Abschirmung- einmal anders?

drw
drw
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.04.10
Registriert
17.12.07
Beiträge
234
Kekse
94
Hi,

vorausschicken möchte ich, daß ich elektrotechnisch das bin, was man in Österreich ein "Nudelaug`" nennt. Fragt nicht nach der genauen Übersetzung :rolleyes:, übertragen bedeutet es: "Depp".

Aaaaalso: beim letzten Gitarrenbauprojekt kam es zu Lieferproblemen mit den üblichen Abschirmmaterialien. Das Problem ist mittlerweile gelöst, die Abschirmung wurde (mit durchschlagendem Erfolg) mit Kupferfolie durchgeführt; mitten im Problem kam aber folgender Gedanke auf:

die Schirmung muß ja nicht unbedingt lückenlos sein, ein Faraday´scher Käfig sollte doch reichen, oder :confused:

Vorausgesetzt, das stimmt (korrigiert mich):

1.) ist die Maschenweite abhängig von der zu bekämpfenden Frequenz?
2.) wenn ja, welche Maschenweiten kämen in Frage?
3.) wenn das Alles zutrifft: welche Materialien kämen denn dann für die Abschirmung noch in Frage (ich denke da an z.B. Maschengeflecht oder metallenes Fliegengitter)?

Wie schon erwähnt, es handelt sich- von meiner Warte aus- mittlerweile um ein rein akademisches Problem; interessieren würd´s mich aber schon stark, was die Fachleute dazu zu sagen hätten.

LG
Chris
 
Eigenschaft
 
kommt drauf an was du Abschirmen willst.
für elektrische Felder sollte die Maschenweite nicht größer als 1/10 der höchsten Wellenlänge sein, die du schirmen willst.

magnetische Felder kann man nur duch einen geschlossenen Käfig abschirmen.

aber ich denke es ist übertrieben sich über sowas gedanken zu machen.
schirm so gut ab wie es geht und fertig, am besten mit einer Folie.
 
Im Musikdingforum hab ich jemanden gesehen, der ein Plastikgehäuse für einen Effekt benutzt und wohl "erfolgreich" Kaninchendraht zur innerern Abschirmung benutzt hat..
 
Falls du es unbedingt machen willst könnte man auch ein wenig Klarlack mit Graphitpulver anrühren und im E-Fach reinpinseln aber ich halte von dem ganzen abgeschirme nicht viel.
 
warum nicht? Ich konnte nur so mein Brummen erheblich reduzieren..
 
Unbedingt in diesem Fachartikel nachlesen: Elektromagnetische Felder abschirmen

Wie man erfährt, hilft die Abschirmung mit Kupfer NUR gegen hochfrequente Einstrahlung - also z.B. UKW-Sender. Schaden kann eine gute Abschirmung nicht.
Gegen den 50Hz Netzbrumm, den Singlecoils auffangen hilft es nicht - sonst hätte Herr Lawrence bestimmt nicht den Humbucker Pickup erfunden.
Dagegen hilft nur eine OPTIMALE Masseverbindung im Elektrofach ohne Brummschleifen (die hauptsächlich über die Potis kommen, die einerseits die Folie auf den Strat-Pickguard berühren und noch dazu per gelöteter Masseverbindung miteinander kontakt haben. Wer also sein Elektrofach mit Kupferfolie auskleidet, welches dann auch die Potis berührt, sollte die Masseverbindungen der Potis untereinander auftrennen.

Ist halt Physik... kann man nix machen.
 
Unbedingt in diesem Fachartikel nachlesen: Elektromagnetische Felder abschirmen

Wie man erfährt, hilft die Abschirmung mit Kupfer NUR gegen hochfrequente Einstrahlung - also z.B. UKW-Sender. Schaden kann eine gute Abschirmung nicht.

Da steht:
Kann man mit Kupfer elektromagnetische Felder abschirmen?

Die Frage ist in dieser Form nur bei Hochfrequenz (ab » 30 kHz) zutreffend.
...
...
Hochfrequente elektromagnetische Felder lassen sich generell mit Kupferblech abschirmen. Es genügt aber auch in der Regel ein Kupfernetz oder -geflecht, wenn die Maschenweite, ganz grob gesagt, kleiner gewählt wird als die halbe Wellenlänge der abzuschirmenden Strahlung. Die Wellenlänge berechnet sich, indem man die Ausbreitungs-Geschwindigkeit, das ist hier die des Lichtes, also 3*10^8 m/s oder 300000 km/s, durch die Frequenz teilt. Ein UKW-Sender von 100 MHz kommt somit auf 3 m Wellenlänge, ein Mobil-Telefon im 900-MHz- oder 1800-MHz-Band auf 0,3 m bzw. 0,15 m.

Wenn es so stimmt, dann dürfte ich also keinen Empfang auf Langwelle haben, wenn ich mich in einem "Metallkäfig" befinde, der 1km große Löcher hat... :rolleyes:
 
kommt drauf an was du Abschirmen willst.

Jo. auf das scheint´s rauszulaufen: gegen was wollen wir eigentlich abschirmen :confused:

Der bemühte Laie dachte da an induktive Felder (Trafos, Neonröhren) und das Basis- Netzbrummen.
Das Humbucker- Prinzip ist eh klar. Die oft geäußerte Meinung, daß eine HB-Giterre keine Abschirmung braucht, hab´ich empirisch ins Reich der Sage verweisen können (beides probiert, kein Vergleich).

Also wie jetzt? "Kupferfolie forever", oder gibt´s doch Alternativen?

LG
Chris
 
Wie man erfährt, hilft die Abschirmung mit Kupfer NUR gegen hochfrequente Einstrahlung - also z.B. UKW-Sender. Schaden kann eine gute Abschirmung nicht.
Eine elektrische Abschirmung mittels Kupferfolie, -netz oder Abschirmlacke wirkt nur gegen die elektrische Komponente von elektromagnetischen Feldern. Alle elektrischen Störungen, die kapazitiv in die Elektronik der Gitarre einkoppeln lassen sich so wirksam dämpfen.

Magnetische Felder lassen so so allerdings nicht abschirmen, denn diese greifen induktiv in den Spulen der Tonabnehmer an. Hier ist zum Beispiel eine Abschirmung aus (teurem) MU-Metall eine Lösung. Dummerweise kann dann der Tonabnehmer auch nicht mehr arbeiten. Hier stellt also der Humbucker die einzige (sinnvolle) Lösung dar.
sonst hätte Herr Lawrence bestimmt nicht den Humbucker Pickup erfunden.
Bill Lawarence hat einige Dinge entwickelt. Die Erfindung des Humbuckers geht allerdings nicht auf seine "Kosten". Auch Seth Lover darf sich mit diesen Federn nicht schmücken, denn der Humbucker wurde schon in den 30er Jahren in einem US-Patent erwähnt. Details dazu sind im neuen Guitar-Letter I nachzulesen.

Ulf
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben