(A-Gitarre) Linkshänder- oder Rechtshänder-Instrument nach Wiedereinstieg?

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GCEA
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Hallo zusammen!

Ich hoffe ich bin hier bei der Kaufberatung richtig und dass ihr mir hier ein wenig helfen könnt.

Vor einigen Jahren habe ich mit dem Musikmachen im Erwachsenalter angefangen (als Kind konnte ich leider kein Instrument lernen). Wobei die Gitarre immer mein Trauminstrument war und ist. Ich fing vor zwei Jahren mit Gitarrespielen als mein erstes Instrument an und habe mir nach einem halben Jahr Üben einen aggressiven Golfer-Elbogen zugezogen (und nicht ausheilen lassen blöd wie ich war), an dem ich bis vor einigen Monaten litt. Aus Frustration die Gitarre aufgeben zu müssen habe ich Flöte gelernt (ging aber nach einigen Monaten Üben aufgrund des Golfer-Elbogens auch nicht mehr), genauso wie Ukulele (hat ja weniger Saitenzug, kann ich sicher spielen... grobe Fehleinschätzung :igitt:) und schlussendlich Mundharmonika. Die Harp ging, da hier ja keine großen Armbelastungen gebraucht wird. Sie spiele ich heute noch sehr gerne, übe regelmäßig und inzwischen spiele ich ganz akzeptabel.

Mein heimlicher Wunsch war es aber immer, irgendwann wieder Gitarre spielen zu können. Grundsätzlich bin ich Linkshänder, habe aber Gitarre und Ukulele immer rechts gespielt. Einfach aus dem Grund, weil die Auswahl an Instrumenten größer ist, das Lernen kein Umdenken erfordert und man sich am Lagerfeuer mal eine Gitarre borgen kann wenn man mal kein eigenes Instrument mit hat. Außerdem haben viele große Linkshänder-Gitarristen auch mit rechts gespielt. War für mich auch immer kein Problem.

Vor ein paar Monaten war meine Verletzung endlich ausgeheilt und ich habe nun langsam wieder angefangen, mich ins Gitarre-Leben zurückzukämpfen. Und es klappt - ich kann spielen. 15 min alle zwei Tage schaffe ich inzwischen schmerzfrei, das Pensum werde ich langsam steigern und ich freue mich wie ein kleines Kind. :D
Sicherheitshalber habe ich eine Ukulele auf links umgespannt und mal versucht diese als Linkshänder zu lernen. Nur für den Fall das ein rechtshändiges Spiel gar nicht mehr möglich ist. Und nun habe ich mein Problem: SPIELEN mit LINKS fühlt sich irgendwie besser und richtiger an. :ugly:
Jetzt lerne ich also grade Gitarre als Rechtshänder und Ukulele als Linkshänder :engel: und frage mich a) ob ich völlig bescheuert bin und b) für welche Seite ich mich entscheiden soll.

Spielen mit Rechts:
+ ich kann schon relativ viel
+ Gitarrenauswahl ist größer und günstiger
+ Man kann ich mal ein Instrument borgen
+ Ich habe eine Konzertgitarre, eine Westerngitarre und eine E-Gitarre als Rechtshändermodell rumstehen

Spielen mit Links
+ fühlt sich irgendwie besser/richtiger an

- muss eine neue Gitarre anschaffen und die anderen verkaufen
- fange wieder bei Null an


Was würdet ihr mir raten? Stehe ich irgendwann an meiner Grenze, wenn ich mit rechts weiterspiele oder ist das wurscht? Würde es sich auszahlen, nochmal komplett neu anzufangen?

Ich hoffe, dass war jetzt nicht allzu verwirrend und missverständlich und ihr haltet mich nicht für vollkommen irre.

Viele liebe Grüße und verwirrte Grüße,

Alexander
 
Eigenschaft
 
Ob dir da jemand helfen kann, halte ich für fraglich. Die Entscheidung kannst du nur selbst treffen.
Meine Tendenz würde zur Linkshänder gehen, da du dich offensichtlich wohler damit fühlst.
Da es eh ein Wiederbeginn ist, sehe ich das als nicht so problematisch.
 
Hallo Alexander!

Toll, dass Du endlich wieder ein wenig Musik machen kannst und ich wünsche Dir, dass es immer öfter und länger schmerzfrei klappt und Du dabei Freude hast! :great:
Ich selbst bin Rechtshänder und habe es da relativ leicht.
Was mich nur stutzig macht ist die Tatsache, dass mir das "Umbauen" von Instrumenten für Linkshänder nur bei Gitarristen geläufig ist.
Klassische Orchestermusiker spielen immer "rechts", obwohl der Anteil von Linkshändern bei diesen Profis überproportional groß sein soll.
Klar - es gäbe ja ein Chaos im Orchestergraben, wenn jeder in eine andere Richtung spielt. ;)
Ich kann mir vorstellen, dass es eine reine Gewohnheitssache ist, ob rechts oder links. Und wäre ich Linkshänder und stünde vor dieser Entscheidung, würde ich mich wohl eher an den klassischen Profis orientieren (auch wenn ich die "falschrum Strat" bei Jimy Hendrix stets extrem cool fand :D).

Allerdings ist der Wohlfühleffekt schon auch wichtig - Musik machen sollte vor allem Spaß machen und nie eine Qual werden.

LG, Anderl
 
Das Thema taucht in ganz allgemeiner Form immer mal wieder auf. Aus den Beiträgen und Beobachtungen im Umfeld hat sich mir der Schluss aufgedrängt, dass es "reine" Rechtshänderinnen, genau so "reine" Linkshänder und alles dazwischen gibt. Dein Fall scheint mir zwar aussergewöhnlich, aber es spricht m.E. ergonomisch ersma nichts dagegen, bei "Links" zu bleiben - vielleicht hilft das, dem Ellbogenproblem aus dem Weg zu gehen (wobei das ja evtl. einen Grund in einer falschen Spielhaltung hatte...).

Was die Gitarren angeht, wäre ja auch noch zu sehen, welche "Variante" des linkshändigen Spielens Dir leichter fällt.

 
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Ganz spontan klingt das für mich so, dass es für dich auf jeden Fall gut wäre auch mal eine Linkshändergitarre auszuprobieren und dich dann zu entscheiden was schmerzfreier, entlastender, logischer und natürlicher funktioniert.
Nimm da nicht die rationellen Gründe, sondern geh danach was besser funktioniert.
Ich selbst bin Linkshänder und spiele seit ich 7 bin Geige (natürlich wie ein Rechtshänder).
Deshalb dann natürlich auch die Gitarre ab 16 wie ein Rechtshänder.
Ich bin aber kein stark ausgeprägter Linkshänder und kann vieles auch einfach mit rechts sehr gut.
So, wie ich es eben lerne.
Sei frei für einen Neuanfang! Wenn der besser und natürlicher ist, bist du da schnell wieder auf gleichem Stand.
 
1. So wie du Luftgitarre spielst.
2. Ich spiele beidhändig Bass.
Mach dich nicht fertig

Ich habe ebenfalls mit Rechts angefangen, als Linkshänder.
Dann mal mit Links versucht "oh geht ja auch" , dann wieder mit Rechts, denn ich könnte ja mal in eine Kneipe kommen... Wo Musik gemacht wird... Wenn da nur Rechtshänder Instrumente stehen...
All so ein Quatsch geht einem da durch den Kopf.

Ich habe derzeit das Selbe Problem mit dem Bass, habe beides hier stehen. Was mach ich nur?

Habe gestern in einer langen Session Videos aufgenommen und mir angeguckt was und wie ich gespielt habe, das selbe Lied, mal links mal rechts. Auch alles ohne Ton angeschaut um nur auf die Bewegungen zu achten.
Habe es auch von meinem Basslehrer und einem Kollegen "bewerten" lassen.
Der Basslehrer "deine Greifhand sieht mit dem Rechtshänder Bass viel besser aus"
Logisch , ist ja auch meine Linke...

Mein Kollege "stimmt aber du siehst insgesamt viel angestrengter aus, guck dir mal deine Anschlagshand an total verkrampft, geht viel weitere Wege" etc pp
So. Jetzt stehste da.

Ich sage dir aus meiner persönlichen Erfahrung: Hätte ich bloß mit der Linkshänder angefangen, ich würde schon ganz woanders stehen.

Und lass dir, vor allem nicht von Rechtshändern erzählen , aber Mark Knopfler kann das doch auch und es gibt viel weniger Linkshänder Gitarren blaaaa , wo ist das Linkshänder Klavier...
Zieht alles nicht mehr.

PS: Du fängst nicht bei Null an, denn du weißt ja jetzt ungefähr was du machen musst. Du wirst dich wundern wie schnell das geht.
 
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http://www.linkshaender.at/th_musikinstrumentenspiel.htm

Servus,

ich bin Linkshänder, spiele alle meine Instrumente rechtshändig und wurde in der Schule zum Schreiben mit rechts "animiert". Alter Sack!

Zu dem Thema habe ich diese Seite gefunden. Die dort geäußerten Informationen sind für mich größtenteils einleuchtend. Vielleicht interessiert es euch auch. Insbesondere das Thema Zupfhand ist Führhand.

Für mich stellt sich die Frage, ob ich noch umlernen soll, nicht mehr. Aber ich kann mich immer noch daran erinnern, wie schmerzhaft diese unnatürliche Haltung beim Schreibenlernen war. Ob ich linkshändisch musikalisch "erfolgreicher" gewesen wäre, ist für mich zwischenzeitlich auch kein Thema mehr.

Gruß hermanson

Ergänzen möchte ich noch, dass ich alles andere linkshändig erledige. Obwohl ich rechts schreibe, male und zeichne ich trotzdem mit der linken Hand. Selbst beim Unterstreichen eines Textteils wechsle ich den Stift in die linke Hand und anschließend zum Schreiben wieder zurück. Ich bin also ein ausgeprägter Linkshänder.

Deshalb bitte selbst probieren und entscheiden was geht, aber niemals einen anderen zwingen gegen die natürliche Veranlagung zu handeln. Das Umlernen beim Schreiben war nicht vergnügungssteuerpflichtig. Den Rest habe ich dann selbst entschieden.
 
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Moin,

ich bin Linkshänder und habe im Alter von 15-28/29 Rechtshändergitarre gespielt. Ich habe zwischenzeitlich mit der Band relativ viel live gespielt und das war auch alles soweit so gut, aber wenn es ans Aufnehmen ging, hab ich immer erschrecket festgestellt, dass die Tightness so lala ist.

Ich habe dann irgendwann ein bisschen Fingerdrumming mit so 4x4 Pads gemacht und festgestellt, dass ich mit der linken Hand wesentlich besser den Rhytmus halten kann. Das hat dann einen Gedankengang ausgelöst...

Mit Ende 20 haben ich dann also mit Gitarre nocheinmal auf links von Vorne angefangen. War im ersten halben Jahr eine seeehr interessante Erfahrung die Akkordwechsel etc. nochmal neu zu lernen und man denkt sich alle paar Wochen "warum bitte mach ich das?", aber insgesamt war es sehr aufregend und hat Spaß gemacht.
Ich bin jetzt gut 3 Jahre dabei, kann inzwischen durchaus Sachen spielen, die mit rechts nach 13 Jahren nicht gingen. Bei manchen Dingen hinkt es aber auch noch hinterher. Insgesamt bin ich aber superfroh, das durchgezogen zu haben. Hab auch schon ein paar Live Auftritte mit links gespielt.

Aus meiner ganz persönlichen Erfahrung würde daher ich sagen, spiel mit links. Man kann die Gitarren ja auch andersrum aufziehen, im Zweifeilsfall mal bei ner Gitarrenwerkstatt nachfragen, mir konnte da auch geholfen werden.
Die Auswahl ist auch in Ordnung, sososo viele Gitarren wie es gibt, kannst du eh nicht spielen ;) und die Poser die dir die Gitarre wegnehmen, um zu zeigen wie gut SIE spielen können, stehen mit deiner Lefty dann doof da xD
 
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