5-Monats-Blues / Motivation und Fortschritte

  • Ersteller wackyneighbour
  • Erstellt am
wackyneighbour
wackyneighbour
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.06.17
Registriert
18.08.14
Beiträge
66
Kekse
680
Ort
Regensburg
Jaaa, ich hab den Blues. Eigentlich gar nicht so toll... Seit knapp 5 Monaten spiele ich nun auf der Steirischen. Es klappt zufriedenstellend. Ich bin zufrieden, kann schon ein paar Leute unterhalten und auch das Problem mit der Atmung (hab ich letzdings gepostet) krieg ich in den Griff. Derzeit machen mir Achtel und Sechzehntel mehr Sorgen. Aber auch da bin ich mir sicher, dass ich das in den Griff bekomme.
Mein größtes Problem ist derzeit die Planung. Wie geht es weiter... was tu ich da überhaupt... und: ist das so richtig... Diese Fragen stelle ich mir. Es ist so, dass ich sehr gerne spiele, mindestens eine Stunde am Tag. Aber ich habe derzeit das Gefühl, dass ich auf der Stelle trete. Ich spiele immer die selben Stückerln und versuche die besser zu spielen - bis sie mir gefallen. Dadurch komme ich aber nicht weiter. Ich stecke fest. Auch ist es so, dass ich zum Spielen die Noten vor mir haben muss. Auswendig geht nicht... Ok, Passagen der Pretuler Polka oder vom Brandsteig Boarischen sitzen zB schon auswendig, aber ganz geht halt ned.

Wie schätzt ihr das ein? Wie wichtig sollte ich das auswendig spielen nehmen? Sollte ich mich lieber auf einfachere Stücke konzentrieren und diese perfekt auswendig spielen können oder ruhig schwierigeres angreifen, aber dafür ablesen.
Ich überlege auch, dass ich jetzt mal einen Lehrer in Regensburg suchen werde und mir von dem ein wenig die Leviten lesen lasse. Ich glaube, dass mir das was bringen könnte. Was meint ihr? Ich weiß, ihr kennt mich nicht und es ist schwierig was über den Typen zu sagen, aber über Tipps bin ich natürlich wie immer sehr dankbar!

Ach ja: Ich bin derzeit im Michlbauerheft 2 etwa in der Mitte, habe mir aber viele andere Spielhefte dazugekauft und picke mir immer was raus. Das meiste ist Michlbauer-Literatur. Da wäre noch ein Problem: Ich finde die Lieder im in leicht bis mittel sehr eintönig. Jetzt hab ich überlegt mir noch andere "Heftlmacher" anzusehen. Gibt es einfach Literatur von Schaborak und Co? Habt ihr da einen Tipp? Ich finde, dass Dieter Schaborack unglaublich schöne Stückerln hat, die aber für mich natürlich noch zu schwer sind.

So, dass waren mal wieder viele Fragen vom nicht mehr ganz sooo frischen Frischling an der Steirischen.
Schönen Dank und die besten Grüße aus Regensburg,
Markus
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich habe derzeit das Gefühl, dass ich auf der Stelle trete.
dieses Gefühl hat man immer mal wieder - egal, wie lange man spielt. In dieser Phase wird das bisher gelernte verfestigt. Lernen geht nie linear aufwärts, eher in Treppenstufen. Und manchmal ist ein Treppenabsatz so lang, dass man das Gefühl hat, es ginge sogar wieder bergab. Aber sei Dir sicher: das ist nicht so - es geht nur nicht so steil hoch wie bisher. Aber der nächste Aufschwung kommt bestimmt (sofern Du dran bleibst).
Vielleicht kannst Du das beschleunigen, indem Du ein neues Stück anfängst. Aber nur vielleicht. Ein sicheres Kochrezept gibt es leider nicht.
Wie wichtig sollte ich das auswendig spielen nehmen?
einfache Antwort: das kommt drauf an ...
Und zwar kommt es auf Deine Ansprüche an. Ich z.B. spiele seit inzwischen 45 Jahren (allerdings Akkordeon, nicht Steirische) und kann ziemlich genau 2 Stücke auswendig. Ich fände es zwar auch cool, mehr auswendig oder gar frei spielen zu können, das ist aber nicht mein Hauptziel, deshalb trainiere ich nicht in diese Richtung. Wenn Du darauf hinarbeitest, irgendwann mal "stehend freihändig" eine Gruppe von Leuten zu unterhalten - sei es bei einer Geburtstagsfeier oder dem Oktoberfest, wirst Du nicht drum rumkommen, ein größeres (besser gesagt, großes) Repertoire auswendig zu können.
jetzt mal einen Lehrer ... suchen werde
das ist sicher ein guter Gedanke. Ein Lehrer bringt Dich sicher vorwärts, selbst wenn er "rückwärts" an Stücken arbeitet, die Du schon zu können meinst ...

