100 Jahre alte Parlor Gitarre restaurieren

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GonzoClown
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Hallo zusammen,

Ich hab eine super schöne und interessante alte Parlor erstanden.
Es scheint mir leider das in den 100 Jahren ein Vorbesitzer den Hals in Schwarz und den Rest der Gitarre inkl. Fretboard und Frets mit Klarlack lackiert hat.

Die Gitarre ist ansich recht aufwendig gemacht, da kann ich mir nicht vorstellen, dass der Gitarrenbauer eine so dicke und grade an dem Halspüergang und Steg so viel Lack drauf klatscht.

Jetzt überlege ich den Lack runterzuholen, die Risse in der Decke zu reparieren (bei ner unlackiert Gitarre schon erfolgreich gemacht) und dann vielleicht mal an nem Schellack versuchen.

Allerdings habe ich aufgrund des Alters nen gewissen Respekt an die Sache ranzugehen, auch da die Gitarre Perlmutt Einlagen ums Schallloch hat, die ich nicht kaputt machen möchte.

Was hättet Ihr so für Vorschläge, wie man da rangehen sollte?

Habe mal ein paar Fotos zur Verdeutlichung angehangen.

Freue mich auf eure Tipps!

Hier noch die Perlmutteinlagen. Habe generell Sorge die Verzierungen zu beschädigen.
 

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Ich hätte sicher unzählige Tips wie da vorzugehen wäre, aber ich kann Dich hier auch nicht zum Gitarrenbauer oder Restaurator ausbilden.

Ich würde Dich bitten mal noch ein paar mehr Fotos von der Gitarre zu schicken um Wert und Zustand noch besser beurteilen zu können.

Steg scheint original zu sein und zur Absenkung der Saitenlage abgeschliffen worden zu sein.

Bundierung wurde wohl erneuert und dabei das Griffbrett vorher abgeschliffen. Vermutlich Buche die ursprünglich dunkel gebeizt war.

Die Perlmutteinlagen in der Rosette scheinen mir nicht original zu sein und sind vermutlich von dem Hobbybastler der die anderen Modifikationen vorgenommen hat eingesetzt worden.

Ich werde mal einen Moderator bitten das ins Gitarrenbauforum zu verschieben um vielleicht ein paar mehr Empfehlungen zu erhalten, gebe aber zu bedenken dass da auch häufig tips von weniger sachkundigen kommen.

Wenn Dir was an dem Instrument liegt würde ich dringend empfehlen es mal einem Gitarrenbauer vorzulegen um es auf strukturelle Schäden zu prüfen, jedenfalls wenn es später bespielbar sein soll und nicht nur zur Dekoration dienen soll.

*
 
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Gut. Soll mir Recht sein.

Vorhin wars ja noch bei Konzertgitarren und Nylonstrings. Da ist es nun ja bei den Steelstring auch schon ein bisschen besser aufgehoben...

*
 
Hier noch mehr Fotos.
Die Perlmutteinlagen scheinen mir eigentlich original zu sein
Sie hatte scheinbar mal nen Halsriss
3 Risse in der Decke
An einer Stelle scheinen sich Zarge und Boden etwas zu lösen
An einer Stelle ist die Zarge was beschädigt

Sie ist von Wilhelm Kruse (Verdandhandel). Wilhelm Kruse hat verschiedene Instrumente von lokalen Handwerkern in Markneukirchen bauen lassen und vor dem 2. Weltkrieg vertrieben.
 

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Würde ich stark finden, wenn das alte Mädchen wieder spielbar gemacht werden könnte. Ich wünsche viel Erfolg!
 
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Habe noch eine wilde Idee, wozu ich aber auch noch ein paar Tips bräuchte.

Da die Gitarre eh schon so verbastelt wurde und nicht mehr wirklich in einen guten Originalzustand gebracht werden kann, habe ich überlegt, die Bünde zu entfernen. Alles zu schleifen um den Lack abzubekommen, oder falls hier Jemand ne bessere Idee hat, gerne her damit, die Risse zu flicken ggf. Decke und Boden lösen um den Versprung zu richten. Nen Kanal für nen Halsstab fräsen und einen einsetzten. Neues Grifbrett draufkleben und neue Nut rein. Vlt die Verstrebungen der Decke verstärken?? Und dann alles wieder zusammensetzen und ne dünne Schicht Nitrolack drüber.
Hab nur keine Ahnung ob ich das kann 🤣
 
Hmmmm, willst Du wieder eine bespielbare Gitarre aus ihr machen? > Dann würde ich
@Bassturmator ‘s Rat befolgen und einen Gitarrenbauer aufsuchen.
Willst Du nur ein Deko-/ Bastelobjekt > nimm eine Ziehklinge, nimm den Lack mühselig runter und probier dich aus.
 
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Nen Kanal für nen Halsstab fräsen und einen einsetzten.

Ich habe neulich bei einer sehr ähnlichen Gitarre in den Hals zwei Kohlefaserstäbe zur Stabilisierung eingesetzt und halte das für sinnvoller als einen einstellbaren trussrod.

*
 
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Ich werde als erstes wohl mal zum Gitarrenbauer in der Nähe fahren und das Teil mal vorzeigen.
Alles von ihm machen zu lassen, kann ich mir wahrscheinlich nicht leisten.
Aber vielleicht findet sich ja ein Weg, wie ich ein paar der "einfacheren" Schritte übernehme und er die Profiaufgaben :D
Mal sehen.
Sollte trotzdem Jemand nich Tipps haben, immer gerne her damit :)
 
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Probier mal aus, ob es sich um Schellack handelt. Der ließe sich leicht wieder anlösen (Ankohol) und die Platzer würden verschwinden.
 
Danke, dass du auf das alte Thema noch geantwortet hast!

Ich bin tatsächlich bisher noch nicht dazu gekommen, mich diesem Projekt zu widmen, daher kommt mir dein Vorschlag sehr gelegen!

Meinst du einfach Spiritus?
Oder vielleicht auch Reinigungsbenzin?
 
Er meint Spiritus oder Isopropanol. Reinigungsbenzin sind gemischte Alkane, kein Alkohol.
 
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Das sieht mir nicht aus wie Schellack. Dafür ist das zu spröde und zu dick und ist wahrscheinlich auch nicht der Originallack.
Sicher kriegt man den mit der Ziehklinge oder ähnlich zum abplatzen, oder eine dünne Klinge drunterschieben.
Ich erinnere eine solche Oberfläche auf einer Tischplatte aus Schildpatt.
Abschleifen ging da nicht, nur mit Klingen.
Eine besondere Haftung hat das eher nicht.
Die Maserung der Seiten könnte eine Pinseltechnik sein.
Ich hatte gerade ein ähnliches Stück im Müll gefunden.
Das Griffbrett und der Boden gingen mit Wärme ( Bügeleisen ) ganz gut ab.
Der Steg hat dann eine Auflage bekommen zum Anhobeln auf einen brauchbaren Abstand zu den Saiten.
Der erste Versuch erwies sich unter Spannung als zu wenig.
Beim zweiten Versuch stimmte es dann.
Da war schon mal jemand dran gewesen so daß man vom Schild wenig erkennt.
Vielleicht erkennt jemand aus dem Rest was da drauf stand.
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