Abschirmlack selbst herstellen

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Abschirmlack selbst herstellen

Ich habe schon viel gelesen, Alufolie vs. Kupferfolie, Lack mit Kohlenstoffpartikeln vs. Kupferlacke.

Was denn nun das Beste sein soll, habe ich bisher nicht herausgefunden.

Ich habe noch einen großen Klumpen Kupfer in der Werkstatt.
Jetzt spanne ich den mal in den Schraubstock und setze eine Feile an, die Späne fange ich in einer Wanne unter dem Schraubstock auf.
Anschließend rühre ich einen 2K-Epoxydkleber (die lange Version, flüssig) an und mische die Kupferspäne darunter bis ich einen zähen Brei erhalte, der sich noch verstreichen lässt. Also möglichst viel Kupfer und möglichst wenig "Matrix".
Das theoretische Problem ist, dass die Kupferpartikel alle eingeschlossen werden von dem Epoxy, da ist keine Leitfähigkeit von Kupfer zu Kupfer, weil da immer Epoxy dazwischen ist.

Hat das schon mal jemand ausprobiert?
Die Lacke, die man zu kaufen kriegt, haben ja auch nur Kupferteilchen in irgendeiner Bindung am Start.

Das wäre auf jeden Fall eine günstige Version, den Abschirmlack selbst herzustellen.
Kostet halt nur Muskelschmalz, die Kupferpartikel in die Dose zu bekommen.
 
Eigenschaft
 
Ich weiss jetzt nicht was du unter günstig verstehst - ein Fläschchen Silberleitlack kostet um 9€; als Kupferleitspray gibt es das Zeug für 30€ / 200ml - das reicht ne Weile.....
Wenn du die Kupferspäne fein genug machst könnte das - theoretisch - funktionieren.
Standard-Abschirmlacke werden mit Kohlenstoffmischungen hergestellt; der lässt sich fein genug mahlen.
Epoxy würde ich eher nicht benutzen - das Polymer ist hochisolierend und kapselt die leitenden Bestandteile ein.
Eine Lackbasis (Nitrolack) und ca. 80% leitfähige Beimischung dürfte funktionieren.
Wenn man sich Leitsilber zur Platinenreparatur besorgt tut es das auch....
 
ich habs schonmal probiert und es hat nicht geklappt. habs genauso gemacht, nur mit kommerziellen kupferstaub, den man so fein in der menge nicht selbst machen will :D

aber der "Leitwert" war einfach schlecht und voller Kontakt-Löcher.


ich verwende in der kommerziellen Anwendung heute "graphit 33" von Kontakt Chemie. gibts bei Conrad in praktischen Sprühdosen für 13€ oder so. im Preis-Leistungsverhältnis das Beste "wo gibt".
 
Auf der Website des Gitarrenbauers Rall lese ich, dass er Kupferlack einsetzt.
Nun ist natürlich die Frage, was man am besten als Bindemittel einsetzt.
Epoxy ist vielleicht nicht so geeignet. Wird ja auch verwendet um Platinen zuzugießen, wegen seiner Nicht-Leitfähigkeit.
Ist wohl keine gute Idee, das Kupfer mit Epoxy zu vermischen, ich werde nach brauchbaren Alternativen forschen.
 
Man verzeihe mir die Frage: Abschirmlack und Leitlack sind das Selbe?
 
Ja, der Abschirmlack funktioniert ja nur, wenn er durchgängig leitend ist.
 
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Eine Abschirmung soll elektrische Felder von etwas fernhalten.
Das muss durch eine Umhüllung aus leitendem Material geschehen - je dichter und leitender desto Abschirm.... ;)
Ob das Kupfer, Silber Alu oder Gold ist - es ist für den Zweck der Abschirmung in/an einer Gitarre relativ egal.
Man könnte das Elektronikfach auch mit einem Geflecht aus Kohlefaser auskleiden - auch das wirkt abschirmend.

Ich hoffe das beantwortet deine Frage :)
 
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Kauf Dir bei ebay eine Rolle selbstklebende Kupferfolie - hat mich so zwischen € 10-15 inkl. Versand aus UK gekostet und bisher für 4 Gitarren (alle E-Fächer und PU-Fräsungen) gereicht. Einfach zu verarbeiten, eine saubere Sache, und wenn man will reißt man den Kram im Handumdrehen wieder raus. :)
 
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Guter Tip, das mit der Kohlefasermatte.
Ich habe davon noch was auf der Rolle, mal kurz durchgemessen mit Hobbymessgerät, auf 5 cm Entfernung kriege ich so um die 36 Ohm auf dem Messgerät. Auf 1cm schlägt das Messgerät nur wild aus, klar ist aber: das Zeug ist schon ganz gut leitfähig.
Danke für den Hinweis.
 
Kohlefaser ist kein guter Tipp.... hat nämlich nicht die gleichen leitenden Eigenschaften wie Metalle/Graphit.

Du brauchst ein gut leitendes Material, damit in der extrem dünnen Schichtdicke mit Bindemittel dazwischen eine leitfähige Beschichtung entsteht.


Ein Rat vom PRofi: Lass die Experimente sein, alle erhältlichen Sachen sind besser und billiger, als wenn man selbst was herstellt.

Es sei denn Du magst den Spaß an der Forschung :great:
 
Danke für die Antworten 61er und Netstalker :great:
Wieder was gelernt!
 
WENN, aber nur wenn ich sowas testen würde, wär meine Wahl, eine Klarlackschicht in die im nassen Zustand Grafitpulver gestreut wird, bis das Pulver den gesammten Lack abdeckt.
Jetzt ein Kabel mit einlassen und nochmal dick mit Klarlack oder Epoxi überlackieren.
Leitet auch und sollte funktionieren, aber auf keinen Fall ausprobieren wenn die Elektrik in der nähe ist, die ist danach ein Fall für die Mülltonne.
 
kupferspäne sind noch kein Pulver! sie sind zu grob, damit wird man nicht glücklich. Graphitpulver lässt sich mit Lack mischen, und damit verwenden - noch feiner und hochdeckend ist das genante von Kontakt Chemie (33). Damit ist das Abschirmen getan - eine zusätzliche Erdung der Graffitschicht ist eigentlich net so wichtig/ wird zumindest bei regulären Gitarren nicht gemacht.
 
seh ich genauso... warum in die ferne schweifen (gedanklich), wenn das Gute ist so nah (Graphit 33)
 
Ich habe mal bei einem Gehäuse (Behringer Mine die brummte ohne Ende) einfach klarlack aus der Dose sehr Dick aufgetragen und simples Graphitpulver (hab ich gerade zur Hand gehabt) aus der Sportabteilung reingejubelt.
Darüber eine weitere Klarlackschicht und fertig.
Die Mine brummt nun nicht mal mehr annähernd so stark wie früher und da alles vorrätig war, war es auch billig.
Geerdet wurde da auch nix, aber bei einem 25Euro Teil war mir der Aufwand auch zu blöd.

Bei meiner HSH bestückten Ibanez habe ich das selbe unter dem SC gemacht(das Mistding war einfach nicht Brummfrei zu bekommen) und darüber noch einen Käfig aus einer alten Raviolidose, der geerdet wurde eingebaut und spare mir so ein Noisegate VOR dem Amp.
Einfach aber effektiv:evil:
 
Kupferpulver kostet ca. 4€ je 50g. Das muß nur mit einem Bindemittel z.B. Acryl gemischt werden und fertig. 50g hört sich nicht viel an aber ergibt schon eine Menge Farbe.
Graphitpuder kostet auch ca. 4€ je 100g und enthälts 99% Kohlenstoff. Kann auch mit Acryl gemischt werden.
 

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