19 Zoll Rack Version - Mackie HM-400

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An dieser Stelle im Review steht bei mir oft das Wort "Neugierde" - und so ist es auch diesmal. ;) Exoslime hatte ein Set der Kopfhörerverstärker zum Test und war so freundlich, mir das Care Paket weiter zu schicken.


Mackie HM - 400


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mit Seitenhieben auf den HM - 800


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First Things First ...

Sound:

Als Vergleichsquellen habe ich mein Zoom Livetrack mit 5 KH Ausgängen, mein Apogee Duett und ich kann auf die Hörerfahrung mit dem
Fostex HPA8mkII zurückgreifen. In der direkten Einordnung muss ich sagen, dass ganz oben der Fostex steht .... und dann kommt lange nichts. Ich habe noch nichts besseres gehört. Allerdings ist der Vergleich auch nicht ganz fair, denn pro Kanal des HM-400 würde der Fostex das 20zig-fache kosten.

Der Klang des Mackie ist gute und gut funktionierende "Hausmannskost". Mit dieser würde ich kein "Genusshören" betreiben, aber es ist ganz sicher keine Qual. Er hat den nötigen Druck um auch im lauten Umfeld den Kopfhörer "anzuschieben" und er er "schleift" das Signal ohne große Veränderung durch seine IC's. Leite ich aus meinem Zoom Livetrack das Line Signal per XLR an den HM-400, so klingt das dort sehr vergleichbar zu den Zoom eigenen KH Ausgängen (er hat 5).

Gepasst hat es mit allen Kopfhörern die ich verwendet habe (990 pro, Stealth Sonics InEar, Sennheiser Momentum Over Ear). Die leichte Färbung durch den Kopfhörer selbst, konnte mit dem EQ recht effektiv kompensiert werden.

Hier seht ihr 2 der Kopfhörer am Gerät - und ihr könnt erkennen, wie ich das Video unten gemacht habe. iPhone mit TriadOrbit Klemmen am Stativ davor gestellt, Zoom iQ7 aufs Handy gesteckt und dann HM-400 auf einen meiner drehbaren Fender Barhocker. Studio Light :)

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Mackie:

Mackie steht für robust. Ich nehme an alle Entwickler fahren Ford F150 Trucks und haben wenig Vertrauen in die vorsichtige Behandlung durch Rowdies. Die Gehäuse würden wahrscheinlich einer Attacke mit einer Gewehrkugel standhalten. Der HM-400 ist einem soliden 19 Zoll Rack Gehäuse untergebracht und etwas über 3 kg schwer.


Mackie hat mittlerweile eine Serie Kopfhörer Verstärker am Markt. Zwischen dem Mini HM - 4 und HM-400 sind die Zielgruppen noch recht eindeutig zu unterscheiden, obwohl beide 4 Kanäle besitzen. Beim HM-400 zu HM-800 sollte man sich allerdings im Vorfeld einige Gedanken machen, welche Bedürfnisse genau abgedeckt werden sollen.

Preise:

HM-4 - 35 EUR Thomann
HM-400 - 162 EUR Thomann
HM-800 - 209 EUR Thomann

Maximal anschließbare Kopfhörer:

HM-4 - 4
HM-400 - 12 in 4 Kanäle a' 3
HM-800 - 16 in 8 Kanäle a' 2

Quellen:

HM-4 - 1 Master
HM-400 - 1 (Stereo/2xMono) Master via XLR oder Klinke & 4 AUX (jeweils im Kanal)
HM-800 - 2 (Stereo/2xMono) Master via Klinke & 8 AUX (jeweils im Kanal)

Regelmöglichkeiten:

HM-4 - je 1 VOL pro Kanal
HM-400 - VOL Pegel in Master Sektion sowie Bass/Treble/PAN/VOL sowie Schalter um die Eingänge zu bestimmen in den Kanälen
HM-800 - VOL je Master sowie Input Selektor, Stereo/Mono Taster und VOL in den Kanälen

Alleine an diesem kleinen Überblick könnt ihr bereits Unterschiede festmachen. Da für mich der HM-400 besser trifft, habe ich mich vorrangig mit ihm beschäftigt. Beim HM-800 hat @exoslime
hier ==> exklusiv hingeschaut, während ich immer nur mal "hin und her schwenke".


Der Aufbau:

Dazu vielleicht zuerst das kleine "Erklärbär-Video" ...




An der Front beginnt es mit der Anpassung des Main Levels - also eine Anpassung des Eingangssignals.

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Danach kommen 4 Kanäle, die identisch aufgebaut sind.

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- Eine 7 Segmente Anzeige zur Anzeige der Stärke des Ausgangssignales. Die Anzeigen sind richtig hell und funktionieren auch, wenn das Gerät bei Tageslicht auf dem Schreibtisch steht.
- Mute Schalter für rechten/linken Kanal ... äh ... Ohr
- Umschalter auf Mono - der beim 400 anders bezeichnet ist als beim 800, laut Anleitung aber genau das macht. Er faltet auf Mono - was Sinn macht, wenn man nur mit einem Hörer (re oder li) arbeiten möchte.
- Phones Out
- AUX - In
- Balance, die Möglichkeit einen Lautstärkeausgleich zwischen AUX und Main Signal herbei zu führen. (Unser Dummer hatte sich den Click Track lauter gestellt als ich ... für mich ist er nur im "Break" des Songs relevant.)
- Output Level

Die Regler sind gerastet, was mir persönlich gut gefällt, weil es definiertere Positionen sind. Wahrscheinlich ein Vorteil, wenn an allen Kanälen identische KH hängen, evt. ein Nachteil, wenn nicht feinjustiert werden kann. Für mich passt es, ihr solltet es zumindest wissen ;).


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An der Stelle würde ich kurz unterbrechen und auf die Anleitungen verweisen ... Diese haben bei Mackie immer einen gewissen Charme, denn die Formulierungen sind alles andere als "trocken".

Lesebeispiele:

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Mute switches do just what they sound like they do. They turn off the signal by “routing” it into oblivion. Instead of muting the entire signal, though, you’re able to mute just the left signal or just the right signal...
or we suppose you could mute both if you’re so inclined, but we’re not sure why you would do that! Simply push a switch in to mute. Engaged switches will illuminate red.



Am rechten Rand befindet sich der Einschalter

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Die rechte Seite ist der "Power" gewidmet. Auf dieser Seite geht das Netzkabel ins Gerät und dort ist auch der Trafo verschraubt. Hier ein Blick von unten. Das Gerät ist rechts deutlich schwerer und falls es dazu kommt - wäre dies auch die "warme" Seite. Wärme scheint aber in Summe kein Thema zu sein, denn es braucht keine Kühlschlitze oder ähnliches.

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Auf der Rückseite gibt es einen abgedeckten Umschalter um die Stromzufuhr an das Einsatzland anzupassen. Da würde ich vor Inbetriebnahme einen Blick drauf werfen :great: ...

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Als nächstes kommen jeweils 2 weitere Ausgänge pro Kanal - also 8 in Summe (zusätzlich gibt es ja an der Front jeweils einen pro Kanal). Daneben befindet sich ein Main Out in XLR und Klinke und ein Min In in XLR und Klinke.

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Die Befestigungen für das Rack sind super solide, die mitgelieferten Klebefüße sind leider aus einem Material, welches austrocknen und bröseln wird.

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Die Anleitung im Netz macht richtig Spaß !!! Die Kurzanleitung die mitgeliefert wird, finde ich nicht so gut. Nicht wegen der Information, sondern wegen der Tatsache, dass die 4 Themen auf die Seiten verteilt sind. Ich kann also keinen deutschen Text "am Stück" lesen, sondern muss ihn auf verschiedenen Seiten aus den anderen Sprachen rausfischen.

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Und ja, es wären 3 Seiten mehr gewesen (oder eine zum Ausklappen) ... aber dann hätte man Bild und Beschreibung der Elemente gleichzeitig im Blick haben können.


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Noch ein kleiner Überblick über die wichtigsten Daten - und die Chance die passenden Fremdwörter dazu zu lernen :)


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Und nun noch ein wenig Kontrastprogramm ...

HM-800 in ein paar Bildern:

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Der Regler greift sich - weil er frei steht - etwas besser als der 4er-Pack am HM-400.


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2x Main In, dafür kein XLR


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Rückseitige zusätzliche Phone Out (also dann 2 pro Kanal) und die AUX In Eingänge (jeweils 1 x pro Kanal)




Meine Wahl:

Ich mag euch aber auch nicht vorenthalten, warum ich den HM-400 gewählt habe - bzw. wählen würde, falls ich ein solches Gerät einsetzen möchte. Neben der Tatsache, dass wir eh nur 4 Leute in der Band sind, sind es zwei technische und ein praktischer Aspekt der ihn nach "vorne" bringt.

- Der "EQ" im Kanal ist super hilfreich, wenn man das Klangbild für den verwendeten KH anpassen will, denn nicht jeder von uns hat den gleichen KH. Liefert man einen eigenen Mix pro Person, muss dieses Argument nicht ziehen.
- Die Möglichkeit das AUX Signal (in unserer Kombination ein "individuell pro Person am LiveTrack eingestellter Mix") mit dem Master (war bei uns ein click) Blenden zu können.
- In meinem Einsatz wäre er eher ein Tischgerät, wodurch mir die bessere Möglichkeit die Front zu verkabeln (AUX) sympathisch erscheint.

Dagegen fallen die Vorzüge des HM-800 in meinem Umfeld "hinten" runter. Ich benötige die 16 Ausgänge und die 2 Main Eingänge - von denen aber immer nur einer im Mix sein kann - nicht.


Viele Wege führen nach Rom:

Dies habe ich grade in der Beschreibung bei exoslime gelesen (ich hatte extra bis zum Schluss meines Reviews gewartet, bevor ich bei ihm geschmökert habe) und irgendwie haben wir aber doch ähnliches "gefunden" :gruebel: ... die Einschätzungen verdichten sich.

ich lege einen Clicktrack in meiner DAW auf einen eigene Ausgang am Audiointerface und vebinden diese Ausgang mit dem Aux-In des Kanalszugs, der den Kopfhörer des Schlagzeugers versorgt.
Mit dem Blend-Regler kann ich nun den Clicktrack einfach ins Signal einpegeln und nur er hört den Clicktrack.

Wenn man auch ohne DAW spielt, einige Metronome haben auch einen Kopfhörerausgang, also diesen Kopfhörerausgang des Metronoms mit dem Aux-In verbinden, dann hört nur der Schlagzeuger das Metronom und die anderen werden davon nicht abgelenkt und können sich rein auf den vorgelegten Groove vom Schlagzeuger konzentrieren.

Wir sind, wie oben angedeutet, den anderen Weg gegangen. Bei uns lag der Click auf dem Main und 4 individuelle LineSignale (die sonst unserem pro Person individuellem KH Mix am Zoom LiveTrack entsprechen) am AUX. Mit dem Blend Regler, konnte so jeder von uns den Click ausblenden, hatte ihn aber beim Break im Song trotzdem leise auf dem Ohr. In jedem Fall ist aber die Mix Funktion am HM-400 eine tolle Sache und man kann damit easy auf die vorhandenen Quellen reagieren.


Resümee:

Die Mackie HM-400 und 800 machen ihren Job !!! Unauffällig und gut. :great:

Klingt gut und ehrlich, aber nicht herausragend - hat ausreichend Reserven um auch ein Full House (12 bzw. 16 Kopfhörer) zu versorgen - bleibt stabil bei Kopfhörern mit hohem Widerstand - ist super robust - hat viele Anschlussmöglichkeiten - ein überschaubares Preisschild ... und es gibt 2 Varianten, die jeweils einem Einsatzzweck etwas besser entsprechen - ihr habt also die Wahl.

Gruß
Martin


 
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Sehr schön...ich habe mir fürs Studio den 800er gegönnt und bin rundum zufrieden, vor allem mit dem Sound. Gutes Arbeitstier :great:
 
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