Privat finde ich seit 1-2 Monaten leider auch niemand passenden... Ich hab auch schon diverse Suchanzeigen Online geschaltet, u.a. auch im MB.
Zumindest dazu kann ich dir erzählen, wieso du da vermutlich niemanden findest.
Aus deiner Suche:
Das ganze sollte in oder um Schönebeck stattfinden, bzw wäre auch ein Hausbesuch bei mir denkbar, da ich selbst kein Auto besitze.
Finanziell wird man sich sicher einig, sollte aber 15-20€ pro Stunde nicht unbedingt überschreiten.
Als ich vor... fast 20 Jahren als angehender Student privat ein paar Leuten bei ihnen zu Hause Gitarrenunterricht gegeben habe, hab ich dafür 30€ die Stunde genommen.
Dann hab ich später neben meinem Musik-Lehramt-Studium an einer Musikschule gearbeitet für anfangs 22€ die Stunde (aber die Schüler kamen dann eben alle zu mir) und später für 25€ die Stunde.
Da hat die Musikschule aber immer noch die ganze Organisation erledigt und mitverdient.
(Aktuell zahlen Schüler da 35€ die Stunde für Einzelunterricht (140€ im Monat), Ferien werden durchbezahlt, und das ist eher noch auf der günstigen Seite)
Für 15€ die Stunde, was knapp über dem Mindestlohn ist, wirst du niemanden finden, der sich davon finanzieren muss, der dann zu dir nach Hause kommt. Das rechnet sich vorne und hinten überhaupt nicht.
Wenn ich heute als ausgebildeter Musiklehrer mit Gitarre als Hauptfach irgendwo privat Unterricht geben sollte, mit Anfahrt und Abfahrt, als selbstständiger Gitarrenlehrer, der Steuern zahlen muss, würde ich unter 50€ gar nicht anfangen darüber nachzudenken.
Und selbst Studenten werden eher so rechnen: Für eine Stunde Gitarrenunterricht mit An- und Abfahrt musst du ungefähr 2h Zeit einplanen, falls mal Stau ist etc, selbst wenn es quasi "ums Eck" ist.
In der Zeit kannst du dich dann auch für 2h ins Callcenter setzen, irgendwo kellnern oder sonstwas und verdienst dann quasi das Doppelte.
Und als (klassischer) Gitarrenlehrer hast du halt vorher wahrscheinlich mindestens 10 Jahre in das Erlernen deines Instruments gesteckt und möchtest dir das entsprechend auch mitbezahlen lassen.
Das ist leider die Realität.
Den Tipp mit Ernesto kann ich hier jetzt nicht so wirklich nachvollziehen, gebe aber zu, dass ich seine Kurse nicht kenne und sich das jetzt nur auf 3-4 Videos mit klassischen Werken auf seinem Youtube-Kanal (sind aber auch nicht so viele insgesamt) bezieht:
Es wurde behauptet:
er schaffte es nicht so lange zu üben wie die anderen, dazu fehlte ihm die Ausdauer und vor allem die richtige Technik für die hohen Anforderungen in einem klassischen Studium. So hat er quasi wieder von 0 angefangen und seine Technik komplett dahingehen korrigiert.
Ich möchte hier widersprechen.
Ich hätte bei einem Tipp für einen Lehrer für klassische Gitarre jemanden erwartet, der zumindest in klassischer Haltung spielt.
Entsprechend ist auch seine Arm- und Handhaltung nicht wirklich klassisch und seine klassische Spieltechnik auch nicht wirklich ausgereift.
Davon zu reden, er hätte seine Technik korrigiert, halte ich für deutlich an der Wirklichkeit vorbei.
Vor allem fehlt ihm aber auch ein gewisses Verständnis für die Interpretation klassischer Werke, für Melodielinien, für Dynamik, für Phrasierung etc.
Ich denke, dass er ein wirklich guter E-Gitarrist ist und bestimmt ein netter Mensch, aber für jemanden, der einen Zugang zu klassischem Gitarrenspiel sucht, wurde ich eher davon abraten mich an ihm zu orientieren.
Ein (studierter) Lehrer mit dem man auf einer Wellenlänge ist, ist immer die beste Wahl, einfach weil man direkt Feedback bekommt, Fehler direkt korrigiert werden können und man sich austauschen kann.
Wenn das nicht möglich ist und man auf Youtube-Videos etc angewiesen ist, würde ich persönlich empfehlen sich zunächst einmal jede Menge Videos von hochkarätigen klassischen GitarristInnen anzuschauen und die Haltung und Handhaltung zu analysieren. Natürlich gibt es minimale Unterschiede, aber es gibt auch absolute Standards. Zum Beispiel, dass der Gitarrenkopf auch ziemlich genau auf Kopfhöhe ist , dass der Hals in etwa im 45° Winkel nach oben zeigt, dass der rechte Unterarm nahezu parallel zu Boden verläuft (was alles z.B. bei Ernesto überhaupt nicht der Fall ist) und und und..
Und dann kann man sich verschiedene Tutorials für einfache Stücke angucken. Von verschiedenen Personen. Und gucken, welche Tipps die so geben. Leider ist Youtube dahingehend eher miserabel, um nicht unbrauchbar zu sagen, aber wenn man mal 5-10 Tutorials zum gleichen Stück anschaut, kann man meist doch was mitnehmen, und sei es nur, wie man es auf keinen Fall macht. Ich würde mich online nie auf eine Einzel-Meinung verlassen, sondern immer in die Breite gehen.
Und ansonsten gibt es ja Foren wie z.B. unseres hier.
Niemand hält dich davon ab einen Thread zu starten, Videos hochzuladen, so dass wir dir hier Tipps geben können.
Auch Einsteigerbücher mit kleinen Erklärungen zu den Stücken sind eigentlich gar keine schlechte Idee. Vor allem um an vernünftig aufbereitete Noten zu kommen. (Fingersätze etc)
Und zum Abschluss der absolut beste Tipp um sich zu verbessern: Nimm dich immer auf und hör dir das Ergebnis an. Nahezu kein Anfänger hat anfangs die Hirnkapazitäten sich auf's Spielen zu konzentrieren und gleichzeitig zu analysieren was man verbessern könnte. Vielen fällt nicht einmal auf, wenn sie total unrhythmisch spielen. Nimm es auf und hör es dir an. Ist anfangs doof, weil man merkt, dass vieles noch nicht klappt, aber dafür dokumentiert man dann auch seine Fortschritte, die dann auch kommen.