8' vs 16' oktaviert

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Hallo Gemeinde,
kann mir jemand den Effekt erklären, warum ein Ton im 8' anders klingt, als der gleiche Ton im 16' oktaviert? :gruebel: Frequenz ist ja dieselbe.
Das ist bei meinen Cassotto-Instrumenten so, aber auch bei meinen Instrumenten ohne Cassotto.
Der 16' oktaviert klingt weicher, hat weniger Oberschwingungen.
Wie wenn der Cassotto-Effekt im 16' größer wäre. Aber wieso ists dann bei nicht-Cassottos auch so ähnlich?
Ich hab früher mit meiner Atlantik oft 16' oktaviert gespielt, da ich damit ein Cassotto nachahmen konnte - ein Bischen wenigstens.
Aber warum ist das so?

Vielen Dank für Eure Antworten.
Gruß,
Jonny
 
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es wird vermutlich ganz einfach daran liegen, daß die Stimmzungen an unterschiedlicher Stelle im Akkordeon eingebaut sind.

Gruß
Reini2
 
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Bei den Stimmstöcken im Cassotto liegt das an der Einbaulage.
...nach vorne zeigend eingebaut - nach hinten zeigend eingebaut. Vorderer Stimmstock oder weiter hinten im Schacht eingebauter Stimmstock.

Das Cassotto ist durch den Schacht auch ein Filter und je nach dem wie weit der Schall durch den Cassottoschacht läuft, wird der Schall entsprechend durch den Cassottoschacht verändert.

Hier kann man übrigens bei den im Cassotto liegenden Chören auch einen Unterschied zwischen den Halbtönen und den Ganztönen hören!

Wie stark der Effekt ist hängt von der Bauform des Instruments ab. Metallcassotto - Holzcassotto, gerader Schachtabsschluss - schräger /verrundeter Schachtabschluss...


Und warum ma da auch bei nicht Cassottoisntrumenten wie der Atlantik auch einen Unterschied hört - das kann ich dir nicht wirklich sagen -> Ich weiß es nicht.

Möglicherweise liegen die betreffenden Stimmstöcke teilweise offen bzw. abgeschirmt durch Verdeckblenden, so dass sich ein andere Absoptions/reflektion des Schalls einstellt. Möglicherweise ist das aber auch gar keine Veränderung und man meint das nur so zu hören, weil man mit dem Ohr ganz einfach weiter weg ist, da die Töne des oktavierten 16-er ja weiter unten liegen.

Gruß, maxito
 
Gute Frage. Dass 16' und 8' sehr unterschiedlich in der Klangfarbe klingen ist offensichtlich. Die Gründe, die Maxito anführt, genügen für das Phänomen aber nicht. Ich weiß es leider auch nicht besser, könnte mir aber vorstellen, dass die Stimmzungen anders mensuriert sind. Wenn ich mein Instrument mal wieder aufschrauben muss, schaue ich mir das an.
 
Nach meinem Gefühl klingt 8 Fuss "kleiner", "weicher" und "weiblicher", ja sogar "geschmierter". Deshalb tippe ich auch neben verschiedenen Winkeln und Positionen vor allen Dingen auf Größenunterschiede. Der 16 Fuss Stimmstock hat mehr Masse und wahrscheinlich sind auch die Zungen größer.
Bin gespannt, was die Experten sagen - am Ende liegt der Unterschied in der Klangfarbe vielleicht nur an der Klangbutter?:confused:
 
Gute Frage. könnte mir aber vorstellen, dass die Stimmzungen anders mensuriert sind.

Ich glaube, ich muss euch da leider enttäuschen. Eben nachgemessen:

Bei Atlantik, Morino und Gola sind die Stimmplatten des jeweiligen Tons gleich groß und die Zunge hat die gleiche Größe und Form ( also jeweils pro Instrument - nicht untereinander!).
Auch der Winkel die Stimmstöcke und das Tonloch sind bei den jeweiligen Instrumenten jeweils gleich groß.

Was aber bleibt ist dass der 8´und der 16´jeweils auf eine andere Seite des Stimmstocks montiert sind - das wars dann aber auch schon, was die Stimmplatten und den Stimmstock angeht. Den Rest wird man wohl an der Platzsituation und der weiteren Schallführung suchen müssen.

Gruß, maxito
 
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Also genau das, was ich schon schrieb: der unterschiedliche Klang (den ich auch bei meinem Akkordeon hören kann) liegt lediglich an der unterschiedlichen Einbaulage.


