30 W Lautsprecher in 40W Amp?

Sven7
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Hmmm, eigentlich steht schon alles im Titel :)

Ich habe einen 40 W Kitty Hawk Combo und bin mit dem verbauten Lautsprecher unzufrieden.
Ich habe hier noch einen Celestion G12H30 Heritage rumfliegen, den ich vom Sound her nur zu gerne mit dem Amp probieren möchte.
Kann ch das bringen? Schrotte ich damit den Lautsprecher? Oder ist die 10 W unterdimensionierung halb so wild, weil man das Teil eh nie ansatzweise ausreizt?
 
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Wenn's eine Vollröhre ist, wirst Du in der Tat die 40W eher nicht ausreizen. Solange der Amp nur halb aufgedreht bleibt, sollte das kein Problem sein...
 
Ehrlich gesagt, ich würd's nicht machen. Speziell bei cleanem Sound können hohe Pegelspitzen auftreten, die einem unterdimensionierten Speaker den Garaus machen können und dann Endröhren plus evtl. Ausgangsübetrager gleich noch mit ins Grab nehmen. Abgesehen davon haben die alten Kitty Hawk Amps 50 Watt!!!
 
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Grenzwertig. Das hängt ein wenig davon ab, wie Du den Amp benutzt. Normalerweise haben die Speaker von Celestion reichlich Headroom über die Nennbelastbarkeit hinaus. (Das sind eh nur Daumenpeilungen, die mehr den Hersteller vor Garantieansprüchen schützen als dem Nutzer einen Anhaltspunkt geben sollen.....)

Andererseits: Wenn du einen Röhrenamp in die Zerrung bringst, wirft der auch mal deutlich mehr als die Nennleistung raus. Solange man es mit dem Pegel nicht übertreibt, kann man es wagen. Besser ist aber imo, den Speaker überdimensioniert zu wählen.

Empfehlenswerte Alternativen:
Der Eminence GB 128 verträgt doppelt so viel output und klingt ähnlich. Kostet ca. 70 Euro.
Der Eminence Private Jack ist klanglich noch dichter dran am Celestion G12H30 und nimmt auch 70 Watt. Der kostet einen Hunderter.
 
Speziell bei cleanem Sound können hohe Pegelspitzen auftreten, die einem unterdimensionierten Speaker den Garaus machen können und dann Endröhren plus evtl. Ausgangsübetrager gleich noch mit ins Grab nehmen.

Andererseits: Wenn du einen Röhrenamp in die Zerrung bringst, wirft der auch mal deutlich mehr als die Nennleistung raus.

Soll das heißen, der Speaker geht nicht kaputt, wenn man weder clean noch verzerrt spielt?
 
Soll das heißen, der Speaker geht nicht kaputt, wenn man weder clean noch verzerrt spielt?

Gar nicht so falsch.

Richtig ist, daß ein Verstärker volle Dynamik anbietet, solange er clean arbeitet. Das sind die Pegelspitzen, die Hans meint.
Wenn der Amp clipt, nimmt die Dynamik ab. Allerdings wird die Ausgangsleistung grundsätzlich "clean" - mit geringen Klirrfaktor - gemessen. Aber welcher Gitarrist spielt einen Röhrenamp völlig clean, mit 0,001% Klirrfaktor?

Wenn man einen Röhrenamp in die Zerrung bringt, haut der dafür (u.U. deutlich) mehr als die Nennleistung raus, und das dauerhaft.

Wenn man laut und Clean spielt, hört man die kurzfristigen Spitzen u.U. nicht raus, aber der Speaker muß verkraften, daß der Amp ihn mal für Sekundenbruchteile nicht mit 40, sondern mit z.B. 90 Watt füttert. Wobei diese dann eben auch weggeclipt werde.

Letzteres ist aber m.W. eher eine Gefahr für Hochtöner (weil wegen des Clippings kurzzeitig Gleichstrom anliegt), weniger für die relativ trägen 12"-Bass-Speaker, die wir Gitarristen benutzen.

Bei denen ist die Gefahr eher dauerhafte Überlastung, die dann die Spule wegschmoren lässt. Der G12H ist aber heute wesentlich präziser gefertigt als in den 60ern, wo seine Namensgebung stattfand - insofern ist die Anfälligkeit für solche Defekte mit Sicherheit deutlich gesunken.

Also: einen Celestion G12H30 an einem 50-Watt-Amp anzuschließen, das kann sehr lange problemlos funktionieren, wenn man mit Augenmaß arbeitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe "seinerzeit" einen ziemlich neuen 75er-Celestion mit einem 50-Watt-Amp gekillt (einem Kitty Hawk ähnlichen PCL; ziemlich laut und Cleankanal).

Das dauerte kurze Sekunden des Blubberns, dann war die Endstufe des Amps hinüber. Es dauerte lange Zeit, den Amp wieder fit zumachen, da kein passender Trafo aufzutreiben war (PCL gab es da nicht mehr und die Gefahr, einen Kitty Hawk zu schrotten, würde ich aus selben Gründen nicht eingehen ...).

Aus reinem Zufall testete ich zwischendurch die 1x12 Box - der Speaker war hin (was ja theoretisch gar nicht hätte sein können ...) und somit Verursacher des Amp-Defekts. Häte ich den reparierten Amp an die Box gehängt, wäre er sofort wieder hochgegangen ...

Will sagen: Mit 50 Watt an einen 30er Speaker zu gehen, erhöht defintiv das Risiko der Zerstörung beider Komponenten. Ich würde nur dann eingehen, wenn nicht beabsichtigt ist, diese Kombination jemals aus dem Wohnzimmer herauszubringen.

Ganz abgesehen davon: Warum geht der Threadsteller eigentlich so bombenfest davon aus, dass ausgerechnet der bislang noch vorhandene Speaker alleinige Ursache für das klangliche Missfallen ist? Das kann doch auch am Amp, an dessen Einstellungen, der Gitarre, den PUs, den FX und dem "Spielvermögen" und sonstigen klanbeteiligten Komponenten liegen ... Wenn man nicht gerade super das Gras wachsen hört, ist gerade der Speaker doch nicht unbedingt der "Hauptübeltäter" für einen wenig befriedigenden Klang.
 
Ich habe "seinerzeit" einen ziemlich neuen 75er-Celestion mit einem 50-Watt-Amp gekillt (einem Kitty Hawk ähnlichen PCL; ziemlich laut und Cleankanal).

Hervorhebung von mir, weil: Bist Du sicher, daß nicht eventuell der Speaker eine Montagsproduktion mit eingebautem Defekt war? Das halte ich für die wahrscheinlichere Erklärung.


Ganz abgesehen davon: Warum geht der Threadsteller eigentlich so bombenfest davon aus, dass ausgerechnet der bislang noch vorhandene Speaker alleinige Ursache für das klangliche Missfallen ist? Das kann doch auch am Amp, an dessen Einstellungen, der Gitarre, den PUs, den FX und dem "Spielvermögen" und sonstigen klanbeteiligten Komponenten liegen ... Wenn man nicht gerade super das Gras wachsen hört, ist gerade der Speaker doch nicht unbedingt der "Hauptübeltäter" für einen wenig befriedigenden Klang.

Jap. Kitty Hawk hat ein paar Modelle auf den Markt gebracht, denen mit keinem Speaker ein akzeptabler Sound zu entlocken ist. Und die anderen aus der Boogie/Dumble-Klon/Klau-Ära (ich habe einen Junior) kommen erst in Lautstärkeregionen aus dem Quark, die ein G12H nicht mehr wirklich mag.
 
Mich wunderst, dass hier von der "16 Ohm speaker an 8 Ohm Output geht nicht " Fraktion noch gar nichts zu hören ist weil ein 30 W Speaker an einem 40 Watt Amp ist kritischer wegen der schon erwähnten Pegelspitzen. Ich habe vor Jahren zwei 50 Watt alnico Gold an einem 100 W Bogner Ecstasy gekillt und der Stand nicht auf "10" . Kann mich noch erinnern das alte Marshall 100 W Superleads problemlos 180 W brachten, deshalb auch 2 x 100er Cabs. Verkaufe lieber den schönen Speaker und hole dir einen G12-65 oder ein entsprechendes Äquivalent .
 
Vielen Dank für die vielen Antworten. Ich habs lieber nicht riskiert, dafür gingen mir die Meinungen dann doch zu sehr auseinander und dazu wäre mir sowohl Speaker als auch Amp zu schade... :)

Ich habe recht günstig einen Eminence Red Fang mit 50W gebraucht erstanden und ihn in den Kity Hawk eingebaut. Der Zusatzbox des Kitty Hawks habe ich dann den Celestion G12H Heritage gegönnt. Kombiniert sollte ich mit den 80 W in jeder Situation auf der sicheren Seite sein.

Jap. Kitty Hawk hat ein paar Modelle auf den Markt gebracht, denen mit keinem Speaker ein akzeptabler Sound zu entlocken ist.

Welche Kitty Hawks meinst du? Ich hoffe meiner zählt da nicht zu... Meinen Kitty Hawk Junior Pro wurde um die ´83 rum gebaut. Zu dem Modell finde ich im Netz leider null infos... Anbei mal ein Photo von dem guten Stück... Ist das einer der besseren oder wie du meintest einer der "Gurken"?

Kitty Hawk.jpg
 
Hallo Sven,
- der bessere Ansatz wäre wahrscheinlich, selber zu beurteilen ob Dir der Sound des Amps zusagt...
Was soll man, wenn man den Verstärker nicht gehört hat, schon dazu sagen?
Natürlich könnte ein anderer Speaker den Sound aufwerten, aber ob er grundsätzlich gut genug ist kannst Du am besten selber einschätzen. Ich habe schon so oft absolut gegensätzliche Meinungen zu "guten" Sounds gehört daß ich da nichts mehr drauf gebe - was mir gefällt weiß ich selber am besten.
Manchmal brauche ich auch Zeit mich an andere Sounds zu gewöhnen, oder ich erkenne daß ein Amp für bestimmte Richtungen besser paßt - es ist bestimmt nicht verkehrt ihn eine Zeit zu spielen, dann hat man irgendwann die passenden Einstellungen raus, und auch die richtigen Treter davor.:great:
Gruß, Stefan
 
Vorsicht!!!!
Du hast jetzt keine 80W belastbarkeit, sondern nur 60W!!! Die leistung des Amps teilt sich (gleiche Impedanzen vorrausgesetzt) jetzt hälfte : hälfte auf die Speaker auf! Wenn du jetzt 80W auf die beiden Speaker gibst, killst du den G12H30 und damit dann wieder den Amp!
 
Hallo Sven,
- der bessere Ansatz wäre wahrscheinlich, selber zu beurteilen ob Dir der Sound des Amps zusagt...
Was soll man, wenn man den Verstärker nicht gehört hat, schon dazu sagen?
Natürlich könnte ein anderer Speaker den Sound aufwerten, aber ob er grundsätzlich gut genug ist kannst Du am besten selber einschätzen. Ich habe schon so oft absolut gegensätzliche Meinungen zu "guten" Sounds gehört daß ich da nichts mehr drauf gebe - was mir gefällt weiß ich selber am besten.

Nein, da hast du mehr als recht mit. Ob ich den Amp und den Sound gut finde weiß ich ja. I like it! :)
Der Clean Kanal ist wirklich sehr sehr geil, wird relativ schnell crunchig, aber mit viel Druck und Wärme. Eher ein grollen als ein Kratzen. Der Lead Kanal geht da weiter wo der Clean Kanal aufhört und kann richtig böse wenn er will. 80 Jahre Metal mit ordentlich Druck dahinter geht damit problemos.
Alles in allem eher amerikanisch als britisch das ganze. Nicht so staubtrocken, sondern eher saftig.