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Weiterlernen!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Vielen Dank für deine Worte. Ich hoffe, dass es so ist und ich mich trotz langsameren Erfolgen motivieren kann. Die neue Steirische, die bald kommen soll, ist sicher eine weitere Motivation.
 
Sollte ich mich lieber auf einfachere Stücke konzentrieren und diese perfekt auswendig spielen können oder ruhig schwierigeres angreifen, aber dafür ablesen.
Wenn dir das Auswendigspielen jetzt noch schwerer fällt - ist das doch ein guter Kompromiss, der dich sicher erstmal weiterbringt, als wenn du versuchst, dir was einzuprügeln, was vielleicht nicht dein Ding ist.
Später kann sich das auch ändern - man sagt ja so oft, daß man mit seinen Aufgaben wächst und das stimmt auch.
Vielleicht wird es dich aber auch überraschen, WO dann deine Stärken liegen - das ist ja nicht von vornherein immer so eindeutig!

Ich lerne seit 2010 nur für mich selbst und hatte / habe auch einige Punkte von scheinbarem Stillstand - bleibt man da dran und probiert was anderes, spielen sich manchmal Phrasen von vorher ganz von selbst - wo man noch kurz davor dachte: Auweia, das krieg ich NIE hin!
Weil sich (wie lil schon sagte) das Gelernte dann setzen kann - also in einen anderen Hirnbereich verschoben wird.

Ich habe ja meist recht einfache Stücke, die beim Lernen automatisch auswendig gehen.
Große, umfangreiche Stücke wären da sicherlich nicht so nebenbei im Hirn (oder besser: in den Fingern).
Da nicht jeder zum Voll-Profi werden kann, finde ich eine gute Mischung aus auswendig locker gespielten Stücken und komplizierteren, wo man die Notenhilfe braucht, völlig okay und sehe darin absolut keinen Minuspunkt.
Im Gegenteil: ich wäre froh, wenn ich mich auch mal an sowas Größeres wagen könnte und hätte da gar nicht den Anspruch an die Auswendigkeit!
Aber nach Noten spielen ist leider so gar nicht mein Ding...

Also:
Keinen "Blues" die Oberhand gewinnen lassen - frisch weitergemacht!
Dafür eignet sich eben auch mal ein musikalisches Abschweifen.
Und sei es nur, um danach total beglückt zu seinem eigenen Repertoire zurückzukehren...

Man kann auch mal ein paar musikfreie Tage einlegen - das kann Wunder bei der Motivation bewirken!
Wichtig ist ja nur, daß man ganz tief im Inneren noch weitermachen möchte - selbst, wenn man es im Moment gar nicht weiß.

Viel Freude beim Lernen und Spaß am Fortschreiten!
:)
Lieben Gruß von Karin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Servus Karin. Auch ein herzlichen Dank an dich für deine aufmunternden Worte. Ich glaube, dass die musikfreien Tage echt mal nötig sind. Das ist vielleicht ein guter Tipp. Meist ist es so, dass es mich dann mittendrin überkommt und ich einfach Lust bekomme zu spielen. Da ist das mit der spielfreien Zeit gar nicht so einfach ;).
Ich schau, dass ich jetzt vielleicht mal tatsächlich die einfachen Stückerl auswendig lerne und verinnerliche und die schwereren einfach ablese. Mal sehen ob das dann klappt.
Danke dir.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Markus,

warte mal ab wenn die neue Harmonika da ist, dann macht das Spielen wieder richtig Spaß (ging mir bei jeder neuen Harmonika so) :great:

Zum auswendig spielen:
die Harmonikaspieler die ich kenne spielen auswendig (ich auch).
Man übt immer nur ein Stückchen bis es sitzt, dann das nächste Stückchen anhängen und üben bis es sitzt usw.,
so kann man irgendwann das ganze Stück auswendig.
Wenn eine Passage nicht klappt dann spielt man die ab und zu bis sie klappt, nur nicht verbissen drangehen und die Passage stundenlang üben,
irgendwann klappt die wie von selbst.
Schwierige Stellen ganz langsam spielen, die Schnelligkeit kommt von selbst.

Also Kopf hoch, gemütlich weiterspielen und nicht verbissen sehen, Harmonika spielen soll Spaß machen,
man kommt immer einen kleinen Schritt voran auch wenn man es selbst nicht immer merkt.

Gruß Kurt


PS: die Harmonikaspieler (und auch ich) die ich kenne, haben immer mehrere Baustellen wo die auch dran knabbern,
da klappt auch nicht alles auf Anhieb :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ok, also ich seh schon, dass ich mir da zuviel einen Kopf gemacht habe und dass das eigentlich kein Blues sonder schlicht und einfach der Ehrgeiz ist ;) Hab gestern mal brav pausiert - nicht gespielt. Mal sehen, ob ich mich heute wieder ransetze... Ach was sag ich - klar übe ich heute ein wenig ;) Danke euch!
 
Nach meinem Seminar habe ich eine Woche gebraucht, bis ich wieder weiterspielen mochte... Pausen sind gut für die Hirnzellen, damit die neuronalen Netze Zeit haben zu wachsen ;)

Bei mir hatte es damals nach 5 Jahren Klavier auch nur für ca. 5 Stücke auswendig gereicht ;) aber 2 "Bücher" mit Noten ;)

...und heute nach 2 Monaten Steirische geht's bei mir auch erst nur vom Blatt :( Je länger (Zeitraum und Häufigkeit) ich ein Stück spiele, das ich echt mag, desto besser geht es mir rein. Aber momentan brauche ich den "Fortschritt" mehr als das Auswendigkönnen, um meine Motivation so hoch zu halten, wie es mein Ehrgeiz braucht ;) Sonst würde ich Gefahr laufen hinzuschmeißen, weil ich anfangen würde, mich zu langweilen in der Dauerwiederholung der inzwischen zu leichten Stücke ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hm. Also ich finde es ist normal, dass das Spielen ,speziell das Üben nicht immer Spaß macht.
Ich übe meine Fehlerpassagen so lange isoliert bis sie sitzen. Verbissen bin ich nicht, aber ich weiss mein Hirn lernt am besten mit unfassbar vielen Wiederholungen. Macht das Spass? Nee.

Was aber doch dann Freude macht ist, wenn man ein Stück so sicher spielen kann,dass man sich auf den musikalischen Ausdruck konzentrieren kann. Man muss seine alten Stücke ja nicht immer auf die selbe Art spielen.
Vielleicht hat man eine andere Dynamik oder traut sich mal dazu zu improvisieren.

Jeder hat den Blues mal. Vielleicht hilft auch mal kurzzeitig das Genre zu wechseln.
Lieder zu spielen die eigentlich nicht für das Instrument gedacht sind, welche man aber sehr gerne mag. Vielleicht auch mal versuchen nach Gehör?

Mein Lehrer meinte der Unterschied zwischen Kindern die ein Instrument lernen sei die Art des Denkens. Kinder machen halt und Erwachsene bewerten zu viel, wodurch eben doch mal Unzufriedenheit entsteht.
Also nochmal. Ein Genre wechsel?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben