3er Arrangement - Ideen, Tipps etc.

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Hallo liebe Community,

ich spiele momentan in einer 3er Besetzung mit Rhythmus Gitarre, Bass und Drums. Der Gitarrist singt die Hauptstimme, Bass und Drums übernehmen die Backing Vocals.
Ich selbst als Drummer mach mir schon länger Gedanken drüber wie man das gemeinsame Songwriting interessanter machen kann.
Für gewöhnlich kommt unser Gitarrist schon mit fast fertigen Singer/Songwriter Songs in den Proberaum. Bass und Drums unterstützen dann den Song.
Wir singen mittlerweile schon des öfteren die Refrains alle zusammen damit er nicht so in der Luft hängt.
Jedoch frage ich mich wie ihr sowas angehen würdet um Songs interessanter zu machen. Sprich Arrangement :)

Ich denke an zB.: Bass und Drums spielen Strophen alleine damit der Sänger sich mehr auf das Singen konzentrieren kann. Dadurch würde man aus den Strophen Energie rausnehmen und könnte in Passagen wo nicht gesungen wird (Intro, Bridge, Outro) schwierigere Gitarrenparts einbauen. So würde man von den schlichten Gitarren Akkorden vielleicht wegkommen. Bzw diese nur im Refrain spielen.

Habt ihr noch weitere Ideen wie man zu dritt ein wenig mehr Abwechslung in die Songs bekommt? Machen Effektpedale für Bass/Gitarre Sinn? Wie machen es andere Bands in 3er Besetzung?

Freu mich schon über euren Input :)

Liebe Grüße,
Mario
 
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Hallo Nobody,

im Grunde hast Du Dir Deine Frage bereits selbst beantwortet.

„Spannungsbogen“ ist das Stichwort. Dieser kann durch einen interessanten Dynamikverlauf (wie von Dir vorgeschlagen, die Strophen z.B. nur mit Drums und Bass spielen, etc.)erzeugt werden.

Denkbar wären auch Dynamikabstufungen in der Spielweise. Ich denke da speziell bei den Drums um das Nutzen von Rimshots oder Wechsel zwischen Hihat und Ride oder groovige Tomläufe statt straighter B-Drum/Snare/Hihat-Beats.

Ich finde es z.B. auch sehr spannend, wenn es Variationen der öfter gespielten Teile (Strophen/Refrain) gibt.

Bei den Saiteninstrumentalisten gibt es ja unendlich viele Variationsmöglichkeiten.

Beim Bass denke ich da z.B. an das sture mitspielen der Grundtöne, Apreggios der Akkorddreiklänge, Slides, Walkingbass, Powercords(für fette Parts), Slap-Bass etc. pp.

Die Gitarre hat auch alle Möglichkeiten. Von Pause in den Strophen über Apreggios der Akkorde, jazzige Riffs, Palm Muting, Melodien bis hin zum Mega Metal Gewitter, um nur ein Paar zu nennen.

Auch der von Dir beschriebenen Einsatz von Effekten kann interessante Variationen mit sich bringen. Hier jetzt alles aufzuzählen würde das Board sprengen, also lass ich es lieber.

Ach ich kann es nicht lassen: Reverb, Delay,Wahwah, Chorus/Flanger/Phaser, Tremolo, Octaver, Pitch, Filter, Distorsion uvm.

Einfacher als Effekte zu nutzen ist natürlich erstmal das Nutzen der Amp-Kanäle (Clean/Crunch/Lead) der Gitarre.

Das alles ist natürlich vom Musikgenre abhängig.

Als Tipp: Hör dir mal Songs von Bands mit ähnlicher Besetzung an mit dem Augenmerk nur auf die Arrangements. Z.B. Ärzte, Nirvana, RHCP (gut die haben einen Sänger aber interessante Arrangements)
 
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Hört Euch viele Trios an und nehmt Euch Anregungen mit.

Es gibt zwischen brachialer Reduzierung und hoher Virtuosität auf jedem Instrument eine Menge, wie man die Freiräume, die man bei einem Trio hat, sinnvoll und fruchtbar nutzen kann.
Achtet auch auf die Arrangements: vieles, was Abwechslung bringt, muss technisch oder handwerklich nicht schwer sein - man muss es nur machen.

Und nicht zuletzt: spielt tight, tight, tight.
Das ist das A und O jeglicher Zugkraft. Damit meine ich nicht nur das Spielen auf den Punkt, sondern letztlich das bewußte Nutzen der rhytmischen Möglichkeiten im Zusammenspiel: auf den Punkt, laid back, leicht davor. Rhytmische Verschiebungen sind auch eine nette Sache ...

Dem Gitarristen würde ich auf jeden Fall einen looper in den Proberaum werfen: es ist richtig, dass Bass und drum eine Gitarre effektiv unterstützen können, wenn die zum Solo anhebt. Es ist manchmal aber auch einfach schön, zwei Gitarren zu hören und einen fetten Wall of sound. Oder gegenteile Gitarrenläufe. Oder ein fettes, durchlaufendes Riff, über dem eine Menge passiert ...

x-Riff
 
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Euch würde evtl. ein bisschen Theorie im Songwriting gut tun (ich meine nicht Musiktheorie!).
Dazu gibt's ein ziemlich sinnvolles Buch: The Addiction Formula. Darin werden genau deine Themen besprochen, wie:
- was macht einen Song "gut"
- wie hebt sich der Chorus von der Strophe ab
usw.

Meiner Meinung nach ein lohnendes Buch für jeden der Songs schreiben / arrangieren will.
 
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Hallo Mario,

es gibt auch Leute die zu Zweit als Duo viel machen ... da sind dann technische Technik und musikalische Technik gefragt.

Hör Dir mal das Album "Royal Blood" der Band Royal Blood an.
 
In einen Song einen Spannungsbogen reinzubringen ist so einfach und doch so schwer. Überlegt euch, wo ihr reduzieren könnt und wo ihr voll loslegt. Wo es Sinn macht bei der Strophe die Gitarre wegzulassen und wo sie unbedingt drin sein sollte. Und was die Gitarre so spielt.
Im Idealfall ist das dann auch von Song zu Song unterschiedlich - alles nach dem Schema F (zB Strophe keine Gitarre) ist auch fad.

Je nach eurem Stil gibt es wahrscheinlich unzählige Bands die man als Beispiel nehmen könnte. Und nicht nur Trios, sondern auch klassische Rockquartette, wie zB Led Zeppelin, Who oder Queen. Da sind es in der Regel ja auch nur die drei Instrumentalisten und der Gesang, sind also quasi erweiterte Trios ;)
 
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