Absorber hinter Spiegelwand?

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Hallo liebe Gemeinde,
ich bin gerade dabei mein kleines 11qm-Zimmer etwas fürs Homerecording zu verbessern. Um es gleichzeitig optisch etwas grösser zu gestalten, hab ich mir überlegt eine Wand mit Spiegelpaneelen "auszukleiden" und dahinter noch Akustikschaumstoff anzubringen, das ganze in einer Rahmenkonstruktion Marke Eigenbau.
Ich bin mir bloss nicht sicher, ob der gewünschte Effekt des Akustikschaums flöten geht wenn die Spiegel davor sind? Die wären ca. 5 mm dick…

Danke und Gruss
 
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Hallo metalfreak66,

Du meinst, die Spiegel bedecken die Absorber komplett? Das wird nicht funktionieren. Der Schall muss in das Absorbermaterial eindringen können. Die Spiegel reflektieren in dem Fall nicht nur Licht, sondern auch den Schall. Vielleicht machst Du auf 50 cm Breite oder so Absorber, dann Spiegel im Wechsel.
Je tiefer die Frequenzen sind, die Du dämpfen willst, desto dicker muss das Material sein. Typischer noppenschaum dämpft nur die Höhen, macht also, dass es dumpf klingt.
Ich habe mir kürzlich auch meine ersten Absorber gebaut. Es gibt im Baumarkt schon fertig geschnittene Stein- und Glaswollmatten in z. B. 10 cm Dicke (wenn man tiefere Frequenzen bis ca. 100Hz auch noch gedämpft haben will, nimmt man 2 Matten, hat also 20 cm Dicke. Das sind dann aber noch keine richtigen Bassabsorber). Drum herum habe ich einen Holzrahmen gebaut und das ganze mit schönem Stoff überzogen. Das dauert vielleicht pro Absorber ne Stunde und kostet je nach Material ca. ein viertel des Preises eines gekauften Absorbers. Ich habe noch einen Tipp aus dem MB beherzigt, und Löcher in den Rahmen gebohrt. Das dauert nochmal ein bissl, absorbiert aber auch etwas besser und ist leichter.
 

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Hall metalfreak66.
Wie TripleK bereits sagte, wird das mit absorbern hinter Spiegeln nicht funktionieren.
Spiegel in Studios ist allgemein keine gute Idee. Wenn du sie unbedingt aufhängen willst kannst du versuchen sie leicht zu winkeln, um sie zumindest als Schalldiffuser zu verwenden. Dadurch wird der Schall zumindest etwas in verschiedene Richtungen abgestrahlt. Zwischen den Spiegeln die von TripleK beschriebenen Absorber, wobei 8cm in einem kleinen Studio auch reichen. Tipp: Greif hier am besten zu vorgeschnittenen Steinwoll-Platten. Nicht ganz so schädlich wie Glaswolle. Das Bild von TripleK eignet sich hier gut als Vorlage - Funktioniert einwandfrei.
 
Das werden dann Plattenabsorber.

Es gibt Absorber in Glasplatten wo viele kleine Löcher drin sind. Hab aber nicht mehr Kopf wie die Daten waren. Sind aber eher für normale Raumakustik für Gebäude gedacht. Nicht für Tonstudioanforderungen.
 
Wenn du die "flächenbezogene Masse" (also Gewicht des Spiegels dividiert durch seine Fläche) kennst, kannst du dir einen Plattenschwinger-Absorber bauen.

Diesen kannst du dazu verwenden, tiefe Frequenzen gezielt zu bekämpfen!
Wenn du in deinem Raum schon eine Messung durchgeführt hast (geht ganz leicht) und du die problematischen Frequenzen kennst, kannst du den Plattenschwinger so konstruieren, dass du gezielt diese Frequenzen bekämpfst.

Ein Plattenschwinger ist vom Aufbau extrem simpel: Du baust einen (luftdichten) Rahmen mit einer Rückwand, alles aus zB Holz. Die Deckplatte des Rahmens wird in deinem Fall der Spiegel. In den Zwischenraum kannst du poröses absorbierendes Material einbringen, zB Steinwolle o.Ä.

Die Resonanzfrequenz eines Plattenabsorbers berechnet sich wie folgt:
Bildschirmfoto 2014-09-22 um 11.18.11.png

wobei m die flächenbezogene Masse des Spiegels ist, und d der Abstand des Spiegels zur Rückwand des Rahmens.

Wenn du also die zu bekämpfende Frequenz deines Raumes kennst, und auch weißt wie schwer der Spiegel ist, kannst du dir nun ganz leicht ausrechnen, wie "tief" der Rahmen sein muss, um richtig zu funktionieren:
Bildschirmfoto 2014-09-22 um 11.22.13.png




Also, wenn es unbedingt ein Spiegel sein muss, dann mach dir gleich einen Plattenschwinger-Absorber daraus :)
 
Hi, mich würde das Thema von daher interessieren, dass ich evtl. die Idee habe den Tanzübungsraum meiner Frau evtl. auch als Proberaum zu nutzen. Dann wäre interessant a) Wie wirkt sich der Spiegel auf den Sound allgemein aus (ca. 12 qm Spiegelfläche) und b) wie wirkt sich der Sound auf die Spiegel aus ?! Könnte ein Metal-band einen Tanzraum-Spiegel zertrümmern ?
ich glaube ich mache mal einen gesonderten Thread dazu.
 
Der Spiegel wird sich normalerweise kaum bewegen. Ideen mittels Laser Sound von einer schwingenden Glasscheibe abzunehmen ist für Geheimdienste möglich, aber die Amplitude zu schwach für ordentlichen Ton. Also nein.
Ausserdem ist eine Metalband nicht wirklich lauter als eine andere Rockband. Die Pegel sind vergleichbar. Kommt natürlich immer drauf an.
Spiegel wirkt wie eine reflektierende Fläche. Das kann sogar positiv sein. Kann aber auch negativ sein.
 
Hmm, ich glaub wir ziehen dann am besten einen Vorhang davor, das sollte ja mal gehen.
 

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