Ich würde mal folgende Dinge probieren, ob sich da etwas für dich zum Besseren ändert:
Beobachtung 1)
Schon die Aufnahme mit dem Mikro klingt für mich unausgewogen, als wären die Saiten nicht in Balance. Das ist auch bei allen deinen Picking-Geschichten so: Die H-Saite sticht irgendwie heraus, generell sind die Höhen irgendwie präsenter als die Tiefen.
Ich würde mal andere Saiten austesten (evtl einen Mischsatz mit dickeren Bassaiten) und vor allem auch ein anderes Plektrum (anderes Material, mehr Richtung runder, vollerer Sound)
Beobachtung 2)
Eigentlich alle Ausnahmen über den Piezo klingen extrem übersteuert. Die Aufnahme "DI-Box Tone Knob neutral" ist die am wenigsten schlimme, deswegen finden wir die alle am besten.
Entweder hast du da beim Strumming extrem in die Saiten gehauen, aber hier übersteuert einfach der PU.
Versuch mal lockerer zu spielen oder mit einem dünneren Plektrum. Auch die Saiten können hier einen Unterschied machen, wenn du welche mit weniger Spannung nimmst.
Wie bei 1 erwähnt, ist die H-Saite übermäßig laut, da mal evtl die Kompensation checken, aber das ist auch ein typisches Problem vieles Westerngitarren und Piezo-PU. Bei meiner Lakewood ist das auch so. Ich cutte da ganz radikal die Höhen weg um das auszugleichen, aber eigentlich müsste da mal der Druck angepasst werden.
Beobachtung 3)
Beim AD-10 stimmt irgendwas ganz grundsätzlich nicht. Ich schließe mich da
@mix4munich an: Da sind entweder irgendwelche Einstellungen sehr extrem (Null Bässe, viele Höhen), eventuell auch am betreffenden Kanal am Mischpult (?) oder das Gerät ist irgendwo kaputt oder hat das Eingänze für aktive und passive PUs und die Gitarre steckt falsch oder irgendwie sowas? Die Bilder zeigen Knöpfe für "Input Sens".. da würde ich mal gucken
Ansonsten schließe ich mich den anderen an:
- Der Kontext spielt ne Rolle: Es kann durchaus sinnvoll sein, die ganzen Bässe zu kappen, wenn noch ein Bass mitspielt, um dem eben Platz zu geben.
- die einfachste/effektivste Art das Signal zu verbessern ist ganz vorne in der Kette anzufangen und einen besseren PU zu benutzen, alles andere hilft nicht gegen den übersteuerten Klang
mit parametrischen Mitten-EQ den Klang möglichst häßlich machen, an diesem Punkt der Frequenz dann runter drehen, also Häßlichkeit wegdrehen.
Das funktioniert, wenn du ein sehr schmalbandiges Problem, wie ein Netzbrummen oder sowas hast und einen sehr steilen Para-EQ.
Bei den Aufnahmen desThemenstarters ist das aber eher ein Problem quer über alle Frequenzen und die EQs am Mischpult (wenn's nicht grad ne X-32 oder andere Digi-Pult ist) und an der AD-10 sind viel breitbandiger. Da verdreht man schon recht viel am Sound.
Generell ist aber die Möglichkeit Frequenzen zu entfernen deutlich unterschätzt, aber eher was für Aufnahme-Geschichten und nicht umbedingt für Live. Da braucht es dann einen erfahrenen Mischer und die Möglichkeiten am Pult.
Mit Gitarre direkt ins Pult bin ich nie recht glücklich geworden. Der AER-Amp klingt gut auf Aufnahmen über dessen Line-out-Signal, besonders zu Vocals. Man recorded also das Monitorsignal der Gitarre, das ist die beste Verbindung zu den Fingerkuppen.
Hier wäre wichtig zu wissen, ob du wirklich den Line-Out meinst, oder den DI-Out?
Der DI-Out wäre für Live aufgrund des XLR-Anschlusses die "korrektere" Wahl, weil man da vmtl längere Kabelwege hat. Der ist bei den AER Amps aber wahlweise schaltbar zwischen "mit Klangregelung und ohne" und liegt pre-master.
Der Line-Out hingegen ist eigentlich für eine Zweitbox gedacht und liegt post-master. Man würde davon aber eigentlich nicht ins Pult gehen, weil es ein Klinke-Ausgang ist, wo man noch eine DI-Box anhängen müsste. Und im Normalfall ergibt es mehr Sinn dann direkt den DI-Out zu nehmen. Außerdem möchten die meisten Mischer lieber ein sauberes Signal.
Über einen Amp zu gehen ist aber auch keine einfachere Lösung als das was der Themenstarter mit dem AD-10 macht. Es ist einfach ein Preamp mit nem Ausgang, nur beim Amp ist halt noch direkt ne Box eingebaut.
Von der idee her ist es dasselbe wie direkt in ein Pult zu spielen und dort den Preamp zu nutzen. Kommt halt immer auf das Pult und die jeweiligen Geräte an was einem da besser gefällt.