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wir sind auch eine Rockcoverband und unsere Sängerin macht nicht gerne Ansagen. Darum reden wir sehr wenig und spielen wir immer ca. 3 Songs am Stück, mit fliessenden Uebergängen. Die besten Uebergänge sind diejenigen, bei denen das Publikum anfangs gar nicht bemerkt, dass da schon ein neuer Song gespielt wird. Das heisst, dass evtl. auch ein paar Modulationen als Einleitung zu den Songübergängen eingebaut und geprobt werden sollen.

Wir haben in den letzten Jahren bemerkt, dass das ziemlich gut ankommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
... Aber sonst liegt die Würze in der...
Vor allem sollten die Pausen zwischen den Stücken möglichst kurz sein, wenn der Gitarrist nach jedem Lied den Tuner anwirft und alle nochmal was trinken wird es sehr schnell komisch, auch für euch auf der Bühne
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Vor allem sollten die Pausen zwischen den Stücken möglichst kurz sein, wenn der Gitarrist nach jedem Lied den Tuner anwirft und alle nochmal was trinken wird es sehr schnell komisch, auch für euch auf der Bühne

Das ist dann auch der beste Tipp. Eigentlich braucht es nicht viel an Ansagen. Alles wichtige steht schon oben. Aber die Songs müssen halt zackig durchkommen, so dass man nicht immer ne Minute Stille hat.
Das ist etwas, was man definitiv auch proben kann (und sollte)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Never: Rumgejohle und "Seid ihr alle gut drauf" Geblöke

Da gibt es nur eine einzige Ausnahme - bei einer Band, die bei uns im Rheinmaingebiet bzw. eigentlich schon darüber hinaus einen signifikanten Bekanntheitsgrad erreicht hat, wurde das mit der Zeit so etabliert:

Sänger (ruft laut): "Do you feel alright?"
Publikum (ruft zurück): "Scheisskapelle!"

;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hich überlege mir schon seit längerem, wie man das Publikum ohne peinlich zu werden, animieren und ansprechen kann.
animieren oder ansprechen?
warum?
animieren am besten mit guter musik: die leute wollen die songs hören - ich frage mich immer, ob sie tatsächlich moderiert werden wollen.
also: zum animieren lauter spielen, zum ansprechen in den gesprächskreis / wg-abend / debattierklub gehen, aber beides nicht in einen topf werfen.

konkret entweder so:
...reden wir sehr wenig und spielen wir immer ca. 3 Songs am Stück, mit fliessenden Uebergängen. Die besten Uebergänge sind diejenigen, bei denen das Publikum anfangs gar nicht bemerkt, dass da schon ein neuer Song gespielt wird. ...
oder so:
Vor allem sollten die Pausen zwischen den Stücken möglichst kurz sein, ...
:great:

wir spielen auch "durch", d.h. am besten fast keine pausen zwischen den songs (oder so kurz wie möglich),
also auf die bühne, direkt loslegen: "wir sind die xy!" als ansage, dann geht der krach auch schon los, ohne viel rumzuhampeln, von anfang an vollgas;
dafür machen wir dann in der mitte oder gegen ende eine oder zwei etwas längere pausen, in denen die sängerin eben was erzählt, ansagt etc. und der rest kann nachstimmen usw.
das wird in der setlist berücksichtigt, d.h. diese pausen kommen nach songs mit vielen bendings und/oder vor nummern, bei denen eine verstimmte gitarre auffallen würde.

und das wichtigste: nach jeder nummer wieder losspielen, bevor der applaus leiser wird (oder sogar aufhört...) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Andrea,

lass es mich so ausdrücken:

Ihr seid für das Publikum da und sollt diesem einen möglichst schönen Abend bereiten.
Da ist es erstmal scheißegal wenn irgendwelche selbsternannten Experten von der Musikerpolizei meinen sich für irgendwas fremdschämen zu müssen oder irgendetwas als No-Go betrachten.

Ich fahre gut seit ich folgendes beherzige:
1) Das Publikum wie einen guten Freund behandeln (Begrüßung, Begleitung des Konzerts durch Moderation, Verabschiedung und Dank)
2) Auf der Bühne präsent sein, d. h. nicht für Euch spielen, sondern dem Publikum Beachtung schenken, Blickkontakt, Ansagen
3) Seinen eigenen Stil finden. Die Moderation so gestalten dass man sich selber dabei wohlfühlt und dass sie zu einem selber passt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Da gibt es nur eine einzige Ausnahme - bei einer Band, die bei uns im Rheinmaingebiet bzw. eigentlich schon darüber hinaus einen signifikanten Bekanntheitsgrad erreicht hat, wurde das mit der Zeit so etabliert:

Sänger (ruft laut): "Do you feel alright?"
Publikum (ruft zurück): "Scheisskapelle!"

;-)

Oh ja, da bin ich dabei! :)
Wir sind auch aus dem Rhein-Main-Gebiet! Wo kann ich mir das live angucken? ;-)))
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich fahre gut seit ich folgendes beherzige:
1) Das Publikum wie einen guten Freund behandeln (Begrüßung, Begleitung des Konzerts durch Moderation, Verabschiedung und Dank)
2) Auf der Bühne präsent sein, d. h. nicht für Euch spielen, sondern dem Publikum Beachtung schenken, Blickkontakt, Ansagen
3) Seinen eigenen Stil finden. Die Moderation so gestalten dass man sich selber dabei wohlfühlt und dass sie zu einem selber passt.

Vielen Dank für alle Ratschläge und auch den letzten hier. Ich denke, Bühnenpräsenz und das Interagieren mit dem Publikum ist vielleicht auch eine Sache der Erfahrung und der Routine. Da ich ein paar Jahre keinen Auftritt hatte, ist das momentan etwas eingerostet. Dabei sind wir ne echt gute Truppe! :)

Nochmal vielen Dank, ich ziehe mir mal aus allem das beste/nützlichste raus!!!
 
Oh ja, da bin ich dabei! :)
Wir sind auch aus dem Rhein-Main-Gebiet! Wo kann ich mir das live angucken? ;-)))

zum Beispiel am Sonntag Abend, in Darmstadt beim Schlossgrabenfest!
Die Band heißt "Boppin' B".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vor allem sollten die Pausen zwischen den Stücken möglichst kurz sein,
animieren oder ansprechen?
warum? animieren am besten mit guter musik:

Ja, wenn eine Band eine stimmige Setlist mit fließenden Übergängen und Songs nach meinem Geschmack hat, ist das schon mal das Wichtigste.
Wenn sie aber nur ohne Pause eine Song nach dem anderen routiniert raushaut, kann ich mir auch einen Mix auf CD anhören.

Animation des Puplikums kommt sehr schnell peinlich rüber,
damit sollte man vorsichtig und sparsam umgehen

Ja, der Grat ist schmal. Ich stehe weder auf "Seid Ihr gut drauf" Animateure, noch auf stumme Musik-Roboter. Ich möchte schon wissen, dass da vor mir Menschen für Menschen spielen. Da hilft ein wenig verbale Kommunikation schon.
Ich würde einfach nur versuchen mir alles zu verkneifen, für das ich mich bei anderen Bands selber fremdschämen würde. Allen kann man es eh nie Recht machen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
So lange man nicht auf die Bühne kommt und als erstes "F**kt euch, ihr Fo**en!" brüllt...(ist mir auch schon untergekommen... )

Ich habe allerdings ein ähnliches Problem, wenn es um Ansagen geht:

Nach den Gigs kommt oft mein Gitarrist und meint "Viel gesagt hast du ja nicht. Sabbel doch mal mehr! ".
Meine Antwort darauf ist allerdings, dass die Leute nicht kommen, um mich reden zu hören, sondern der Musik wegen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich bin ja durchaus auch der Meinung, weniger ist manchmal mehr. Und wenn ich an viele Konzerte zurückdenke, die ich besucht hab: da wurde oft nur der Songtitel angesagt oder oft auch gar nichts. Dazwischen gab's vielleicht eine Stelle, an der etwas mehr geredet wird. Das kann man dann durchaus mit der Vorstellung der Bandmitglieder verbinden.
Es ist tatsächlich ein schmaler Grat und ist auch eine Frage der Routine, wie sehr du gewohnt bist vor Menschen zu sprechen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für mich ein No-Go bei Konzerten sind diese sinnlosen Bandvorstellungen.

"An der Gitarre heute der Franz!"

Ist mir doch egal ob er Franz oder Sepp oder Stanislaus heißt, ich will Musik hören und eine Show sehen.

(Davon ausgenommen natürlich sind erwähnenswerte Gastmusiker...)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin.
Auf Konzerten finde ich es immer ganz entspannt wenn Anekdoten zu den Songs (auch welche der Urheber), oder etwas dazu gesagt wird warum es dieser Song geworden ist.
Das kann auch mal lustig werden. Ein großartiger Entertainer war z.B. JJ Cale.
Hier tolle 20 Sekunden ab 43:20


Goldene Regel: Wenn man nix zu sagen hat... lieber nix sagen ;-)
 
hmmm... ich weiss nicht.
J.J. Cale ist ein guter entertainer und Tom Petty ebenfalls ne Nummer, okay - aber würdest du bei einer coverband-show auch gerne hören, wie der dingsbums mit seiner coverband einen song spielt, den der dingsda auch mal gecovert hat, und das dann minutenlang breitgewalzt?
 
Wenn es gut rüberkommt und in den 20 Sekunden bleibt. Warum nicht.

Minutenlang breitwalzen natürlich nicht.
 
Es gibt eigentlich keine allgemein üblichen Ansagen, die man Jemandem mitgeben kann, die man überall anbringen kann, die nicht peinlich sind usw.
Das Entscheidende ist, dass es authentisch und damit ehrlich rüber kommt. Mit den Ansagen unseres Sängers und Frontmann's bin ich nicht immer glücklich, weil sie häufig in meinen Augen peinlich sind und sogar mal unter die Gürtellinie gehen. Aber das Publikum nimmt es ihm ab. Selbst Sprüche wie: 'Ihr seid so heiß drauf wie Kühe die gemolken werden wollen' werden ihm noch monatelang mit einem Grinsen und Daumen hoch vorgehalten, während wir vor Scham fast auf der Bühne versunken sind.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben