[Review] STL-Tones Tonality Lasse Lammert Plugin Suite

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Liebe Musiker-Board Leser,

Heute möchte ich euch das Tonality "Lasse Lammert" Plugin aus dem Hause "STL Tones" vorstellen.
https://www.stltones.com/products/tonality-lasse-lammert-guitar-plug-in-suite


Vorgeschichte:
STL Tones hat sich in der Vergangenheit bereits durch ihre Zusammenarbeit mit diversen Produzenten und daraus entstanden Kemper Profile Packs, einen guten Namen in der Szene gemacht. Ich persönlich verwende bei Aufnahmen für zb den Quick-Licks Tutorials auf meinem Youtubekanal fast ausschliesslich Kemper Profile von STL Tones.

Lasse Lammert, Metal-Produzent aus Lübeck, bereits früh aus dem Andy Sneap Forum auf Ultimate-Metal bekannt, und heute absolut kein Unbekannter mehr in der Szene, und ist auch, wenn auch eher selten hier im Musiker-Board bei uns aktiv.

Beides gute Gründe, warum ich mir das Tonality "Lasse Lammert" Plugin unbedingt anschauen wollte.

Umfang:

Basis dieser Amp Modelling Plugins sind folgende 3 Verstärker
- Driftwood Purple Nightmare, 100 Watt, Boutique Handmade in Deutschland
Amp_Driftwood.jpg


- Diezel Herbert - 150 Watt, ebenfalls aus Deutschem Hause
Amp_Diezel.jpg


- Marshall JCM800 - 100W, mit dem legendären "Hot Mod"
Amp_Marshall.jpg


Mit dabei sind noch
- ein Stimmgerät,
- Noise Gate
- Input Level Detection
- 3 Pre FX (EQ, Lasse Lammerts Signature Liverkick Pedal, und ein Tubescreamer)
- 3 Post FX (EQ, Delay, Reverb)
- und ingesamt 8 Boxen, abgenommen mit jeweils 5 verschiedenen Mikrofone, welche dann noch in der GUI positioniert und gedreht werden können.

Kompatiblität
Windows & Mac
Plugins & Standalone Version dabei

Lizensierung:
Soft-Ilok (kein physischer Ilok, nur ein kostenloser I-Lok Account ist notwendig)


STL Tonality Lasse Lammert:

Klanglich geht es, wie man sich warscheinlich schon denken kann, in härtere Gefilde.
Das Plugin kommt mit 15 Album Presets von Lasse, und dann noch ingesamt 33 Werkspresets, die bunt gemischt sind, wobei natürlich der Grossteil davon HighGain Sounds sind ein paar Clean Sounds und ein paar Crunch Sounds dabei.

Besonders gespannt war ich natürlich auf den JCM 800, der war zumindest für mich der Trigger warum ich das Plugin dann auch wirklich unbedingt ausprobieren wollte, ist doch der JCM 800 schon einer meiner Lieblingsamps an sich, und wo mich das Plugin auch ein wenig verzaubert hat und in den Bann gerissen hat.

Beim durchspielen der Werkspresets, als ich bei #31 Blacklistet angekommen ist, hatte ich irgendie ein Guns N Roses - Appetite for Desctruction - Welcome to the Junle Flashback. der Tone des Amps und alles, das klang auf einmal so authentisch nach dem Klassiker, das ich sofort angefangen habe das Preset etwas anzupassen (weniger Gain, mehr mitten, weniger Höhen) und noch ein kleines Feintuning in der Boxen Sektion, und zack, da war er, ein unglaublich geiler und organischer Klassik Rock Marshall Sound, wie ich ihn bisher noch nie vorher aus einem Plugin gehört habe. Dieser Schmatz und Twang, und wie der Amp auf den Anschlag der Gitarre reagiert, einfach TOP! und um es kurz zu machen, mir ist bisher kein Plugin bekannt, das den JCM800 so dermassen geil abbildet, nicht nur vom Klang, sondern auch vom Spielgefühl, wie das Tonality Lasse Lammert, einfach toll.

Die Pre und Post FX sind auf den ersten Blick unspektakulär gehalten, klingen aber sehr gut und runden die Amp Suite schön ab, gerade für Spieler die gerne die Standalone Version rocken wollen, ist es finde ich das mindeste das wie hier, einige FX-Standards dabei sein (Wink an Neural DSP, dort ist das leider nicht der Fall)

Pre-FX.jpg


Post_FX.jpg


Wobei ich noch nicht so ganz verstanden habe was Lasse Lammerts "Liverkick" Signatur Pedal genau so macht, aber es macht es toll :)

Was mir hier allerdings noch fehlt, ist ein Kompressor, gerade für Clean Sounds würde ich den sehr praktisch halten, und natürlich wäre es cool gewesen wenn auch noch Modulationsbasierten Effekte dabei gewesen wäre? das würde die Suite noch etwas aufwerten.

Ein Noise Gate ist auch noch dabei, welches pro Preset mitabespeichert wirdt, dh, bei jedem Preset Wechsel muß das Noise Gate neu eingestellt werden, was auch ein wenig nervt auf Dauer wenn man die Werkspresets zb durchprobiert.. da wäre eine Art "Lock" Button daneben ganz praktisch gewesen.