Gruß
Reini2
 
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Ah - eins vergaß ich noch:


Ich habe auch in die Stimmstöcke hineingemessen und festgestellt, dass die Kanzellentiefe für die jeweiligen Töne gleich sind.

Von daher glaube ich auch wie Reini2, dass es eher dem Hörempfinden zuzuschreiben ist ,durch die andere (weiter vom Ohr entfernte) Position der Stimmplatte. Es macht ja auch einen großen Unterschied, ob man hinter oder vor dem Instrument sitzt, wenn man das Instrument hört.

Aber wie oben schon geschrieben - das hier gilt nur für die nicht Cassottostimmstöcke. Die Stimmstöcke, die im Cassotto sitzen erfahren durch die Wirkungswesie des Cassottos und die andere Position im Cassottoschacht sehr wohl eine Klangveränderung.

Gruß, maxito
 
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Hallo zusammen,

die Lage im Instrument ist auf jeden fall ausschlaggebend.
Bei meinem alten Instrument , einer Scandalli polifonico XIV ,
war das 8" Register in den tiefen Lagen ausdruckslos und dünn.
Acht Töne höher , inmitten des Griffbretts , im 16" Register gespielt, war der Ton brilliant.

Habe leider keine Aufnahmen davon, doch auch für den Zuhörer schien das so anzukommen.
Eigentlich verwunderlich - Stimmstöcke und -material waren identisch.
Und der Klangunterschied erschien sogar durchgängig besser,
obwohl bei allen Akkordeons, auch den Cassottoinstrumenten die Ganz- und Halbtöne
auf verschiedenen Stimmstöcken liegen - der Klangursprung also hin+herspringt.

Es hat natürlich auch viel mit dem Einfühlungsvermögen zu tun :
Klangfarben oder ganze Instrumente, die dem Spieler liegen, werden mit viel mehr Inbrunst
gespielt, als solche ,die bei dem Spieler keine Begeisterung hervorrufen.
Das Akkordeon gibt also auch immer das zurück, was man hineinbringt !

Bei meinem jetzigen Cassotto Instrument ist es noch besser :
das 16" klingt auch oktaviert ganz anders als das 8" Register.
Letzteres ist weich und warm, fast verhalten.
Das 16" Register ist viel schärfer , wie ein Saxophonton.
Ob da jeweils anderes Material verbaut ist, kann ich nicht feststellen.
Hier wird aber nicht nur die Lage im Akkordeon entscheidend sein.
Aber so habe ich , zumindest in den mittleren Okatven ,
mehrere Klangfarben bei selber Tonhöhe zur Auswahl.

Dank+Gruss,
Ludger
 
Es ist ein Mysterium...
Danke an alle für die Mühe bis jetzt.
Zumindest fühl ich mich jetzt nicht allein mit dem Eindruck. Der Effekt scheint schon da zu sein (ist auch für den Zuhörer merkbar) und ist bei verschiendenen Instrumenten wohl unterschiedlich stark ausgeprägt.
Grüßle,
Jonny
 
Hallo zusammen,

Bei meinem jetzigen Cassotto Instrument ist es noch besser :
das 16" klingt auch oktaviert ganz anders als das 8" Register.
Letzteres ist weich und warm, fast verhalten.
Das 16" Register ist viel schärfer , wie ein Saxophonton.
Ob da jeweils anderes Material verbaut ist, kann ich nicht feststellen.
Hier wird aber nicht nur die Lage im Akkordeon entscheidend sein.

Anderes Material wird hier nicht verwendet - der Unterschied beim Cassotto kommt von der Einabausituation - wo im Cassotto stecken die Tonlöcher...Also weiter vorn zur Öffnung hin, weiter hinten im Schacht... Und auf die Bauform des Cassottos kommts auch drauf an - Metallschacht, Holzschacht, Schachtende rechtwinklig oder verrundet...
Das sind die Einflussfaktoren, an denen man rumspielen kann um den Ton zu ändern. Un das sind dann auch die Punkte, warum eine Morino VM nach Morino VM klingt, eine Gola nach Gola und eine Pigini nach Pigini und eine Bugari Gold nach Bugari Gold.

Die Dinge sind relaiv klar - nur, warum der Cassottoklang so klingt, wie er klingt. Die Sache, warum es auf Nichtcassottochöre auch (zumindest empfunden) anders klingt, ist hiermit noch nciht erkärbar.

Gruß, maxito
 

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