Aber neben meiner persönlichen Bewertung war eher die Frage ob die Teile eher zu den gefragten oder zu den weniger gefragten Kitty Hawks gehören. Völlig unabhängig davon wie das Teil mir gefällt.

Du hast jetzt keine 80W belastbarkeit, sondern nur 60W!!! Die leistung des Amps teilt sich (gleiche Impedanzen vorrausgesetzt) jetzt hälfte : hälfte auf die Speaker auf! Wenn du jetzt 80W auf die beiden Speaker gibst, killst du den G12H30 und damit dann wieder den Amp!

Moment. Die Leistung des Amps teilt sich auf die Speaker auf. d.h. jeder bekommt seine 25 W. Bei starken Leistungspitzen durch sagen wir mal booster & gain Kombination, wenn ich da an den 80 W kratze, bekommt jeder Speaker 40W, damit sollte der G12H30 doch kurzzeitig klarkommen, oder?
 
Hi,

generell kann man sagen, das es schon sehr schwierig ist und mit einigem Unmusikalismus/Taubheit zu tuen haben muss um einen Lautsprecher durch zu viel Leistung zu killen.
Bevor ein Lautsprecher stirbt hört man schon sehr deutlich und meistens auch lange (teilweise mehrere Stunden), dass er überlastet wird.
In so einem Fall einfach den Volume Regler ein Stück zurück drehen und feddisch.

Gruss
Moritz
 
Aber neben meiner persönlichen Bewertung war eher die Frage ob die Teile eher zu den gefragten oder zu den weniger gefragten Kitty Hawks gehören. Völlig unabhängig davon wie das Teil mir gefällt.

Wenn er Dir mit dem neuen Speaker gefällt, ist alles gut. :)

Was die Kitty-Hawk-Historie angeht: Die Roy-Brüder hatten sich Ende der 70er den Vertrieb für Dumble-Amps und Mesa/Boogie gesichert. Boogie war damals noch eine kleine "Boutique"-Klitsche, der Mark I und m.W. anfangs auch der Mark II wurden in Handarbeit gebaut und mit vielen Optionen für Sonderwünschen auf Einzelbestellung geliefert - mit Wartelisten und 6 Monaten Lieferzeit.

Die Roy-Brüder haben sich ausgemalt, daß der Markt viel größer und noch mehr Geld zu verdienen ist. Die Idee war, sich von Dumble und Boogie "Ersatzteile" liefern zu lassen und daraus dann eigene Amps zu bauen. Die Schaltpläne wurden weitgehend von den gelieferten Vorbildern abgepinnt. So entstand z.B. der Supreme (mehr Dumble, 100W) und der Junior (mehr Boogie, 60 Watt). Über die Legalität dieses Vorgehens kann man streiten: Die Amis bekamen das schnell spitz und haben natürlich die Verträge gekündigt.

Diese Amps aus Anfang 80er, die wie die Vorbilder frei verdrahtet waren, sind relativ selten und werden relativ teuer gehandelt.
Die Stückzahlen wurden größer, deshalb wurden die Serien danach (z.B. mein Junior Series 1 oder der Junior Pro) auf Platinen aufgebaut - immer noch sehr gute Amps. Und dann wurde es ab Mitte der Achtziger unschön, weil die Amps immer klappriger gebaut wurden und (ohne Input der Vorbilder) auch klanglich einfach nicht mehr mithalten konnten. Die Dinger hat's reihenweise zerlegt, der Ruf war hin, es endete mit Insolvenz. Es gibt ein paar Leute in der Branche, denen heute noch die Halsschlagader pocht, wenn sie den Namen "Roy" hören.

Anyway: klanglich kann ich selbst zu dem Amp nix sage, das weisst du besser. Aber als Kaufobjekt ist er derzeit eher unattraktiv, weil Sammler bei dieser Marke nur auf die ersten 2, 3 Modellreihen anspringen: Supreme und Junior, frei verdrahtet und im Edelholz-Gehäuse.

Insofern: freu dich dran und mach was draus. :)
 
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