Optimiertes Input-Gain
Das Plugin hat auch noch eine andere tolle Funktion, und zwar eine Input Gain Auto-Optimierung, man öffnet das Fenster, stellt ein was für eine Art von Pickup und Position es sich handelt, spielt ein paar Akkorde und schon stellt das Plugin den Sweetspot ein, toll.

Was mir aber dabei etwas fehlt ist, das man sich Presets dafür anlegen kann, ich hab über 20 Gitarren, wenn ich das bei jeder jedes mal machen müsste, ist es schon etwas zeitaufwendig, lieber würde ich das einmal machen, abspeichern und dann abrufen können. bzw Alternativ auch optional die Möglichkeit haben, das das Input Gain Setting auch mit dem Preset mitabgespeichert wird, dann könnte man sich zb für jede Gitarre ein eigenes Preset machen das darauf optimiert ist.

Input-Level.jpg


Oberfläche
Wenn man sich die Oberläche des Plugins, bzw der Standalone Version so ansieht, fühlt man sich schnell heimisch, wobei man sagen muß, die Oberfläche hat schon sehr viel Ähnlichkeit wie die Plugins von Neural DSP hat. Dh, wenn man die Neural DSP Plugins kennt, wird man sich auch hier schnell zurecht finden. Optisch finde ich es nicht ganz soo stimmig wie bei Neural DSP, die Amps wirken eine Mischung zwischen Rendering und Fotomontage (Licht und Schattenrichtung stimmt nicht überein zb), und einige Grafiken wirken einfach aufgesetzt.
Auch von der Haptik her, wirkt die Oberfläche eine Spur träger bei Tonality, im Vergleich zu Neural DSP, wobei das nun eher jammern auf hohem Niveau ist.

Und hier ist auch noch eine Sache die mich stört, wenn man in einer Sektion gerade aktiv ist, und man drück noch einmal auf den Button, wird diese Sektion deaktiviert, soweit so gut (hier fände ich einen Doppelklick anstelle eines Einzelklicks zwar etwas intuitiver, mir ist schon einige male passiert das ich so eine Sektinon aus versehen ausgeschaltet habe), aber wenn ich auf den Tuner klicke, dann kommt ein kleines Popup und ich kann den Tuner erst wieder wegschalten wenn ich in die Mitte des GUIs klicke und mit dem X das Popup schliesse, das finde ich schlecht gelöst, besser fände ich, wenn der Tuner ein eigenes Fenster ist und man dann einfach mit einem Klick auf eines der anderen Symbole auf den jeweiligen Bereich springen kann.

Tuner.jpg



Ich hab noch ganz vergessen, wer anstelle der 8 wirklich ausgezeichnet klingenden Boxen lieber eine Impulse Response verwenden will, auch das geht und man kann für beide Boxen Rechts und Links eine eigene IR auswählen.

Cabs_01.jpg


Cabs_02.jpg


Das Plugin hat auch keine UNDO Funktion inkludiert, so was wäre auch oft praktisch wenn man an dem Sound tüftelt und gerne ein oder mehrere Schritte zurückspringen möchte.

Eine weitere Kritik muß ich leider anbringen, das eine...:

Midi Steuerung:
Ich habe nicht gefunden, wie sich die Standalone Version via Midi steuer lassen kann, das wäre noch ein tolles Feature, denn gerade wenn man die Standalone Version nutzt (weil man eben keine DAW öffnen will), wäre es cool wenn man die Funktion des Plugins zumindest auch noch via Midi steuern könnte.

Fazit:
Eine AmpSim die gerade für Hard und Heavy Sounds keine wünsche offen lässt, Diezel und Driftwood klingen fantastisch und zeigen sich von der besten Seite., aber für mich das Highlight hier ist der JCM800, der fernab auch von Metal glänzt, und meiner Meinung nach die beste JCM800 Amp Sim ist, die ich bisher gehört habe. Das haben Lasse und das Team von STL wirklich toll hinbekommen.

Auf Soundsamples mußte ich leider dieses mal aus Zeitgründen verzichten, und meine 10 Tage Demo-Zeit ist mittlerweile schon abgelaufen, falls ich euch mit dem Review etwas neugierig gemacht habe, geht auf die Seite von STL Tones und ladet euch selbst das Demo runter und probiert es aus!

Ich hoffe es hat euch gefallen, Über Fragen, Anregungen und Kommentare freue ich mich sehr

lg
exoslime
 
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Über Fragen, Anregungen und Kommentare freue ich mich sehr

Klasse Review, das ja kaum Fragen offen lässt.

Ich bin mit vergleichbarer SW wie Overloud, Bias, Scuffham, etc. nicht so richtig glücklich geworden.
Wäre schön, wenn STL da etwas Authentisches auf die Beine gestellt hätten.

Der Liverkick soll auf dem altern TC Elec. Integrated Preamp aufsetzen und mal mal als echtes (Lasse Lammert Sigature-) Pedal geplant.

https://www.musiker-board.de/threads/t-c-electronic-aus-den-80gern.612377/
 

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